Feldpostbriefe und Feldpostkarten von Hauptmann Eugen Hahn aus Bösingen, item 131
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erster Linie Aussteuer und Einrichtung - werde ich noch mit Mutter Fischer sprechen. Mein Gesuch kam, gerade zu Hedwigs Geburtstag, vom König genehmigt zurück.
Nun zum Schluss noch eine akute Geldfrage. Ich möchte zur Hochzeitsreise mit ausreichend Geldmitteln ausgestattel sein und Dich deshalb bitten, mir 300 M fur diesen Zweck sicher zustellen. Ich habe meinen Monatsgehalt hier zurückgehalten, um auch gleich von hier aus mit Barmitteln abreisen zu können. Vielleicht bist Du so gut und verrechnest mein Geld noch weiter, bis wir mal mündlich drüber sprechen können.
Dann habe ich mir in Berlin einen neuen Anzug machen lassen. Hose und Rock zusammen etwa 200 M. Ich möchte, da die Sachen bald fertig sind, den Anzug gleich zahlen, aber von dem Geld, das ich hier habe, nichts dazu verwenden. Kannst Du mir in den nächsten 8-10 lagen die 200 M schicken? Ich würde sie Dir dann, wenn ich komme und wir die ganzen Geldsachen doch noch mal besprechen, zurückgeben.
Der Brief hier ist natürlich bloß für Mutter und Dich bestimmt. Aber dem ganzen Hause gel-ten die herzlichen Grüße, die gleichzeitig mitkommen mit der Nachricht, dass es Hermann und mir gut geht. Herzlichen Gruß Dein treuer Sohn Eugen.
Oberitalien2.10.17 <Vorgedruckte Feldpostkarte mit dem Text:.. Ich bin gesund und es geht mir gut" und dem Vermerk:.. Auf dieser Karte darf sonst nichts mitgeteilt werden“>
20.10.17 Liebe Eltern und Geschwister! Ob diese Zeilen durchkommen? Es geht Hermann und mir gut. Wir lagen 4 Wochen in schöner Alpengegend und sind nun im Gebirge - ohne Fahrzeuge, alles von Tragtieren. Wetter sehr schlecht. Hochwasser. Gesundheit gut. Doch sehr viel zu tun. Außerordentliche Organisationsarbeiten. Post von Euch an uns kommt an. also bitte schreiben. Unsre an Euch ist unsicher. Wir haben eine schöne Aufgabe und glauben an ihr Gelingen. Vielen Dank für Vaters 1. Brief. Was macht der Umzug? Tausend Grüße an Grafenberg. Ulm. Reichenau und Euch, liebe Eltern. Seid ganz ohne Sorge! Es ist alles in guter Ordnung. Wir sind vergnügt. Euer Sohn und Bruder Eugen.
5 11.17 Am Tagliamento Meine liebe, liebe Hedwig! Wir haben heute noch einmal Ru-hetag. Morgen beginnen wohl wieder die Märsche. Es ist wunderbares Wetter, die Landschaft prachtvoll. Auch mein Quartier ist recht ordentlich. Es gehl mir überhaupt sehr gut. Nur habe ich heute Gen. v.Hofacker hergeben müssen. Er ist Kommandierender General geworden, behält aber mein Korps. Wer mein Divisionsführcr ist. ist noch nichl bekannt. Wahrscheinlich wird es Herzog Ulrich. Hofacker hat mir heute Morgen privatim eine lange Dankesrede gehal-ten --, ,,14 Tage Urlaub wären mir lieber“, habe ich im Stillen gedacht. Aber zunächst muss
ich noch hier aushalten und die weiteren Operationen milmachen. Ob. wann und wie wir heimkehren, lässt sich noch nicht absehen. In der nächsten Zeit musst Du das Land zwischen der Piave und Tagliamento auf der Karte Dir ansehen.
«Fortsetzung dieses Briefes : Persönliches>
9.11.17 Liebe Eltern und Geschwister! Außer ganz kurzen Nachrichten konnte ich Euch bis jetzt noch keinen ausführlichen Brief schicken, trotz der Fülle des Stolls. der dazu Anlass gibt. Ein Brief Trudels und Vaters kam bei mir an. Vielen herzlichen Dank. Zunächst die HauDtnachriclU voraus, dass es Hermann und mir gut geht. Wir sind gesund und munter. Ich war zwar dazwischen hinein stark erkällei. Aber der Aufenthalt, den wir kurz am Tagliamento hatten gab mir Gelegenheit, etwas auszuschlafen und dabei auch die Erkältung in Ordnung zu bringen - Wir sind nun lief in der oberitalienischen Ebene und nähern uns der Piave, wo der
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Bösingen
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Story location Bösingen
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- 6555 / 78024
- Contributor
- Sibylle Schreiber
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