Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 14

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11.

und shrie jämmerlich. Ein Posten in der Schützenlinie versteht

dies als Alarm, kommandiert - Feuer,- und nun knatterte das

ganze Bataillon aus dem graben heraus. Die Engländer, sehr entrüstet,

antworten mit gleicher Münze. Es ist ein Krach, dass

man kaum die Maschinengewehre heraus hören kann. Die Deutschen

werfen Leuchtkugeln, die englische Artillerie greift ein,

wirft eine Anzahl Stinkbomben ( Schrapnells mit Aufschlagzündung,

die betäubende Gase verbreiten.). Dank der aufklärenden

Tätigkeit der Leuchtkugeln merkt man endlich, dass beide Parteien

in den Gräben sitzen und beruhigt sich endlich.

Als wir Essenholer wieder im Graben waren, fing auf einmal

bei den Engländern ein Gewehr- und Maschinengewehrfeuer an,

fürchterlich. Ich lag ruhig in meinem Stall und dachte, lass

sie man schiessen. Als aber einer von unseren Posten schrie:

Raus, raus, war ich doch etwas erschreckt und sprang entrüstet

aus dem Graben heraus und dachte mindestens, die Engländer

wollten stürmen. Der Grund war: Links von uns hatten die Pioniere

ein Stacheldrahthindernis gebaut. Als sie gerade fertig

waren und wieder in den Graben gingen, merkten die Engländer

den Braten. Die Pioniere Heidie, hupp in den Graben. Keiner

war verletzt. Der übrige Teil der Nacht verging, abgesehen

von dem üblichen Schiessen, ruhig. Nächste Nacht sollten die

Pioniere gerade vor unseren Stellungen ein HIndernis bauen.

Zehn Infanteristen, darunter auch ich, sollten zum Schutz gegen

die feindlichen Überfälle vorgehen. Also in stockdunkler Nacht

raus aus dem Graben, ausgeschwärmt und sich platt auf den

Bauch gelegt, 50 m vor der feindlichen Stellung. Dann kamen

die Pioniere, rammten Pfähle und spannten Drähte, die Engländer

merkten aber nichts. Wenn sie das gemerkt hätten, hätte

dieselbe Schiesserei wie gestern wieder angefangen.

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11.

und shrie jämmerlich. Ein Posten in der Schützenlinie versteht

dies als Alarm, kommandiert - Feuer,- und nun knatterte das

ganze Bataillon aus dem graben heraus. Die Engländer, sehr entrüstet,

antworten mit gleicher Münze. Es ist ein Krach, dass

man kaum die Maschinengewehre heraus hören kann. Die Deutschen

werfen Leuchtkugeln, die englische Artillerie greift ein,

wirft eine Anzahl Stinkbomben ( Schrapnells mit Aufschlagzündung,

die betäubende Gase verbreiten.). Dank der aufklärenden

Tätigkeit der Leuchtkugeln merkt man endlich, dass beide Parteien

in den Gräben sitzen und beruhigt sich endlich.

Als wir Essenholer wieder im Graben waren, fing auf einmal

bei den Engländern ein Gewehr- und Maschinengewehrfeuer an,

fürchterlich. Ich lag ruhig in meinem Stall und dachte, lass

sie man schiessen. Als aber einer von unseren Posten schrie:

Raus, raus, war ich doch etwas erschreckt und sprang entrüstet

aus dem Graben heraus und dachte mindestens, die Engländer

wollten stürmen. Der Grund war: Links von uns hatten die Pioniere

ein Stacheldrahthindernis gebaut. Als sie gerade fertig

waren und wieder in den Graben gingen, merkten die Engländer

den Braten. Die Pioniere Heidie, hupp in den Graben. Keiner

war verletzt. Der übrige Teil der Nacht verging, abgesehen

von dem üblichen Schiessen, ruhig. Nächste Nacht sollten die

Pioniere gerade vor unseren Stellungen ein HIndernis bauen.

Zehn Infanteristen, darunter auch ich, sollten zum Schutz gegen

die feindlichen Überfälle vorgehen. Also in stockdunkler Nacht

raus aus dem Graben, ausgeschwärmt und sich platt auf den

Bauch gelegt, 50 m vor der feindlichen Stellung. Dann kamen

die Pioniere, rammten Pfähle und spannten Drähte, die Engländer

merkten aber nichts. Wenn sie das gemerkt hätten, hätte

dieselbe Schiesserei wie gestern wieder angefangen.


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  • August 16, 2017 22:08:18 Tina Emm

    11.

    und shrie jämmerlich. Ein Posten in der Schützenlinie versteht

    dies als Alarm, kommandiert - Feuer,- und nun knatterte das

    ganze Bataillon aus dem graben heraus. Die Engländer, sehr entrüstet,

    antworten mit gleicher Münze. Es ist ein Krach, dass

    man kaum die Maschinengewehre heraus hören kann. Die Deutschen

    werfen Leuchtkugeln, die englische Artillerie greift ein,

    wirft eine Anzahl Stinkbomben ( Schrapnells mit Aufschlagzündung,

    die betäubende Gase verbreiten.). Dank der aufklärenden

    Tätigkeit der Leuchtkugeln merkt man endlich, dass beide Parteien

    in den Gräben sitzen und beruhigt sich endlich.

    Als wir Essenholer wieder im Graben waren, fing auf einmal

    bei den Engländern ein Gewehr- und Maschinengewehrfeuer an,

    fürchterlich. Ich lag ruhig in meinem Stall und dachte, lass

    sie man schiessen. Als aber einer von unseren Posten schrie:

    Raus, raus, war ich doch etwas erschreckt und sprang entrüstet

    aus dem Graben heraus und dachte mindestens, die Engländer

    wollten stürmen. Der Grund war: Links von uns hatten die Pioniere

    ein Stacheldrahthindernis gebaut. Als sie gerade fertig

    waren und wieder in den Graben gingen, merkten die Engländer

    den Braten. Die Pioniere Heidie, hupp in den Graben. Keiner

    war verletzt. Der übrige Teil der Nacht verging, abgesehen

    von dem üblichen Schiessen, ruhig. Nächste Nacht sollten die

    Pioniere gerade vor unseren Stellungen ein HIndernis bauen.

    Zehn Infanteristen, darunter auch ich, sollten zum Schutz gegen

    die feindlichen Überfälle vorgehen. Also in stockdunkler Nacht

    raus aus dem Graben, ausgeschwärmt und sich platt auf den

    Bauch gelegt, 50 m vor der feindlichen Stellung. Dann kamen

    die Pioniere, rammten Pfähle und spannten Drähte, die Engländer

    merkten aber nichts. Wenn sie das gemerkt hätten, hätte

    dieselbe Schiesserei wie gestern wieder angefangen.


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    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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10705 / 105155
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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