Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 8

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

 ...linke Seite 13.

boten und zwar wegen  Flecktyphus

Gefahr. Ebenfalls standen

die Juden in großem Verdacht,

als Spione thätig [sic]  zu sein, was

wir auch später in Rusland [sic] noch

kennen lernen sollten.

Es ging dann weiter nach Sjedlez

und Luckow, einem elenden Dorf,

wo wir wiederum verpflegt wurden.

Ein kleiner zerschossener Ort, der

wie alle Ortschaften sehr weit vom

Bahnhof entfernt liegen [sic]. Auch hier ist

die jüdische Bevölkerung zurück

gekehrt. Wir bekamen dort Eier, die

Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

dazu kommen die bis zu 3 Meter

hohen, schwarz gestrichenen Holzkreuze

der einzelnen, aber auch der

Massengräber, welche einen sehr

niederdrückenden trostlosen Eindruck

hinterlassen.

Es ging dann durch Bjela nach

der Festung Brest-Litowsk, in

welcher wir ebenfalls 2 Tage lagen.

Der große Bahnhof mit

 .rechte Seite.. 14.

seinen [sic] regen deutschen und österreichischen

Verkehr, besonders Güterverkehr,

da bis hier die großen Proviant

Züge geschlossen kamen, blieb

erhalten, jedoch war von der ziehmlich [sic]

großen Stadt mit den vielen

und auffallend schönen Kirchen, aber

meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

viel zerschossen und verwüstet. Im

übrigen aber auch wie in allen

Städten alles voll Dreck und nicht

nur auf den Straßen, nein auch in

den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

daß [sic] allen deutschen Soldaten auffält [sic].

Es ging dann weiter nach dem

vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

ein einmaliger großer russischer

Bischofssitz mit sehr vielen alten

Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

schon mitten in den fürchterlich großen

Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

niedrige Sträucher, meilenweit kein

Haus, kein Wald, wohin man auch

sieht. Immer der Anblick vorhergehender

Transcription saved

 ...linke Seite 13.

boten und zwar wegen  Flecktyphus

Gefahr. Ebenfalls standen

die Juden in großem Verdacht,

als Spione thätig [sic]  zu sein, was

wir auch später in Rusland [sic] noch

kennen lernen sollten.

Es ging dann weiter nach Sjedlez

und Luckow, einem elenden Dorf,

wo wir wiederum verpflegt wurden.

Ein kleiner zerschossener Ort, der

wie alle Ortschaften sehr weit vom

Bahnhof entfernt liegen [sic]. Auch hier ist

die jüdische Bevölkerung zurück

gekehrt. Wir bekamen dort Eier, die

Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

dazu kommen die bis zu 3 Meter

hohen, schwarz gestrichenen Holzkreuze

der einzelnen, aber auch der

Massengräber, welche einen sehr

niederdrückenden trostlosen Eindruck

hinterlassen.

Es ging dann durch Bjela nach

der Festung Brest-Litowsk, in

welcher wir ebenfalls 2 Tage lagen.

Der große Bahnhof mit

 .rechte Seite.. 14.

seinen [sic] regen deutschen und österreichischen

Verkehr, besonders Güterverkehr,

da bis hier die großen Proviant

Züge geschlossen kamen, blieb

erhalten, jedoch war von der ziehmlich [sic]

großen Stadt mit den vielen

und auffallend schönen Kirchen, aber

meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

viel zerschossen und verwüstet. Im

übrigen aber auch wie in allen

Städten alles voll Dreck und nicht

nur auf den Straßen, nein auch in

den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

daß [sic] allen deutschen Soldaten auffält [sic].

Es ging dann weiter nach dem

vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

ein einmaliger großer russischer

Bischofssitz mit sehr vielen alten

Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

schon mitten in den fürchterlich großen

Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

niedrige Sträucher, meilenweit kein

Haus, kein Wald, wohin man auch

sieht. Immer der Anblick vorhergehender


Transcription history
  • May 30, 2018 17:16:50 Beate Jochem

     ...linke Seite 13.

    boten und zwar wegen  Flecktyphus

    Gefahr. Ebenfalls standen

    die Juden in großem Verdacht,

    als Spione thätig [sic]  zu sein, was

    wir auch später in Rusland [sic] noch

    kennen lernen sollten.

    Es ging dann weiter nach Sjedlez

    und Luckow, einem elenden Dorf,

    wo wir wiederum verpflegt wurden.

    Ein kleiner zerschossener Ort, der

    wie alle Ortschaften sehr weit vom

    Bahnhof entfernt liegen [sic]. Auch hier ist

    die jüdische Bevölkerung zurück

    gekehrt. Wir bekamen dort Eier, die

    Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

    dazu kommen die bis zu 3 Meter

    hohen, schwarz gestrichenen Holzkreuze

    der einzelnen, aber auch der

    Massengräber, welche einen sehr

    niederdrückenden trostlosen Eindruck

    hinterlassen.

    Es ging dann durch Bjela nach

    der Festung Brest-Litowsk, in

    welcher wir ebenfalls 2 Tage lagen.

    Der große Bahnhof mit

     .rechte Seite.. 14.

    seinen [sic] regen deutschen und österreichischen

    Verkehr, besonders Güterverkehr,

    da bis hier die großen Proviant

    Züge geschlossen kamen, blieb

    erhalten, jedoch war von der ziehmlich [sic]

    großen Stadt mit den vielen

    und auffallend schönen Kirchen, aber

    meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

    viel zerschossen und verwüstet. Im

    übrigen aber auch wie in allen

    Städten alles voll Dreck und nicht

    nur auf den Straßen, nein auch in

    den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

    daß [sic] allen deutschen Soldaten auffält [sic].

    Es ging dann weiter nach dem

    vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

    ein einmaliger großer russischer

    Bischofssitz mit sehr vielen alten

    Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

    schon mitten in den fürchterlich großen

    Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

    Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

    niedrige Sträucher, meilenweit kein

    Haus, kein Wald, wohin man auch

    sieht. Immer der Anblick vorhergehender

  • May 30, 2018 17:15:50 Beate Jochem

     ...linke Seite 13.

    boten und zwar wegen  Flecktyphus

    Gefahr. Ebenfalls standen

    die Juden in großem Verdacht,

    als Spione thätig [sic]  zu sein, was

    wir auch später in Rusland [sic] noch

    kennen lernen sollten.

    Es ging dann weiter nach Sjedlez

    und Luckow, einem elenden Dorf,

    wo wir wiederum verpflegt wurden.

    Ein kleiner zerschossener Ort, der

    wie alle Ortschaften sehr weit vom

    Bahnhof entfernt liegen [sic]. Auch hier ist

    die jüdische Bevölkerung zurück

    gekehrt. Wir bekamen dort Eier, die

    Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

    dazu kommen die bis zu 3 Meter

    hohen, schwarz gestrichenen Holzkreuze

    der einzelnen, aber auch der

    Massengräber, welche einen sehr

    niederdrückenden trostlosen Eindruck

    hinterlassen.

    Es ging dann durch Bjela nach

    der Festung Brest-Litowsk, in

    welcher wir ebenfalls 2 Tage lagen.

    Der große Bahnhof mit

     .rechte Seite.. 14.

    seinen [sic] regen deutschen und österreichischen

    Verkehr, besonders Güterverkehr,

    da bis hier die großen Proviant

    Züge geschlossen kamen, blieb

    erhalten, jedoch war von der ziehmlich [sic]

    großen Stadt mit den vielen

    und auffallend schönen Kirchen, aber

    meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

    viel zerschossen und verwüstet. Im

    übrigen aber auch wie in allen

    Städten alles voll Dreck und nicht

    nur auf den Straßen, nein auch in

    den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

    daß [sic] allen deutschen Soldaten auffält [sic].

    Es ging dann weiter nach dem

    vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

    ein einmaliger großer russischer

    Bischofssitz mit sehr vielen alten

    Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

    schon mitten in den fürchterlich großen

    Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

    Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

    niedrige Sträucher, meilenweit kein

    Haus, kein Wald, wohin man auch

    sieht. Immer der Anblick vorher-


  • September 19, 2017 20:37:17 Christian George

     ...linke Seite 13.

    boten und zwar wegen  ... 

     ... Gefahr. Ebenfalls standen

    die Juden in großem Verdacht,

    als Spione thätig zu sein, was

    wir auch später in Rusland noch

    kennen lernen sollten.

    Es ging dann weiter nach Sjedlez

    und Luckow, einem elenden Dorf,missing

    wo wir wiederum verpflegt wurden.

    Ein kleiner zerschossener Ort, der

    wie alle Ortschaften sehr weit vom

    Bahnhof entfernt liegen. Auch hier ist

    die jüdische Bevölkerung zurück

    gekehrt. Wir bekamen dort Eier, die

    Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

    dazu kommen die bis zu 3 Meter

    hohen, schwarz gestrichenen Holzkreu-

    ze der einzelnen, aber auch der

    Massengräber, welche einen sehr

    niederdrückenden trostlosen Eindruck

    hinterlassen.

    Es ging dann durch Bjela nach

    der Festung Brest-Litowsk, in

    welcher wir ebenfalls 2 Tage la-

    gen. Der große Bahnhof mit

     .rechte Seite.. 14.

    seinen regen deutschen und öster-

    reichischen Verkehr, besonders Güter-

    verkehr, da bis hier die großen Pro-

    viant Züge geschlossen kamen, blieb

    erhalten, jedoch war von der ziehm-

    lich großen Stadt mit den vielen

    und auffallend schönen Kirchen, aber

    meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

    viel zerschossen und verwüstet. Im

    übrigen aber auch wie in allen

    Städten alles voll Dreck und nicht

    nur auf den Straßen, nein auch in

    den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

    daß allen deutschen Soldaten auffällt.

    Es ging dann weiter nach dem

    vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

    ein einmaliger großer russischer

    Bischofssitz mit sehr vielen alten

    Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

    schon mitten in den fürchterlich großen

    Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

    Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

    niedrige Sträucher, meilenweit kein

    Haus, kein Wald, wohin man auch

    sieht. Immer der Anblick vorher-


  • September 19, 2017 20:22:34 Christian George

     ...linke Seite 13.

    boten und zwar wegen  ... 

     ... Gefahr. Ebenfalls standen

    die Juden in großem Verdacht,

    als Spione thätig zu sein, was

    wir auch später in Rusland noch

    kennen lernen sollten.

    Es ging dann weiter nach Sjedlez

    und Lurkow, einem elenden Dorf,

    wo wir wiederum verpflegt wurden.

    Ein kleiner zerschossener Ort, der

    wie alle Ortschaften sehr weit vom

    Bahnhof entferbt liegen. Auch hier ist

    die jüdische Bevölkerung zurück

    gekehrt. Wir bekamen dort Eier, die

    Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

    dazu kommen die bis zu 3 Meter

    hohen, schwarz gestrichenen Holzkreu-

    ze der einzelnen, aber auch der

    Massengräber, welche einen sehr

    niederdrückenden trostlosen Eindruck

    hinterlassen.

    Es ging dann durch Bjela nach

    der Festung Brest-Litowsk, in

    welcher wir ebenfalls 2 Tage la-

    gen. Der große Bahnhof mit

     .rechte Seite.. 14.

    seinen regen deutschen und öster-

    reichischen Verkehr, besonders Güter-

    verkehr, da bis hier die großen Pro-

    viant Züge geschlossen kamn, blieb

    erhalten, jedoch war von der ziehm-

    lich großen Stadt mit den vielen

    und auffallend schönen Kirchen, aber

    meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

    viel zerschossen und verwüstet. Im

    übrigen aber auch wie in allen

    Städten alles voll Dreck und nicht

    nur auf den Straßen, nein auch in

    den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

    daß allen deutschen Soldaten auffällt.

    Es ging dann weiter nach dem

    vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

    ein einmaliger großer russischer

    Bischofssitz mit sehr vielen alten

    Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

    schon mitten in den fürchterlich großen

    Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

    Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

    niedrige Sträucher, meilenweit kein

    Haus, kein Wald, wohin man auch

    sieht. Immer der Anblick vorher-


  • September 19, 2017 20:15:20 Christian George

     ...linke Seite 13.

    boten und zwar wegen  ... 

     ... Gefahr. Ebenfalls standen

    die Juden in großem Verdacht,

    als Spione thätig zu sein, was

    wir auch später in Rusland noch

    kennen lernen sollten.

    Es ging dann weiter nach Sjedlez

    und Lurkow, einem elenden Dorf,

    wo wir wiederum verpflegt wurden.

    Ein kleiner zerschossener Ort, der

    wie alle Ortschaften sehr weit vom

    Bahnhof entferbt leigen. Auch hier ist

    die jüdische Bevölkerung zurück

    gekert. Wir bekamen dort Eier, die

    Mandel zu 40 Pf. Die Gegend ist öde,

    dazu kommen die bis zu 3 Meter

    hohen, schwarz gestrichenen Holzkreu-

    ze der einzelnen, aber auch der

    Massengräber, welche einen sehr

    niederdrückenden trostlosen Eindruck

    hinterlassen.

    Es ging dann durch Bjela nach

    der Festung Brest-Litowsk, in

    welcher wir ebenfalls 2 Tage la-

    gen. Der große Bahnhof mit

     .rechte Seite.. 14.

    seinen regen deutschen und öster-

    reichischen Verkehr, besonders Güter-

    verkehr, da bis hier die großen Pro-

    viant Züge geschlossen kamn, blieb

    erhalten, jedoch war von der ziehm-

    lich großen Stadt mit den vielen

    und auffallend schönen Kirchen, aber

    meist nur kleinen Wohnhäusern sehr

    viel zerschossen und verwüstet. Im

    übrigen aber auch wie in allen

    Städten alles voll Dreck und nicht

    nur auf den Straßen, nein auch in

    den Häusern. Das ist eine Besonderheit,

    daß allen deutschen Soldaten auffällt.

    Es ging dann weiter nach dem

    vollständig zerschossenen Ort Wlodawa,

    ein einmaliger großer russischer

    Bischofssitz mit sehr vielen alten

    Kirchen und Kloster am Bug (Fluß)

    schon mitten in den fürchterlich großen

    Rokitai-Sümpfen. Eine Gegend zum

    Verzweifeln, nichts wie Sumpf und

    niedrige Sträucher, meilenweit kein

    Haus, kein Wald, wohin man auch

    sieht. Immer der Anblick vorher-


Description

Save description
  • 52.1676031||22.2901645||

    Sjedlez

  • 51.927158||22.3830242||

    Lurkow

  • 51.55178||23.55434||

    Wlodawa

  • ||||

    Brest-Litowsk

  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
  • Document location Sjedlez
  • Additional document location Lurkow
  • Additional document location Wlodawa
  • Additional document location Brest-Litowsk
Login and add location


ID
12558 / 158658
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages
  • Deutsch

Login to edit the fronts
  • Eastern Front

Login to add keywords
  • Artillery
  • Remembrance
  • Trench Life

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note