Josef Kister, Erlebnisse als Jagdflieger, item 26

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1000 m Entfernung sah ich aber eine Maschine

auf mich zuhalten. Da ich höher und das allein

war, hielt ich darauf zu, obwohl ich heftige

Schmerzen hatte. Wie ich näher kam erkannte

ich meinen Staffelführer. Nun versuchte ich

mich in Ruhe zu orientieren. Wie ich auf den

Kompaß sehen will, sehe ich den voll Blut

stehen, sodaß ich den erst umkippen muß.

Als ich das Blut gesehen hatte, machten sich auch

die Schmerzen derart bemerkbar, daß ich fast

ohnmächtig wurde. Ich biß aber auf die Zähne

und wollte noch den Flughafen erreichen.

Jeden Augenblick dachte ich, jetzt ist es aus,

und nur unter größter Willenanstrengung

gelang es mir auf den 30-35 klm. entfernten

Flugplatz noch glatt zu landen. Da war bald

ein Auto zur Stelle und nach 10 Minuten

lag ich schon auf dem Operationstisch

in Aniche, von wo ich am selben Abend noch mit

einem Lazarettzug nach Deutschland transportiert wurde.


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1000 m Entfernung sah ich aber eine Maschine

auf mich zuhalten. Da ich höher und das allein

war, hielt ich darauf zu, obwohl ich heftige

Schmerzen hatte. Wie ich näher kam erkannte

ich meinen Staffelführer. Nun versuchte ich

mich in Ruhe zu orientieren. Wie ich auf den

Kompaß sehen will, sehe ich den voll Blut

stehen, sodaß ich den erst umkippen muß.

Als ich das Blut gesehen hatte, machten sich auch

die Schmerzen derart bemerkbar, daß ich fast

ohnmächtig wurde. Ich biß aber auf die Zähne

und wollte noch den Flughafen erreichen.

Jeden Augenblick dachte ich, jetzt ist es aus,

und nur unter größter Willenanstrengung

gelang es mir auf den 30-35 klm. entfernten

Flugplatz noch glatt zu landen. Da war bald

ein Auto zur Stelle und nach 10 Minuten

lag ich schon auf dem Operationstisch

in Aniche, von wo ich am selben Abend noch mit

einem Lazarettzug nach Deutschland transportiert wurde.



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  • May 18, 2018 19:46:32 Gabriele Kister-Schuler

    1000 m Entfernung sah ich aber eine Maschine

    auf mich zuhalten. Da ich höher und das allein

    war, hielt ich darauf zu, obwohl ich heftige

    Schmerzen hatte. Wie ich näher kam erkannte

    ich meinen Staffelführer. Nun versuchte ich

    mich in Ruhe zu orientieren. Wie ich auf den

    Kompaß sehen will, sehe ich den voll Blut

    stehen, sodaß ich den erst umkippen muß.

    Als ich das Blut gesehen hatte, machten sich auch

    die Schmerzen derart bemerkbar, daß ich fast

    ohnmächtig wurde. Ich biß aber auf die Zähne

    und wollte noch den Flughafen erreichen.

    Jeden Augenblick dachte ich, jetzt ist es aus,

    und nur unter größter Willenanstrengung

    gelang es mir auf den 30-35 klm. entfernten

    Flugplatz noch glatt zu landen. Da war bald

    ein Auto zur Stelle und nach 10 Minuten

    lag ich schon auf dem Operationstisch

    in Aniche, von wo ich am selben Abend noch mit

    einem Lazarettzug nach Deutschland transportiert wurde.


Description

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  • 50.331488||3.251723||

    Aniche

  • 49.258589||4.024976000000038||

    Reims, Frankreich

    ||1
Location(s)
  • Story location Reims, Frankreich
  • Document location Aniche
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ID
21503 / 250492
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Gabriele Kister-Schuler
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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  • Western Front

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  • Lazarettzug
  • Trench Life
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