Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 48

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45.

gegenwärtig viel und auch den Graben. Das reine Aprilwetter.

No. 48.                                                                    den 11./5. 1915.

     wir liegen immer noch in Reserverstellung, abends wird

geschanzt und Sachen zum Graben gebracht. In 4 Tagen kommen

wir wieder in Ruhe.

No. 49.                                                                    Manre, den 18./5. 1915.

     Nun liegen wir nach acht Tagen vorne wieder in demselben

Nest wie vorher in Ruhe. 4 Tage lagen wir in der 3. Linie,

in verhältnismassig guten Unterständen, nur mussten wir viel

schanzen. Abends um 10 Uhr kamen wir dort an. Morgens 3 Uhr

heraus, eine Stunde Marsch, schanzen bis 10 Uhr, um welche

Zeit wir zurückkamen. Dann schanzen von 1-5 Uhr nachmittags,

von 7-10 Uhr Bretter zum Graben schleppen. In ähnlichen Tempo

ging es die folgenden Tage, wenn auch lange nicht mehr so

schlimm. Dann zwei Tage, 2. Linie, lange nicht so gute Löcher,

ohne Stroh. Vom Boden des Reservegrabens waren Stollen getrieben,

gut abgestützt, 2.3 m Erde darüber, bombensicher, in denen

wir eng auf Steinboden lagen, wie es hier vorne überhapt

kein Stroh gibt. Ebenfalls viel schanzen. Dann zwei Tage vordere

Linie, arg dicke Luft, wenig Schlaf, ich habe in den 2

Tagen vielleicht 4 Stunden geschlafen, immer wieder zwangen

mich die Granaten zum Laufengehen, ziemlich nervenaufreibend.

Die Franzosen werfen vile mit Minen, alle Augenblicke kommt

so ein Ding geflogen, dann muss man laufengehen. Unsere werfen

auch fast noch mehr mit Minen. In den 2 Tagen wurden 8 Schuss

aus mittleren Minnenwerfern abgefeuert, 110 Pfund wiegen solche

Minen, 1 m hoch, 18 cm Kaliber. Ein gewaltiger Luftdruck, wir

verkriechen uns in die Unterstände, wenn sie im französischen

Graben platzt, denn die Eisenbrocken sausen weit umher durch

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45.

gegenwärtig viel und auch den Graben. Das reine Aprilwetter.

No. 48.                                                                    den 11./5. 1915.

     wir liegen immer noch in Reserverstellung, abends wird

geschanzt und Sachen zum Graben gebracht. In 4 Tagen kommen

wir wieder in Ruhe.

No. 49.                                                                    Manre, den 18./5. 1915.

     Nun liegen wir nach acht Tagen vorne wieder in demselben

Nest wie vorher in Ruhe. 4 Tage lagen wir in der 3. Linie,

in verhältnismassig guten Unterständen, nur mussten wir viel

schanzen. Abends um 10 Uhr kamen wir dort an. Morgens 3 Uhr

heraus, eine Stunde Marsch, schanzen bis 10 Uhr, um welche

Zeit wir zurückkamen. Dann schanzen von 1-5 Uhr nachmittags,

von 7-10 Uhr Bretter zum Graben schleppen. In ähnlichen Tempo

ging es die folgenden Tage, wenn auch lange nicht mehr so

schlimm. Dann zwei Tage, 2. Linie, lange nicht so gute Löcher,

ohne Stroh. Vom Boden des Reservegrabens waren Stollen getrieben,

gut abgestützt, 2.3 m Erde darüber, bombensicher, in denen

wir eng auf Steinboden lagen, wie es hier vorne überhapt

kein Stroh gibt. Ebenfalls viel schanzen. Dann zwei Tage vordere

Linie, arg dicke Luft, wenig Schlaf, ich habe in den 2

Tagen vielleicht 4 Stunden geschlafen, immer wieder zwangen

mich die Granaten zum Laufengehen, ziemlich nervenaufreibend.

Die Franzosen werfen vile mit Minen, alle Augenblicke kommt

so ein Ding geflogen, dann muss man laufengehen. Unsere werfen

auch fast noch mehr mit Minen. In den 2 Tagen wurden 8 Schuss

aus mittleren Minnenwerfern abgefeuert, 110 Pfund wiegen solche

Minen, 1 m hoch, 18 cm Kaliber. Ein gewaltiger Luftdruck, wir

verkriechen uns in die Unterstände, wenn sie im französischen

Graben platzt, denn die Eisenbrocken sausen weit umher durch


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  • August 22, 2017 00:37:24 Tina Emm

    45.

    gegenwärtig viel und auch den Graben. Das reine Aprilwetter.

    No. 48.                                                                    den 11./5. 1915.

         wir liegen immer noch in Reserverstellung, abends wird

    geschanzt und Sachen zum Graben gebracht. In 4 Tagen kommen

    wir wieder in Ruhe.

    No. 49.                                                                    Manre, den 18./5. 1915.

         Nun liegen wir nach acht Tagen vorne wieder in demselben

    Nest wie vorher in Ruhe. 4 Tage lagen wir in der 3. Linie,

    in verhältnismassig guten Unterständen, nur mussten wir viel

    schanzen. Abends um 10 Uhr kamen wir dort an. Morgens 3 Uhr

    heraus, eine Stunde Marsch, schanzen bis 10 Uhr, um welche

    Zeit wir zurückkamen. Dann schanzen von 1-5 Uhr nachmittags,

    von 7-10 Uhr Bretter zum Graben schleppen. In ähnlichen Tempo

    ging es die folgenden Tage, wenn auch lange nicht mehr so

    schlimm. Dann zwei Tage, 2. Linie, lange nicht so gute Löcher,

    ohne Stroh. Vom Boden des Reservegrabens waren Stollen getrieben,

    gut abgestützt, 2.3 m Erde darüber, bombensicher, in denen

    wir eng auf Steinboden lagen, wie es hier vorne überhapt

    kein Stroh gibt. Ebenfalls viel schanzen. Dann zwei Tage vordere

    Linie, arg dicke Luft, wenig Schlaf, ich habe in den 2

    Tagen vielleicht 4 Stunden geschlafen, immer wieder zwangen

    mich die Granaten zum Laufengehen, ziemlich nervenaufreibend.

    Die Franzosen werfen vile mit Minen, alle Augenblicke kommt

    so ein Ding geflogen, dann muss man laufengehen. Unsere werfen

    auch fast noch mehr mit Minen. In den 2 Tagen wurden 8 Schuss

    aus mittleren Minnenwerfern abgefeuert, 110 Pfund wiegen solche

    Minen, 1 m hoch, 18 cm Kaliber. Ein gewaltiger Luftdruck, wir

    verkriechen uns in die Unterstände, wenn sie im französischen

    Graben platzt, denn die Eisenbrocken sausen weit umher durch


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  • 50.5953913||2.8254612000000634||

    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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10705 / 105189
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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