"In stars it is written" - Eine Liebe im Krieg, item 1

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Mittag. Nach mir buddelten sie den

2. raus. Er war besinnungslos, kam

aber bald zu sich. Der dritte war tot.

Jetzt konnte ich aber nicht nach

hinten rennen in dem Sperrfeuer.

Man konnte nicht den Kopf über

den Graben heben, weil wir zu nah

am Franzmann lagen. Es blieb

uns nichts übrig als den Abend ab-

warten. Das war auch noch grauenhaft. Der

Schreck sass in allen Gliedern, dazu das

Bedürfnis zu leben und das eigene

Unvermögen. Endlich, endlich kam

der Abend. Ich hatte noch dazu einen

Nervenschock weg. Bis zum Bataillon

hielt ich mich noch. Dann wurde ich

von 4 Mann auf der Trage weggeschleppt.

Ungefähr 1 Std bis zum Regiment.

Dort blieb ich liegen und fuhr dann

im Sanitätswagen weiter zurück.


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Avesnes, d. 4.9.18

My darling. Ich liege wieder einmal in einem

Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch

unfreundlicher als das in Lokeren.

Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr

zufrieden, dass ich wieder in einem

Kriegslazarett gelandet bin. Mein

ganzes Streben ist ja nur danach gerich-

tet, nach Deutschland zu kommen.

Ob ich es schaffe, dass ist allerdings

noch die Frage. Aussicht ist ja insofern

vorhanden, dass jetzt noch allerhand

Verwundete von der Front kommen

werden und unsere Front noch

weiter bis St. Quentin zurückver-

legt wird. Aber die Hoffnung

habe ich und alles andere wird

sich schon finden. Jetzt einiges

über meine letzten Tage bei

der Komp. Am 1.9. schrieb ich

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Mittag. Nach mir buddelten sie den

2. raus. Er war besinnungslos, kam

aber bald zu sich. Der dritte war tot.

Jetzt konnte ich aber nicht nach

hinten rennen in dem Sperrfeuer.

Man konnte nicht den Kopf über

den Graben heben, weil wir zu nah

am Franzmann lagen. Es blieb

uns nichts übrig als den Abend ab-

warten. Das war auch noch grauenhaft. Der

Schreck sass in allen Gliedern, dazu das

Bedürfnis zu leben und das eigene

Unvermögen. Endlich, endlich kam

der Abend. Ich hatte noch dazu einen

Nervenschock weg. Bis zum Bataillon

hielt ich mich noch. Dann wurde ich

von 4 Mann auf der Trage weggeschleppt.

Ungefähr 1 Std bis zum Regiment.

Dort blieb ich liegen und fuhr dann

im Sanitätswagen weiter zurück.


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Avesnes, d. 4.9.18

My darling. Ich liege wieder einmal in einem

Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch

unfreundlicher als das in Lokeren.

Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr

zufrieden, dass ich wieder in einem

Kriegslazarett gelandet bin. Mein

ganzes Streben ist ja nur danach gerich-

tet, nach Deutschland zu kommen.

Ob ich es schaffe, dass ist allerdings

noch die Frage. Aussicht ist ja insofern

vorhanden, dass jetzt noch allerhand

Verwundete von der Front kommen

werden und unsere Front noch

weiter bis St. Quentin zurückver-

legt wird. Aber die Hoffnung

habe ich und alles andere wird

sich schon finden. Jetzt einiges

über meine letzten Tage bei

der Komp. Am 1.9. schrieb ich


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  • February 16, 2017 17:13:49 Sandra Badergruber

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    Mittag. Nach mir buddelten sie den

    2. raus. Er war besinnungslos, kam

    aber bald zu sich. Der dritte war tot.

    Jetzt konnte ich aber nicht nach

    hinten rennen in dem Sperrfeuer.

    Man konnte nicht den Kopf über

    den Graben heben, weil wir zu nah

    am Franzmann lagen. Es blieb

    uns nichts übrig als den Abend ab-

    warten. Das war auch noch grauenhaft. Der

    Schreck sass in allen Gliedern, dazu das

    Bedürfnis zu leben und das eigene

    Unvermögen. Endlich, endlich kam

    der Abend. Ich hatte noch dazu einen

    Nervenschock weg. Bis zum Bataillon

    hielt ich mich noch. Dann wurde ich

    von 4 Mann auf der Trage weggeschleppt.

    Ungefähr 1 Std bis zum Regiment.

    Dort blieb ich liegen und fuhr dann

    im Sanitätswagen weiter zurück.


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    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem

    Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch

    unfreundlicher als das in Lokeren.

    Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr

    zufrieden, dass ich wieder in einem

    Kriegslazarett gelandet bin. Mein

    ganzes Streben ist ja nur danach gerich-

    tet, nach Deutschland zu kommen.

    Ob ich es schaffe, dass ist allerdings

    noch die Frage. Aussicht ist ja insofern

    vorhanden, dass jetzt noch allerhand

    Verwundete von der Front kommen

    werden und unsere Front noch

    weiter bis St. Quentin zurückver-

    legt wird. Aber die Hoffnung

    habe ich und alles andere wird

    sich schon finden. Jetzt einiges

    über meine letzten Tage bei

    der Komp. Am 1.9. schrieb ich

  • February 16, 2017 17:11:16 Sandra Badergruber

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    Mittag. Nach mir buddelten sie den

    2. raus. Er war besinnungslos, kam

    aber bald zu sich. Der dritte war tot.

    Jetzt konnte ich aber nicht nach

    hinten rennen in dem Sperrfeuer.

    Man konnte nicht den Kopf über

    den Graben heben, weil wir zu nah

    am Franzmann lagen. Es blieb

    uns nichts übrig als den Abend ab-

    warten. Das war auch noch grauenhaft. Der

    Schreck sass in allen Gliedern, dazu das

    Bedürfnis zu leben und das eigene

    Unvermögen. Endlich, endlich kam

    der Abend. Ich hatte noch dazu einen

    Nervenschock weg. Bis zum Bataillon

    hielt ich mich noch. Dann wurde ich

    von 4 Mann auf der Trage weggeschleppt.

    Ungefähr 1 Std bis zum Regiment.

    Dort blieb ich liegen und fuhr dann

    im Sanitätswagen weiter zurück.


    right page

    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem

    Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch

    unfreundlicher als das in Lokenen.

    Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr

    zufrieden, dass ich wieder in einem

    Kriegslazarett gelandet bin. Mein

    ganzes Streben ist ja nur danach gerich-

    tet, nach Deutschland zu kommen.

    Ob ich es schaffe, dass ist allerdings

    noch die Frage. Aussicht ist ja insofern

    vorhanden, dass jetzt noch allerhand

    Verwundete von der Front kommen

    werden und unsere Front noch weiter bis St. Quentin zurückver-

    legt wird. Aber die Hoffnung

    habe ich und alles andere wird sich schon finden. Jetzt einiges

    über meine letzten Tage bei

    der Komp. Am 1.9. schrieb ich


  • February 14, 2017 20:14:41 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den

    zweiten raus. Er war besinnungslos, kam

    aber bald zu sich. Der dritte war tot.

    Jetzt konnte ich aber nicht nach

    hinten rennen in dem Sperrfeuer.

    Man konnte nicht den Kopf über

    den Graben heben, weil wir zu nah

    am Franzmann lagen. Es blieb

    uns nichts übrig, als den Abend ab-

    warten. Das war auch noch grauenhaft. Der

    Schreck sass in allen Gliedern, dazu das

    Bedürfnis zu leben und das eigene

    Unvermögen. Endlich, endlich kam

    der Abend. Ich hatte noch dazu einen

    Nervenschock weg. Bis zum Bataillon

    hielt ich mich noch. Dann wurde ich

    von vier Mann auf der Trage weggeschleppt.

    Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment.

    Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem

    Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch

    unfreundlicher als das in Lokenen.

    Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr

    zufrieden, dass ich wieder in einem

    Kriegslazarett gelandet bin. Mein

    ganzes Streben ist ja nur danach gerich-

    tet, nach Deutschland zu kommen.

    Ob ich es schaffe, dass ist allerdings

    noch die Frage. Aussicht ist ja insofern

    vorhanden, dass jetzt noch allerhand

    Verwundete von der Front kommen

    werden und unsere Front noch weiter bis St. Quentin zurückver-

    legt wird. Aber die Hoffnung

    habe ich und alles andere wird sich schon finden. Jetzt einiges

    über meine letzten Tage bei

    der Komp. Am 1.9. schrieb ich


  • February 14, 2017 18:08:19 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den zweiten raus. Er war besinnungslos, kam aber bald zu sich. Der dritte war tot. Jetzt konnte ich aber nicht nach hinten rennen in dem Sperrfeuer. Man konnte nicht den Kopf über den Graben heben, weil wir zu nahe am Franzmann lagen. Es blieb uns nichts übrig, als den Abend abwarten. Das war auch noch grauenhaft. Der Schreck sass in allen Gliedern, dazu das Bedürfnis zu leben und das eigene Unvermögen. Endlich, endlich kam der Abend. Ich hatte noch dazu einen Nervenschock weg. Bis zum Bataillon hielt ich mich noch. Dann wurde ich von vier Mann auf der Trage weggeschleppt. Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment. Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch unfreundlicher als das in Lokenen. Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr zufrieden, dass ich wieder in einem Kriegslazarett gelandet bin. Mein ganzes Streben ist ja nur danach gerichtet, nach Deutschland zu kommen. Ob ich es schaffe, dass ist allerdings noch die Frage. Aussicht ist ja insofern vorhanden, dass jetzt noch allerhand Verwundete von der Front kommen werden und unsere Front noch weiter bis St. Quentin zurückverlegt wird. Aber die Hoffnung habe ich und alles andere wird sich schon finden. Jetzt einiges über meine letzten Tage bei der Komp. Am 1.9. schrieb ich


  • February 14, 2017 18:07:02 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den zweiten raus. Er war besinnungslos, kam aber bald zu sich. Der dritte war tot. Jetzt konnte ich aber nicht nach hinten rennen in dem Sperrfeuer. Man konnte nicht den Kopf über den Graben heben, weil wir zu nahe am Franzmann lagen. Es blieb uns nichts übrig, als den Abend abwarten. Das war auch noch grauenhaft. Der Schreck sass in allen Gliedern, dazu das Bedürfnis zu leben und das eigene Unvermögen. Endlich, endlich kam der Abend. Ich hatte noch dazu einen Nervenschock weg. Bis zum Bataillon hielt ich mich noch. Dann wurde ich von vier Mann auf der Trage weggeschleppt. Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment. Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch unfreundlicher als das in Lokenen. Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr zufrieden, dass ich wieder in einem Kriegslazarett gelandet bin. Mein ganzes Streben ist ja nur danach gerichtet, nach Deutschland zu kommen. Ob ich es schaffe, dass ist allerdings noch die Frage. Aussicht ist ja insofern vorhanden, dass jetzt noch allerhand Verwundete von der Front kommen werden und unsere Front noch weiter bis St. Quentin zurückverlegt wird. Aber die Hoffnung habe ich und alles andere wird sich schon finden. Jetzt einiges über meine letzten Tage bei der Komp. Am 1.9. schrieb ich


  • February 14, 2017 18:01:26 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den zweiten raus. Er war besinnungslos, kam aber bald zu sich. Der dritte war tot. Jetzt konnte ich aber nicht nach hinten rennen in dem Sperrfeuer. Man konnte nicht den Kopf über den Graben heben, weil wir zu nahe am Franzmann lagen. Es blieb uns nichts übrig, als den Abend abwarten. Das war auch noch grauenhaft. Der Schreck sass in allen Gliedern, dazu das Bedürfnis zu leben und das eigene Unvermögen. Endlich, endlich kam der Abend. Ich hatte noch dazu einen Nervenschock weg. Bis zum Bataillon hielt ich mich noch. Dann wurde ich von vier Mann auf der Trage weggeschleppt. Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment. Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch unfreundlicher als das in Lokenen. Jedenfalls bin ich gerade nicht sehr zufrieden, dass ich wieder in einem Kriegslazarett gelandet bin. Mein ganzes Streben ist ja nur danach gerichtet, nach Deutschland zu kommen. Ob ich es schaffe, dass ist allerdings noch die Frage. Aussicht ist ja insofern vorhanden, dass jetzt noch allerhand Verwundete von der Front kommen werden und unsere Front noch weiter bis St. Rustin zurückverlegt wird.


  • February 14, 2017 17:45:03 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den zweiten raus. Er war besinnungslos, kam aber bald zu sich. Der dritte war tot. Jetzt konnte ich aber nicht nach hinten rennen in dem Sperrfeuer. Man konnte nicht den Kopf über den Graben heben, weil wir zu nahe am Franzmann lagen. Es blieb uns nichts übrig, als den Abend abwarten. Das war auch noch grauenhaft. Der Schreck sass in allen Gliedern, dazu das Bedürfnis zu leben und das eigene Unvermögen. Endlich, endlich kam der Abend. Ich hatte noch dazu einen Nervenschock weg. Bis zum Bataillon hielt ich mich noch. Dann wurde ich von vier Mann auf der Trage weggeschleppt. Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment. Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


    Avesnes, d. 4.9.18

    My darling. Ich liege wieder einmal in einem Kloster im Bett. Dieses Kloster ist aber noch unfreundlicher als das in Lokenen.


  • February 14, 2017 17:43:05 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den zweiten raus. Er war besinnungslos, kam aber bald zu sich. Der dritte war tot. Jetzt konnte ich aber nicht nach hinten rennen in dem Sperrfeuer. Man konnte nicht den Kopf über den Graben heben, weil wir zu nahe am Franzmann lagen. Es blieb uns nichts übrig, als den Abend abwarten. Das war auch noch grauenhaft. Der Schreck sass in allen Gliedern, dazu das Bedürfnis zu leben und das eigene Unvermögen. Endlich, endlich kam der Abend. Ich hatte noch dazu einen Nervenschock weg. Bis zum Bataillon hielt ich mich noch. Dann wurde ich von vier Mann auf der Trage weggeschleppt. Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment. Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


    Avesnes, d. 4.9.18



  • February 14, 2017 17:42:19 Bettina Neumann

    Mittag. Nach mir buddelten sie den zweiten raus. Er war besinnungslos, kam aber bald zu sich. Der dritte war tot. Jetzt konnte ich aber nicht nach hinten rennen in dem Sperrfeuer. Man konnte nicht den Kopf über den Graben heben, weil wir zu nahe am Franzmann lagen. Es blieb uns nichts übrig, als den Abend abwarten. Das war auch noch grauenhaft. Der Schreck sass in allen Gliedern, dazu das Bedürfnis zu leben und das eigene Unvermögen. Endlich, endlich kam der Abend. Ich hatte noch dazu einen Nervenschock weg. Bis zum Bataillon hielt ich mich noch. Dann wurde ich von vier Mann auf der Trage weggeschleppt. Ungefähr eine Stunde bis zum Regiment. Dort blieb ich liegen und fuhr dann im Sanitätswagen weiter zurück.


Description

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    Avesnes

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    Ratibor/Oberschlesien

    ||1
Location(s)
  • Story location Ratibor/Oberschlesien
  • Document location Avesnes
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ID
6919 / 95334
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Christa Verhaeg
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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