Telegraphist Alfred Pöge an der Westfront am Chemin des Dames, item 72
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Lfd. Nr. 22.
Weg, denn es war eine sehr reizvolle Gegend. Man lies uns hier
in Baslieux etwas Ruhe, wenigstens war der Dienst zu ertragen.
Sehr oft mussten wir mit den Offizieren auf die Wildschweinjagd.
War ja einmal eins geschossen, so bekamen wir neimals etwas davon.
Bei diesen Jagden gab es fur uns manchen Spass, der Krieg war für
uns auf einige Tage vergessen. Doch die Ruhe dauerte immer nicht
lange.
Am 8. 5. 17. vormittags hies es wieder reisefertig machen
und gegen Mittag der Marsch wieder an nach Conss la Grandville.
Unser Transportzug stand bereits da und wir konnten sofort an das
Verladen gehen. Wir waren dies nun schon gewöhnt und die Sache dau=
erte niemals lange. Wir waren in Cons la Grandville vollständig
neu ausgerüstet worden mit neuen Wagen und vollständig neuem
Gerät. Auch hatten wir neuen Mannschaftsersatz bekommen.
Nachdem wir alles verladen hatten, ging die Fahre los
gegen Mittag 1 Uhr. Der ganze Tag war wieder sehr regnerisch.
Wir fuhren di ganze Nacht und langten um 3 Uhr morgens in
unserem Bestimmungsort Dieuze (Duss) an. Es war ein grösseres
Städtchen in Lothringen. Auf unserer Fahrt hatten wir den Ort
Hergarten passiert und wurden hier sehr reichlich mit Lebens=
mitteln versorgt.
Von Duss ging es zu Fuss nach dem Dörfchen Wirtshof.
Hier verbrachten wir die Nacht in einer Grossen Feldsscheune.
Wir zogen solche Lager vor, da die anderen Quartieremeistens
verlaust und verwanzt waren.
Am 10. 5. wurden wir in die Stellung eingesetzt. Von
Krieg war hier wenig zu sehen und zu hören. nur die Schützen=
gräben und die Batteriestellungen verieten, da wir uns in
einer Frontstellung befanden. Die natürlich hier bodenständig
waren, taten sehr wichtig, wir aber waren schon schönere Sachen
von der Somme und an der Aisne gewöhnt. Für uns war er eine Erho=
lung. Der Divisionsstab lag in Anslingen auf Deutschem Gebiet.
Die Gräben lagen alle auf französischem Boden.
Nachdem ich 14 Tage eine Grabenstation mit besetzt
hatte, wurde ich wieder abkommandiert in das Fernsprechdepot.
Unser gesamtes Gerät wurde hier uberholt. Auch brachten die
anderen Formationen ihr ganzes Fernsprech-Lichtsignal-und
Funkgerät zu uns zum reparieren. Ich hatte dadurch einen
schlauen Dienst.
In Anslingen wurde am 25. 5. drei dutsche Fessel=
ballons durch französische Flieger abgeschossen. Nur durch das
Abwerfen von Fliegerpfeilen wurden sämtliche Ballons zum Nieder=
gehen gezwungen. Am 4. 6. trieb ein französischer Fesselballon
in unsere Stellung, er ging bei Anslingen nieder. Sehr viele
Karten über unsere und französische Artelleriestellungen wurden
in ihm gefunden. Der Beobachter war in einem Fallschrim herunter=
gegangen. eine Feuer-und Angriffstätigkeit war in dem Abschnitt
nicht zu bemerken. Hier wären wir ganz gerne noch länger geblieben.
Doch der Aufenthalt war immer nicht sehr lange, es
ging schon wieder los mit Wagenbeladen und wir ahnten, das es balde
wieder weiter ging.
Am 8. 6. wurden wir von der 33. Inf. Div. abgelöst
und am vormittag ging es zu Fuss nach Duss, wo wir in der alten
Chevalier Kaserne untergebracht wurden. Es war ein trostloses
Gebäude, den es war vollständig verwanzt. An die Läuse hatten wir
Fortsetzung Blatt 23.
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Lfd. Nr. 22.
Weg, denn es war eine sehr reizvolle Gegend. Man lies uns hier
in Baslieux etwas Ruhe, wenigstens war der Dienst zu ertragen.
Sehr oft mussten wir mit den Offizieren auf die Wildschweinjagd.
War ja einmal eins geschossen, so bekamen wir neimals etwas davon.
Bei diesen Jagden gab es fur uns manchen Spass, der Krieg war für
uns auf einige Tage vergessen. Doch die Ruhe dauerte immer nicht
lange.
Am 8. 5. 17. vormittags hies es wieder reisefertig machen
und gegen Mittag der Marsch wieder an nach Conss la Grandville.
Unser Transportzug stand bereits da und wir konnten sofort an das
Verladen gehen. Wir waren dies nun schon gewöhnt und die Sache dau=
erte niemals lange. Wir waren in Cons la Grandville vollständig
neu ausgerüstet worden mit neuen Wagen und vollständig neuem
Gerät. Auch hatten wir neuen Mannschaftsersatz bekommen.
Nachdem wir alles verladen hatten, ging die Fahre los
gegen Mittag 1 Uhr. Der ganze Tag war wieder sehr regnerisch.
Wir fuhren di ganze Nacht und langten um 3 Uhr morgens in
unserem Bestimmungsort Dieuze (Duss) an. Es war ein grösseres
Städtchen in Lothringen. Auf unserer Fahrt hatten wir den Ort
Hergarten passiert und wurden hier sehr reichlich mit Lebens=
mitteln versorgt.
Von Duss ging es zu Fuss nach dem Dörfchen Wirtshof.
Hier verbrachten wir die Nacht in einer Grossen Feldsscheune.
Wir zogen solche Lager vor, da die anderen Quartieremeistens
verlaust und verwanzt waren.
Am 10. 5. wurden wir in die Stellung eingesetzt. Von
Krieg war hier wenig zu sehen und zu hören. nur die Schützen=
gräben und die Batteriestellungen verieten, da wir uns in
einer Frontstellung befanden. Die natürlich hier bodenständig
waren, taten sehr wichtig, wir aber waren schon schönere Sachen
von der Somme und an der Aisne gewöhnt. Für uns war er eine Erho=
lung. Der Divisionsstab lag in Anslingen auf Deutschem Gebiet.
Die Gräben lagen alle auf französischem Boden.
Nachdem ich 14 Tage eine Grabenstation mit besetzt
hatte, wurde ich wieder abkommandiert in das Fernsprechdepot.
Unser gesamtes Gerät wurde hier uberholt. Auch brachten die
anderen Formationen ihr ganzes Fernsprech-Lichtsignal-und
Funkgerät zu uns zum reparieren. Ich hatte dadurch einen
schlauen Dienst.
In Anslingen wurde am 25. 5. drei dutsche Fessel=
ballons durch französische Flieger abgeschossen. Nur durch das
Abwerfen von Fliegerpfeilen wurden sämtliche Ballons zum Nieder=
gehen gezwungen. Am 4. 6. trieb ein französischer Fesselballon
in unsere Stellung, er ging bei Anslingen nieder. Sehr viele
Karten über unsere und französische Artelleriestellungen wurden
in ihm gefunden. Der Beobachter war in einem Fallschrim herunter=
gegangen. eine Feuer-und Angriffstätigkeit war in dem Abschnitt
nicht zu bemerken. Hier wären wir ganz gerne noch länger geblieben.
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Lfd. Nr. 22.
Weg, denn es war eine sehr reizvolle Gegend. Man lies uns hier
in Baslieux etwas Ruhe, wenigstens war der Dienst zu ertragen.
Sehr oft mussten wir mit den Offizieren auf die Wildschweinjagd.
War ja einmal eins geschossen, so bekamen wir neimals etwas davon.
Bei diesen Jagden gab es fur uns manchen Spass, der Krieg war für
uns auf einige Tage vergessen. Doch die Ruhe dauerte immer nicht
lange.
Am 8. 5. 17. vormittags hies es wieder reisefertig machen
und gegen Mittag der Marsch wieder an nach Conss la Grandville.
Unser Transportzug stand bereits da und wir konnten sofort an das
Verladen gehen. Wir waren dies nun schon gewöhnt und die Sache dau=
erte niemals lange. Wir waren in Cons la Grandville vollständig
neu ausgerüstet worden mit neuen Wagen und vollständig neuem
Gerät. Auch hatten wir neuen Mannschaftsersatz bekommen.
Nachdem wir alles verladen hatten, ging die Fahre los
gegen Mittag 1 Uhr. Der ganze Tag war wieder sehr regnerisch.
Wir fuhren di ganze Nacht und langten um 3 Uhr morgens in
unserem Bestimmungsort Dieuze (Duss) an. Es war ein grösseres
Städtchen in Lothringen. Auf unserer Fahrt hatten wir den Ort
Hergarten passiert und wurden hier sehr reichlich mit Lebens=
mitteln versorgt.
Von Duss ging es zu Fuss nach dem Dörfchen Wirtshof.
Hier verbrachten wir die Nacht in einer Grossen Feldsscheune.
Wir zogen solche Lager vor, da die anderen Quartieremeistens
verlaust und verwanzt waren.
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Lfd. Nr. 22.
Weg, denn es war eine sehr reizvolle Gegend. Man lies uns hier
in Baslieux etwas Ruhe, wenigstens war der Dienst zu ertragen.
Sehr oft mussten wir mit den Offizieren auf die Wildschweinjagd.
War ja einmal eins geschossen, so bekamen wir neimals etwas davon.
Bei diesen Jagden gab es fur uns manchen Spass, der Krieg war für
uns auf einige Tage vergessen. Doch die Ruhe dauerte immer nicht
lange.
Am 8. 5. 17. vormittags hies es wieder reisefertig machen
und gegen Mittag der Marsch wieder an nach Conss la Grandville.
Unser Transportzug stand bereits da und wir konnten sofort an das
Verladen gehen. Wir waren dies nun schon gewöhnt und die Sache dau=
erte niemals lange. Wir waren in Cons la Grandville vollständig
neu ausgerüstet worden mit neuen Wagen und vollständig neuem
Gerät. Auch hatten wir neuen Mannschaftsersatz bekommen.
Nachdem wir alles verladen hatten, ging die Fahre los
gegen Mittag 1 Uhr. Der ganze Tag war wieder sehr regnerisch.
Wir fuhren di ganze Nacht und langten um 3 Uhr morgens in
unserem Bestimmungsort Dieuze (Duss) an. Es war ein grösseres
Städtchen in Lothringen. Auf unserer Fahrt hatten wir den Ort
Hergarten
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Chemin des Dames
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- 12911 / 189462
- Contributor
- Uta Marschall-Timm
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