Kleiber Manuskript 01 - Vorwort - Pflanzenwelt Turkestans, item 17

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                                                                                                             17.

besitzen. Zweifellos hatte aber die abweichende Form der Blätter

mancher Sträucher ihre Ursache in den verschiedenen Standorten

der Pflanzen. Während die Sträucher an den Rändern

der zahlreichen alten Ariks (nur ein einziger großer war in 

Betrieb), die den Steppenstreif vom Syr-Darja her durchzogen,

sowie an höher gelegenen Orten mit kleinen, fleischigen

schmalen Blättern belaubt waren, trugen die Pflanzen an tiefer

gelegenen Stellen in der Nähe des steilen Bruchufers des Flusses

Blätter, die ebenfalls fleischig, doch teils in die Länge,

teils in die Breite gewuchert waren, ein unverkennbares 

Zeichen des Feuchtigkeitsüberflusses. Diese entartete, einseitige

Ausbildung der Blattorgane zog jedoch eine fast

ausschließliche Blütenlosigkeit u. damit Unfruchtbarkeit

der betreffenden Sträucher nach sich. Doch machte mir der

Fliederdorn in seinen normalen Exemplaren den Eindruck

einer vortrefflichen Anpassung an die eigenartigen

klimatischen Verhältnisse des Landes. Seine Blüten

zogen an warmen Frühsommerabenden eine Menge Nachtschmetterlinge, 

namentlich Wolfsmilchschwärmer u. Taubenschwarm

(Tafel XVII/8,6.) an, was ich besonders auf dem Festungswalle,

auf dem sich mehrfache Vorposten des die Wallböschungen

außen in dichte Mengen bedeckenden Fliederdorns (u. auch Ginster)

angesiedelt hatten, oft beobachten konnte. Im Juni u. Juli

jedoch waren manche Fliederdornsträucher von den schwarz-roten

Käfern einer Pflasterkäferart (Zonabris Florovi Tafel IV./43.)

buchstäblich bedeckt, deren ausschließliche Wirtspflanzen sie

wohl auch waren. Im Herbst schleppten zahlreiche Ameisen 

die roten Beeren massenhaft in ihre Baue ein; ich habe

mich stundenlang mit der Beobachtung der mühsamen

Arbeit der Tierchen beschäftigt, die teils die reifen Beeren eintrugen,

teils die unbrauchbaren Reste herausschaften.  

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                                                                                                             17.

besitzen. Zweifellos hatte aber die abweichende Form der Blätter

mancher Sträucher ihre Ursache in den verschiedenen Standorten

der Pflanzen. Während die Sträucher an den Rändern

der zahlreichen alten Ariks (nur ein einziger großer war in 

Betrieb), die den Steppenstreif vom Syr-Darja her durchzogen,

sowie an höher gelegenen Orten mit kleinen, fleischigen

schmalen Blättern belaubt waren, trugen die Pflanzen an tiefer

gelegenen Stellen in der Nähe des steilen Bruchufers des Flusses

Blätter, die ebenfalls fleischig, doch teils in die Länge,

teils in die Breite gewuchert waren, ein unverkennbares 

Zeichen des Feuchtigkeitsüberflusses. Diese entartete, einseitige

Ausbildung der Blattorgane zog jedoch eine fast

ausschließliche Blütenlosigkeit u. damit Unfruchtbarkeit

der betreffenden Sträucher nach sich. Doch machte mir der

Fliederdorn in seinen normalen Exemplaren den Eindruck

einer vortrefflichen Anpassung an die eigenartigen

klimatischen Verhältnisse des Landes. Seine Blüten

zogen an warmen Frühsommerabenden eine Menge Nachtschmetterlinge, 

namentlich Wolfsmilchschwärmer u. Taubenschwarm

(Tafel XVII/8,6.) an, was ich besonders auf dem Festungswalle,

auf dem sich mehrfache Vorposten des die Wallböschungen

außen in dichte Mengen bedeckenden Fliederdorns (u. auch Ginster)

angesiedelt hatten, oft beobachten konnte. Im Juni u. Juli

jedoch waren manche Fliederdornsträucher von den schwarz-roten

Käfern einer Pflasterkäferart (Zonabris Florovi Tafel IV./43.)

buchstäblich bedeckt, deren ausschließliche Wirtspflanzen sie

wohl auch waren. Im Herbst schleppten zahlreiche Ameisen 

die roten Beeren massenhaft in ihre Baue ein; ich habe

mich stundenlang mit der Beobachtung der mühsamen

Arbeit der Tierchen beschäftigt, die teils die reifen Beeren eintrugen,

teils die unbrauchbaren Reste herausschaften.  


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  • October 21, 2018 19:51:56 Gabriele Kister-Schuler

                                                                                                                 17.

    besitzen. Zweifellos hatte aber die abweichende Form der Blätter

    mancher Sträucher ihre Ursache in den verschiedenen Standorten

    der Pflanzen. Während die Sträucher an den Rändern

    der zahlreichen alten Ariks (nur ein einziger großer war in 

    Betrieb), die den Steppenstreif vom Syr-Darja her durchzogen,

    sowie an höher gelegenen Orten mit kleinen, fleischigen

    schmalen Blättern belaubt waren, trugen die Pflanzen an tiefer

    gelegenen Stellen in der Nähe des steilen Bruchufers des Flusses

    Blätter, die ebenfalls fleischig, doch teils in die Länge,

    teils in die Breite gewuchert waren, ein unverkennbares 

    Zeichen des Feuchtigkeitsüberflusses. Diese entartete, einseitige

    Ausbildung der Blattorgane zog jedoch eine fast

    ausschließliche Blütenlosigkeit u. damit Unfruchtbarkeit

    der betreffenden Sträucher nach sich. Doch machte mir der

    Fliederdorn in seinen normalen Exemplaren den Eindruck

    einer vortrefflichen Anpassung an die eigenartigen

    klimatischen Verhältnisse des Landes. Seine Blüten

    zogen an warmen Frühsommerabenden eine Menge Nachtschmetterlinge, 

    namentlich Wolfsmilchschwärmer u. Taubenschwarm

    (Tafel XVII/8,6.) an, was ich besonders auf dem Festungswalle,

    auf dem sich mehrfache Vorposten des die Wallböschungen

    außen in dichte Mengen bedeckenden Fliederdorns (u. auch Ginster)

    angesiedelt hatten, oft beobachten konnte. Im Juni u. Juli

    jedoch waren manche Fliederdornsträucher von den schwarz-roten

    Käfern einer Pflasterkäferart (Zonabris Florovi Tafel IV./43.)

    buchstäblich bedeckt, deren ausschließliche Wirtspflanzen sie

    wohl auch waren. Im Herbst schleppten zahlreiche Ameisen 

    die roten Beeren massenhaft in ihre Baue ein; ich habe

    mich stundenlang mit der Beobachtung der mühsamen

    Arbeit der Tierchen beschäftigt, die teils die reifen Beeren eintrugen,

    teils die unbrauchbaren Reste herausschaften.  

  • October 17, 2018 15:42:42 Johanna Rustler

                                                                                                                 17.

    besitzen. Zweifellos hatte aber die abweichende Form der Blätter

    mancher Sträucher ihre Ursache in den verschiedenen Standorten

    der Pflanzen. Während die Sträucher an den Rändern

    der zahlreichen alten Ariks (nur ein einziger großer war in 

    Betrieb), die den Steppenstreif vom Syr-Darja her durchzogen,

    sowie an höher gelegenen Orten mit kleinen, fleischigen

    schmalen Blättern belaubt waren, trugen die Pflanzen an tiefer

    gelegenen Stellen in der Nähe des steilen Buchufers des Flusses

    Blätter, die ebenfalls fleischig, doch teils in die Länge,

    teils in die Breite gewuchert waren, ein unverkennbares,

    Zeichen des Feuchtigkeitsüberflusses. Diese entartete, einseitige

    Ausbildung der Blattorgane zog jedoch eine fast

    ausschließliche Blütenlosigkeit u. damit Unfruchtbarkeit

    der betreffenden Sträucher nach sich. Doch machte mir der

    Fliederdorn in seinen normalen Exemplaren den Eindruck

    einer vortrefflichen Anpassung an die eigenartigen

    klimatischen Verhältnisse des Landes. Seine Blüten

    zogen an warmen Frühsommerabenden eine Menge Nachtschmetterlinge, 

    namentlich Wolfsmilchschwärmer u. Taubenschwarm

    (Tafel XVII/8,6.) an, was ich besonders auf dem Festungswalle,

    auf dem sich mehrfache Vorposten das die Wallböschungen

    außen in dichte Mengen bedeckenden Fliederdorns (u. auch Ginster)

    angesiedelt hatten, oft beobachten konnte. Im Juni u. Juli

    jedoch waren manche Fliederdornsträucher von den schwarz-roten

    Käfern einer Pflasterkäferart (Zonabris Florovi Tafel IV./43.)

    buchstäblich bedeckt, deren ausschließliche Wirtspflanzen, die

    wohl auch waren. Im Herbst schleppten zahlreiche Ameisen

    die roten Beeren massenhaft in ihre Baue ein; ich habe

    auch stundenlang mit der Beobachtun der mühsamen

    Arbeit der Tierchen beschäftigt, die teils die reifen Beeren eintrugen,

    teils die unbrauchbaren Reste herausschaften.  


  • October 17, 2018 15:42:17 Johanna Rustler

                                                                                                                 17.

    besitzen. Zweifellos hatte aber die abweichende Form der Blätter

    mancher Sträucher ihre Ursache in den verschiedenen Standorten

    der Pflanzen. Während die Sträucher an den Rändern

    der zahlreichen alten Ariks (nur ein einziger großer war in 

    Betrieb), die den Steppenstreif vom Syr-Darja her durchzogen,

    sowie an höher gelegenen Orten mit kleinen, fleischigen

    schmalen Blättern belaubt waren, trugen die Pflanzen an tiefer

    gelegenen Stellen in der Nähe des steilen Buchufers des Flusses

    Blätter, die ebenfalls fleischig, doch teils in die Länge,

    teils in die Breite gewuchert waren, ein unverkennbares,

    Zeichen des Feuchtigkeitsüberflusses. Diese entartete, einseitige

    Ausbildung der Blattorgane zog jedoch eine fast

    ausschließliche Blütenlosigkeit u. damit Unfruchtbarkeit

    der betreffenden Sträucher nach sich. Doch machte mir der

    Fliederdorn in seinen normalen Exemplaren den Eindruck

    einer vortrefflichen Anpassung an die eigenartigen

    klimatischen Verhältnisse des Landes. Seine Blüten

    zogen an warmen Frühsommerabenden eine Menge Nachtschmetterlinge, 

    namentlich Wolfsmilchschwärmer u. Taubenschwarm

    (Tafel XVII/8,6.) an, was ich besonders auf dem Festungswalle,

    auf dem sich mehrfache Vorposten das die Wallböschungen

    außen in dichte Mengen bedeckenden Fliederdorns (u. auch Ginster)

    angesiedelt hatten, oft beobachten konnte. Im Juni u. Juli

    jedoch waren manche Fliederdornsträucher von den schwarz-roten

    Käfern einer Pflasterkäferart (Zonabris Florovi Tafel IV./43.)

    buchstäblich bedeckt, deren ausschließliche Wirtspflanzen, die

    wohl auch waren. Im Herbst schleppten zahlreiche Ameisen

    die roten Beeren massenhaft in ihre Baue ein; ich habe

    auch stundenlang mit der Beobachtun der mühsamen

    Arbeit der Tierchen beschäftigt, die teils die reifen Beeren eintrugen,

    teils die unbrauchbaren Reste herausschaften. 


  • October 17, 2018 15:39:12 Johanna Rustler

                                                                               17.

    besitzen. Zweifellos hatte aber die abweichende Form der Blätter

    mancher Sträucher ihre Ursache in den verschiedenen Standorten

    der Pflanzen. Während die Sträucher an den Rändern

    der zahlreichen alten Ariks (nur ein einziger großer war in 

    Betrieb), die den Steppenstreif vom Syr-Darja her durchzogen,

    sowie an höher gelegenen Orten mit kleinen, fleischigen

    schmalen Blättern belaubt waren, trugen die Pflanzen an tiefer

    gelegenen Stellen in der Nähe des steilen Buchufers des Flusses

    Blätter, die ebenfalls fleischig, doch teils in die Länge,

    teils in die Breite gewuchert waren, ein unverkennbarres,

    Zeichen des Feuchtigkeitsüberflusses. Diese entartete, einseitige

    Ausbildung der Blattorgane zog jedoch eine fast

    ausschließliche Blütenlosigkeit u. damit Unfruchtbarkeit

    der betreffenden Sträucher nach sich. Doch machte mir der

    Fliederdorn in seinen normalen Exemplaren den Eindruck

    einer vortrefflichen Anpassung an die eigenartigen

    klimatischen Verhältnisse des Landes. Seine Blüten

    zogen an warmen Frühsommerabenden eine Menge Nachtschmetterlinge, 

    namentlich missing u. Taubenschwarm

    (Tafel XVII/8,6.) an, was ich besonders auf dem Festungswalle,

    auf dem sich mehrfache Vorposten des die Wallböschungen

    außen in dichte Mengen bedeckenden Fliederdorns (u. auch Ginster)

    angesiedelt hatten, oft beobachten konnte. Im Juni u. Julia

    jedoch waren machen Fliederdornsträucher von den schwarz-roten

    Käfern einer Pflasterkäferart (Joabris Florovi Tafel IV./43.)

    buchstäblich bedeckt, deren ausschließliche Wirtspflanzen, die

    wohl auch waren. Im Herbst schleppten zahlreiche Ameisen

    die roten Beeren massenhaft in ihre Baue ein; ich habe

    auch stundenlang mit der Beobachtun der mühsamen

    Arbeit der Tierchen beschäftigt, die teils die reifen Beeren eintrugen,

    teils die unbrauchbaren Reste herausschaften. 


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    Perowsk/Turkestan

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20836 / 235790
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http://europeana1914-1918.eu/...
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F&F
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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