Telegraphist Alfred Pöge an der Westfront am Chemin des Dames, item 51
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Lfd. Nr. 2.
Um den Luftschiffhafen war es nicht gerade angenehm. Lang=
sam gingen wir num zum Leitungsbau über. Die Übungen, die wir im
freien Gelände Ausführten, waren sehr interessant.
Durch mein Klavierspielen hatte ich mir etwas Simpathie
Erworben und wurde in das Unteroffizierkasino als Ordonnanz kom-
mandiert. Neben dem Saubermachen musste ich noch die Kartoffeln
schälen fur die Wachmeister. Es brachte manche Vorteile für mich.
Doch wurde ich bald wieder herausgerissen aus meinem schönem
Posten. nach der Impferei kam bei mir eine Krankheit zum Ausbruch.
Am Arm entwickelte sich eine Furunkulose, welche mir sehr zu schaf-
fen machte. Meinen Heimatsurlaub ging ich dadurch auch verlustig.
Durch Schiebung mit dem Sanitätsunteroffizier trug ich mich ein-
mal in das Urlaubsbuch ein. Doch ich wurde enttäuscht. Am nächsten
Tage wurde ich zur Ersatzkompanie kommandiert, und am Nachmittag
hiess es schon: Am 1.9. rücken ins Feld nach Stotel 7.. Trotz
meiner Krankheit lies ich mich mit einkleiden, um anstatt in
Urlaub, ins Feld zu rücken.
Am Tage vorher, ehe wir ausrückten, konnten wir noch ein-
mal verschiendene Fabriken besichtigen, wo wir mit Liebesgaben,
wie Zigarren, Zigaretten und andere Sachen beschenkt wurden. Am
1.9. vormittag rückten wir mit Blumen beschmückt ab nach dem
Bahnhof mit der Bestimmung nach Stotel 7., Stabs Offizier der
Telegraphentruppen Laon in Frankreich.
Meine Eltern hatte ich telegraphisch benachrichtigt.
Da unser Zug über Leipzig ging, erwarteten mich meine Eltern
daselbst am Zuge. Entgegen unserer Bestimmung über Corbetha zu
fahren ging der Transport über Halle. Hier wurden wir verpflegt,
denn es war inzwischen 8 Uhr abends geworden. Ich erbat mir die Er-
laubnis mit zu meinen Eltern zu gehen, welche mir auch gewährt
wurde. Ich wollte mich noch einmal sattessen und da es gerade
gebratene Klöse gab, kam ich zu meinem Rechte. Doch meine Zeit
war bemessen und ich musste bald wieder abrücken. Meiner Mutter
fiel es sehr schwer, mich nun ins Feld zu schicken und so brachte
mich meine Schwester nach dem Bahnhof. Der Abschied fiel jedem sehr
schwer.
Unsere Fahrt ging nun von Halle über Nordhauseh, Kassel
nach Northeim. Von unserer Fahrt sahen wir nicht viel, denn es war
die ganze Nacht sehr dunkel. In Northeim Früh 1/2 6 Uhr angelangt
wurden wir verpflegt. Wir waren alle ganz zerschlagen, denn unser
Lager in dem Gepäcknetz war nicht gerade angenehm. Mittags 12 Uhr
ging die Fahrt weiter in richtung Hagen in Westfalen. Die Fahrt
ging ziemlich langweilig, wir waren einem Transportzug angehängt.
Von Northeim bis Paderborn fuhren wir durch das Eger und Weser=
gebirge. Da es für uns eine neue Gegend war, war
bdie Fahrt füruns sehr reizvoll. Die Fahrt ging immer an der Weser entlang.
Bei Ottbergen passierten wir einen langen Tunnel. Weiter ging es
dann durch die Tiefebene Lippst 8/ - Soest. Vor Station Haspe
fuhren wir nach Westfalen ein. Eine schöne Gebirgsgegend. Man
konnte bald merken, das man in die Industriegegendkam. In Haspe
hatte sich einem Transport Infanteristen angeschlossen, welche nach
der Somme bestimmt waren. Von Haspe ging es weiter durch kleine Ort=
schaften nach Oppladen bei Cöln am Rhein. Es war inzwischen 7 Uhr
abends geworden und darum wurden wir mit warmen Essen verpflegt.
Wir machten unser Nachtlager langsam fertig, denn unsere Fahrt
ging um 8 Uhr weiter.
Fortsetzung Blatt 3.
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Lfd. Nr. 2.
Um den Luftschiffhafen war es nicht gerade angenehm. Lang=
sam gingen wir num zum Leitungsbau über. Die Übungen, die wir im
freien Gelände Ausführten, waren sehr interessant.
Durch mein Klavierspielen hatte ich mir etwas Simpathie
Erworben und wurde in das Unteroffizierkasino als Ordonnanz kom-
mandiert. Neben dem Saubermachen musste ich noch die Kartoffeln
schälen fur die Wachmeister. Es brachte manche Vorteile für mich.
Doch wurde ich bald wieder herausgerissen aus meinem schönem
Posten. nach der Impferei kam bei mir eine Krankheit zum Ausbruch.
Am Arm entwickelte sich eine Furunkulose, welche mir sehr zu schaf-
fen machte. Meinen Heimatsurlaub gingich dadurch auch verlustig.
Durch Schiebung mit dem Sanitätsunteroffizier trug ich mich ein-
mal in das Urlaubsbuch ein. Doch ich wurde enttäuscht. Am nächsten
Tage wurde ich zur Ersatzkompanie kommandiert, und am Nachmittag
hiess es schon: Am 1.9. rücken ins Feld nach Stotel 7.. Trotz
meiner Krankheit lies ich mich mit einkleiden, um anstatt in
Urlaub, ins Feld zu rücken.
Am Tage vorher, ehe wir ausrückten, konnten wir noch ein-
mal verschiendene Fabriken besichtigen, wo wir mit Liebesgaben,
wir Zigarren, Zigaretten und andere Sachen beschenkt wurden. Am
1.9. vormittag rückten wir mit Blumen beschmückt ab nach dem
Bahnhof mit der Bestimmung nach Stotel 7., Stabs Offizier der
Telegraphentruppen Laon in Frankreich.
Meine Eltern hatte ich telefraphisch benachrichtigt.
Da unser Zug über Leipzig ging, erwarteten mich meine Eltern
daselbst am Zuge. Entgegen unserer Bestimmung über Corbetha zu
fahren ging der Transport über Halle. Hier wurden wir verpflegt,
denn es war inzwischen 8 Uhr abends geworden. Ich erbat mir die Er-
laubnis mit zu meinen Eltern zu gehen, welche mir auch gewährt
wurde. Ich wollte mich noch einmal sattessen und da es gerade
gebratene Klöse gab, kam ich zu meinem Rechte. Doch meine Zeit
war bemessen und ich musste bald wieder abrücken. Meiner Mutter
fiel es sehr schwer, mich nun ins Feld zu schicken und so brachte
mich meine Schwester nach dem Bahnhof. er Abschied fiel jedem sehr
schwer.
Unsere Fahrt ging nunvon Halle über Nordhauseh, Kassel
nach Northeim. Von unserer Fahrt sahen wir nicht viel, denn es war
die ganze Nacht sehr dunkel. In Northeim Früh 1/2 6 Uhr angelangt
wurden wir verpflegt. Wir waren alle ganz zerschlagen, denn unser
Lager in dem Gepäcknetz war nicht gerade angenehm. Mittags 12 Uhr
gingdie Fahrt weiter in richtung Hagen un Westfalen. Die Fahrt
ging ziemlich langweilig, wir waren einem Transportzug angehängt.
Von Northeim bis Paderborn fuhren wir durch das Eger und Weser=
gebirge. Da es für und eine neue Gegend war, warb die Fahrt für
uns sehr reizvoll. Die Fahrt ging immber an der Weser entlang.
Bei Ittbergen passierten wir einen langen Tunnel. Weiter ging es
dann durch die Tiefebene Lippst 8/ - Soest. vor Station Haspe
fuhren wir nach Westfalen ein. Eine schöne Gebirgsgegend. Man
konnte bald merken, das man in die Industriegegendkam. In Haspe
hatte sich einem Transport Infanteristen angeschlossen, welche nach
der Somme bestimmt waren. Von Haspe ging es weiter durch kleine Ort=
schaften nach Oppladen bei Cöln am Rhein. Es war inzwischen 7 Uhr
abends geworden und darum wurden wir mit warmen Essen verpflegt.
Wir machten unser Nachtlager langsam fertig, denn unsere Fahrt
ging um 8 Uhr weiter.
Fortsetzung Blatt 3.
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Lfd. Nr. 2.
Um den Luftschiffhafen war es nicht gerade angenehm. Lang=
sam gingen wir num zum Leitungsbau über. Die Übungen, die wir im
freien Gelände Ausführten, waren sehr interessant.
Durch mein Klavierspielen hatte ich mir etwas Simpathie
Erworben und wurde in das Unteroffizierkasino als Ordonnanz kom-
mandiert. Neben dem Saubermachen musste ich noch die Kartoffeln
schälen fur die Wachmeister. Es brachte manche Vorteile für mich.
Doch wurde ich bald wieder herausgerissen aus meinem schönem
Posten. nach der Impferei kam bei mir eine Krankheit zum Ausbruch.
Am Arm entwickelte sich eine Furunkulose, welche mir sehr zu schaf-
fen machte. Meinen Heimatsurlaub gingich dadurch auch verlustig.
Durch Schiebung mit dem Sanitätsunteroffizier trug ich mich ein-
mal in das Urlaubsbuch ein. Doch ich wurde enttäuscht. Am nächsten
Tage wurde ich zur Ersatzkompanie kommandiert, und am Nachmittag
hiess es schon: Am 1.9. rücken ins Feld nach Stotel 7.. Trotz
meiner Krankheit lies ich mich mit einkleiden, um anstatt in
Urlaub, ins Feld zu rücken.
Am Tage vorher, ehe wir ausrückten, konnten wir noch ein-
mal verschiendene Fabriken besichtigen, wo wir mit Liebesgaben,
wir Zigarren, Zigaretten und andere Sachen beschenkt wurden. Am
1.9. vormittag rückten wir mit Blumen beschmückt ab nach dem
Bahnhof mit der Bestimmung nach Stotel 7., Stabs Offizier der
Telegraphentruppen Laon in Frankreich.
Meine Eltern hatte ich telefraphisch benachrichtigt.
Da unser Zug über Leipzig ging, erwarteten mich meine Eltern
daselbst am Zuge. Entgegen unserer Bestimmung über Corbetha zu
fahren ging der Transport über Halle. Hier wurden wir verpflegt,
denn es war inzwischen 8 Uhr abends geworden. Ich erbat mir die Er-
laubnis mit zu meinen Eltern zu gehen, welche mir auch gewährt
wurde. Ich wollte mich noch einmal sattessen und da es gerade
gebratene Klöse gab, kam ich zu meinem Rechte. Doch meine Zeit
war bemessen und ich musste bald wieder abrücken. Meiner Mutter
fiel es sehr schwer, mich nun ins Feld zu schicken und so brachte
mich meine Schwester nach dem Bahnhof. er Abschied fiel jedem sehr
schwer.
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Lfd. Nr. 2.
Um den Luftschiffhafen war es nicht gerade angenehm. Lang=
sam gingen wir num zum Leitungsbau über. Die Übungen, die wir im
freien Gelände Ausführten, waren sehr interessant.
Durch mein Klavierspielen hatte ich mir etwas Simpathie
Erworben und wurde in das Unteroffizierkasino als Ordonnanz kom-
mandiert. Neben dem Saubermachen musste ich noch die Kartoffeln
schälen fur die Wachmeister. Es brachte manche Vorteile für mich.
Doch wurde ich bald wieder herausgerissen aus meinem schönem
Posten. nach der Impferei kam bei mir eine Krankheit zum Ausbruch.
Am Arm entwickelte sich eine Furunkulose, welche mir sehr zu schaf-
fen machte. Meinen Heimatsurlaub gingich dadurch auch verlustig.
Durch Schiebung mit dem Sanitätsunteroffizier trug ich mich ein-
mal in das Urlaubsbuch ein. Doch ich wurde enttäuscht. Am nächsten
Tage wurde ich zur Ersatzkompanie kommandiert, und am Nachmittag
hiess es schon: Am 1.9. rücken ins Feld nach Stotel 7.. Trotz
meiner Krankheit lies ich mich mit einkleiden, um anstatt in
Urlaub, ins Feld zu rücken.
Am Tage vorher, ehe wir ausrückten, konnten wir noch ein-
mal verschiendene Fabriken besichtigen, wo wir mit Liebesgaben,
wir Zigarren, Zigaretten und andere Sachen beschenkt wurden. Am
1.9. vormittag rückten wir mit Blumen beschmückt ab nach dem
Bahnhof mit der Bestimmung nach Stotel 7., Stabs Offizier der
Telegraphentruppen Laon in Frankreich.
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Lfd. Nr. 2.
Um den Luftschiffhafen war es nicht gerade angenehm. Lang=
sam gingen wir num zum Leitungsbau über. Die Übungen, die wir im
freien Gelände Ausführten, waren sehr interessant.
Durch mein Klavierspielen hatte ich mir etwas Simpathie
Erworben und wurde in das Unteroffizierkasino als Ordonnanz kom-
mandiert. Neben dem Saubermachen musste ich noch die Kartoffeln
schälen fur die Wachmeister. Es brachte manche Vorteile für mich.
Doch wurde ich bald wieder herausgerissen aus meinem schönem
Posten. nach der Impferei kam bei mir eine Krankheit zum Ausbruch.
Am Arm entwickelte sich eine Furunkulose, welche mir sehr zu schaf-
fen machte. Meinen Heimatsurlaub gingich dadurch auch verlustig.
Durch Schiebung mit dem Sanitätsunteroffizier trug ich mich ein-
mal in das Urlaubsbuch ein. Doch ich wurde enttäuscht. Am nächsten
Tage wurde ich zur Ersatzkompanie kommandiert, und am Nachmittag
hiess es schon: Am 1.9. rücken ins Feld nach Stotel 7.. Trotz
meiner Krankheit lies ich mich mit einkleiden, um anstatt in
Urlaub, ins Feld zu rücken.
-
Lfd. Nr. 2.
Um den Luftschiffhafen war es nicht gerade angenehm. Lang=
sam gingen wir num zum Leitungsbau über. Die Übungen, die wir im
freien Gelände Ausführten, waren sehr interessant.
Durch mein Klavierspielen hatte ich mir etwas Simpathie
Erworben und wurde in das Unteroffizierkasino als Ordonnanz kom-
mandiert. Neben dem Saubermachen musste ich noch die Kartoffeln
schälen fur die Wachmeister. Es brachte manche Vorteile für mich.
Doch wurde ich bald wieder herausgerissen aus meinem schönem
Posten. nach der Impferei kam bei mir eine Krankheit zum Ausbruch.
Am Arm entwickelte sich eine Furunkulose, welche mir sehr zu schaf-
fen machte. Meinen Heimatsurlaub gingich dadurch auch verlustig.
Durch
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Chemin des Dames
Location(s)
Story location Chemin des Dames
- ID
- 12911 / 189437
- Contributor
- Uta Marschall-Timm
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- Western Front
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