Brief v. Martin Diepgen (Versorgung), item 2
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Baden-Baden, 26. Juni 1917
Ich ging nicht nach Baden-BadenUm zu baden.
Der Doktor hatte meiner Frau empfohlen,
Sich im Schwarzwald zu erholen.
Die Gegend ist ganz wunderschönKönnte man nur sich „satt“ dran sehn
Besonders nach dem Mittagessen
Sollte man das nicht vergessen:
Denn, wenn di Pension auch nett,
So fehlt der Köchin doch das Fett.
Alte Kartoffeln zu zerschneidenSoll der gebildete Mensch vermeiden;
Mit der Gabel verarbeitet springen sie vomTisch wie ein munterer, lebender Fisch.
Wenn Frühstücksfutter Gibt es keine Butter.
Die Marmelade ist wirklich gut,
Wenn man sie dick schmieren tut.
Jedoch davon sehe ich ab,weil sie daran etwas knapp.
Aber es gibt reichlich Brot
Und damit schlägt man den Hunger tot.
Wie würd man sich an einem Ei erlaben,
Jedoch das ist hier nicht zu haben.
Aber schön ist’s hier wie nirgendwoUnd ich bin ob dieser Reise froh!
Allen Freunden herzlichen Gruss!
M. Diepgen -
Baden-Baden, 26. Juni 1917
Ich ging nicht nach Baden-Baden Um zu baden.
Der Doktor hatte meiner Frau empfohlen,
Sich im Schwarzwald zu erholen.
Die Gegend ist ganz wunderschön Könnte man nur sich „satt“ dran sehn Besonders nach dem Mittagessen Sollte man das nicht vergessen:
Denn, wenn di Pension auch nett,
So fehlt der Köchin doch das Fett.
Alte Kartoffeln zu zerschneiden Soll der gebildete Mensch vermeiden;
Mit der Gabel verarbeitet springen sie vom Tisch wie ein munterer, lebender Fisch.
Wenn Frühstücksfutter Gibt es keine Butter.
Die Marmelade ist wirklich gut,
Wenn man sie dick schmieren tut.
Jedoch davon sehe ich ab, weil sie daran etwas knapp.
Aber es gibt reichlich Brot
Und damit schlägt man den Hunger tot.
Wie würd man sich an einem Ei erlaben,
Jedoch das ist hier nicht zu haben.
Aber schön ist’s hier wie nirgendwo Und ich bin ob dieser Reise froh!
Allen Freunden herzlichen Gruss!
M. Diepgen
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Baden-Baden, Germany
Location(s)
Story location Baden-Baden, Germany
- ID
- 1006 / 5770
- Contributor
- Dr. Hildegard Bussmann
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