Feldpost von Richard Gänger aus dem Jahr 1915, item 49
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Malogotsch, 19. April 1915
auf Vorposten im
Schützengraben
Liebe Eltern!
Ich will nun Euch hiermit meine Erlebnisse schildern die ich
bis jetzt so mitgemacht habe. Es war am Sonntag Abend wir gingen
gerade spazieren in Ccenstochau [Czestsochowa?], ein Betrieb auf der Hauptstraße,
viele polnische Juden und Volk, man müßte geradezu staunen.
Im Kientopp [!] waren wir auch, eine ganze gute Aufführung bloß
die Eßwaren sehr teuer, denn die 2 Tage welche wir hier verbrachten
mußten wir uns selbst verpflegen. Die Beköstigungsgelder
bekommen wir später. Z. Beispiel Brod kostet hier 24 pf
Eier 15, usw. Wir schliefen wie die 2 Nacht auf unser Stroh
auf welchem man sich schon gewöhnt hat, und am Sonntag morgen
begann unsere Reise nach der Front weiter. Nachdem wir den
Zug bestiegen hatten gings über Ortschaften vorbei, wo verschiedene
Häuser dem Erdboden gleich gemacht waren und dann jeder
russische Bahnhof war zertrümmert und ausgebrannt. Man
sollte es nicht für möglich halten wie diese Horden gehaust
haben. Bis kurz vor unserem Orte ist deutsche Eisenbahn, denn
russischen Schienen sind breiter und es müßte daher alles erst
umgebaut werden. Ebenfalls waren bis hierher sämtliche
Eisenbahnbrücken gesprengt welche von unseren Pionieren
wieder aufgebaut worden sind. Als wir nun um 12 Uhr
in Wloclawice angekommen waren, entfaltete sich schon
ein anderes Bild, da man hier eine Etappe und Wagenpark
eingerichtet hatte was uns bisher fremd war. Wir ladeten
unser Frachtgut aus indem für unsere Abteilung noch Lebensmittel,
Fourage, Betriebstoff u.s.w. mitgekommen war. Um 2 Uhr
ging unser Marsch nach dem Städtchen wo wir jetzt liegen
los. Es sind immer 26 km die wir zurückzulegen haben.
links oben eingefügt:
Meine
Adresse: Schütze R. Gänger
Fest.Masch.Gew. Abt. 1.
Landw.Inf.Regt.133
Division Bredow.
Armeegruppe Woyrsch
über Breslau II.
-
Malogotsch, 19. April 1915
auf Vorposten im
Schützengraben
Liebe Eltern!
Ich will nun Euch hiermit meine Erlebnisse schildern die ich
bis jetzt so mitgemacht habe. Es war am Sonntag Abend wir gingen
gerade spazieren in Cranstochau, ein Betrieb auf der Hauptstraße,
viele polnische Juden und Volk, man müßte geradezu staunen.
Im Kientopp [!] waren wir auch, eine ganze gute Aufführung bloß
die Eßwaren sehr teuer, denn die 2 Tage welche wir hier verbrachten
mußten wir uns selbst verpflegen. Die Beköstigungsgelder
bekommen wir später. Z. Beispiel Brod kostet hier 24 pf
Eier 15, usw. Wir schliefen wie die 2 Nacht auf unser Stroh
auf welchem man sich schon gewöhnt hat, und am Sonntag morgen
begann unsere Reise nach der Front weiter. Nachdem wir den
Zug bestiegen hatten gings über Ortschaften vorbei, wo verschiedene
Häuser dem Erdboden gleich gemacht waren und dann jeder
russische Bahnhof war zertrümmert und ausgebrannt. Man
sollte es nicht für möglich halten wie diese Horden gehaust
haben. Bis kurz vor unserem Orte ist deutsche Eisenbahn, denn
russischen Schienen sind breiter und es müßte daher alles erst
umgebaut werden. Ebenfalls waren bis hierher sämtliche
Eisenbahnbrücken gesprengt welche von unseren Pionieren
wieder aufgebaut worden sind. Als wir nun um 12 Uhr
in Wloclawice angekommen waren, entfaltete sich schon
ein anderes Bild, da man hier eine Etappe und Wagenpark
eingerichtet hatte was uns bisher fremd war. Wir ladeten
unser Frachtgut aus indem für unsere Abteilung noch Lebensmittel,
Fourage, Betriebstoff u.s.w. mitgekommen war. Um 2 Uhr
ging unser Marsch nach dem Städtchen wo wir jetzt liegen
los. Es sind immer 26 km die wir zurückzulegen haben.
links oben eingefügt:
Meine
Adresse: Schütze R. Gänger
Fest.Masch.Gew. Abt. 1.
Landw.Inf.Regt.133
Division Bredow.
Armeegruppe Woyrsch
über Breslau II.
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Malogotsch, 19. April 1915
auf Vorposten im
Schützengraben
Liebe Eltern!
Ich will nun Euch hiermit meine Erlebnisse schildern die ich
bis jetzt so mitgemacht habe. Es war am Sonntag Abend wir gingen
gerade spazieren in Cranstochau, ein Betrieb auf der Hauptstraße,
viele polnische Juden und Volk, man müßte geradezu staunen.
Im Kientopp [!] waren wir auch, eine ganze gute Aufführung bloß
die Eßwaren sehr teuer, denn die 2 Tage welche wir hier verbrachten
mußten wir uns selbst verpflegen. Die Beköstigungsgelder
bekommen wir später. Z. Beispiel Brod kostet hier 24 pf
Eier 15, usw. Wir schliefen wie die 2 Nacht auf unser Stroh
auf welchem man sich schon gewöhnt hat, und am Sonntag morgen
begann unsere Reise nach der Front weiter. Nachdem wir den
Zug bestiegen hatten gings über Ortschaften vorbei, wo verschiedene
Häuser dem Erdboden gleich gemacht waren und dann jeder
russische Bahnhof war zertrümmert und ausgebrannt. Man
sollte es nicht für möglich halten wie diese Horden gehaust
haben. Bis kurz vor unserem Orte ist deutsche Eisenbahn, denn
russischen Schienen sind breiter und es müßte daher alles erst
umgebaut werden. Ebenfalls waren bis hierher sämtliche
Eisenbahnbrücken gesprengt welche von unseren Pionieren
wieder aufgebaut worden sind. Als wir nun um 12 Uhr
in Wloclawice angekommen waren, entfaltete sich schon
ein anderes Bild, da man hier eine Etappe und Wagenpark
eingerichtet hatte was uns bisher fremd war. Wir ladeten
unser Frachtgut aus indem für unsere Abteilung noch Lebensmittel,
Fourage, Betriebstoff u.s.w. mitgekommen war. Um 2 Uhr
ging unser Marsch nach dem Städtchen wo wir jetzt liege
los. Es sind immer 26 km die wir zurückzulegen haben.
links oben eingefügt:
Meine
Adresse: Schütze R. Gänger
Fest.Masch.Gew. Abt. 1.
Landw.Inf.Regt.133
Division Bredow.
Armeegruppe Woyrsch
über Breslau II.
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Malogotsch, 19. April 1915
auf Vorposten im
Schützengraben
Liebe Eltern!
Ich will nun Euch hiermit meine Erlebnisse schildern die ich
bis jetzt so mitgemacht habe. Es war am Sonntag Abend wir gingen
gerade spazieren in Cranstochau, ein Betrieb auf der Hauptstraße,
viele polnische Juden und Volk, man müßte geradezu staunen.
Im Kientopp [!] waren wir auch, eine ganze gute Aufführung bloß
die Eßwaren sehr teuer, denn die 2 Tage welche wir hier verbrachten
mußten wir uns selbst verpflegen. Die Beköstigungsgelder
bekommen wir später. Z. Beispiel Brod kostet hier 24 pf
Eier 15, usw. Wir schliefen wie die 2 Nacht auf unser Stroh
auf welchem man sich schon gewöhnt hat, und am Sonntag morgen
begann unsere Reise nach der Front weiter. Nachdem wir den
Zug bestiegen hatten gings über Ortschaften vorbei, wo verschidene
Häuser dem Erdboden gleich gemacht waren und dann jeder
russische Bahnhof war zertrümmert und ausgebrannt. Man
sollte es nicht für möglich halten wie diese Horden gehaust
haben. Bis kurz vor unserem Orte ist deutsche Eisenbahn, denn
russischen Schienen sind breiter und es müßte daher alles erst
umgebaut werden. Ebenfalls waren bis hierher sämtliche
Eisenbahnbrücken gesprengt welche von unseren Pionieren
wieder aufgebaut worden sind. Als wir nun um 12 Uhr
in Wloclawice angekommen waren, entfaltete sich schon
ein anderes Bild, da man hier eine Etappe und Wagenpark
eingerichtet hatte was uns bisher fremd war. Wir ladeten
unser Frachtgut aus indem für unsere Abteilung noch Lebensmittel,
Fourage, Betriebstoff u.s.w. mitgekommen war. Um 2 Uhr
ging unser Marsch nach dem Städtchen wo wir jetzt liege
los. Es sind immer 26 km die wir zurückzulegen haben.
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Fest.Masch.Gew. Abt. 1.
Landw.Inf.Regt.133
Division Bredow.
Armeegruppe Woyrsch
über Breslau II.
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Małogoszcz
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Częstochowa
- 52.41019623222329||16.932635369897525||||1
Posen
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Additional document location Częstochowa
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- 17512 / 190276
- Contributor
- Rolf Gänger
April 19, 1915
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