Liebesbriefe zwischen Fritz Kreisel und Trudel Joseger, item 133

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86.                                                                                                                                         6. Mai 1918.

Mein liebes herziges Frauchen!


  Nach kurzem Warten erhielt ich heute Deinen
geliebten Brief vom 1. Mai, dessen Typen-Zeilen von
Anfang bis Ende unendlich erfreulich waren.

  Daß Du mir meine Zeitung, meine geistige Kost,
pünklich[!] bestellt hast, ersah ich schon daraus, daß
die Blätter vom 1., 2. und 3. Mai schon bei mir sind.

  Mitte April schickte ich Dir mal ein "Illustriertes
Blättchen" mit wegen der Organisation von Krieger=
heimstätten in Dresden. Wie mir Dein Brief vom
24. April besagt, hast Du die Sache nicht ganz verstanden.
Es handelt sich doch keineswegs um keine Ausstattungs=
steuer. Sondern die Sache ist so, daß der Verein
"Heimatdank" den heimkehrenden kriegsgetrauten Kriegern
helfend unter die Arme greift, wenn sie nach
Beendigung des Krieges ihr Heim gründen wollen.
Angenommen eine Wohnungseinrichtung zu 6000
bis 8000 Mark. So zahlt der Kriegsteilnehmer 2 - 3000
Mark, die andern 4 - 5000 Mark schießt ihm der
Heimatdank vor und ist ihm bei der Beschaffung
von künstlerischen heimischen Möbeln tatkräftig
zur Seite, wie Dir die Ausstellung in Eurer
Buchholzer Straße zeigt. Wie es Dresden tut, so
haben es eben alle Städte allen voran mit
Annaberg eben nachgemacht.

  Verstanden? mein Herzel?


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86.                                                                                                                                         6. Mai 1918.

Mein liebes herziges Frauchen!


  Nach kurzem Warten erhielt ich heute Deinen
geliebten Brief vom 1. Mai, dessen Typen-Zeilen von
Anfang bis Ende unendlich erfreulich waren.

  Daß Du mir meine Zeitung, meine geistige Kost,
pünklich[!] bestellt hast, ersah ich schon daraus, daß
die Blätter vom 1., 2. und 3. Mai schon bei mir sind.

  Mitte April schickte ich Dir mal ein "Illustriertes
Blättchen" mit wegen der Organisation von Krieger=
heimstätten in Dresden. Wie mir Dein Brief vom
24. April besagt, hast Du die Sache nicht ganz verstanden.
Es handelt sich doch keineswegs um keine Ausstattungs=
steuer. Sondern die Sache ist so, daß der Verein
"Heimatdank" den heimkehrenden kriegsgetrauten Kriegern
helfend unter die Arme greift, wenn sie nach
Beendigung des Krieges ihr Heim gründen wollen.
Angenommen eine Wohnungseinrichtung zu 6000
bis 8000 Mark. So zahlt der Kriegsteilnehmer 2 - 3000
Mark, die andern 4 - 5000 Mark schießt ihm der
Heimatdank vor und ist ihm bei der Beschaffung
von künstlerischen heimischen Möbeln tatkräftig
zur Seite, wie Dir die Ausstellung in Eurer
Buchholzer Straße zeigt. Wie es Dresden tut, so
haben es eben alle Städte allen voran mit
Annaberg eben nachgemacht.

  Verstanden? mein Herzel?



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  • February 15, 2017 15:18:48 Ilona Scherm

    86.                                                                                                                                         6. Mai 1918.

    Mein liebes herziges Frauchen!


      Nach kurzem Warten erhielt ich heute Deinen
    geliebten Brief vom 1. Mai, dessen Typen-Zeilen von
    Anfang bis Ende unendlich erfreulich waren.

      Daß Du mir meine Zeitung, meine geistige Kost,
    pünklich[!] bestellt hast, ersah ich schon daraus, daß
    die Blätter vom 1., 2. und 3. Mai schon bei mir sind.

      Mitte April schickte ich Dir mal ein "Illustriertes
    Blättchen" mit wegen der Organisation von Krieger=
    heimstätten in Dresden. Wie mir Dein Brief vom
    24. April besagt, hast Du die Sache nicht ganz verstanden.
    Es handelt sich doch keineswegs um keine Ausstattungs=
    steuer. Sondern die Sache ist so, daß der Verein
    "Heimatdank" den heimkehrenden kriegsgetrauten Kriegern
    helfend unter die Arme greift, wenn sie nach
    Beendigung des Krieges ihr Heim gründen wollen.
    Angenommen eine Wohnungseinrichtung zu 6000
    bis 8000 Mark. So zahlt der Kriegsteilnehmer 2 - 3000
    Mark, die andern 4 - 5000 Mark schießt ihm der
    Heimatdank vor und ist ihm bei der Beschaffung
    von künstlerischen heimischen Möbeln tatkräftig
    zur Seite, wie Dir die Ausstellung in Eurer
    Buchholzer Straße zeigt. Wie es Dresden tut, so
    haben es eben alle Städte allen voran mit
    Annaberg eben nachgemacht.

      Verstanden? mein Herzel?


  • February 15, 2017 15:13:47 Ilona Scherm

    86.                                                                                                                                         6. Mai 1918.

    Mein liebes herziges Frauchen!


      Nach kurzem Warten erhielt ich heute Deinen
    geliebten Brief vom 1. Mai, dessen Typen-Zeilen von
    Anfang bis Ende unendlich erfreulich waren.

      Daß Du mir meine Zeitung, meine geistige Kost,
    pünklich[!] bestellt hast, ersah ich schon daraus, daß
    die Blätter vom 1., 2. und 3. Mai schon bei mir sind.

      Mitte April schickte ich Dir mal ein "Illustriertes
    Blättchen" mit wegen der Organisation von Krieger=
    heimstätten in Dresden. Wie mir Dein Brief vom
    24. April besagt, hast Du die Sache nicht ganz verstanden.
    Es handelt sich doch keineswegs um keine Ausstattungs=
    steuer. Sondern die Sache ist so, daß der Verein
    "Heimatdank" den heimkehrenden kriegsgetrauten Kriegern
    helfend unter die Arme greift, wenn sie nach
    Beendigung des Krieges ihr Heim gründen wollen.
    Angenommen eine Wohnungseinrichtung zu 6000
    bis 8000 Mark.



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1968 / 23876
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Reinhard Nestler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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