Tagebuch des Lazarettdirektors Dr. Otto Praetorius: Über die Zerstörung einer Landschaft - „Unternehmen Alberich“ - im Februar und März 1917., item 4
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busch, den sie - gegen Bezahlung - sich selbst mit kleinen
Wagen nach Hause fahren. Die kleinen Wagen haben fast
alle kleinere u größere Eisenräder, die aus den zerstör"
ten Fabriken stammen.
Die zurückgeblieb.(enen) Einwohner sind aus ihren besseren Wohnungen
in die Hinterstraßen zusammengedrängt, die
letzterenbesserenbewohnen wir und alle besseren Möbeln sind ihnen
genommen, auch ihre geliebten Wollmatratzen sind
eingezogen, wo eine noch gefunden wird, bezieht der
Besitzer Strafgeld und Gefängnis. Sie dürfen bis 7 Abds (Abends)
das Haus verlassen, den Ort nur selten mit Erlaubnis des
Maire = französisch, Bürgermeister u des Kommandanten mit bezahltem Schein, wehe
wenn sie ohne Schein,
ohneoder auf falscher Straße oderzu falscher Zeit getroffen werden! Sie haben kein Licht, die
Ernährung durch das C.R.B. reicht aus. Gegen Schnaps,
den sie lieber aber nicht haben, rücken sie wohl mit
Reis oder Butter heraus. Alle müssen - gegen Bezahlung - für
uns arbeiten, wenn nicht der Arzt die Unfähigkeit beschei-
nigt. - Zeitungen: Gazette des Ardennes, Anschläge der Mairie = französisch, Rathaus
sind ihre Unterhaltung, selten gibtes einen Kintoppabend
für sie, den sie eifrigst besuchen.
Ihre Felder sind zusammengelegt nach unserem Gutdün=
ken zur Erleichterung der Bewirtschaftung, das Vieh ist requi=
riert oder gezählt,
ButtMilch- u Eierlieferungen genaugeregelt, bei Fehlbeträgen schwerste Strafen usw.
Das sollten unsere Unzufriedenen daheim mal sehen.
Brauchen wir ein Haus, so heißt es "bis morgen Abend
räumen und reinigen, widrigen Falles usw.
Die riesigen Spinnereien, sind zu vielen Dutzenden geräumt,
Einrichtungen von vielen Millionen als altes Eisen nach
Deutschland, in den Sälen (60:60 m2 u größer) sind Stuben
eingebaut, Fenster u Oefen gesetzt, Latrinen gebaut,
für Kranke oder für Einquartierung gebaut, eine
Zimmerei für 800 eine für 1500 Kranke gut ausrei=
chend. (L.Kr. Abt. 1 u 2 Fourmier z. C.)
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busch, den sie - gegen Bezahlung - sich selbst mit kleinen
Wagen nach Hause fahren. Die kleinen Wagen haben fast
alle kleinere u größere Eisenräder, die aus den zerstör"
ten Fabriken stammen.
Die zurückgeblieb.(enen) Einwohner sind aus ihren besseren Wohnungen
in die Hinterstraßen zusammengedrängt, die
letzterenbesserenbewohnen wir und alle besseren Möbeln sind ihnen
genommen, auch ihre geliebten Wollmatratzen sind
eingezogen, wo eine noch gefunden wird, bezieht der
Besitzer Strafgeld und Gefängnis. Sie dürfen bis 7 Abds (Abends)
das Haus verlassen, den Ort nur selten mit Erlaubnis des
Maire = französisch, Bürgermeister u des Kommandanten mit bezahltem Schein, wehe
wenn sie ohne Schein,
ohneoder auf falscher Straße oderzu falscher Zeit getroffen werden! Sie haben kein Licht, die
Ernährung durch das C.R.B. reicht aus. Gegen Schnaps,
den sie lieber aber nicht haben, rücken sie wohl mit
Reis oder Butter heraus. Alle müssen - gegen Bezahlung - für
uns arbeiten, wenn nicht der Arzt die Unfähigkeit beschei-
nigt. - Zeitungen: Gazette des Ardennes, Anschläge der Mairie = französisch, Rathaus
sind ihre Unterhaltung, selten gibtes einen Kintoppabend
für sie, den sie eifrigst besuchen.
Ihre Felder sind zusammengelegt nach unserem Gutdün=
ken zur Erleichterung der Bewirtschaftung, das Vieh ist requi=
riert oder gezählt,
ButtMilch- u Eierlieferungen genaugeregelt, bei Fehlbeträgen schwerste Strafen usw.
Das sollten unsere Unzufriedenen daheim mal sehen.
Brauchen wir ein Haus, so heißt es "bis morgen Abend
räumen und reinigen, widrigen Falles usw.
Die riesigen Zimmereien, sind zu vielen Dutzenden geräumt,
Einrichtungen von vielen Millionen als altes Eisen nach
Deutschland, in den Sälen (60:60 m2 u größer) sind Stuben
eingebaut, Fenster u Oefen gesetzt, Latrinen gebaut,
für Kranke oder für Einquartierung gebaut, eine
Zimmerei für 800 eine für 1500 Kranke gut ausrei=
chend. (L.Kr. Abt. 1 u 2 Fourmier z. C.)
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busch, den sie - gegen Bezahlung - sich selbst mit kleinen
Wagen nach Hause fahren. Die kleinen Wagen haben fast
alle kleinere u größere Eisenräder, die aus den zerstör"
ten Fabriken stammen.
Die zurückgeblieb.(enen) Einwohner sind aus ihren besseren Wohnungen
in die Hinterstraßen zusammengedrängt, die
letzterenbesserenund alle besseren Möbeln sind ihnen
genommen, auch ihre geliebten Wollmatratzen sind
eingezogen, wo eine noch gefunden wird, bezieht der
Besitzer Strafgeld und Gefängnis. Sie dürfen bis 7 Abds (Abends)
das Haus verlassen, den Ort nur selten mit Erlaubnis des
Maire = französisch, Bürgermeister u des Kommandanten mit bezahltem Schein, wehe
wenn sie ohne Schein,
ohneoder auf falscher Straße oderzu falscher Zeit getroffen werden! Sie haben kein Licht, die
Ernährung durch das C.R.B. reicht aus. Gegen Schnaps,
den sie lieber aber nicht haben, rücken sie wohl mit
Reis oder Butter heraus. Alle müssen - gegen Bezahlung - für
uns arbeiten, wenn nicht der Arzt die Unfähigkeit beschei-
nigt. - Zeitungen: Gazette des Ardennes, Anschläge der Mairie = französisch, Rathaus
sind ihre Unterhaltung, selten gibtes einen Kintoppabend
für sie, den sie eifrigst besuchen.
Ihre Felder sind zusammengelegt nach unserem Gutdün=
ken zur Erleichterung der Bewirtschaftung, das Vieh ist requi=
riert oder gezählt,
ButtMilch- u Eierlieferungen genaugeregelt, bei Fehlbeträgen schwerste Strafen usw.
Das sollten unsere Unzufriedenen daheim mal sehen.
Brauchen wir ein Haus, so heißt es "bis morgen Abend
räumen und reinigen, widrigen Falles usw.
Die riesigen Zimmereien, sind zu vielen Dutzenden geräumt,
Einrichtungen von vielen Millionen als altes Eisen nach
Deutschland, in den Sälen (60:60 m2 u größer) sind Stuben
eingebaut, Fenster u Oefen gesetzt, Latrinen gebaut,
für Kranke oder für Einquartierung gebaut, eine
Zimmerei für 800 eine für 1500 Kranke gut ausrei=
chend. (L.Kr. Abt. 1 u 2 Fourmier z. C.)
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busch, den sie gegen bezahlung sich selbst mit keinem
Wagen nach Hause fahren. die kleinen Wagen habe
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busch, den sie gegen bezahlung sich selbst mit keinem
Wagen nach
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Fourmies
Location(s)
Story location Fourmies
- ID
- 20711 / 244965
- Contributor
- Dr. med. Frank Praetorius
1917
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- Deutsch
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- Western Front
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- Medical
- Refugees
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