Rudolf and his letters home, item 14
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.Der Brief ist wieder beidseitig schlecht kopiert.
.Ganz oben eine Einfügung:
Dank auch herzlichst für Eure Briefe und Karten.
Morgen geht für Dich, lieber Oskar ein kleines Paketchen ab.
(k)einen Dienst mehr zu tun, packten unsern Ranzen und schliefen den Rest
(E)s war die erste Nacht, in der ich wieder einmal schlafen konnte. Es war
ein bleierner Schlaf. Von Nervosität war nichts zu bemerken. 7 15 mar-
schierten wir dann nach Viller und wurde eingeteilt. Ich befinde mich
im 1. Zug, habe einen tadellosen Unteroffizier, ein gemütlicher Bayer
der zugleich Zugführer und Fourierist .ein Fourier ist für die Verpflegung zuständig ist.
Wir kamen in einen Keller in
Vills, das Haus darauf ist selbstverständlich zusammengeschossen wie
(a)lle Häuser in Villes. Haben einen gemütlichen Aufenthalt, einen warmen
Backofen (verbrennen wahre Balken darin) der allen warm macht.
(I)m allgemeinen haben wir es bei der Schanzkompanie besser wie im Schützen
graben. Wir haben zwar hart zu arbeiten mit Spaten und Pickel, wenn die
(A)rbeit vorbei ist haben wir aber auch Ruhe. Wir können auch jetzt noch
schlafen. Die nächste Woche wird bei Tage geschanzt und Nachts haben wir Ruhe.
Befördert kann man hier allerdings nicht werden. Wenn ich lange dab(ei)
bleibe kann ich höchstens als Grundarbeiter abgehen. Aber man nimmt
alles wie es kommt, Glück habe ich nun einmal nicht. Vor kurzer Zeit
sind verschiedene Einjährige nach Hamm gekommen, um als Offizier
(a)usgebildet zu werden. Hoffentlich habe ich nach dem Krieg mehr Glück.
Das Eiserne Kreuz wird hier auch nach ganz anderen Grundsätzen ver-
(t)eilt, als ich mir das vorgestellt habe. Mut u. Tapferkeit spielt dabei
(g)ar keine Rolle. Gestern hat z.B. ein Fourier das E.K. bekommen, ein Fourier
der doch gar nicht an der Front gestanden hat, ein ganz versoffener Kerl,
der es aber verstanden hat, sich beim Feldwebel einzuschmeicheln. -
Möchte Euch nun erst um einiges bitten. Es wird das beste sein,
(w)enn ich Euch meine Wünsche immer aufschreibe.
(E)ingemachte Aprikosen (in Büchse) (kein Gele(e)), Senf und Oskars Taschen
(l)ampe, meine Taschenlampe ist entzwei, die anhängbaren Taschenlamp-
en sind unpraktisch, am besten sind die gewöhnlichsten Taschenlampen.
Sage Euch nochmals herzlichen Dank für alles und grüsse Euch
in ewiger Liebe Rudolf
Verkehrt bitte nicht zu intim mit dem Herrn Martin.
Martin hat sich als ein schlechter Kamerad erwiesen. Wie der Sohn, so der Vater.
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.Der Brief ist wieder beidseitig schlecht kopiert.
.Ganz oben eine Einfügung:
Dank auch herzlichst für Eure Briefe und Karten.
Morgen geht für Dich, lieber Oskar ein kleines Paketchen ab.
(k)einen Dienst mehr zu tun, packten unsern Ranzen und schliefen den Rest
(E)s war die erste Nacht, in der ich wieder einmal schlafen konnte. Es war
ein bleierner Schlaf. Von Nervosität war nichts zu bemerken. 7 15 mar-
schierten wir dann nach Viller und wurde eingeteilt. Ich befinde mich
im 1. Zug, habe einen tadellosen Unteroffizier, ein gemütlicher Bayer
der zugleich Zugführer und Fourierist .ein Fourier ist für die Verpflegung zuständig ist.
Wir kamen in einen Keller in
Vills, das Haus darauf ist selbstverständlich zusammengeschossen wie
(a)lle Häuser in Villes. Haben einen gemütlichen Aufenthalt, einen warmen
Backofen (verbrennen wahre Balken darin) der allen warm macht.
(I)m allgemeinen haben wir es bei der Schanzkompanie besser wie im Schützen
graben. Wir haben zwar hart zu arbeiten mit Spaten und Pickel, wenn die
(A)rbeit vorbei ist haben wir aber auch Ruhe. Wir können auch jetzt noch
schlafen. Die nächste Woche wird bei Tage geschanzt und Nachts haben wir Ruhe.
Befördert kann man hier allerdings nicht werden. Wenn ich lange dab(ei)
bleibe kann ich höchstens als Grundarbeiter abgehen. Aber man nimmt
alles wie es kommt, Glück habe ich nun einmal nicht. Vor kurzer Zeit
sind verschiedene Einjährige nach Hamm gekommen, um als Offizier
(a)usgebildet zu werden. Hoffentlich habe ich nach dem Krieg mehr Glück.
Das Eiserne Kreuz wird hier auch nach ganz anderen Grundsätzen ver-
(t)eilt, als ich mir das vorgestellt habe. Mut u. Tapferkeit spielt dabei
(g)ar keine Rolle. Gestern hat z.B. ein Fourier das E.K. bekommen, ein Fourier
der doch gar nicht an der Front gestanden hat, ein ganz versoffener Kerl,
der es aber verstanden hat, sich beim Feldwebel einzuschmeicheln. -
Möchte Euch nun erst um einiges bitten. Es wird das beste sein,
(w)enn ich Euch meine Wünsche immer aufschreibe.
(E)ingemachte Aprikosen (in Büchse) (kein Geld), Senf und Oskars Taschen
(l)ampe, meine Taschenlampe ist entzwei, die anhängbaren Taschenlamp-
en sind unpraktisch, am besten sind die gewöhnlichsten Taschenlampen.
Sage Euch nochmals herzlichen Dank für alles und grüsse Euch
in ewiger Liebe Rudolf
Verkehrt bitte nicht zu intim mit dem Herrn Martin.
Martin hat sich als ein schlechter Kamerad erwiesen. Wie der Sohn, so der Vater.
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Villers France
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- 19904 / 244989
- Contributor
- Mrs Beryl Eichmann
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