Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 62
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.linke Seite.. 119
Auch nach diesen Stürmen hatte
ich Gelegenheit näher mit Franzosen
zusammen zu kommen. Gefangene,
vom französischen Infanterie-
Regt. No. 202, die ich als Transport-
Begleiter nach hinten bringen
mußte. Sie mußten wieder ihre
transportfähigen Verwundete selbst
mit nach hinten nehmen.
Sie sahen alle sehr abgewirtschaftet
aus. Ich tröstete sie, und bedauerte
wiederum, nicht mit ihnen
sprechen zu können. Diese Leute
taten mir sehr leid. Ich habe ihnen
auf ihr Bitten meinen letzten
Kaffee aus meiner Feldflasche hingereicht,
den sie begierig und mit
großen Dankesbeweisungen getrunken
haben, obwohl mein
Durst nicht geringer war, und ich
nicht wußte, wann ich wieder
einmal Gelegenheit hatte, mir
etwas Trinkbares zu beschaffen.
Aber ich hatte das Bewußtsein,
..rechte Seit. 120.
Leidensgenossen geholfen zu haben.
Das war eine innere Befriedigung
für mich. Sie zeigten mir
Bilder ihrer Frauen und Kinder
und wir drückten uns stumm mit
vielsagenden
WortenBlicken dieHand. Wirklich ein Bild des Jammers,
daß sich Menschen, welche sich
in ihrem Leben nie gesehen haben,
sich gegenseitig so zerfleischen.
Diese 14 Wochen furchtbarer Kämpfe
um Verdun, wo Millionen
Menschen eingesetzt wurden, wo ½
Million tot auf der Strecke blieb,
war eine ware [sic] Hölle. Das schreckliche [sic]
läßt sich ja auch garnicht [sic] in
Worte kleiden. Die schrecklichen
verstümmelten Leichen, ja davon
Kameraden, mit denen ich so oft
lustige Stunden zusammen verlebt
habe, liegen hier in vielen
Fetzen zerstreut auf dem Schlachtfelde,
das kann ihn [sic] zum Wahnsinn
bringen.
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Auch nach diesen Stürmen hatte
ich Gelegenheit näher mit Franzosen
zusammen zu kommen. Gefangene,
vom französischen Infanterie-
Regt. No. 202, die ich als Transport-
Begleiter nach hinten bringen
mußte. Sie mußten wieder ihre
transportfähigen Verwundete selbst
mit nach hinten nehmen.
Sie sahen alle sehr abgewirtschaftet
aus. Ich tröstete sie, und bedauerte
wiederum, nicht mit ihnen
sprechen zu können. Diese Leute
taten mir sehr leid. Ich habe ihnen
auf ihr Bitten meinen letzten
Kaffee aus meiner Feldflasche hingereicht,
den sie begierig und mit
großen Dankesbeweisungen getrunken
haben, obwohl mein
Durst nicht geringer war, und ich
nicht wußte, wann ich wieder
einmal Gelegenheit hatte, mir
etwas Trinkbares zu beschaffen.
Aber ich hatte das Bewußtsein,
..rechte Seit. 120.
Leidensgenossen geholfen zu haben.
Das war eine innere Befriedigung
für mich. Sie zeigten mir
Bilder ihrer Frauen und Kinder
und wir drückten uns stumm mit
vielsagenden
WortenBlicken dieHand. Wirklich ein Bild des Jammers,
daß sich Menschen, welche sich
in ihrem Leben nie gesehen haben,
sich gegenseitig so zerfleischen.
Diese 14 Wochen furchtbarer Kämpfe
um Verdun, wo Millionen
Menschen eingesetzt wurden, wo 1/2
Million tot auf der Strecke blieb,
war eine ware [sic] Hölle. Das schreckliche [sic]
läßt sich ja auch garnicht [sic] in
Worte kleiden. Die schrecklichen
verstümmelten Leichen, ja davon
Kameraden, mit denen ich so oft
lustige Stunden zusammen verlebt
habe, liegen hier in vielen
Fetzen zerstreut auf dem Schlachtfelde,
das kann ihn [sic] zum Wahnsinn
bringen.
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Auch nach diesen Stürmen hatte
ich Gelegenheit näher mit Franzosen
zusammen zu kommen. Gefangene,
vom französischen Infanterie-
Regt. No. 202, die ich als Transport-
Begleiter nach hinten bringen
mußte. Sie mußten wieder ihre
transportfähigen Verwundete selbst
mit nach hinten nehmen.
Sie sahen alle sehr abgewirtschaftet
aus. Ich tröstete sie, und bedauerte
wiederum, nicht mit ihnen
sprechen zu können. Diese Leute
taten mir sehr leid. Ich habe ihnen
auf ihr Bitten meinen letzten
Kaffee aus meiner Feldflasche hingereicht,
den sie begierig und mit
großen Dankesbeweisungen getrunken
haben, obwohl mein
Durst nicht geringer war, und ich
nicht wußte, wann ich wieder
einmal Gelegenheit hatte, mir
etwas Trinkbares zu beschaffen.
Aber ich hatte das Bewußtsein,
..rechte Seit. 120.
Leidensgenossen geholfen zu ha-
ben. Das war eine innere Befrie-
digung für mich. Sie zeigten mir
Bilder ihrer Frauen und Kinder
und wir drückten uns stumm mit
vielsagenden
WortenBlicken dieHand. Wirklich ein Bild des Jam-
mers, daß sich Menschen, welche sich
in ihrem Leben nie gesehen haben,
sich gegenseitig so zerfleischen.
Diese 14 Wochen furchtbarer Kämp-
fe um Verdun wo Millionen
Menschen eingesetzt wurden, wo 1/2
Million tot auf der Strecke blieb,
war eine ware Hölle. Das schreck-
liche läßt sich ja auch garnicht in
Worte kleiden. Die schrecklichen
verstümmelten Leichen, ja davon
Kameraden, mit denen ich so oft
lustige Stunden zusammen ver-
lebt habe, liegen hier in vielen
Fetzen zerstreut auf dem Schlach-
felde, das kann ihn zum Wahn-
sinn bringen.
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Auch nach diesen Stürmen hatte
ich Gelegenheit näher mit Franzosen
zusammen zu kommen. Gefange-
ne, vom französischen Infanterie-
Regt. No. 202, die ich als Trans-
port-Begleiter nach hinten bringen
mußte. Sie mußten wieder ihre
transportfähigen Verwundete selbst
mit nach hinten nehmen.
Sie sahen alle sehr abgewirtschaftet
aus. Ich tröstete sie, und bedau-
erte wiederum, nicht mit ihnen
sprechen zu können. Diese Leute
taten mir sehr leid. Ich habe ihnen
auf ihr Bitten meinen letzten
Kaffee aus meiner Feldflasche hin-
gereicht, den sie begierig und mit
großen Dankesbeweisungen ge-
trunken haben, obwohl mein
Durst nicht geringer war, und ich
nicht wußte, wann ich wieder
einmal Gelegenheit hatte, mit
etwas Trinkbares zu beschaffen.
Aber ich hatte das Bewußtsein,
..rechte Seit. 120.
Leidensgenossen geholfen zu ha-
ben. Das war eine innere Befrie-
digung für mich. Sie zeigten mir
Bilder ihrer Frauen und Kinder
und wir drückten uns stumm mit
vielsagenden
WortenBlicken dieHand. Wirklich ein Bild des Jam-
mers, daß sich Menschen, welche sich
in ihrem Leben nie gesehen haben,
sich gegenseitig so zerfleischen.
Diese 14 Wochen furchtbarer Kämp-
fe um Verdun wo Millionen
Menschen eingesetzt wurden, wo 1/2
Million tot auf der Strecke blieb,
war eine ware Hölle. Das schreck-
liche läßt sich ja auch garnicht in
Worte kleiden. Die schrecklichen
verstümmelten Leichen, ja davon
Kameraden, mit denen ich so oft
lustige Stunden zusammen ver-
lebt habe, liegen hier in vielen
Fetzen zerstreut auf dem Schlach-
felde, das kann ihn zum Wahn-
sinn bringen.
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wundeten.
Auch nach diesen Stürmen hatte
ich Gelegenheit näher mit Franzosen
zusammen zu kommen. Gefange-
ne, vom französischen Infanterie-
Regt. No. 202, die ich als Trans-
port-Begleiter nach hinten bringen
mußte. Sie mußten wieder ihre
transportfähigen Verwundete selbst
mit nach hinten nehmen.
Sie sahen alle sehr abgewirtschaftet
aus. Ich tröstete sie, und bedau-
erte wiederum, nicht mit ihnen
sprechen zu können. Diese Leute
taten mir sehr leid. Ich habe ihnen
auf ihr Bitten meinen letzten
Kaffee aus meiner Feldflasche hin-
gereicht, den sie begierig und mit
großen Dankesbeweisungen ge-
trunken haben, obwohl mein
Durst nicht geringer war, und ich
nicht wußte, wann ich wieder
einmal Gelegenheit hatte, mit
etwas Trinkbares zu beschaffen.
Aber ich hatte das Bewußtsein,
..rechte Seit. 120.
Leidensgenossen geholfen zu ha-
ben. Das war eine innere Befrie-
digung für mich. Sie zeigten mir
Bilder ihrer Frauen und Kinder
und wir drückten uns stumm mit
vielsagenden
WortenBlicken dieHand. Wirklich ein Bild des Jam-
mers, daß sich Menschen, welche sich
in ihrem Leben nie gesehen haben,
sich gegenseitig so zerfleischen.
Diese 14 Wochen furchtbarer Kämp-
fe um Verdun wo Millionen
Menschen eingesetzt wurden, wo 1/2
Million tot auf der Strecke blieb,
war eine ware Hölle. Das schreck-
liche läßt sich ja auch garnicht in
Worte kleiden. Die schrecklichen
verstümmelten Leichen, ja davon
Kameraden, mit denen ich so oft
lustige Stunden zusammen ver-
lebt habe, liegen hier in vielen
Fetzen zerstreut auf dem Schlach-
felde, das kann ihn zum Wahn-
sinn bringen.
Description
Save description- 49.1598764||5.3844231||
Verdun
- 49.21491409999999||5.43185189999997||||1
Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Location(s)
Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Document location Verdun
- ID
- 12558 / 158712
- Contributor
- Günter Reipert
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- Deutsch
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- Western Front
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- Artillery
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- Trench Life
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