Kleiber Manuskript 01 - Vorwort - Pflanzenwelt Turkestans, item 23
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23.
August blühte. Die ovalen, dicken Blasen, die anfangs grün waren,
sich jedoch bald unter dem heißen Kuß der Sonne röteten,
wurden im Herbst trocken u. gelb u. hiengen [sic.] wie kleine
Ballons über dem verwelkenden Krautwerk; die darin enthaltenden
Bohnen verursachten bei windigen Wetter durch das
Anschlagen an die dürren Blasenwände ein eigentümlich Klappern.
Ein ähnliches Geräusch machten übrigens auch die Schoten
des Steppenginsters, nur schlugen hier die einzelnen, dicht
gedrängt sitzenden Früchte aneinander u. an das Astwerk. Die
blühenden
WickenPflanzen, wohl eine Art Blasenstrauch, wurden von vielen Insekten besucht, besondersfanden sich auf ihren oft in großer Menge die scharlachrote,
schwarz punktierte fonabris 16 punctate vor. Wilkini (Tafel V./53. )
vor [sic.].
Im Hoch u. Spätsommer blühten an einer Stelle an der Ostseite des
Festungshofes am Wallfuße, sowie am Steilufer des Syr-Darja
kleine Kolonien einer Doldenpflanze oder Composite, die in Größe u. Habitus
an unsere heimische, weiße Schafgarbe erinnerte, jedoch waren die
Dolden kleiner, reinweiß u. entbehrten jeglichen Geruches. Insekten
konnte ich auf dieser Pflanze trotz ihres auffallenden
reichen Blütenschmuckes niemals beobachten.
Eine der häufigsten, große Teile des Steppestreifens sowie des
Hofes bedeckende Pflanze war ein niedriger, halbstrauchiger
Schmetterlingsblütler (wohl Kameeldorn, allagi camelorum, Tafel 10./2a-b.), der Dornstrauchsteppenformatiens
zweifellos eigen. Sie wuchs nur
an sonst völlig kahlen, dürren Stellen u. mied ausgesprochen
die Nähe von Sträuchern, sowie alle feuchteren, schattigeren Orte;
hingegen war sie an dem tauigen, salzhaltigen, ebenen Stellen
des Steppenstreifs sowie den wenig begangenen Teilen des Hofes
u. an den besonnten buschlosen Wallböschungen der einzige
Siedler; an diesen Stellen trat sie massenhaft auf, doch saßen trotz
des im allgemeinen dichten Bestandes die einzelnenen Sträucher
in entsprechender Entfernung voneinander. Die Pflanze erreichte
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23.
August blühte. Die ovalen, dicken Blasen, die Anfangs grün waren,
sich jedoch bald unter dem heißen Kuß der Sonne röteten,
wurden im Herbst trocken u. gelb u. hiengen wie kleine
Ballons über dem verwelkenden Krautwerk; die darin enthaltenden
Bohnen verursachten bei windigen Wetter durch das
Aussschlagen an die dürren Blasenwände ein eigentümlich klappern.
Ein ähnliches Geräusch machten übrigens auch die Schoten
des Steppenginsters, nur schlugen hier die einzelnen, dicht
gedrängt sitzenden Früchte aneinander u. an das Astwerk. Die
fanden sich auf ihren oft in großen Menge die scharlachrote,
schwarz punktierte fonabris 16 punctate var. Wilkini (Tafel V./53. )
vor.
Im Hoch u. Spätsommer blühten an einer Stelle an der Ostseite des
Festungshofes am Wallfluße, sowie am Steilufer des Syr-Darja
kleine Kolonien einer Doldenpflanze oder Composite, die in Größe u. habitus
an unsere heimische, weiße Schafgarbe erinnert, jedoch waren die
Dolden kleiner, reinweiß u. entbehrten jeglichen Geruchs. Insekten
konnte ich auf dieser Pflanze trotz ihrer auffallenden
reichen Blütenschmuckes niemals beobachten.
Eine der häufigsten, große Teile des Steppestreifs sowie des
Hofes bedeckende Pflanze war ein niedriger, halbstrauchiger
Schmetterlingsblütler (wohl Kauceldorn, allagi camelorum, Tafel 10./2a-b.), der Dornstrauchsteppenformations
zweifellos eigen. Sie wuchs nur
an sonst völlig kahlen, dürren Stellen u. mied angesporchen
die Nähe von Sträuchern, sowie alle feuchteren, schattigeren Orte;
hingegen war sie an dem tauigen, salzhaltigen, obenen Stellen
des Steppenstreifs sowie den wenig begangenen Teilen des Hofes
u. an den besonnten buschlosen Wallböschung der einzige
Siedler; an dieser Stelle trat sie massenhaft auf, doch saßen trotz
des im allgemeinen dichten Bestandes die einzelnenen Sträucher
in entsprechender Entfernung voneinander. Die Pflanze erreichte
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23.
August blühte. Die ovalen, dicken Blasen, die Anfangs grün waren,
sich jedoch bald unter dem heißen Kuß der Sonne röteten,
wurden im Herbst trocken u. gelb u. hiengen wie kleine
Ballons über dem verwelkenden Krautwerk; die darin enthaltenden
Bohnen verursachten bei windigen Wetter durch das
Aussschlagen an die dürren Blasenwände ein eigentümlich klappern.
Ein ähnliches Geräusch machten übrigens auch die Schoten
des Steppenginsters, nur schlugen hier die einzelnen, dicht
gedrängt sitzenden Früchte aneinander u. an das Astwerk. Die
fanden sich auf ihren oft in großen Menge die scharlachrote,
schwarz punktierte fonabris 16 punctate var. Wilkini (Tafel V./53. )
vor.
Im Hoch u. Spätsommer blühten an einer Stelle an der Ostseite des
Festungshofes a, Wallfluße, sowie am Steilufer des Syr-Darja
kleine Kolonien einer Doldenpflanze oder Composite, die in Größe u. habitus
an unsere heimische, weiße Schafgarbe erinnert, jedoch waren die
DOlden kleiner, reinweiß u. entbehrten jeglichen Geruchs. Insekten
konnte ich auf dieser Pflanze trotz ihrer auffallenden
reichen Blütenschmuckes niemals beobachten.
Eine der häufigsten, große Teile des Steppestreifs sowie des
Hofes bedeckende Pflanze war ein niedriger, halstrauchiger
Schmetterlingsblütler (wohl Kauceldorn, allagi camelorum, Tafel 10./2a-b.), der Dornstrauchsteppenformations
zweifellos eigen. Sie wuchs nur
an sonst völlig kahlen, dürren Stellen u. mied angesporchen
die Nähe von Sträuchern, dowie alle feuchteren, schattigerend Orte;
hingegen war sie an dem tauigen, salzhaltigen, obenen Stellen
des Steppenstreifs sowie den wenig begangenen Teilen des Hofes
u. an den besonnten buschlosen Wallböschung der einzige
Siedler; an dieser Stelle trat sie massenhaft auf, doch saßen trotz
des i, allgemeinen dichten Bestandes die einzelnene Sträucher
in entsprechender Entfernung voneinander. Die Pflanze erreichte
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23.
August blühte. Die ovalen, dicken Blasen, die Anfangs grün waren,
sich jedoch bald unter dem heißen Kuß der Sonne röteten,
wurden im Herbst trocken u. gelb u. hiengen wie kleine
Ballons über dem verwelkenden Krautwerk; die darin enthaltenden
Bohnen verursachten bei windigen Wetter durch das
Aussschlagen an die dürren Blasenwände ein eigentümlich klappern.
Ein ähnliches Geräusch machten übrigens auch die Schoten
des Steppenginsters, nur schlugen hier die einzelnen, dicht
gedrängt sitzenden Früchte aneinander u. an das Astwerk. Die
fanden sich auf ihren oft in großen Menge die scharlachrote,
schwarz punktierte Zonabris 16 punctate var. Wilkini (Tafel V./53. )
vor.
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