Liebesbriefe zwischen Fritz Kreisel und Trudel Joseger, item 27
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2.
daß ich jetzt so allein leben soll, wo doch
fast kein Tag verging, wo wir uns nicht
sahen. Doch es muß sein. Die Liebe muß
der Vernunft weichen, der Vernunft, die
Dir sagt, daß Du auf dem Lande, in der
stille Dich einmal erholen mußt.
Wenn ich nicht ein Mann wäre, so
würde ich weinen. So sehr sehne ich mich
nach Dir.
Jetzt, wo ich so mit mir allein bin, klage
ich mich selbst an und mache mir die bittersten
,daßund ernsthaftesten Vorwürfe, daß esmanchmal kleine Zerwürfnisse gab, die Dein
Herz leidend machten. Jetzt tut es mir in
innerster Seele leid, daß so etwas geschehen
konnte. Es soll aber auch nie
wieder vorkommen, hörst Du, nie. Wenn
Du wirst wieder kommen, wirst Du einen
andern Fritz finden, wie der vor 14 Tagen.
Ich habe mich in den 3 Tagen furchtbar
in mich gekehrt und mich verändert.
Keine Klage wird dann mehr über Deinen
Mund kommen.
Man muß nur einmal mit sich allein
sein, so wird man finden, daß das Leben
an sich zwar etwas Armselig-elendes, fast ein
Kehrichthaufen ist. Die Liebe dagegen aber,
rechte Seite
eine wahre und reine Liebe, wie die unsrige,
etwas Erhabenes, Hohes ist. Sie veredelt den
Menschen.
Ein Mensch ohne Liebe ist ein Stein, wie
er am Wegrande liegt; sowie die Liebe aber
hineinströmt, wird der Stein zum Goldklumpen,
es kommt Leben in ihn, er regt sich, lebt
auf, blickt um sich, verzagt, rafft sich auf,
blickt gestützt auf die Liebe froh in die Zukunft,
und das erst Leblose wird zum Menschen.
Und wie die Liebe den Menschen zum Leben
führt, so hält sie ihn am Leben und führt ihn
zum Leben zurück, wenn er es von sich warf.
Mancher (pp.) schon verzagte und wollte das
Leben von sich werfen, doch hielt ihn immer
die Liebe zurück.
Darum soll man die Liebe ehren und
sie hochhalten. Sie aber nicht trüben durch
Ärgernis und Kummer. Auch soll man
mit der Liebe nicht spielen und Firlefanz
treiben, sondern in Ernst und Würde
sein Leben mit der Liebe verbinden und
sie als eines der höchsten Güter betrachten.
So soll von jetzt ab unsere Liebe ein
silberklar, ruhig dahinfließender Bach werden
und durch nichts mehr getrübt werden.
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2.
daß ich jetzt so allein leben soll, wo doch
fast kein Tag verging, wo wir uns nicht
sahen. Doch es muß sein. Die Liebe muß
der Vernunft weichen, der Vernunft, die
Dir sagt, daß Du auf dem Lande, in der
stille Dich einmal erholen mußt.
Wenn ich nicht ein Mann wäre, so
würde ich weinen. So sehr sehne ich mich
nach Dir.
Jetzt, wo ich so mit mir allein bin, klage
ich mich selbst an und mache mir die bittersten
,daßund ernsthaftesten Vorwürfe, daß esmanchmal kleine Zerwürfnisse gab, die Dein
Herz leidend machten. Jetzt tut es mir in
innerster Seele leid, daß so etwas geschehen
konnte. Es soll aber auch nie
wieder vorkommen, hörst Du, nie. Wenn
Du wirst wieder kommen, wirst Du einen
andern Fritz finden, wie der vor 14 Tagen.
Ich habe mich in den 3 Tagen furchtbar
in mich gekehrt und mich verändert.
Keine Klage wird dann mehr über Deinen
Mund kommen.
Man muß nur einmal mit sich allein
sein, so wird man finden, daß das Leben
an sich zwar etwas Armselig-elendes, fast ein
Kehrichthaufen ist. Die Liebe dagegen aber,
rechte Seite
eine wahre und reine Liebe, wie die unsrige,
etwas Erhabenes, Hohes ist. Sie veredelt den
Menschen.
Ein Mensch ohne Liebe ist ein Stein, wie
er am Wegrande liegt; sowie die Liebe aber
hineinströmt, wird der Stein zum Goldklumpen,
es kommt Leben in ihn, er regt sich, lebt
auf, blickt um sich, verzagt, rafft sich auf,
blickt gestützt auf die Liebe froh in die Zukunft,
und das erst Leblose wird zum Menschen.
Und wie die Liebe den Menschen zum Leben
führt, so hält sie ihn am Leben und führt ihn
zum Leben zurück, wenn er es von sich warf.
Mancher (pp.) schon verzagte und wollte das
Leben von sich werfen, doch hielt ihn immer
die Liebe zurück.
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2.
daß ich jetzt so allein leben soll, wo doch
fast kein Tag verging, wo wir uns nicht
sahen. Doch es muß sein. Die Liebe muß
der Vernunft weichen, der Vernunft, die
Dir sagt, daß Du auf dem Lande, in der
stille Dich einmal erholen mußt.
Wenn ich nicht ein Mann wäre, so
würde ich weinen. So sehr sehne ich mich
nach Dir.
Jetzt, wo ich so mit mir allein bin, klage
ich mich selbst an und mache mir die bittersten
,daßund ernsthaftesten Vorwürfe, daß esmanchmal kleine Zerwürfnisse gab, die Dein
Herz leidend machten. Jetzt tut es mir in
innerster Seele leid, daß so etwas geschehen
konnte. Es soll aber auch nie
wieder vorkommen, hörst Du, nie. Wenn
Du wirst wieder kommen, wirst Du einen
andern Fritz finden, wie der vor 14 Tagen.
Ich habe mich in den 3 Tagen furchtbar
in mich gekehrt und mich verändert.
Keine Klage wird dann mehr über Deinen
Mund kommen.
Man muß nur einmal mit sich allein
sein, so wird man finden, daß das Leben
an sich zwar etwas Armselig-elendes, fast ein
Kehrichthaufen ist. Die Liebe dagegen aber,
rechte Seite
eine wahre und reine Liebe, wie die unsrige,
etwas Erhabenes, Hohes ist. Sie veredelt den
Menschen.
Ein Mensch ohne Liebe ist ein Stein, wie
er am Wegrande liegt; sowie die Liebe aber
hineinströmt, wird der Stein zum Goldklumpen,
es kommt Leben in ihn, er regt sich, lebt
auf, blickt um sich, verzagt, rafft sich auf,
blickt gestützt auf die Liebe froh in die Zukunft,
und das erst Leblose wird zum Menschen.
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daß ich jetzt so allein leben soll, wo doch
fast kein Tag verging, wo wir uns nicht
sahen. Doch es muß sein. Die Liebe muß
der Vernunft weichen, der Vernunft, die
Dir sagt, daß Du auf dem Lande, in der
stille Dich einmal erholen mußt.
Wenn ich nicht ein Mann wäre, so
würde ich weinen. So sehr sehne ich mich
nach Dir.
Jetzt, wo ich so mit mir allein bin, klage
ich mich selbst an und mache mir die bittersten
,daßund ernsthaftesten Vorwürfe, daß esmanchmal kleine Zerwürfnisse gab, die Dein
Herz leidend machten. Jetzt tut es mir in
innerster Seele leid, daß so etwas geschehen
konnte. Es soll aber auch nie
wieder vorkommen, hörst Du, nie. Wenn
Du wirst wieder kommen, wirst Du einen
andern Fritz finden, wie der vor 14 Tagen.
Ich habe mich in den 3 Tagen furchtbar
in mich gekehrt und mich verändert.
Keine Klage wird dann mehr über Deinen
Mund kommen.
Man muß nur einmal mit sich allein
sein, so wird man finden, daß das Leben
an sich zwar etwas Armselig-elendes, fast ein
Kehrichthaufen ist. Die Liebe dagegen aber,
rechte Seite
eine wahre und reine Liebe, wie die unsrige,
etwas Erhabenes, Hohes ist. Sie veredelt den
Menschen.
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daß ich jetzt so allein leben soll, wo doch
fast kein Tag verging, wo wir uns nicht
sahen. Doch es muß sein. Die Liebe muß
der Vernunft weichen, der Vernunft, die
Dir sagt, daß Du auf dem Lande, in der
stille Dich einmal erholen mußt.
Wenn ich nicht ein Mann wäre, so
würde ich weinen. So sehr sehne ich mich
nach Dir.
Jetzt, wo ich so mit mir allein bin, klage
ich mich selbst an und mache mir die bittersten
,daßund ernsthaftesten Vorwürfe, daß esmanchmal kleine Zerwürfnisse gab, die Dein
Herz leidend machten. Jetzt tut es mir in
innerster Seele leid, daß so etwas geschehen
konnte. Es soll aber auch nie
wieder vorkommen, hörst Du, nie. Wenn
Du wirst wieder kommen, wirst Du einen
andern Fritz finden, wie der vor 14 Tagen.
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daß ich jetzt so allein leben soll, wo doch
fast kein Tag verging, wo wir uns nicht
sahen. Doch es muß sein. Die Liebe muß
der Vernunft weichen, der Vernunft, die
Dir sagt, daß Du auf dem Lande, in der
stille Dich einmal erholen mußt.
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- Reinhard Nestler
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