Kleiber Manuskript 01 - Vorwort - Pflanzenwelt Turkestans, item 24

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24.                                                                         

Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

Juni war von den Pflanzen noch Nichts zu bemerken, sie schossen im 

Laufe des genannten Monats überall hervor, den bis dahin fast kahlen 

Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinen, sehr zahlreichen, Karminroten 

Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

Hauch;  Krapp: roter Farbstoff aus der Pflanze Färberkrapp Rubia tinctorum  

größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkrümmten

Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

zahlreich aus dem Boden sprießende junge Triebe von der

energischen Wachstumfähigkeit des Psoralea Dorns. Später wurden 

auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von Insekten an; der 

Psoralea Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

ausschließliche Bewohner zwei drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

III./39), die rundliche Clytra Valeriana (Tafel II./21) u. einen kleinen 

mitisgrünen Rüssler (Tafel    ).

 Mitisgrün: auch Schweinfurter oder Pariser Grün, eine Farbe auf Kupfer/Arsenbasis  

Auch als Nachtquartier wurden 

die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 


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24.                                                                         

Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

Juni war von den Pflanzen noch Nichts zu bemerken, sie schossen im 

Laufe des genannten Monats überall hervor, den bis dahin fast kahlen 

Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinen, sehr zahlreichen, Karminroten 

Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

Hauch;  Krapp: roter Farbstoff aus der Pflanze Färberkrapp Rubia tinctorum  

größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkrümmten

Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

zahlreich aus dem Boden sprießende junge Triebe von der

energischen Wachstumfähigkeit des Psoralea Dorns. Später wurden 

auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von Insekten an; der 

Psoralea Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

ausschließliche Bewohner zwei drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

III./39), die rundliche Clytra Valeriana (Tafel II./21) u. einen kleinen 

mitisgrünen Rüssler (Tafel    ).

 Mitisgrün: auch Schweinfurter oder Pariser Grün, eine Farbe auf Kupfer/Arsenbasis  

Auch als Nachtquartier wurden 

die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



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  • November 23, 2018 18:59:28 Eva Anna Welles (AUT)

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von den Pflanzen noch Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des genannten Monats überall hervor, den bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinen, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch;  Krapp: roter Farbstoff aus der Pflanze Färberkrapp Rubia tinctorum  

    größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkrümmten

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende junge Triebe von der

    energischen Wachstumfähigkeit des Psoralea Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von Insekten an; der 

    Psoralea Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschließliche Bewohner zwei drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valeriana (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ).

     Mitisgrün: auch Schweinfurter oder Pariser Grün, eine Farbe auf Kupfer/Arsenbasis  

    Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 


  • November 23, 2018 18:56:59 Eva Anna Welles (AUT)

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von den Pflanzen noch Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des genannten Monats überall hervor, den bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinen, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkrümmten

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende junge Triebe von der

    energischen Wachstumfähigkeit des Psoralea Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von Insekten an; der 

    Psoralea Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschließliche Bewohner zwei drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valeriana (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ). Mitisgrün: auch Schweinfurter oder Pariser Grün, eine Farbe auf Kupfer/Arsenbasis  

    Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



  • November 23, 2018 18:54:14 Eva Anna Welles (AUT)

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von den Pflanzen noch Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des genannten Monats überall hervor, den bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinen, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkrümmten

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende junge Triebe von der

    energischen Wachstumfähigkeit des Psoralea Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von Insekten an; der 

    Psoralea Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschließliche Bewohner zwei drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valeriana (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ). Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



  • November 23, 2018 14:20:24 Gabriele Kister-Schuler

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von der Pflanzen nach Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des gesammten Monats überall hervor, den bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinere, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkümmerten 

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende jüngere Triebe von dern 

    energischen Wachstumfähigkeit des Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von insekten an; der 

    Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschließliche Bewohner drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valerians (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ). Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



  • November 10, 2018 16:05:51 Eva Anna Welles (AUT)

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von der Pflanzen nach Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des gesammten Monats überall hervor, des bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinere, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkümmerten 

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende jüngere Triebe von dern 

    energischen Wachstumfähigkeit des Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von insekten an; der 

    Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschließliche Bewohner drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valerians (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ). Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



  • November 6, 2018 18:24:34 Gabriele Kister-Schuler

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von der Pflanzen nach Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des gesammten Monats überall hervor, des bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinere, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkümmerten 

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende jüngere Triebe von dern 

    energischen Wachstumfähigkeit des Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von insekten an; der 

    Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Buntfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschießliche Bewohner drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valerians (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ). Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



  • November 6, 2018 18:24:26 Gabriele Kister-Schuler

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen, 

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor 

    Juni war von der Pflanzen nach Nichts zu bemerken, sie schossen im 

    Laufe des gesammten Monats überall hervor, des bis dahin fast kahlen 

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit 

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinere, sehr zahlreichen, Karminroten 

    Schmetterlingsblüten gaben den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten 

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit 

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst 

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den 

    Blüten auch ein leichter Duft. Die Früchte aus eigenartigen, verkümmerten 

    Schotenketten bestehend, reiften im Spätherbst aus, aus ursprünglich 

    grüner Farbe in eine Karminrote u. schließlich braune übergehend. 

    Die Bestände der Pflanze auf den ebenen Teilen des Festungshofes 

    wurden nach dem Abblühen entfernt, doch zeigten bald 

    zahlreich aus dem Boden sprießende jüngere Triebe von dern 

    energischen Wachstumfähigkeit des Dorns. Später wurden 

    auch die Bestände auf dem Steppenstreif von Kirgisen zwecks 

    Viehfuttergewinnung abgeschnitten u. in Stößen aufgehäuft. Das 

    rötliche Blütenmeer lockte eine große Zahl von insekten an; der 

    Kameeldorn übertraf in dieser Beziehung alle von mir gesehenen 

    Steppenpflanzen. Alle möglichen Arten von Zwei- u. Hautflüglern,

    Käfer u. Schmetteringe schwirrten summend u. flatternd um die 

    Blüten. Besonders zahlreich konnte ich beobachten Fliegen, Wespen, 

    Bienen, den bei den Tamarisken erwähnten Bunrfleck (Tafel XVII/4),  als 

    ausschießliche Bewohner drei schöne Prachtkäferarten (Sphenoptera 

    aurora Tafel IV./45., Sphenoptera Beckeri Tafel V/58,61; Sphenoptera veusta Tafel 

    III./39), die rundliche Clytra Valerians (Tafel II./21) u. einen kleinen 

    mitisgrünen Rüssler (Tafel    ). Auch als Nachtquartier wurden 

    die biegsamen Zweige gerne aufgesucht von verschiedenen 



  • October 18, 2018 16:13:12 Johanna Rustler

    24.                                                                         

    Kniehöhe u. darüber; sie hatte sehr kleine, hellgrüne Blätter, die 

    dünnen, schwanken Stengel waren mit nadelscharfen Dornen,

    die ebenfalls Blatt- u. Blütentragend waren, dicht besetzt. Vor

    Juni war von der Pflanzen nach Nichts zu bemerken, sie schossen im

    Laufe des gesammten Monats überall hervor, des bis dahin fast kahlen

    Bodenstellen plötzlich grünen Schmuck verleihend; die Blütezeit

    war Ende Juni bis Mitte Juli. Die kleinere, sehr zahlreichen, Karminroten

    Schmetterlingsblüten gaben, den grünen Flächen obenauf einen Krapplackroten

    Hauch; größere Pflanzenkolonien blühten längere Zeit

    vor oder nach der Hauptblütezeit ab, manche blieben bis zum Herbst

    völlig blütenlos. So viel ich mir  erinnern kann, entströmte den

    Blüten auch 


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