Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 15

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12.

Mich hätte die Sache ziemlich kühl gelassen, ich hatte zufällig

einen kleinen graben, in em ich nötigenfalls Deckung fand,

Sonst verging die Nacht mit dem üblichen verflucht vielen Wachestehen.

Nächste Nacht wieder Brotholen, dieselbe Schweinerei

wie oben beschriebene. Diese nacht Ablösung. Also die

Kompagnie, die uns ablösen sollte, kam um 6 Uhr einzeln über

das Feld gestakt, wusste nicht ein noch ausm lief oben auf dem

Feld herum, 70 m vor den Engländern und schlug Radau. Ja unglaublich,

aber wahr, an einer Stelle sprang eine Horde in der

Dunkelheit über den eigenen Schützengraben und rannte gerade

vor die englischen Stellungen. Wir mussten rufen, laut rufen,

um sie zurückzuhalten. Ein wahres Wunder, dass die Egländer

nichts gemerkt haben,ein Maschinengewehr, O Weh. Wir, die wir

abgelöst wurden, sprangen aus dem Graben heraus, und machten,

dass wir über das feld kamen. Der nächste Tag im Quartier verging

unter Kochen und endlosem Futtern. Seit sechs Tagen sich

wieder einmal gewaschen, Schnürschuhe angezogen, die Strümpfe

getrocknet. Und morgen geht es bei endlosem Bindfadenregen wieder

in den sauigen Graben, viel Vergnügen.

Schickt mir bitte in den Feldpostbriefen Kerzen, Ersatzbatterien,

Kolatabletten, Schokolade, Zucker, Tee, Wurst, Speck u.

s.w., es sind immer dieselben Wünsche. Die Kölnische Zeitung

habe ich erhalten, den Brief vom 28.11. und 1.12. und eine

Karte von frau König, ebenso Pakt No.1. Warte mit Schmerzen

auf Weiteres. Ist es wahr, das 600000 Russen Gefangen sind?

Das wäre ein Schritt zum Frieden, den man im Felde hier sehr

erseht.

No. 11                                                                  Schützengraben d. 11./12.

Wir haben die Stellung gewechselt, und sind ein paar 100 m

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12.

Mich hätte die Sache ziemlich kühl gelassen, ich hatte zufällig

einen kleinen graben, in em ich nötigenfalls Deckung fand,

Sonst verging die Nacht mit dem üblichen verflucht vielen Wachestehen.

Nächste Nacht wieder Brotholen, dieselbe Schweinerei

wie oben beschriebene. Diese nacht Ablösung. Also die

Kompagnie, die uns ablösen sollte, kam um 6 Uhr einzeln über

das Feld gestakt, wusste nicht ein noch ausm lief oben auf dem

Feld herum, 70 m vor den Engländern und schlug Radau. Ja unglaublich,

aber wahr, an einer Stelle sprang eine Horde in der

Dunkelheit über den eigenen Schützengraben und rannte gerade

vor die englischen Stellungen. Wir mussten rufen, laut rufen,

um sie zurückzuhalten. Ein wahres Wunder, dass die Egländer

nichts gemerkt haben,ein Maschinengewehr, O Weh. Wir, die wir

abgelöst wurden, sprangen aus dem Graben heraus, und machten,

dass wir über das feld kamen. Der nächste Tag im Quartier verging

unter Kochen und endlosem Futtern. Seit sechs Tagen sich

wieder einmal gewaschen, Schnürschuhe angezogen, die Strümpfe

getrocknet. Und morgen geht es bei endlosem Bindfadenregen wieder

in den sauigen Graben, viel Vergnügen.

Schickt mir bitte in den Feldpostbriefen Kerzen, Ersatzbatterien,

Kolatabletten, Schokolade, Zucker, Tee, Wurst, Speck u.

s.w., es sind immer dieselben Wünsche. Die Kölnische Zeitung

habe ich erhalten, den Brief vom 28.11. und 1.12. und eine

Karte von frau König, ebenso Pakt No.1. Warte mit Schmerzen

auf Weiteres. Ist es wahr, das 600000 Russen Gefangen sind?

Das wäre ein Schritt zum Frieden, den man im Felde hier sehr

erseht.

No. 11                                                                  Schützengraben d. 11./12.

Wir haben die Stellung gewechselt, und sind ein paar 100 m


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  • August 16, 2017 22:17:48 Tina Emm

    12.

    Mich hätte die Sache ziemlich kühl gelassen, ich hatte zufällig

    einen kleinen graben, in em ich nötigenfalls Deckung fand,

    Sonst verging die Nacht mit dem üblichen verflucht vielen Wachestehen.

    Nächste Nacht wieder Brotholen, dieselbe Schweinerei

    wie oben beschriebene. Diese nacht Ablösung. Also die

    Kompagnie, die uns ablösen sollte, kam um 6 Uhr einzeln über

    das Feld gestakt, wusste nicht ein noch ausm lief oben auf dem

    Feld herum, 70 m vor den Engländern und schlug Radau. Ja unglaublich,

    aber wahr, an einer Stelle sprang eine Horde in der

    Dunkelheit über den eigenen Schützengraben und rannte gerade

    vor die englischen Stellungen. Wir mussten rufen, laut rufen,

    um sie zurückzuhalten. Ein wahres Wunder, dass die Egländer

    nichts gemerkt haben,ein Maschinengewehr, O Weh. Wir, die wir

    abgelöst wurden, sprangen aus dem Graben heraus, und machten,

    dass wir über das feld kamen. Der nächste Tag im Quartier verging

    unter Kochen und endlosem Futtern. Seit sechs Tagen sich

    wieder einmal gewaschen, Schnürschuhe angezogen, die Strümpfe

    getrocknet. Und morgen geht es bei endlosem Bindfadenregen wieder

    in den sauigen Graben, viel Vergnügen.

    Schickt mir bitte in den Feldpostbriefen Kerzen, Ersatzbatterien,

    Kolatabletten, Schokolade, Zucker, Tee, Wurst, Speck u.

    s.w., es sind immer dieselben Wünsche. Die Kölnische Zeitung

    habe ich erhalten, den Brief vom 28.11. und 1.12. und eine

    Karte von frau König, ebenso Pakt No.1. Warte mit Schmerzen

    auf Weiteres. Ist es wahr, das 600000 Russen Gefangen sind?

    Das wäre ein Schritt zum Frieden, den man im Felde hier sehr

    erseht.

    No. 11                                                                  Schützengraben d. 11./12.

    Wir haben die Stellung gewechselt, und sind ein paar 100 m


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  • 50.5953913||2.8254612000000634||

    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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10705 / 105156
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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