Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 130

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Anstalten. Übrigens

ist die Gefechtstätigkeit

hier überhaupt gering

geworden.

                         Seitdem der

Stellungskrieg eingesetzt

hat mit aller

seiner Eintönigkeit,

fehlen die ablenkenden

Eindrücke, die ich bisher

vor dir voraus

hatte. Nun, ich werde

auch so ebenso

"tapfer" sein wie bisher.

Ein kleines Gedicht

aber ist aus diesen

Stimmungen erwachsen:


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                                              25.XI.15

Weites Land, der weisse Schnee

Hüllt dich dicht und immer dichter,

Von den Hügeln und am See

Schinmmern hundert Lichter.


Tausend Männer gehen dort

Ab und zu an fremdem Herde,

Ohne Klage, ohne Wort

Tragen Not sie und Beschwerde.


Doch in ihren Fesseln sinnt,

Sehnt die Seele ohne Massen:

Heimatbilder, Weib und Rind

Saubrer Tisch und Licht und Strassen.


Und die Seele schluchzt und lacht...

Endlos fällt der Schnee hiernieder

Endlos schling sich Tag an Nacht...

Sehen wir die Heimat wieder?

                      -



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Anstalten. Übrigens

ist die Gefechtstätigkeit

hier überhaupt gering

geworden.

                         Seitdem der

Stellungskrieg eingesetzt

hat mit aller

seiner Eintönigkeit,

fehlen die ablenkenden

Eindrücke, die ich bisher

vor dir voraus

hatte. Nun, ich werde

auch so ebenso

"tapfer" sein wie bisher.

Ein kleines Gedicht

aber ist aus diesen

Stimmungen erwachsen:


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                                              25.XI.15

Weites Land, der weisse Schnee

Hüllt dich dicht und immer dichter,

Von den Hügeln und am See

Schinmmern hundert Lichter.


Tausend Männer gehen dort

Ab und zu an fremdem Herde,

Ohne Klage, ohne Wort

Tragen Not sie und Beschwerde.


Doch in ihren Fesseln sinnt,

Sehnt die Seele ohne Massen:

Heimatbilder, Weib und Rind

Saubrer Tisch und Licht und Strassen.


Und die Seele schluchzt und lacht...

Endlos fällt der Schnee hiernieder

Endlos schling sich Tag an Nacht...

Sehen wir die Heimat wieder?

                      -




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  • February 26, 2017 07:08:12 Barbara Kneidinger

    Anstalten. Übrigens

    ist die Gefechtstätigkeit

    hier überhaupt gering

    geworden.

                             Seitdem der

    Stellungskrieg eingesetzt

    hat mit aller

    seiner Eintönigkeit,

    fehlen die ablenkenden

    Eindrücke, die ich bisher

    vor dir voraus

    hatte. Nun, ich werde

    auch so ebenso

    "tapfer" sein wie bisher.

    Ein kleines Gedicht

    aber ist aus diesen

    Stimmungen erwachsen:


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                                                  25.XI.15

    Weites Land, der weisse Schnee

    Hüllt dich dicht und immer dichter,

    Von den Hügeln und am See

    Schinmmern hundert Lichter.


    Tausend Männer gehen dort

    Ab und zu an fremdem Herde,

    Ohne Klage, ohne Wort

    Tragen Not sie und Beschwerde.


    Doch in ihren Fesseln sinnt,

    Sehnt die Seele ohne Massen:

    Heimatbilder, Weib und Rind

    Saubrer Tisch und Licht und Strassen.


    Und die Seele schluchzt und lacht...

    Endlos fällt der Schnee hiernieder

    Endlos schling sich Tag an Nacht...

    Sehen wir die Heimat wieder?

                          -




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    Przasnysz

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ID
840 / 3983
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Jörn Sieglerschmidt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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