Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 49

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46.

die Luft. AUch 2 schwere Minenwerfer sollen hinter unsere Stellungen

kommen. Unsere Verluste mögen acht Mann sein in den 2

Tagen. Auch unsere Artillerie hat viel geschossen. Leider hat

sie fünf 15 cm Granaten hinter unseren Graben gehauen, dadurch

sechs Verwundete beim 2. Btaillon. Das ewige Infantriefeuer

während der Nacht und das Artilleriefeuer am Tage hat bei 2

Leuten von der 12 Kompagnie einen Nervenchok verursacht, so

wird mindestens erzählt. Bei uns herrscht immer noch so eine

Art Humor, wenn auch mehr Galgenhumor als sonst was. Mir persönlich

gehts ganz gut. Mit der Beförderung ist es nichts.

Bisher sind erst zwei von uns befördert worden. Der Kriegsfreiwillige 

ist bei dieser Kompagnie das verächtlichste Tier von

der Welt. Die dreckigsten, anstrengensten und gefährlichsten

Arbeiten muss er machen, Die alten Leute bekommen Druck, ( und 

abgeleitet von sich drücken,) und zu so gelegentlichen Arbeiten

werden sie lange nicht so sehr herangezogen. Es ist jetzt

allerdings nicht mehr so schlimm wie anfangs. Bei der 12 KOmpagnie

sind viele meiner Kameraden schon unteroffizier. Leid

tut es mir, dass ich keinen Kameraden habe, mit dem ich einigermassen

reden könnte, doch die körperkichen Strapazen lassen

mich das weniger fühlen. Die Verpflegung ist so gut, wie man

verlangen kann, hinten in Hülle und Fülle, vorne oft trocken

Brot und kaltes Essen. Für Eure Pakete herzlichen Dank. Die

25 Mark habe ich noch nicht erhalten. Der Feldwebel sagt, ich

solle noch warten. Unser Hauptmann ist ein prächtiger Mensch.

Er sorgt für jeden einzelnen Mann so gut es geht, passt dem

Küchenfeldwebel auf die Fingre, gibt uns nicht soviel Dienst

u.s.w. Ein Offizier, wie man ihn sich nicht besser wünschen

kann, dabei kein Angsthaste, wie mancher andere.

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46.

die Luft. AUch 2 schwere Minenwerfer sollen hinter unsere Stellungen

kommen. Unsere Verluste mögen acht Mann sein in den 2

Tagen. Auch unsere Artillerie hat viel geschossen. Leider hat

sie fünf 15 cm Granaten hinter unseren Graben gehauen, dadurch

sechs Verwundete beim 2. Btaillon. Das ewige Infantriefeuer

während der Nacht und das Artilleriefeuer am Tage hat bei 2

Leuten von der 12 Kompagnie einen Nervenchok verursacht, so

wird mindestens erzählt. Bei uns herrscht immer noch so eine

Art Humor, wenn auch mehr Galgenhumor als sonst was. Mir persönlich

gehts ganz gut. Mit der Beförderung ist es nichts.

Bisher sind erst zwei von uns befördert worden. Der Kriegsfreiwillige 

ist bei dieser Kompagnie das verächtlichste Tier von

der Welt. Die dreckigsten, anstrengensten und gefährlichsten

Arbeiten muss er machen, Die alten Leute bekommen Druck, ( und 

abgeleitet von sich drücken,) und zu so gelegentlichen Arbeiten

werden sie lange nicht so sehr herangezogen. Es ist jetzt

allerdings nicht mehr so schlimm wie anfangs. Bei der 12 KOmpagnie

sind viele meiner Kameraden schon unteroffizier. Leid

tut es mir, dass ich keinen Kameraden habe, mit dem ich einigermassen

reden könnte, doch die körperkichen Strapazen lassen

mich das weniger fühlen. Die Verpflegung ist so gut, wie man

verlangen kann, hinten in Hülle und Fülle, vorne oft trocken

Brot und kaltes Essen. Für Eure Pakete herzlichen Dank. Die

25 Mark habe ich noch nicht erhalten. Der Feldwebel sagt, ich

solle noch warten. Unser Hauptmann ist ein prächtiger Mensch.

Er sorgt für jeden einzelnen Mann so gut es geht, passt dem

Küchenfeldwebel auf die Fingre, gibt uns nicht soviel Dienst

u.s.w. Ein Offizier, wie man ihn sich nicht besser wünschen

kann, dabei kein Angsthaste, wie mancher andere.


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  • August 22, 2017 00:46:35 Tina Emm

    46.

    die Luft. AUch 2 schwere Minenwerfer sollen hinter unsere Stellungen

    kommen. Unsere Verluste mögen acht Mann sein in den 2

    Tagen. Auch unsere Artillerie hat viel geschossen. Leider hat

    sie fünf 15 cm Granaten hinter unseren Graben gehauen, dadurch

    sechs Verwundete beim 2. Btaillon. Das ewige Infantriefeuer

    während der Nacht und das Artilleriefeuer am Tage hat bei 2

    Leuten von der 12 Kompagnie einen Nervenchok verursacht, so

    wird mindestens erzählt. Bei uns herrscht immer noch so eine

    Art Humor, wenn auch mehr Galgenhumor als sonst was. Mir persönlich

    gehts ganz gut. Mit der Beförderung ist es nichts.

    Bisher sind erst zwei von uns befördert worden. Der Kriegsfreiwillige 

    ist bei dieser Kompagnie das verächtlichste Tier von

    der Welt. Die dreckigsten, anstrengensten und gefährlichsten

    Arbeiten muss er machen, Die alten Leute bekommen Druck, ( und 

    abgeleitet von sich drücken,) und zu so gelegentlichen Arbeiten

    werden sie lange nicht so sehr herangezogen. Es ist jetzt

    allerdings nicht mehr so schlimm wie anfangs. Bei der 12 KOmpagnie

    sind viele meiner Kameraden schon unteroffizier. Leid

    tut es mir, dass ich keinen Kameraden habe, mit dem ich einigermassen

    reden könnte, doch die körperkichen Strapazen lassen

    mich das weniger fühlen. Die Verpflegung ist so gut, wie man

    verlangen kann, hinten in Hülle und Fülle, vorne oft trocken

    Brot und kaltes Essen. Für Eure Pakete herzlichen Dank. Die

    25 Mark habe ich noch nicht erhalten. Der Feldwebel sagt, ich

    solle noch warten. Unser Hauptmann ist ein prächtiger Mensch.

    Er sorgt für jeden einzelnen Mann so gut es geht, passt dem

    Küchenfeldwebel auf die Fingre, gibt uns nicht soviel Dienst

    u.s.w. Ein Offizier, wie man ihn sich nicht besser wünschen

    kann, dabei kein Angsthaste, wie mancher andere.


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    Aubers, Frankreich

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10705 / 105190
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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