Mein Kriegsfreiwilliger (Gedicht, Verfasser anonym), item 1
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Mein Kriegsfreiwilliger. * ) 1914/18
Noch einmal die Hand! - Nein, ich halte dich nicht,
Du lieber, sonniger Junge.
Ich seh' dich, ich fühl' dich, ich spreche ja nicht,
Ich meist're die bebende Zunge.
- Nun ziehst du dahin, u. ich bleibe zurück,
Muß ohne dich weiterleben;
Aus den Augen leuchtet dir edelstes Glück,
Wie du selbst es mir immer gegeben.
- Du opferst dich willig dem Vaterland,
Du fürchtest den Tod nicht - nicht Wunden.
In dir ist ein heiliges Feuer entbrannt,
das ich schaudernd hab' mitempfunden.
- Ich hielt dich, als Gott dich mir hatte geschenkt,
Als wollt' ich dich nimmer lassen,
Heut halt' ich dich nicht, weil es Gott so gelenkt;
Ich kann es mit Mühe nur fassen.
- So zieh' denn, mein Junge, von Siege zu Sieg,
Wie du hofftest in heißem Verlangen,
Und kehrtt [soll heißen: kehrst] du heim, aus dem heiligen Krieg,
Will mit Stolz ich dich zärtlich umfangen.
- Und kehrst du nicht heim, so klage ich nicht,
Dann wart' ich voll Demut im stillen
Bis zum eigenen Tod, - bis zum jüngsten Gericht,
Und füge mich Gottes Willen.
-
Wenn aber dann an d. jüngsten TagDer große Weckruf erklungen,
Dann weiß ich, ist meine erste Frag'
Nach meinem geliebten Jungen.
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*) In d. "Kattowitzer Zeitung" hat ein Vater von
seinem siebenzehnjährigen Sohn, der als
Kriegsfreiwilliger eintrat, mit diesem
Gedicht Abschied genommen.
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Mein Kriegsfreiwilliger. * ) 1914/18
Noch einmal die Hand! - Nein, ich halte dich nicht,
Du lieber, sonniger Junge.
Ich seh' dich, ich fühl' dich, ich spreche ja nicht,
Ich meist're die bebende Zunge.
- Nun ziehst du dahin, u. ich bleibe zurück,
Muß ohne dich weiterleben;
Aus den Augen leuchtet dir edelstes Glück,
Wie du selbst es mir immer gegeben.
- Du opferst dich willig dem Vaterland,
Du fürchtest den Tod nicht - nicht Wunden.
In dir ist ein heiliges Feuer entbrannt,
das ich schaudernd hab' mitempfunden.
- Ich hielt dich, als Gott dich mir hatte geschenkt,
Als wollt' ich dich nimmer lassen,
Heut halt' ich dich nicht, weil es Gott so gelenkt;
Ich kann es mit Mühe nur fassen.
- So zieh' denn, mein Junge, von Siege zu Sieg,
Wie du hofftest in heißem Verlangen,
Und kehrtt [soll heißen: kehrst] du heim, aus dem heiligen Krieg,
Will mit Stolz ich dich zärtlich umfangen.
- Und kehrst du nicht heim, so klage ich nicht,
Dann wart' ich voll Demut im stillen
Bis zum eigenen Tod, - bis zum jüngsten Gericht,
Und füge mich Gottes Willen.
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Wenn aber dann an d. jüngsten TagDer große Weckruf erklungen,
Dann weiß ich, ist meine erste Frag'
Nach meinem geliebten Jungen.
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x) In d. "Kattowitzer Zeitung" hat ein Vater von
seinem siebenzehnjährigen Sohn, der als
Kriegsfreiwilliger eintrat, mit diesem
Gedicht Abschied genommen.
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Mein Kriegsfreiwilliger. * ) 1914/18
Noch einmal die Hand! - Nein, ich halte dich nicht,
Du lieber, sonniger Junge.
Ich seh' Dich, ich fühl' dich, ich spreche ja nicht,
Ich meist're die bebende Zunge.
- Nun ziehst du dahin, u. ich bleibe zurück,
Muss ohne dich weiterleben;
Aus den Augen leuchtet dir edelster Glück,
Wie du selbst es mir immer gegeben.
- Du opferst dich willig dem Vaterland,
Du fürchtest den Tod nicht - nicht Wunden.
In dir ist ein heiliges Feuer entbrannt,
das ich schaudernd hab' mitempfunden.
- Ich hielt dich als Gott dich mir hatte geschenkt,
Als wollt' ich dich nimmer lassen,
Heut halt' ich dich nicht, weil es Gott so gelenkt;
Ich kann es mit Mühe nur fassen.
- So zieh' denn, mein Junge, von Siege zu Sieg,
Wie du hofftest in heißem Verlangen,
Und kehrst du heim, aus dem heiligen Krieg,
Will mit Stolz ich dich zärtlich umfangen.
- Und kehrst du nicht heim, so klage ich nicht,
Dann wart' ich voll Demut im stillen
Bis zum eigenen Tod, - bis zum jüngsten Gericht,
Und füge mich Gottes Willen.
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UndWenn aber dann an d. jüngsten Tagder große Weckruf erklungen
Dann weiß ich, ist meine erste Frag'
Nach meinem geliebten Jungen.
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x) In d. "Kattowitzer Zeitung" hat ein Vater von
seinem siebenzehnjährigen Sohn, der als
Kriegsfreiwilliger eintrat, mit diesem
Gedicht Abschied genommen.
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Mein Kriegsfreiwilliger. * ) 1914/18
Noch einmal die Hand! - Nein, ich halte dich nicht,
Du lieber, sonniger Junge.
Ich seh' Dich, ich fühl' dich, ich spreche ja nicht,
Ich meist're die bebende Zunge.
- Nun ziehst du dahin, u. ich bleibe zurück,
Muss ohne dich weiterleben;
Aus den Augen leuchtet dir edelster Glück,
Wie du selbst es mir immer gegeben.
- Du opferst dich willig dem Vaterland,
Du fürchtest den Tod nicht - nicht Wunden.
In dir ist ein heiliges Feuer entbrannt,
das ich schaudernd hab' mitempfunden.
- Ich hielt dich als Gott dich mir hatte geschenkt,
Als wollt' ich dich nimmer lassen,
Heut halt' ich dich nicht, weil es Gott so gelenkt;
Ich kann es mit Mühe nur fassen.
- So zieh' denn, mein Junge, von Siege zu Sieg,
Wie du hofftest in heißem Verlangen,
Und kehrst du heim, aus dem heiligen Krieg,
Will mit Stolz ich dich zärtlich umfangen.
- Und kehrst du nicht heim, so klage ich nicht,
Dann wart' ich voll Demut im stillen
Bis zum eigenen Tod, - bis zum jüngsten Gericht,
Und füge mich Gottes Willen.
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UndWenn aber dann an d. jüngsten Tagder große Weckruf erklungen
Dann
ich, ist meine erste Frag'
Nach meinem geliebten Jungen.
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x) In d. "Kattowitzer Zeitung" hat ein Vater von
seinem siebenzehnjährigen Sohn, der als
Kriegsfreiwilliger eintrat, mit diesem
Gedicht Abschied genommen.
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Mein Kriegsfreiwilliger. * ) 1914/18
Noch einmal die Hand! - Nein, ich halte dich nicht,
Du lieber, sonniger Junge.
Ich seh', O ich', ich fühl' dich, ich spreche ja nicht,
Ich meist're die bebende Zunge.
- Nun ziehst du dahin, u. ich bleibe zurück,
Aufs- ohne dich weiterleben;
Aus- den Augen leuchtet dir edelster Glück,
Wie du selbst es mir immer gegeben.
- Du opferst dich willige dem Vaterland,
Du fürchtest den Tod nicht - nicht Wunden.
In dir ist ein bestiger Feuer entbrannt,
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Mein Kriegsfreiwilliger. * ) 1914/18
Noch einmal die Hand! - Nein, ich halte dich nicht,
Du lieber, .t.nniger Junge.
Ich seh', O ich', ich fühl' dich, ich spreche ja nicht,
Ich meist're die bebende Zunge.
- Nun ziehst du dahin, u. ich bleibe zurück,
Aufs- ohne dich weiterleben;
Aus- den Augen leuchtet dir edelster Glück,
Wie du selbst es mir immer gegeben.
- Du opferst dich willige dem Vaterland,
Du fürchtest den Tod nicht - nicht Wunden.
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- Contributor
- Sabine Hohnholz
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