Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 19

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 .linke Seite.. 33.

wir in einem Sumpf und

mußten auch zurück, dabei immer

 froh, sich in der Nacht nicht verirrend

dem Russen im Graben

lief [sic], statt in den unsrigen. Aber

einen Vorteil hatten wir, nähmlich [sic],

die Graben Abschnitte [sic], die mit

Deutschen belegt waren, wurden

bei weitem nicht so berannt, als

die mit österreichischer Besatzung.

Wiederum lebten wir aber immer

in der Gefahr, daß bei ihnen

ein Loch aufgerissen werden konnte.

Daher wurden die Osterreicher [sic]

immer zwischen deutsche Truppen

eingesetzt. So war es auch bei

Sturmangriffen.


Das Essen war in Rusland [sic] als

schlecht und höchst ungenügend zu

bezeichnen. Fleisch fehlte fast vollständig.

Das wenige Vieh, welches

noch herrenlos, halb verwildert, herumlief,

war halb verhungert von

Osterreichern [sic] aufgefangen. Wir

 .rechte Seite.. 34.

litten sehr unter dem Hinger und

der Kälte, welche schon 22 Grad erreicht

hatte. War etwas ruhige Zeit,

so benutzten wir die, um uns heimlich

aus den Gräben zu schleichen

und in der hinter uns liegenden

Artelleriestellung [sic] um etwas übrig

gebliebenes Mittagessen zu betteln.

Aber auch unsere Bagagepferde hatten

unter demselben Übel zu leiden.

Herunter gekommen, durch

die furchtbaren Strapazen der

unpassierbaren Straßen, wie die

Ziegen abgemagert, fraßen sie

aus Hunger die Baumrinde, ja

selbst den Schnee kratzten sie weg,

um nach etwaigen [sic] Moos zu suchen.

Der Schnee lag sehr hoch.

Wein, den wir ja in großen

Mengen erhielten, war zu kalt und

wärmte nicht. Besser war der ziehmlich [sic]

gute und reichliche Rum, der

sehr oft an die Manschaften verteilt

wurde.

Im Dezember 1915 kamen wir

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 .linke Seite.. 33.

wir in einem Sumpf und

mußten auch zurück, dabei immer

 froh, sich in der Nacht nicht verirrend

dem Russen im Graben

lief [sic], statt in den unsrigen. Aber

einen Vorteil hatten wir, nähmlich [sic],

die Graben Abschnitte [sic], die mit

Deutschen belegt waren, wurden

bei weitem nicht so berannt, als

die mit österreichischer Besatzung.

Wiederum lebten wir aber immer

in der Gefahr, daß bei ihnen

ein Loch aufgerissen werden konnte.

Daher wurden die Osterreicher [sic]

immer zwischen deutsche Truppen

eingesetzt. So war es auch bei

Sturmangriffen.


Das Essen war in Rusland [sic] als

schlecht und höchst ungenügend zu

bezeichnen. Fleisch fehlte fast vollständig.

Das wenige Vieh, welches

noch herrenlos, halb verwildert, herumlief,

war halb verhungert von

Osterreichern [sic] aufgefangen. Wir

 .rechte Seite.. 34.

litten sehr unter dem Hinger und

der Kälte, welche schon 22 Grad erreicht

hatte. War etwas ruhige Zeit,

so benutzten wir die, um uns heimlich

aus den Gräben zu schleichen

und in der hinter uns liegenden

Artelleriestellung [sic] um etwas übrig

gebliebenes Mittagessen zu betteln.

Aber auch unsere Bagagepferde hatten

unter demselben Übel zu leiden.

Herunter gekommen, durch

die furchtbaren Strapazen der

unpassierbaren Straßen, wie die

Ziegen abgemagert, fraßen sie

aus Hunger die Baumrinde, ja

selbst den Schnee kratzten sie weg,

um nach etwaigen [sic] Moos zu suchen.

Der Schnee lag sehr hoch.

Wein, den wir ja in großen

Mengen erhielten, war zu kalt und

wärmte nicht. Besser war der ziehmlich [sic]

gute und reichliche Rum, der

sehr oft an die Manschaften verteilt

wurde.

Im Dezember 1915 kamen wir


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  • May 30, 2018 18:55:56 Beate Jochem

     .linke Seite.. 33.

    wir in einem Sumpf und

    mußten auch zurück, dabei immer

     froh, sich in der Nacht nicht verirrend

    dem Russen im Graben

    lief [sic], statt in den unsrigen. Aber

    einen Vorteil hatten wir, nähmlich [sic],

    die Graben Abschnitte [sic], die mit

    Deutschen belegt waren, wurden

    bei weitem nicht so berannt, als

    die mit österreichischer Besatzung.

    Wiederum lebten wir aber immer

    in der Gefahr, daß bei ihnen

    ein Loch aufgerissen werden konnte.

    Daher wurden die Osterreicher [sic]

    immer zwischen deutsche Truppen

    eingesetzt. So war es auch bei

    Sturmangriffen.


    Das Essen war in Rusland [sic] als

    schlecht und höchst ungenügend zu

    bezeichnen. Fleisch fehlte fast vollständig.

    Das wenige Vieh, welches

    noch herrenlos, halb verwildert, herumlief,

    war halb verhungert von

    Osterreichern [sic] aufgefangen. Wir

     .rechte Seite.. 34.

    litten sehr unter dem Hinger und

    der Kälte, welche schon 22 Grad erreicht

    hatte. War etwas ruhige Zeit,

    so benutzten wir die, um uns heimlich

    aus den Gräben zu schleichen

    und in der hinter uns liegenden

    Artelleriestellung [sic] um etwas übrig

    gebliebenes Mittagessen zu betteln.

    Aber auch unsere Bagagepferde hatten

    unter demselben Übel zu leiden.

    Herunter gekommen, durch

    die furchtbaren Strapazen der

    unpassierbaren Straßen, wie die

    Ziegen abgemagert, fraßen sie

    aus Hunger die Baumrinde, ja

    selbst den Schnee kratzten sie weg,

    um nach etwaigen [sic] Moos zu suchen.

    Der Schnee lag sehr hoch.

    Wein, den wir ja in großen

    Mengen erhielten, war zu kalt und

    wärmte nicht. Besser war der ziehmlich [sic]

    gute und reichliche Rum, der

    sehr oft an die Manschaften verteilt

    wurde.

    Im Dezember 1915 kamen wir

  • May 30, 2018 18:50:33 Beate Jochem

     .linke Seite.. 33.

    wir in einem Sumpf und

    mußten auch zurück, dabei immer

     froh, sich in der Nacht nicht verirrend

    dem Russen im Graben

    lief [sic], statt in den unsrigen. Aber

    einen Vorteil hatten wir, nähmlich [sic],

    die Graben Abschnitte [sic], die mit

    Deutschen belegt waren, wurden

    bei weitem nicht so berannt, als

    die mit österreichischer Besatzung.

    Wiederum lebten wir aber immer

    in der Gefahr, daß bei ihnen

    ein Loch aufgerissen werden konnte.

    Daher wurden die Osterreicher [sic]

    immer zwischen deutsche Truppen

    eingesetzt. So war es auch bei

    Sturmangriffen.


    Das Essen war in Rusland [sic] als

    schlecht und höchst ungenügend zu

    bezeichnen. Fleisch fehlte fast vollständig.

    Das wenige Vieh, welches

    noch herrenlos, halb verwildert, herumlief,

    war halb verhungert von

    Osterreichern [sic] aufgefangen. Wir

     .rechte Seite.. 34.

    litten sehr unter dem Hinger und

    der Kälte, welche schon 22 Grad er-

    reicht hatte. War etwas ruhige Zeot.

    so benutzten wir die, um uns heim-

    lich aus den Gräben zu schleichen

    uns in der hinter uns liegenden

    Artelleriestellung um etwas übrig

    gebliebenes Mittagessen zu betteln.

    Aber auch unsere Bagagepferde hat-

    ten unster demselben Übel zu lei-

    den. Herunter gekommen, durch

    die furchtbaren Strapazen der

    unpassierbaren Straßen, wie die

    Ziegen abgemagert, fraßen sie

    aus Hunger die Baumrinde, ja

    selbst den Schnee kratzten sie weg,

    um nach etwaigen Moos zu su-

    chen. Der Schnee lag sehr hoch.

    Wein,, den wir ja in großen

    Mengen erhielten, war zu kalt und

    wärmte nicht. Besser war der ziehm-

    lich gute und reichliche Rum, der

    sehr oft an die Manschaften ver-

    teilt wurde.

    Im Dezember 1915 kamen wir


  • May 30, 2018 18:49:05 Beate Jochem

     .linke Seite.. 33.

    wir in einem Sumpf und

    mußten auch zurück, dabei immer

     froh, sich in der Nacht nicht verirrend

    dem Russen im Graben

    lief [sic], statt in den unsrigen. Aber

    einen Vorteil hatten wir, nähmlich [sic],

    die Graben Abschnitte [sic], die mit

    Deutschen belegt waren, wurden

    bei weitem nicht so berannt, als

    die mit österreichischer Besatzung.

    Wiederum lebten wir aber immer

    in der Gefahr, daß bei ihnen

    ein Loch aufgerissen werden konnte.

    Daher wurden die Osterreicher [sic]

    immer zwischen deutsche Truppen

    eingesetzt. So war es auch bei

    Sturmangriffen.


    Das Essen war in Rusland als

    schlecht und höchst ungenügne zu

    bezeichnen. Fleisch fehlte fast voll-

    ständig. Das wenige Vieh, welches

    noch herrenlos, halb verwildert, her-

    umlief, war halb verhungert von

    Osterreichern aufgefangen. Wir

     .rechte Seite.. 34.

    litten sehr unter dem Hinger und

    der Kälte, welche schon 22 Grad er-

    reicht hatte. War etwas ruhige Zeot.

    so benutzten wir die, um uns heim-

    lich aus den Gräben zu schleichen

    uns in der hinter uns liegenden

    Artelleriestellung um etwas übrig

    gebliebenes Mittagessen zu betteln.

    Aber auch unsere Bagagepferde hat-

    ten unster demselben Übel zu lei-

    den. Herunter gekommen, durch

    die furchtbaren Strapazen der

    unpassierbaren Straßen, wie die

    Ziegen abgemagert, fraßen sie

    aus Hunger die Baumrinde, ja

    selbst den Schnee kratzten sie weg,

    um nach etwaigen Moos zu su-

    chen. Der Schnee lag sehr hoch.

    Wein,, den wir ja in großen

    Mengen erhielten, war zu kalt und

    wärmte nicht. Besser war der ziehm-

    lich gute und reichliche Rum, der

    sehr oft an die Manschaften ver-

    teilt wurde.

    Im Dezember 1915 kamen wir


  • September 24, 2017 16:20:08 Christian George

     .linke Seite.. 33.

    wir in einen Sumpf und

    mußten auch zurück, dabei immer

     froh, sich in der Nacht nicht ver-

    irrend dem Russen im Graben

    lief, statt in den unsrigen. Aber

    einen Vorteil hatten wir, nähm-

    lich, die Graben Abschnitte, die mit

    Deutschen belegt waren, wurden

    bei weitem nicht so berannt, als

    die mit österreichischer Besatzung.

    Wiederum leben wir aber im-

    imer in der Gefahr, daß bei ihnen

    ein Loch aufgerissen werden kon-

    te. Daher wurden die Osterreicher

    immer zwischen deutsche Truppen

    eingesetzt. So war es auch bei

    Sturmangriffen.


    Das Essen war in Rusland als

    schlecht und höchst ungenügne zu

    bezeichnen. Fleisch fehlte fast voll-

    ständig. Das wenige Vieh, welches

    noch herrenlos, halb verwildert, her-

    umlief, war halb verhungert von

    Osterreichern aufgefangen. Wir

     .rechte Seite.. 34.

    litten sehr unter dem Hinger und

    der Kälte, welche schon 22 Grad er-

    reicht hatte. War etwas ruhige Zeot.

    so benutzten wir die, um uns heim-

    lich aus den Gräben zu schleichen

    uns in der hinter uns liegenden

    Artelleriestellung um etwas übrig

    gebliebenes Mittagessen zu betteln.

    Aber auch unsere Bagagepferde hat-

    ten unster demselben Übel zu lei-

    den. Herunter gekommen, durch

    die furchtbaren Strapazen der

    unpassierbaren Straßen, wie die

    Ziegen abgemagert, fraßen sie

    aus Hunger die Baumrinde, ja

    selbst den Schnee kratzten sie weg,

    um nach etwaigen Moos zu su-

    chen. Der Schnee lag sehr hoch.

    Wein,, den wir ja in großen

    Mengen erhielten, war zu kalt und

    wärmte nicht. Besser war der ziehm-

    lich gute und reichliche Rum, der

    sehr oft an die Manschaften ver-

    teilt wurde.

    Im Dezember 1915 kamen wir


Description

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  • 51.2272848||25.8709692||

    Tschortoryisk

  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
  • Document location Tschortoryisk
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ID
12558 / 158669
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Dec, 1915 – Dec, 1915
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  • Eastern Front

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