Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 63

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60.

die Verbindung mit der Sappe 11a nicht herstellen können.

Am Morgen rückten wir in Stellung. Die Nacht verlief ruhig.

Am nächsten Tage versuchten die Franzosen bei uns zu sprengen,

vergeblich, am Abend machten sie einen Feuerüberfall, sie befürchteten

wohl einen Angriff. In der 3. Nacht sprengten sie

bei unserem linken Nachbarregiment ein Maschinengewehr in die

Luft. Darauf fing bei uns eine rasende Minen- und Handgranaten

werferei an, verrückt, einfach, oder zum verrücktwerden. Nächsten

Mittag rief man mich zum Leutnant und Kompagnieführer

( unser Hauptmann ist in Urlaub). Sofort abmarschieren, Sie

kommen nach Le Chaine bei Couziers zum Offiziersausbildungskursus,

Dauer 3 Wochen. Wahrschienlich werde ich nach 3 Wochen

Fähnrich. Ich packte meine Sachen, trabte zum Lager, machte

meine Brocken rein, meldete mich beim Etatsmässigen. Morgen

früh Abreise. Eben empfange ich einen Brief vom Vater, in dem

er schreibt, ich solle zusehen, ob ich nicht Offizier werden

könne. Das ist ja fixer gegangen, als man hoffen konnte. Im

Uebrigen bitte ich in diesem Falle reichlich um Geld, halt, die

neue Adresse weiss ich noch nicht. Ob ich wieder zu Kompagnie

komme, ist fraglich.

No. 63.                                                                                        den 16./5.1915

          Schickt mir bitte die Felddienstordnung so wie Geld.

Wir haben am Tage 6-7 Stunden angenhmen Dienst, auch etwas

Exerzieren, dann aber stramm. Nach 3 Wochen kehren wir wahr-

scheinlich zur Kompagnie zurück. Le Chaine ist ein kleines,

schönes Städtchen am Kanal. Sonst gefällt mirs gut hier, Vor

allem die schönen Quartiere.

No. 64.                                                                                          den 16./5. 1915

           Wir sind einer Kompagnie zugeteilt, die aus allen Graden,

vom Gemeinen bis zum Feldwebel besteht, natürlich alles Ein-

jährige, meist freiwillige Unteroffiziere. Es sind alle Waf-


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60.

die Verbindung mit der Sappe 11a nicht herstellen können.

Am Morgen rückten wir in Stellung. Die Nacht verlief ruhig.

Am nächsten Tage versuchten die Franzosen bei uns zu sprengen,

vergeblich, am Abend machten sie einen Feuerüberfall, sie befürchteten

wohl einen Angriff. In der 3. Nacht sprengten sie

bei unserem linken Nachbarregiment ein Maschinengewehr in die

Luft. Darauf fing bei uns eine rasende Minen- und Handgranaten

werferei an, verrückt, einfach, oder zum verrücktwerden. Nächsten

Mittag rief man mich zum Leutnant und Kompagnieführer

( unser Hauptmann ist in Urlaub). Sofort abmarschieren, Sie

kommen nach Le Chaine bei Couziers zum Offiziersausbildungskursus,

Dauer 3 Wochen. Wahrschienlich werde ich nach 3 Wochen

Fähnrich. Ich packte meine Sachen, trabte zum Lager, machte

meine Brocken rein, meldete mich beim Etatsmässigen. Morgen

früh Abreise. Eben empfange ich einen Brief vom Vater, in dem

er schreibt, ich solle zusehen, ob ich nicht Offizier werden

könne. Das ist ja fixer gegangen, als man hoffen konnte. Im

Uebrigen bitte ich in diesem Falle reichlich um Geld, halt, die

neue Adresse weiss ich noch nicht. Ob ich wieder zu Kompagnie

komme, ist fraglich.

No. 63.                                                                                        den 16./5.1915

          Schickt mir bitte die Felddienstordnung so wie Geld.

Wir haben am Tage 6-7 Stunden angenhmen Dienst, auch etwas

Exerzieren, dann aber stramm. Nach 3 Wochen kehren wir wahr-

scheinlich zur Kompagnie zurück. Le Chaine ist ein kleines,

schönes Städtchen am Kanal. Sonst gefällt mirs gut hier, Vor

allem die schönen Quartiere.

No. 64.                                                                                          den 16./5. 1915

           Wir sind einer Kompagnie zugeteilt, die aus allen Graden,

vom Gemeinen bis zum Feldwebel besteht, natürlich alles Ein-

jährige, meist freiwillige Unteroffiziere. Es sind alle Waf-



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  • January 26, 2018 18:24:15 Maddin

    60.

    die Verbindung mit der Sappe 11a nicht herstellen können.

    Am Morgen rückten wir in Stellung. Die Nacht verlief ruhig.

    Am nächsten Tage versuchten die Franzosen bei uns zu sprengen,

    vergeblich, am Abend machten sie einen Feuerüberfall, sie befürchteten

    wohl einen Angriff. In der 3. Nacht sprengten sie

    bei unserem linken Nachbarregiment ein Maschinengewehr in die

    Luft. Darauf fing bei uns eine rasende Minen- und Handgranaten

    werferei an, verrückt, einfach, oder zum verrücktwerden. Nächsten

    Mittag rief man mich zum Leutnant und Kompagnieführer

    ( unser Hauptmann ist in Urlaub). Sofort abmarschieren, Sie

    kommen nach Le Chaine bei Couziers zum Offiziersausbildungskursus,

    Dauer 3 Wochen. Wahrschienlich werde ich nach 3 Wochen

    Fähnrich. Ich packte meine Sachen, trabte zum Lager, machte

    meine Brocken rein, meldete mich beim Etatsmässigen. Morgen

    früh Abreise. Eben empfange ich einen Brief vom Vater, in dem

    er schreibt, ich solle zusehen, ob ich nicht Offizier werden

    könne. Das ist ja fixer gegangen, als man hoffen konnte. Im

    Uebrigen bitte ich in diesem Falle reichlich um Geld, halt, die

    neue Adresse weiss ich noch nicht. Ob ich wieder zu Kompagnie

    komme, ist fraglich.

    No. 63.                                                                                        den 16./5.1915

              Schickt mir bitte die Felddienstordnung so wie Geld.

    Wir haben am Tage 6-7 Stunden angenhmen Dienst, auch etwas

    Exerzieren, dann aber stramm. Nach 3 Wochen kehren wir wahr-

    scheinlich zur Kompagnie zurück. Le Chaine ist ein kleines,

    schönes Städtchen am Kanal. Sonst gefällt mirs gut hier, Vor

    allem die schönen Quartiere.

    No. 64.                                                                                          den 16./5. 1915

               Wir sind einer Kompagnie zugeteilt, die aus allen Graden,

    vom Gemeinen bis zum Feldwebel besteht, natürlich alles Ein-

    jährige, meist freiwillige Unteroffiziere. Es sind alle Waf-



  • January 26, 2018 18:19:31 Maddin

    60.

    die Verbindung mit der Sappe 11a nicht herstellen können.

    Am Morgen rückten wir in Stellung. Die Nacht verlief ruhig.

    Am nächsten Tage versuchten die Franzosen bei uns zu sprengen,

    vergeblich, am Abend machten sie einen Feuerüberfall, sie befürchteten

    wohl einen Angriff. In der 3. Nacht sprengten sie

    bei unserem linken Nachbarregiment ein Maschinengewehr in die

    Luft. Darauf fing bei uns eine rasende Minen- und Handgranaten

    werferei an, verrückt, einfach, oder zum verrücktwerden. Nächsten

    Mittag rief man mich zum Leutnant und Kompagnieführer

    ( unser Hauptmann ist in Urlaub). Sofort abmarschieren, Sie

    kommen nach Le Chaine bei Couziers zum Offiziersausbildungskursus,

    Dauer 3 Wochen. Wahrschienlich werde ich nach 3 Wochen

    Fähnrich. Ich packte meine Sachen, trabte zum Lager, machte

    meine Brocken rein, meldete mich beim Etatsmässigen. Morgen

    früh Abreise. Eben empfange ich einen Brief vom Vater, in dem

    er schreibt, ich solle zusehen, ob ich nicht Offizier werden

    könne. Das ist ja fixer gegangen, als man hoffen konnte. Im

    Uebrigen bitte ich in diesem Falle reichlich um Geld, halt, die

    neue Adresse weiss ich noch nicht. Ob ich wieder zu Kompagnie

    komme, ist fraglich.

    No.63.                                                                                        den 16./5.1915

    Schickt mir bitte die Felddienstordnung so wie Geld.

    Wir haben am Tage 6-7 Stunden angenhmen Dienst



  • September 4, 2017 00:23:57 Tina Emm

    60.

    die Verbindung mit der Sappe 11a nicht herstellen können.

    Am Morgen rückten wir in Stellung. Die Nacht verlief ruhig.

    Am nächsten Tage versuchten die Franzosen bei uns zu sprengen,

    vergeblich, am Abend machten sie einen Feuerüberfall, sie befürchteten

    wohl einen Angriff. In der 3. Nacht sprengten sie

    bei unserem linken Nachbarregiment ein Maschinengewehr in die

    Luft. Darauf fing bei uns eine rasende Minen- und Handgranaten

    werferei an, verrückt, einfach, oder zum verrücktwerden. Nächsten

    Mittag rief man mich zum Leutnant und Kompagnieführer

    ( unser Hauptmann ist in Urlaub). Sofort abmarschieren, Sie

    kommen nach Le Chaine bei Couziers zum Offiziersausbildungskursus,

    Dauer 3 Wochen. Wahrschienlich werde ich nach 3 Wochen

    Fähnrich. Ich packte meine Sachen, trabte zum Lager, machte

    meine Brocken rein, meldete mich beim Etatsmässigen. Morgen

    früh Abreise. Eben empfange ich einen Brief vom Vater, in dem

    er schreibt, ich solle zusehen, ob ich nicht Offizier werden

    könne. Das ist ja fixer gegangen, als man hoffen konnte. Im

    Uebrigen bitte ich in diesem Falle reichlich um Geld, halt, die

    neue Adresse weiss ich noch nicht. Ob ich wieder zu Kompagnie

    komme, ist fraglich.


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    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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10705 / 105204
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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