Tagebuchaufzeichnungen Reinhold Sieglerschmidt (4), item 54

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Morgenfrieden über der weiten

Landschaft. Wir rücken weiter

und kommen nun durch den

Teil des Schlachtsfelds, der vor

unserm Beobachtungsstande

lag, durch das Dorf, das vor

uns lag, unmittelbar dahinter

über den deutschen Schützengräben

an toten und angeschossenen

Rindern und Pferden * vorbei, über

den ersten und den zweiten russischen

Graben. Überall schlagen

jetzt in der Ferne die Rauchwolken

hoch. Der Russe scheint

seine polnische Methode nun auch

hier endlich anwenden zu wollen,

und die Dörfer anzuzünden.

Wir halten vor einem Walde.

Lebhaftes Gewehrfeuer ertönt.

--------------------------------------------------------------------------------------------

 Nachtrag auf beiden Seiten links und rechts unten: 

* Nachtrag: Eigenartig berührte der Anblick

der Rinder u. Schafe, die auch ohne zu wissen


was ihnen geschah, als Herden auf dem Schlachtfelde teils

schon verwundet umhertrieben.

---------------------------------------------------------------------------------------------

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jedenfalls ist die russische Nachhut

erreicht. Ich lese zwei liebe,

liebe Briefe von Hause und bin

glücklich. Aus einer mehr rechts

gelegenen Waldung beschiessen

wir das Gut Soly, das unsere Infanterie

um 4 Uhr stürmen soll

aber nicht nimmt. Übernachten

im Walde nahe Degessi bei wundervollem

Mondschein im Biwak.

Ich fühle mich infolge meiner

Magenverstimmung ziemlich jämmerlich.


                                                   24. IX 15

Wundervoller Septembertag. Die

warme Sonne spendet wieder Leben.

Der Russe ist abgehauen. Wir

kommen an Gut Soly, wohl dem

Schlüsselpunkte seiner gestrigen Stellung

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Morgenfrieden über der weiten

Landschaft. Wir rücken weiter

und kommen nun durch den

Teil des Schlachtsfelds, der vor

unserm Beobachtungsstande

lag, durch das Dorf, das vor

uns lag, unmittelbar dahinter

über den deutschen Schützengräben

an toten und angeschossenen

Rindern und Pferden * vorbei, über

den ersten und den zweiten russischen

Graben. Überall schlagen

jetzt in der Ferne die Rauchwolken

hoch. Der Russe scheint

seine polnische Methode nun auch

hier endlich anwenden zu wollen,

und die Dörfer anzuzünden.

Wir halten vor einem Walde.

Lebhaftes Gewehrfeuer ertönt.

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 Nachtrag auf beiden Seiten links und rechts unten: 

* Nachtrag: Eigenartig berührte der Anblick

der Rinder u. Schafe, die auch ohne zu wissen


was ihnen geschah, als Herden auf dem Schlachtfelde teils

schon verwundet umhertrieben.

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jedenfalls ist die russische Nachhut

erreicht. Ich lese zwei liebe,

liebe Briefe von Hause und bin

glücklich. Aus einer mehr rechts

gelegenen Waldung beschiessen

wir das Gut Soly, das unsere Infanterie

um 4 Uhr stürmen soll

aber nicht nimmt. Übernachten

im Walde nahe Degessi bei wundervollem

Mondschein im Biwak.

Ich fühle mich infolge meiner

Magenverstimmung ziemlich jämmerlich.


                                                   24. IX 15

Wundervoller Septembertag. Die

warme Sonne spendet wieder Leben.

Der Russe ist abgehauen. Wir

kommen an Gut Soly, wohl dem

Schlüsselpunkte seiner gestrigen Stellung


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  • August 12, 2018 14:33:56 Eva Anna Welles (AUT)

    Morgenfrieden über der weiten

    Landschaft. Wir rücken weiter

    und kommen nun durch den

    Teil des Schlachtsfelds, der vor

    unserm Beobachtungsstande

    lag, durch das Dorf, das vor

    uns lag, unmittelbar dahinter

    über den deutschen Schützengräben

    an toten und angeschossenen

    Rindern und Pferden * vorbei, über

    den ersten und den zweiten russischen

    Graben. Überall schlagen

    jetzt in der Ferne die Rauchwolken

    hoch. Der Russe scheint

    seine polnische Methode nun auch

    hier endlich anwenden zu wollen,

    und die Dörfer anzuzünden.

    Wir halten vor einem Walde.

    Lebhaftes Gewehrfeuer ertönt.

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     Nachtrag auf beiden Seiten links und rechts unten: 

    * Nachtrag: Eigenartig berührte der Anblick

    der Rinder u. Schafe, die auch ohne zu wissen


    was ihnen geschah, als Herden auf dem Schlachtfelde teils

    schon verwundet umhertrieben.

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    jedenfalls ist die russische Nachhut

    erreicht. Ich lese zwei liebe,

    liebe Briefe von Hause und bin

    glücklich. Aus einer mehr rechts

    gelegenen Waldung beschiessen

    wir das Gut Soly, das unsere Infanterie

    um 4 Uhr stürmen soll

    aber nicht nimmt. Übernachten

    im Walde nahe Degessi bei wundervollem

    Mondschein im Biwak.

    Ich fühle mich infolge meiner

    Magenverstimmung ziemlich jämmerlich.


                                                       24. IX 15

    Wundervoller Septembertag. Die

    warme Sonne spendet wieder Leben.

    Der Russe ist abgehauen. Wir

    kommen an Gut Soly, wohl dem

    Schlüsselpunkte seiner gestrigen Stellung

  • August 12, 2018 14:33:31 Eva Anna Welles (AUT)

    Morgenfrieden über der weiten

    Landschaft. Wir rücken weiter

    und kommen nun durch den

    Teil des Schlachtsfelds, der vor

    unserm Beobachtungsstande

    lag, durch das Dorf, das vor

    uns lag, unmittelbar dahinter

    über den deutschen Schützengräben

    an toten und angeschossenen

    Rindern und Pferden * vorbei, über

    den ersten und den zweiten russischen

    Graben. Überall schlagen

    jetzt in der Ferne die Rauchwolken

    hoch. Der Russe scheint

    seine polnische Methode nun auch

    hier endlich anwenden zu wollen,

    und die Dörfer anzuzünden.

    Wir halten vor einem Walde.

    Lebhaftes Gewehrfeuer ertönt.

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     Nachtrag auf beiden Seiten links und rechts: 

    * Nachtrag: Eigenartig berührte der Anblick

    der Rinder u. Schafe, die auch ohne zu wissen


    was ihnen geschah, als Herden auf dem Schlachtfelde teils

    schon verwundet umhertrieben.

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    jedenfalls ist die russische Nachhut

    erreicht. Ich lese zwei liebe,

    liebe Briefe von Hause und bin

    glücklich. Aus einer mehr rechts

    gelegenen Waldung beschiessen

    wir das Gut Soly, das unsere Infanterie

    um 4 Uhr stürmen soll

    aber nicht nimmt. Übernachten

    im Walde nahe Degessi bei wundervollem

    Mondschein im Biwak.

    Ich fühle mich infolge meiner

    Magenverstimmung ziemlich jämmerlich.


                                                       24. IX 15

    Wundervoller Septembertag. Die

    warme Sonne spendet wieder Leben.

    Der Russe ist abgehauen. Wir

    kommen an Gut Soly, wohl dem

    Schlüsselpunkte seiner gestrigen Stellung


  • February 23, 2017 05:23:39 Barbara Kneidinger

    Morgenfrieden über der weiten

    Landschaft. Wir rücken weiter

    und kommen nun durch den

    Teil des Schlachtsfelds, der vor

    unserm Beobachtungsstande

    lag, durch das Dorf, das vor

    uns lag, unmittelbar dahinter

    über den deutschen Schützengräben

    an toten und angeschossenen

    Kindern und Pferden * vorbei, über

    den ersten und den zweiten russischen

    Graben. Überall schlagen

    jetzt in der Ferne die Rauchwolken

    hoch. Der Russe scheint

    seine polnische Methode nun auch

    hier endlich anwenden zu wollen,

    nur die Dörfer anzuzünden.

    Wir halten vor einem Walte.

    Lebhaftes Gewehrfeuer ertönt.

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    * Nachtrag: Eigenartig berührte der Anblick

    der Kinder u. Schafe, die auch ohne zu wissen


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    jedenfalls ist die russische Nachhut

    erreicht. Ich lese zwei liebe,

    liebe Briefe von Hause und bin

    glücklich. Aus einer mehr rechts

    gelegenen Waldung beschiessen

    wir das Gut Soly, das unsere Infanterie

    um 4 Uhr stürmen soll

    aber nicht nimmt. Übernachten

    im Walde nahe Degessi bei wundervollem

    Mondschein im Biwak.

    Ich fühle mich infolge meiner

    Magenverstimmung ziemlich jämmerlich.


                                                       24. IX 15

    Wundervoller Septembertag. Die

    warme Sonne spendet wieder Leben.

    Der Russe ist abgehauen. Wir

    kommen an Gut Soly, wohl dem

    Schlüsselpunkte seiner gestrigen Stellung

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    was ihnen geschah, als Herden auf dem Schlachtfelde teils

    schon verwundet umhertrieben.


  • February 23, 2017 05:22:35 Barbara Kneidinger

    Morgenfrieden über der weiten

    Landschaft. Wir rücken weiter

    und kommen nun durch den

    Teil des Schlachtsfelds, der vor

    unserm Beobachtungsstande

    lag, durch das Dorf, das vor

    uns lag, unmittelbar dahinter

    über den deutschen Schützengräben

    an toten und angeschossenen

    Kindern und Pferden * vorbei, über

    den ersten und den zweiten russischen

    Graben. Überall schlagen

    jetzt in der Ferne die Rauchwolken

    hoch. Der Russe scheint

    seine polnische Methode nun auch

    hier endlich anwenden zu wollen,

    nur die Dörfer anzuzünden.

    Wir halten vor einem Walte.

    Lebhaftes Gewehrfeuer ertönt.

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    * Nachtrag: Eigenartig berührte der Anblick

    der Kinder u. Schafe, die auch ohne zu wissen


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    jedenfalls ist die russische Nachhut

    erreicht. Ich lese zwei liebe,

    liebe Briefe von Hause und bin

    glücklich. Aus einer mehr rechts

    gelegenen Waldung beschiessen

    wir das Gut Soly, das unsere Infanterie

    um 4 Uhr stürmen soll

    aber nicht nimmt. Übernachten

    im Walde nahe Degessi bei wundervollem

    Mondschein im Biwak.

    Ich fühle mich infolge meiner

    Magenverstimmung ziemlich jämmerlich.


                                                       24. IX 15

    Wundervoller Septembertag. Die

    warme Sonne spendet wieder Leben.

    Der Russe ist abgehauen. Wir

    kommen an Gut Soly, wohl dem

    Schlüsselpunkte seiner gestrigen Stell



  • February 23, 2017 05:17:54 Barbara Kneidinger

    Morgenfrieden über der weiten

    Landschaft. Wir rücken weiter

    und kommen nun durch den

    Teil des Schlachtsfelds, der vor

    unserm Beobachtungsstande

    lag, durch das Dorf, das vor

    uns lag, unmittelbar dahinter

    über den deutschen Schützengräben

    an toten und angeschossenen

    Kindern und Pferden


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Jörn Sieglerschmidt
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


September 24, 1915
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