Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 29
Transcription
Transcription history
-
..linke Seite. 53.
Liegen auf dem Bauche
retten. Mein Nachbar, welcher die
ganze Nacht neben mir lag, erhielt
gegen morgen einen Kopfschuß. Ich
merkte es erst vormittag bei der Ablösung,
weil er nicht aufstand. Ich
schüttelte ihn - er war tot. Man
trug ihn noch tiefer in einem [sic] großen
Felsloch, und legte ihn mit zu dem
Haufen von 40-50 Leichen.
Der Ausgang des Grabens auf
der gegenüber liegenden Seite des
Steinbruchs war verlegt von einem
Berg Leichen. Denn die Mündung
dieses Lauf-Grabens im Steinbruch
wurde Tag und Nacht unter
französischem Feuer gehalten. Hinter
diesem Haufen toter Menschen, aus
verschiedenen Regimentern, habe ich
über 2 Stunden fest an ihnen angeschmiegt,
aushalten müssen. Denn
im Lauf Graben [sic] vor mir schlugen
immer 10-20 Geschosse auf einmal
ein, links von mir, rechts und hinter
mir, ein ewiges Einschlagen.
.rechte Seite.. 54.
Über mir die Granatsplitter und
Zünder, die Steinmassen, welche durch
die Einschläge in der Luft herum geschleudert
wurden. Um das Maß voll
zu machen, waren in diesem Steinbruch
auch Lager von Leuchtraketen und
Handgranaten untergebracht, diese
flogen unter einem Höllenlerm [sic], unter
Zischen und Sausen in die [sic] Luft herum,
wenn ein Einschlag zufällig so
ein Lager getroffen hatte. Keiner von
uns glaubte, daß wir nochmals lebend
aus diesem Mordkessel heraus kommen
würden. Auch die Ablösung selbst
aus diesem Laufgraben, der durch den
Höhenzug nach dem etwa 2 Klm. entfernten
Talabschnitt führte, war für
uns eine schlimme Stunde. Die Komp.
durfte nur zerstreut, einzeln zurück
gehen. Dabei verlor ich einen Kameraden
meiner Gruppe Koschinke, der
4 Schritt vor mir ging. Ein herunter
kommender Zünder hatte ihn [sic] den
Kopf gespalten. Er stürtzte [sic], und war
nicht mehr. Noch einen Kameraden
-
..linke Seite. 53.
währendes Liegen auf dem Bauche
retten. Mein Nachbar, welcher die
ganze Nacht neben mit lag, erhielt
gegen morgen einen Kopfschuß. Ich
merkte es erst vormittag bei der Ab-
lösung, weil er nicht aufstand. Ich
schütelte ihn - er war tot. Man
trug ihn noch tiefer in einem großen
Felsloch, und legte ihn mit zu dem
Haufen von 40-50 Leichen.
Der Ausgang des Grabens auf
der gegenüber liegenden Seite des
Steinbruchs war verlegt von einem
Berg Leichen. Denn die Mündung
dieses Lauf-Grabens im Steinbruch
wurde Tag und Nacht unter
französischem Feuer gehalten. Hinter
diesem Haufen toter Menschen, aus
verschiedenen Regimenter, habe ich
über 2 Stunden fest an ihnen an-
geschmiegt aushalten müssen. Denn
im Lauf Graben vor mir schlugen
immer 10-20 Geschosse auf einmal
ein, links von mir, rechts und hin-
ter mir, ein ewiges Einschlagen.
.rechte Seite.. 54.
Über mir die Granatsplitter und
Zünder, die Steinmassen, welche durch
die Einschläge in der Luft herum ge-
schleudert wurden. Um das Maß voll
zu machen, waren in diesem Steinbruch
auch Lager von Leuchtraketen und
Handgranaten untergebracht, diese
flogen unter einem Höllenlerm, unter
Zischen und Sausen in die Luft her-
um, wenn ein Einschlag zufällig so
ein Lager getroffen hatte. Keiner von
uns glaubte, daß wir nochmals lebend
aus desem Mordkesssel heraus kom-
men würden. Auch die Ablösung selbst
aus diesem Laufgraben, der durch den
Höhenzug nach dem etwa 2 Klm. ent-
fernten Talabschnitt führte, war für
uns eine schlimme Stunde. Die Komp.
durfte nur zerstreut, einzeln zurück
gehen. Dabei verlor ich einen Kame-
raden meiner Gruppe Koschinke, der
4 Schritt vor mir ging. Ein herunter
kommender Zünder hatte ihn den
Kopf gespalten. Er stürtzt, und war
nicht mehr. Noch einen Kameraden
Description
Save description- 49.21491409999999||5.43185189999997||||1
Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Location(s)
Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
- ID
- 12558 / 158679
- Contributor
- Günter Reipert
Login to edit the languages
- Deutsch
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Artillery
- Remembrance
- Trench Life
Login to leave a note