Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 35
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linke Seite
Fussdienst. Ich habe zum ersten
Male, seit ich im Felde bin, schlecht
geschlafen - Kopfüberreizung
und Beinkrampf - fühle mich
zum ersten Male nicht auf der
Höhe. Dazu unangenehm kühler
Tag. Abends Gesang meiner Kor-
poralschaft in unserm Unter-
stand. Merkwürdiger Wechsel
von sentimental-gefühlvollen
und obscönen Liedern dieser Leute
aus dem "Volk".
3. IX
Wieder wohl!
Theoretischer Unterricht an der
10 cm Kanone. "Lumpen" Appell.
Schlaf und Baden. Esse wunder-
volle Reibkuchen in polnischer
Hütte. Furchtbar ist die Fliegenplage
rechte Seite:
in allen Häusern. Folge der
Gleichgültigkeit ud des Schmutzes.
4. IX.15
Du liebster lieber, ich bin Du, ich
habe 2 Briefe von dir vor Tagen
erhalten. Welches Glück!!! Wegen
Stellungswechsel geht keine
Post. Wohin wir kommen, wissen
wir nicht, wahrscheinlich Kur-
land. Ein Unteroffizier nimmt
den Brief direkt nach Deutsch-
land mit. In Eile daher! Wie
bin ich dir nah! wie es dir das arme
Gedicht sagen will. Dein, dein Ich.
I.IX.15
Stetes Schlachtgeräusch verklang.
Durch des Dorfes stille Gassen
geh ich meinen Abendgang
Bei der Dämmerung verblassen
-
Fussdienst. Ich habe zum ersten
Male, seit ich im Felde bin, schlecht
geschlafen - Kopfüberreizung
und Beinkrampf - fühle mich
zum ersten Male nicht auf der
Höhe. Dazu unangenehm kühler
Tag. Abends Gesang meiner Korporalschaft,
in unserm Unterstand.
Merkwürdiger Wechsel
von sentimental-gefühlvollen
und obscönen Liedern dieser Leute
aus dem "Volk".
3. IX
Wieder wohl!
Theoretischer Unterricht an der
10 cm Kanone. "Lumpen" Appell.
Schlaf und Baden. Esse wundervolle
Reibkuchen in polnischer
Hütte. Furchtbar ist die Fliegenplage
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in allen Häusern. Folge der
Gleichgültigkeit ud des Schmutzes.
4. IX.15
Du liebster lieber, ich bin Du, ich
habe 2 Briefe von dir vor Tagen
erhalten. Welches Glück!!! Wegen
Stellungswechsel geht keine
Post. Wohin wir kommen, wissen
wir nicht, wahrscheinlich Kurland.
Ein Unteroffizier nimmt
den Brief direkt nach Deutschland
mit. In Eile daher! Wie
bin ich dir nah! wie es dir das arme
Gedicht sagen will. Dein, dein Ich.
I.IX.15
Stetes Schlachtgeräusch verklang.
Durch des Dorfes stille Gassen
geh ich meinen Abendgang
Bei der Dämmerung verblassen
-
Fussdienst. Ich habe zum ersten
Male, seit ich im Felde bin, schlecht
geschlafen - Kopfüberreizung
und Beinkrampf - fühle mich
zum ersten Male nicht auf der
Höhe. Dazu unangenehm kühler
Tag. Abends Gesang meiner Korporalschaft,
in unserm Unterstand.
Merkwürdiger Wechsel
von sentimental-gefühlvollen
und obscönen Liedern dieser Leute
aus dem "Volk".
3. IX
Wieder wohl!
Theoretischer Unterricht an der
10 cm Kanone. "Lumpen" Appell.
Schlaf und Baden. Esse wundervolle
Reibkuchen in polnischer
Hütte. Furchtbar ist die Fliegenplage
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Description
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Przasnysz
Location(s)
Story location Przasnysz
- ID
- 840 / 3887
- Contributor
- Jörn Sieglerschmidt
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- Eastern Front
- Western Front
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