Josef Kister, Erlebnisse als Jagdflieger, item 27
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Die Revolution
Am 6.11.18 wurde ich aus dem Res. Laz. Essen entlassen u. fuhr
zur Fca. 6 Grossenhain. Das ganze Deutsche Reich war in
allen Fugen am schwanken. Unsere Front wich überall zurück.
Wir standen vor dem Zerfall Deutschlands.
Als ich in Berlin weiterreisen wollte, war der ganze Zugverkehr
eingestellt. Am anderen Abend konnte ich erst nach
Dresden weiterfahren u. kam da gegen Mitternacht an.
Schon auf dem Bahnsteig stiegen revolutionäre Soldaten
in die Wagen, entwaffneten die Offz. u. Soldaten u. rissen
ihnen die Kokarden u. Achselstücke ab. Dabei gab es widerliche
Auftritte, da sich viele zur Wehr setzten. Diese sogenannte
„Rote Garde“ waren meistens grüne Bengels, die vom
Kriege noch nichts gesehen hatten. Ich gelangte mit einem
Kameraden ungeschoren in das Hotel Continental welches
direkt am Bahnhof liegt. Da staunte man daß wir noch nicht
entwaffnet waren. Am anderen morgen ließen wir auf
Bitten des Hoteldirektors unsere Waffen im Hotel u. fuhren
dann nach Grossenhain. Hier hatte [s]ich auch schon ein Soldatenrat
gebildet u. alles ging drunter u. drüber. Nach 8 Tagen gelang
es mir Urlaub zu erhalten, wovon ich nicht mehr zurückkehrte.
Description
Save description- 51.4556432||7.0115552||
Essen
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Dresden
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Grossenhain
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Reims, Frankreich
Location(s)
Story location Reims, Frankreich
Document location Essen
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Additional document location Dresden
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Additional document location Grossenhain
- ID
- 21503 / 250493
- Contributor
- Gabriele Kister-Schuler
November 6, 1918
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- Deutsch
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- Aerial Warfare
- Western Front
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- Revolution
- Trench Life
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