Mein Tagebuch (Kriegstagebuch), Josef Rust, item 121
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Gumpenberg. Sie verrät einen schalk=
haften, spitzfindigen und gütigen Sinn.
Eine ganze Künstlerseele muß hinüber=
fließen durch die kalte klappernde Schere
in ihre Bilderkunst. Ihre Hauptarbeit zeig=
te einen Lampenschirm von seltener
Kunstfertigkeit. Was sonst vorallem in=
teressierte waren eine Efenbeinschnitze=
rei aus China, die Junghausensche Kunst=
uhr, die Bibliothek, die Galerie der
Geschmacksverirrungen und die K. K.=
Halle an sich.
Abends, 28./9.
Ich empfand heute mitten in dem
pulsierenden Leben der Großstadt mei=
ne Verwundung mal wieder als
eine große Last. Es fehlt noch viel
und es wird noch lange dauern,
ehe ich meine alte Gesundheit wie=
der erlangt habe. Der Genuß wäre
nochmal so groß gewesen, wenn ich
nicht allein den Tag verbracht hätte.
- - St. hat vor kaum
mehr als 8 Tagen durch fdl. Flieger=
besuch empfindlichen Schaden gelitten,
nichts desto weniger kann man heu=
te noch die Beobachtung machen, daß
viele Fenster weder durch Tuch oder
Schalter abgeblendet werden. - - .
29./9.
Gegen Mittag in Mannheim ange=
kommen. Am Tage darauf die
ersten Anstalten getroffen zur
Seßhaftmachung. Man muß sich
erst einleben.
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Gütersloh
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Story location Gütersloh
- ID
- 2460 / 242879
- Contributor
- Josef Rust
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- Eastern Front
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