Mein Tagebuch (Kriegstagebuch), Josef Rust, item 22
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Allerlei Erlebnisse und Erfahrungen
aus Rußland.
In meiner ganzen zweimonat
li.Einfügung mit Bleistift: igen..chenAufenthaltszeit in Rußland binich bloß einmal auf eine Schule ge"
stoßen: Sie war z. Z. verwaist. Wird
wohl einem russischen Großherrn oder
einem Pfarrgute zugehören, was Stif"
tung oder Verwaltung angeht. Das
Gebäude war wie manche deutsche
Schulen auch; Wände und Dach geschie"
fert. Die Fenster nach dem Muster
deutscher Bauernhäuser. In der Nähe
der Schule fand ich eine Tafel zur Er"
lernung der Druckschrift, bei den Russen
zugleich des Normalwortes. Auf der
einen Seite der Tafel war ein Frosch,
das Anschauungsbild, darunter stand
geschrieben:
IIIA b A d.i. Frosch. Aufder anderen Seite stand alleine der
Anfangsbuchstabe III (=Sch), denn Frosch
heißt auf russisch: Schaba.
Am 10. Oktober hatte ich Gelegenheit,
ein russisches Begräbnis zu beobachten.
Unten aus dem Dorfe her bewegte sich
der kleine Zug, ein paar Kinder, Frau"
en und Männer, die die Grabarbeiten
verrichteten. Auf dem ganzen Gange
wurde gesungen; die Männer sangen
mit Kopfstimme. Ich hörte beim Singen
viel das St. Maria. Ein Pfarrer fehlte
bei der Beerdigung. Voran dem Zuge
gingen zwei Männer, die, je einer,
ein Grabkreuz trugen für die beiden
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Allerlei Erlebnisse und Erfahrungen
aus Rußland.
In meiner ganzen zweimonatigen
Aufenthaltszeit in Rußland bin
ich bloß einmal auf eine Schule gestoßen:
Sie war z. Z. verwaist. Wird
wohl einem russischen Großherrn oder
einem Pfarrrgute zugehören, was Stiftung
oder Verwaltung angeht. Das
Gebäude war wie manche deutsche
Schulen auch; Wände und Dach geschiefert.
Die Fenster nach dem Muster
deutscher Bauernhäuser. In der Nähe
der Schule fand ich eine Tafel zur Erlernung
der Druckschrift, bei den Russen
zugleich des Normalwortes. Auf der
einen Seite der Tafel war ein Frosch,
das Anschauungsbild, darunter stand
geschrieben:
IIIA b A d.i. Frosch. Aufder anderen Seite stand alleine der
Anfangsbuchstabe III (=Sch), denn Frosch
heißt auf russisch: Schaba.
Am 10. Oktober hatte ich Gelegenheit,
ein russisches Begräbnis zu beobachten.
Unten aus dem Dorfe her bewegte sich
der kleine Zug, ein paar Kinder, Frauen
und Männer, die die Grabarbeiten
verrichteten. Auf dem ganzen Gange
wurde gesungen. Die Männer sangen
mit Kopfstimme. Ich hörte beim Singen
viel das H. Maria. Ein Pfarrer ..
bei der Beerdigung. Voran dem Zuge
gingen zwei Männer, die, je einer,
ein Grabkreuz trugen für die beiden
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Allerlei Erlebnisse und Erfahrungen
aus Rußland.
In meiner ganzen zweimonatigen
Aufenthaltszeit in Rußland bin
ich bloß einmal auf eine Schule gestoßen:
Sie war z. Z. verwaist. Wird
wohl einem russischen Großherrn oder
einem Pfarrrgute zugehören, was Stiftung
oder Verwaltung angeht. Das
Gebäude war wie manche deutsche
Schulen auch; Wände und Dach geschiefert.
Die Fenster nach dem Muster
deutscher Bauernhäuser. In der Nähe
der Schule fand ich eine Tafel zur Erlernung
der Druckschrift, bei den Russen
zugleich des Normalwortes. Auf der
einen Seite der Tafel war ein Frosch,
das Anschauungsbild, darunter stand
geschrieben:
IIIA b A d.i. Frosch. Aufder anderen Seite stand alleine der
Anfangsbuchstabe III (=Sch), denn Frosch
heißt auf russisch: Schaba.
Am 10. Oktober hatte ich Gelegenheit,
ein russisches Begräbnis zu beobachten.
Unten aus dem Dorfe her bewegte sich
der kleine Zug, ein paar Kinder, Frauen
und Männer, die die Grabarbeiten
verrichteten. Auf dem ganzen Gange
wurde gesungen. Die Männer sangen
mit Kopfstimme. Ich hörte beim Singen
viel das H. Maria. Ein Pfarrer ..
bei der Beerdigung. Voran dem Zuge
gingen zwei Männer, die, je einer,
ein Grabkranz trugen für die beiden
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Save description- 51.910862631550685||8.373222219482386||||1
Gütersloh
Location(s)
Story location Gütersloh
- ID
- 2460 / 242780
- Contributor
- Josef Rust
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- Eastern Front
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- Remembrance
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