Kleiber Manuskript 01 - Vorwort - Pflanzenwelt Turkestans, item 25
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25.
Wespenarten. (Tafel Tafelnr. ausgelassen).
Mitte Juni erschien in ebenfalls äußerst raschem Wachstum eine
Schlingpflanze des Tagai, ein nach Süden reichender Stämmling der
sibirischen Flußdickichte. Nicht nur beinahe alle Sträucher mit
seinen Ranken bedeckend u. verstrickend, auch vereinzelt am
Boden nach Windenart kriechend fand sich der Kendyr (Apocynum sibiricum,
russ.
. kirg. Karekalp. Kendyr, Tafel 8./a - 2d) vor. Bald
nachdem sich die Pflanze mit ihren Wickelorganen von der Erde an die
Oberseite der Sträucher (Ginster,
KameelFliederdorn, Dschidale, Tamariske) emporgearbeitethatte, begann sie zu blühen; die Blütezeit erstreckte
sich von Mitte Juni bis Ende Juli. Die kleinen, gewöhnlich violett-rosa,
seltener reinweißen Blütendolden leuchteten bald massenhaft
verbreitet überall über u. am Steppenbuschwerk. Die Früchte dieses
kurzlebigen Schlingkrautes entwickelten sich im Laufe des August
zu langen, schotenähnlichen, runden und grünen Würsten, die oft
zwillingsfruchtig aus dem Gewirr des rankenübersponnenen
Strauchwerkes hervorsahen. An der Oberfläche geritzt reagierten sie
durch Ausstoßen eines weißen, milchigen Tropfens, wie es unsere
Löwenzahn- oder Schöllkrautstengel tun. Die Russenbuben pflegten
die Früchte (russ. Strutschki = Bohnen) in diesem Zustande zu essen,
aus welcher Tatsache sich wohl auch das gegenüber der überaus
großen Blütenzahl verhältnismäßig seltene Vorkommen der Früchte
erklären lässt. Bei der Reife entwickelten sich im Innern der
Frucht aus dem in einer dickmilchigen Flüssigkeit schwimmenden
Inhalt Flugsamen, deren Fäden prächtig wie gesponnenes Glas
schimmerten. Bei Vollreife sprang schlieschlich [sic.] schließlichdie Frucht auf, um
ihren Inhalt der Arbeit des Windes zu übergeben. Als ausschließlichen
Bewohner des Kendyr fand ich einen
ebenfalls vorwiegend sibirischenrein asiatischen Blattkäfer, die schön grüngolden oder violettgolden glänzende
Chrysochares asiatica in zwei Varietäten (Tafel IV./39, 40.), welche den
Steppenstreif ebenso zahlreich bevölkerten wie seine Wirtspflanze.
Der Kendyr hatte nur eine nach Wochen bemessende Lebensdauer.
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Wespenarten. (Tafel Tafelnr. ausgelassen).
Mitte Juni erschien in ebenfalls äußerst raschem Wachstum eine
Schlingpflanze der Tagai, ein nach Süden reichender Stämmling der
sibirischen Flußdickichte. Nicht nur beinahe alle Sträucher mit
seinen Ranken bedeckend u. verstrickend, auch vereinzelt am
Boden nach Windenart kriechend fand sich der Kendyr (Apocynum sibiricum,
russ.
. kirg. Karekalp. Kendyr, Tafel 8./a - 2d) vor. Bald
nachdem sich die Pflanze mit ihren Wickelorganen von der Erde an die
Oberseite der Sträucher (Ginster, Fliederdorn, Dschidale, Tamariske) emporgearbeitet
hatte, begann sie zu blühen; die Blütezeit erstreckte
sich von Mitte Juni bis Ende Juli. Die kleinen, gewöhnlich violett-rosa,
seltener reinweißen Blütendolden leuchteten bald massenhaft
verbreitet überall über und am Steppenbuschwerk. Die Früchte dieses
kurzlebigen Schlingkrautes entwickelte sich im Laufe des August
zu langen, schotenähnlichen, runden und grünen Würsten, die oft
zwillingsfruchtig aus dem Gewirr des rankenübersponnenen
Strauchwerkes hervorsahen. An der Oberfläche geritzt reagierten sie
durch Ausstoßen eines weißen, milchigen Tropfens, wie es unsere
Löwenzahn- oder Schöllkrautstengel tun. Die Russenbuben pflegten
die Früchte (russ. Strutschki = Bohnen) in diesem Zustande zu essen,
aus welcher Tatsache sich wohl auch das gegenüber der überaus
großen Blütenzahl verhältnismäßig seltene Vorkommen der Früchte
erklären lässt. Bei der Reife entwickelten sich im Innern der
Frucht aus dem in einer dickmilchigen Flüssigkeit schwimmenden
Inhalt Flugsamen, deren Fäden prächtig wie gesponnenes Glas
schimmerten. Bei Vollreife sprang schlieschlich [sic.] schließlichdie Frucht auf, um
ihren Inhalt der Arbeit des Windes zu übergeben. Als ausschließliche
Bewohner der Kendyr fand ich einen rein asiatischen
Blattkäfer, die schön grüngolden oder violettgolden glänzende
Chrysochares asiatica in zwei Variationen (Tafel IV./39, 40.), welche den
Steppenstreif ebenso zahlreich bevölkerte wie seine Wirtspflanze.
Der Kendyr hatte nur eine nach Wochen bemessende Lebensdauer.
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Wespenarten. (Tafel Tafelnr. ausgelassen).
Mitte Juni erschien in ebenfalls äußerst raschem Wachstum eine
Schlingpflanze der
, ein nach Süden reichender Stämmling der
sibirischen Flußdickichte. Nicht nur beinahe alle Sträucher mit
seinen Ranken bedeckend u. verstrickend, auch vereinzelt am
Boden nach Windenart kriechend fand sich der Kendyr (Apocynum sibiricum,
russ.
. kirg. Karekalp. Kendyr, Tafel 8./a - 2d) vor. Bald
nachdem sich die Pflanze mit ihren Wickelorganen von der Erde an die
Oberseite der Sträucher (Ginster, Fliederdorn, Dschidale, Tamariske) emporgearbeitet
hatte, begann sie zu blühen; die Blütezeit erstreckte
sich von Mitte Juni bis Ende Juli. Die kleinen, gewöhnlich violett-rosa,
seltener reinweißen Blütendolden leuchteten bald massenhaft
verbreitet überall über und am Steppenbuschwerk. Die Früchte dieses
kurzlebigen Schlingkrautes entwickelte sich im Laufe des August
zu langen, schotenähnlichen, runden und grünen Würsten, die oft
zwillingsfruchtig aus dem Gewirr des rankenübersponnenen
Strauchwerkes hervorsahen. An der Oberfläche geritzt reagierten sie
durch Ausstoßen eines weißen, milchigen Tropfens, wie es unsere
Löwenzahn- oder Schöllkrautstengel tun. Die Russenbuben pflegten
die Früchte (russ. Strutschki = Bohnen) in diesem Zustande zu essen,
aus welcher Tatsache sich wohl auch das gegenüber der überaus
großen Blütenzahl verhältnismäßig seltene Vorkommen der Früchte
erklären lässt. Bei der Reife entwickelten sich im Innern der
Frucht aus dem in einer dickmilchigen Flüssigkeit schwimmenden
Inhalt Flugsamen, deren Fäden prächtig wie gesponnenes Glas
schimmerten. Bei Vollreife sprang schlieschlich [sic.] schließlichdie Frucht auf, um
ihren Inhalt der Arbeit des Windes zu übergeben. Als ausschließliche
Bewohner der Kendyr fand ich einen rein asiatischen
Blattkäfer, die schön grüngolden oder violettgolden glänzende
Chrysochares asiatica in zwei Variationen (Tafel IV./39, 40.), welche den
Steppenstreif ebenso zahlreich bevölkerte wie seine Wirtspflanze.
Der Kendyr hatte nur eine nach Wochen bemessende Lebensdauer.
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Wespenarten. (Tafel Tafelnr. ausgelassen).
Mitte Juni erschien in ebenfalls äußerst raschem Wachstum eine
Schlingpflanze der
, ein nach Süden reichende
der
sibirischen Flußdickichte. Nicht nur beinahe alle Sträucher mit
seinen Ranken bedeckend u. verstrickend, auch vereinzelnt am
Boden nach Windenart kriechend fand sich der Kendyr (Apocynum sibiricum,
russ.
. kirg. Karekalp. Kendyr, Tafel 8./a - 2d) vor. Bald
nachdem sich sie Pflanze mit ihren Wickelorganen von der Erde an die
Oberseite der Sträucher (Ginster, Fliederdorn, Dschidale, Tamariske) emporgearbeitet
hatte, begann sie zu blühen; die Blütezeit erstreckte
sich von Mitte Juni bis Ende Juli. Die kleinen, gewöhnlich violett-rosa,
seltener reinweißen Blütendolden leuchteten bald massenhaft
verbreitet überall über und am Steppenbuschwerk. Die Früchte dieses
kurzlebigen Schlingkrautes entwickelte sich im Laufe des August
zu langen, schotenähnlichen, runden und grünen Würsten, die oft
zwillingsfruchtig aus dem Gewirr des rankenübersponnenen
Strauchwerkes hervorsahen. An der Oberfläche geritzt reagierten sie
durch Ausstoßen eines weißen, milchigen Tropfens, wie es unsere
Löwenzahn- oder Schöllkrautstengel tun. Die Russenbuben pflegten
die Früchte (russ. Strutschki = Bohnen) in diesem Zustande zu essen,
aus welcher Tatsache sich wohl auch das gegenüber der überaus
großen Blütenzahl verhältnismäßig seltene Vorkommen der Früchte
erklären lässt. Bei der Reife entwickelten sich im Innern der
Frucht aus dem in einer dickmilchigen Flüssigkeit schwimmenden
Inhalt Flugsamen, deren Fäden prächtig wie gesponnenes Glas
schimmerten. Bei Vollreife sprang schlieschlich [sic.] schließlichdie Frucht auf, um
ihren Inhalt der Arbeit des Windes zu übergeben. Als ausschließliche
Bewohner der Kendyr fand ich einen rein asiatischen
Blattkäfer, die schön grüngolden oder violettgolden glänzende
Chrysochares asiatica in zwei Variationen (Tafel IV./39, 40.), welche den
Steppenstreif ebenso zahlreich bevölkerte wie seine Wirtspflanze.
Der Kendyr hatte nur eine nach Wochen bemessende Lebensdauer.
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25.
Wespenarten. (Tafel Tafelnr. ausgelassen).
Mitte Juni erschien in ebenfalls äußerst raschem Wachstum eine
Schlingpflanze der
, ein nach Süden reichende
der
sibirischen Flußdickichte. Nicht nur beinahe alle Sträucher mit
seinen Ranken bedeckend u. verstrickend, auch vereinzelnt am
Boden nach Windenart kriechend fand sich der Kendyr (Apocynum sibiricum,
russ.
. kirg. Karekalp. Kendyr, Tafel 8./a - 2d) vor. Bald
nachdem sich sie Pflanze mit ihren Wickelorganen von der Erde an die
Oberseite der Sträucher (Ginster, Fliederdorn, Dschidale, Tamariske) emporgearbeitet hatte, begann sie zu blühen; die Blütezeit erstreckte
sich von Mitte Juni bis Ende Juli. Die kleinen, gewöhnlich violett-rosa,
seltener reinweißen Blütendolden leuchteten bald massenhaft
verbreitet überall über und am Steppenbuschwerk. Die Früchte dieses
kurzlebigen Schlingkrautes entwickelte sich im Laufe des August
zu langen, schotenähnlichen, runden und grünen Würsten, die oft
zwillingsfruchtig aus dem Gewirr des rankenübersponnenen
Strauchwerkes hervorsahen. An der Oberfläche geritzt reagierten sie durch Ausstoßen eines weißen, milchigen Tropfens, wie es unsere
Löwenzahn- oder Schöllkrautstengel tun. Die Russenbuben pflegten
die Früchte (russ. Strutschki = Bohnen) in diesem Zustande zu essen,
aus welcher Tatsache sich wohl auch das gegenüber der überaus großen Blütenzahl verhältnismäßig seltene Vorkommen der Früchte
erklären lässt. Bei der Reife entwickelten sich im Innern der
Frucht aus dem in einer dickmilchigen Flüssigkeit schwimmenden
Inhalt Flugsamen, deren Fäden prächtig wie gesponnenes Glas
schimmerten. Bei Vollreife sprang schlieschlich [sic.] schließlichdie Frucht auf, um
ihren Inhalt der Arbeit des Windes zu übergeben. Als ausschließliche
Bewohner der Kendyr fand ich einen rein asiatischen
Blattkäfer, die schön grüngolden oder violettgolden glänzende
Chrysochares asiatica in zwei Variationen (Tafel IV./39, 40.), welche den
Steppenstreif ebenso zahlreich bevölkerte wie seine Wirtspflanze.
Der Kendyr hatte nur eine nach Wochen bemessende Lebensdauer.
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Perowsk/Turkestan
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- F&F
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