Feldpost an Willi Schmitt, item 4

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 Linke Seites des Briefes: 

Hause, dann will nichts  mir passen, dann wissen

die Jungen auch dass sie mir nichts zusagen und

nichts antworten dürfen. Denn dann vertrage ich nichts.

Manche Tage gehen auch als leichtes um, doch habe

ich an nichts Freude. Seid du dort bist habe ich noch

weniges geleistet, alles ist mir zuviel, und schaffe

nur was mir gefällt. Hoffentlich geht es wieder

besser, wenn ich mich einigermassen daran gewöhnt

habe, dass mein lieber Mann in steter Lebensgefahr

ist, das ist es auch was mir die Freude am Leben nimmt.

Wagner war heute hier und hat mit mir gesprochen.

Er ist an der Somme, und hat wie man ihm ansieht

schon manches durchgemacht. Du würdest ihn nicht

wieder erkennen wenn du ihn sehen würdest.

Mager und alt ist er geworden, es sind 9 Monate

dass er zuletzt hier war. Ich zerbreche mir schon

den Kopf; wann ich dich wohl wiedersehen werde,

vor Weihnahten wird es wohl nicht der Fall sein,

wenn du dann noch lebst, und ich auch.


 Rechte Seite des Briefes: 

Hier ist eine junge deutsche Frau von Tram gestossen worden,

weil sie ihr Kind retten wollte, und liegt schwer

krank im Spital. Ihr Mann ist der Kellermeister aus

der Brauerei, er soll auch an der Front sein. Sie haben

nur ein Mädchen, der kleine Junge ist im Sommer

gestorben. Ich gebe stets gut acht, dass mir nicht geschehen

soll, ich sage immer ich müsste auf mich acht geben

sonst am Ende kämest du wieder, dann wäre ich nicht

mehr hier. Ich muss dir heute so drollige Dinge erzählen,

da ich sonst nichts weiss, doch weiss ich dass ich den

ganzen Tag schlechter Laune war, hoffentlich geht

es morgen besser. Auch hätte ich dir heute gerne

paquetchen (= französisch: Paket, Paketchen) zur Feldpost gebracht, doch hatte ich nicht

das richtige zur Hand, und muss du dich gedulden

bis morgen oder übermorgen. Wenn du dich noch

erinnerst was du in den Brief geschrieben welcher ver=

loren ging, so hole es bitte nach und schreibe

mir wieder darüber, es war der Brief wo ich die

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 Linke Seites des Briefes: 

Hause, dann will nichts  mir passen, dann wissen

die Jungen auch dass sie mir nichts zusagen und

nichts antworten dürfen. Denn dann vertrage ich nichts.

Manche Tage gehen auch als leichtes um, doch habe

ich an nichts Freude. Seid du dort bist habe ich noch

weniges geleistet, alles ist mir zuviel, und schaffe

nur was mir gefällt. Hoffentlich geht es wieder

besser, wenn ich mich einigermassen daran gewöhnt

habe, dass mein lieber Mann in steter Lebensgefahr

ist, das ist es auch was mir die Freude am Leben nimmt.

Wagner war heute hier und hat mit mir gesprochen.

Er ist an der Somme, und hat wie man ihm ansieht

schon manches durchgemacht. Du würdest ihn nicht

wieder erkennen wenn du ihn sehen würdest.

Mager und alt ist er geworden, es sind 9 Monate

dass er zuletzt hier war. Ich zerbreche mir schon

den Kopf; wann ich dich wohl wiedersehen werde,

vor Weihnahten wird es wohl nicht der Fall sein,

wenn du dann noch lebst, und ich auch.


 Rechte Seite des Briefes: 

Hier ist eine junge deutsche Frau von Tram gestossen worden,

weil sie ihr Kind retten wollte, und liegt schwer

krank im Spital. Ihr Mann ist der Kellermeister aus

der Brauerei, er soll auch an der Front sein. Sie haben

nur ein Mädchen, der kleine Junge ist im Sommer

gestorben. Ich gebe stets gut acht, dass mir nicht geschehen

soll, ich sage immer ich müsste auf mich acht geben

sonst am Ende kämest du wieder, dann wäre ich nicht

mehr hier. Ich muss dir heute so drollige Dinge erzählen,

da ich sonst nichts weiss, doch weiss ich dass ich den

ganzen Tag schlechter Laune war, hoffentlich geht

es morgen besser. Auch hätte ich dir heute gerne

paquetchen (= französisch: Paket, Paketchen) zur Feldpost gebracht, doch hatte ich nicht

das richtige zur Hand, und muss du dich gedulden

bis morgen oder übermorgen. Wenn du dich noch

erinnerst was du in den Brief geschrieben welcher ver=

loren ging, so hole es bitte nach und schreibe

mir wieder darüber, es war der Brief wo ich die


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  • November 16, 2017 18:05:03 Eva Anna Welles (AUT)

     Linke Seites des Briefes: 

    Hause, dann will nichts  mir passen, dann wissen

    die Jungen auch dass sie mir nichts zusagen und

    nichts antworten dürfen. Denn dann vertrage ich nichts.

    Manche Tage gehen auch als leichtes um, doch habe

    ich an nichts Freude. Seid du dort bist habe ich noch

    weniges geleistet, alles ist mir zuviel, und schaffe

    nur was mir gefällt. Hoffentlich geht es wieder

    besser, wenn ich mich einigermassen daran gewöhnt

    habe, dass mein lieber Mann in steter Lebensgefahr

    ist, das ist es auch was mir die Freude am Leben nimmt.

    Wagner war heute hier und hat mit mir gesprochen.

    Er ist an der Somme, und hat wie man ihm ansieht

    schon manches durchgemacht. Du würdest ihn nicht

    wieder erkennen wenn du ihn sehen würdest.

    Mager und alt ist er geworden, es sind 9 Monate

    dass er zuletzt hier war. Ich zerbreche mir schon

    den Kopf; wann ich dich wohl wiedersehen werde,

    vor Weihnahten wird es wohl nicht der Fall sein,

    wenn du dann noch lebst, und ich auch.


     Rechte Seite des Briefes: 

    Hier ist eine junge deutsche Frau von Tram gestossen worden,

    weil sie ihr Kind retten wollte, und liegt schwer

    krank im Spital. Ihr Mann ist der Kellermeister aus

    der Brauerei, er soll auch an der Front sein. Sie haben

    nur ein Mädchen, der kleine Junge ist im Sommer

    gestorben. Ich gebe stets gut acht, dass mir nicht geschehen

    soll, ich sage immer ich müsste auf mich acht geben

    sonst am Ende kämest du wieder, dann wäre ich nicht

    mehr hier. Ich muss dir heute so drollige Dinge erzählen,

    da ich sonst nichts weiss, doch weiss ich dass ich den

    ganzen Tag schlechter Laune war, hoffentlich geht

    es morgen besser. Auch hätte ich dir heute gerne

    paquetchen (= französisch: Paket, Paketchen) zur Feldpost gebracht, doch hatte ich nicht

    das richtige zur Hand, und muss du dich gedulden

    bis morgen oder übermorgen. Wenn du dich noch

    erinnerst was du in den Brief geschrieben welcher ver=

    loren ging, so hole es bitte nach und schreibe

    mir wieder darüber, es war der Brief wo ich die

  • November 16, 2017 18:04:52 Eva Anna Welles (AUT)

     Linke Seites des Briefes: 

    Hause, dann will nichts  mir passen, dann wissen

    die Jungen auch dass sie mir nichts zusagen und

    nichts antworten dürfen. Denn dann vertrage ich nichts.

    Manche Tage gehen auch als leichtes um, doch habe

    ich an nichts Freude. Seid du dort bist habe ich noch

    weniges geleistet, alles ist mir zuviel, und schaffe

    nur was mir gefällt. Hoffentlich geht es wieder

    besser, wenn ich mich einigermassen daran gewöhnt

    habe, dass mein lieber Mann in steter Lebensgefahr

    ist, das ist es auch was mir die Freude am Leben nimmt.

    Wagner war heute hier und hat mit mir gesprochen.

    Er ist an der Somme, und hat wie man ihm ansieht

    schon manches durchgemacht. Du würdest ihn nicht

    wieder erkennen wenn du ihn sehen würdest.

    Mager und alt ist er geworden, es sind 9 Monate

    dass er zuletzt hier war. Ich zerbreche mir schon

    den Kopf; wann ich dich wohl wiedersehen werde,

    vor Weihnahten wird es wohl nicht der Fall sein,

    wenn du dann noch lebst, und ich auch.


     Rechte Seite des Briefes: 

    Hier ist eine junge deutsche Frau von Tram gestossen worden,

    weil sie ihr Kind retten wollte, und liegt schwer

    krank im Spital. Ihr Mann ist der Kellermeister aus

    der Brauerei, er soll auch an der Front sein. Sie haben

    nur ein Mädchen, der kleine Junge ist im Sommer

    gestorben. Ich gebe stets gut acht, dass mir nicht geschehen

    soll, ich sage immer ich müsste auf mich acht geben

    sonst am Ende kämest du wieder, dann wäre ich nicht

    mehr hier. Ich muss dir heute so drollige Dinge erzählen,

    da ich sonst nichts weiss, doch weiss ich dass ich den

    ganzen Tag schlechter Laune war, hoffentlich geht

    es morgen besser. Auch hätte ich dir heute gerne

    paquetchen (= französisch: Paket, Paketchen) zur Feldpost gebracht, doch hatte ich nicht

    das richtige zur Hand, und muss du dich gedulden

    bis morgen oder übermorgen. Wenn du dich noch

    erinnerst was du in den Brief geschrieben welcher ver=

    loren ging, so hole es bitte nach und schreibe

    mir wieder darüber, es war der Brief wo ich die




  • November 16, 2017 18:02:53 Eva Anna Welles (AUT)

     Linke Seites des Briefes: 

    Hause, dann will nichts  mir passen, dann wissen

    die Jungen auch dass sie mir nichts zusagen und

    nichts antworten dürfen. Denn dann vertrage ich nichts.

    Manche Tage gehen auch als leichtes um, doch habe

    ich an nichts Freude. Seid du dort bist habe ich noch

    weniges geleistet, alles ist mir zuviel, und schaffe

    nur was mir gefällt. Hoffentlich geht es wieder

    besser, wenn ich mich einigermassen daran gewöhnt

    habe, dass mein lieber Mann in steter Lebensgefahr

    ist, das ist es auch was mir die Freude am Leben nimmt.

    Wagner war heute hier und hat mit mir gesprochen.

    Er ist an der Somme, und hat wie man ihm ansieht

    schon manches durchgemacht. Du würdest ihn nicht

    wieder erkennen wenn du ihn sehen würdest.

    Mager und alt ist er geworden, es sind 9 Monate

    dass er zuletzt hier war. Ich zerbreche mir schon

    den Kopf; wann ich dich wohl wiedersehen werde,

    vor Weihnahten wird es wohl nicht der Fall sein,

    wenn du dann noch lebst, und ich auch.


     Rechte Seite des Briefes: 

    Hier ist eine junge deutsche Frau von Tram gestossen worden,

    weil sie ihr Kind retten wollte, und liegt schwer

    krank im Spital. Ihr Mann ist der Kellermeister aus

    der Brauerei, er soll auch an der Front sein. Sie haben

    nur ein Mädchen, der kleine Junge ist im Sommer

    gestorben. Ich gebe stets gut acht, dass mir nicht geschehen

    soll, ich sage immer ich müsste auf mich acht geben

    sonst am Ende kämest du wieder, dann wäre ich nicht

    mehr hier. Ich muss dir heute so drollige Dinge erzählen,

    da ich sonst nichts weiss, doch weiss ich dass ich den

    ganzen Tag schlechter Laune war, hoffentlich geht

    es morgen besser. Auch hätte ich dir heute gerne

    paquetchen zur Feldpost gebracht, doch hatte ich nicht

    das richtige zur Hand, und muss du dich gedulden

    bis morgen oder übermorgen. Wenn du dich noch

    erinnerst was du in den Brief geschrieben welcher ver=

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    mir wieder darüber, es war der Brief wo ich die




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André Schoup
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