Mein Tagebuch (Kriegstagebuch), Josef Rust, item 80
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da ich erster Meldeläufer beim Batl. ge=
worden bin. -- Vor einigen Tagen wur"
de mein Freund und Kollege Kerkhoff ver"
wundet. Von 92 Mann, die mit mir
ins Feld rückten, sind noch 4 Mann
verschont geblieben. Die besten sind ge"
fallen. Am 13./11. morgens fdl. Feuer=
überfall auf unseren Graben. Kompagnie=
verluste 2 Tote, 10 Verwundete. Es sieht
schrecklich aus bei uns. Kein Meter Erde
im Umkreis von Stunden, die nicht
von Granaten zerwühlt ist. Wie sie
pfeifen und heulen, diese giftigen Flach=
Bahngeschosse, wie sie krachen und die
Erde beben machen, diese schweren 28er
und 32er! - Die Zustände sind uner=
träglich, die Leute entnervt, laufen
über oder desertieren. - Am 17./11. nachts
fdl. Angriff. Ist abgeschlagen.
Am 18./11. Schnee und Trommelfeuer.
Man kommt nicht zur Besinnung,
liegen Mann auf Mann, kalt, gefühllos,
wärmen uns bei Hartspiritus, sitzen dau=
ernd im Dunkel, kein Licht, keine Ver=
pflegung, zum Sterben traurig. Was
gefordert wird, oder was geleistet wer"
den muß, ist unmenschlich. Die Opfer
lassen sich mit irdischen Dingen nicht
messen.
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Gütersloh
Location(s)
Story location Gütersloh
- ID
- 2460 / 242838
- Contributor
- Josef Rust
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- Eastern Front
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- Remembrance


























































































































































































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