Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan

Title in English
Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, POW in Russian Turkestan

Description
Ernst Kleiber wurde am 15. Dezember 1886 in Budweis geboren. Am 25. Juni 1904 schloss er seine schulische Ausbildung mit der Maturitätsprüfung ab und studierte im Anschluss an der Technischen Hochschule in Prag Bauwesen. Das Studium beendete er am 15. Dezember 1911 mit der Ablegung der zweiten Staatsprüfung. Bereits im März 1912 wurde der Ingenieur zum technischen Dienst bei der Postdirektion Linz (Niederösterreich) beordert und trat seinen Dienst am 30. März 1912 an.<p> <p> Im August 1914 "einrückend gemacht", das heißt, er trat in das stehende Heer ein, und wurde anschließend als Genieoffizier (Festungsbau) der K. u. k. Geniedirektion der Festung Przemyśl in Galizien zugeteilt. Kleiber geriet im Februar 1915 während der russischen Winteroffensive bei Przemyśl in russische Kriegsgefangenschaft und wurde mit der Orenburger-Taschkenter Eisenbahn von Orenburg (Оренбу́рг/Russland) in das Kriegsgefangenenlager Perowsk in Russisch-Turkestan (Қызылорда/Kysylorda/Kasachstan) und im Oktober 1916 über Andischan (Andijon/Usbekistan) in das Lager in Osch, Oblast Fergana in Russisch-Turkestan (Kirgisistan) verlegt. <p> <p> Während seiner Gefangenschaft zeichnete Kleiber in minutiöser Arbeit ein umfangreiches Werk über die Flora und Fauna Turkestans. Im April wurde er aus der Gefangenschaft entlassen, kehrte jedoch nie nach Hause zurück. Am 23. November 1918 erreichte seine Mutter die letzte Nachricht ihres Sohnes: Eine Postkarte, datiert am 26. April 1918, in der er seine Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen äußerte. Seitdem gilt Ernst Kleiber als vermisst. <p> <p> Das Manuskript seines Werkes "Die Natur Turkestans" (96 Seiten Handschrift, 43 Bildtafeln) erreichte seine Mutter über Umwege. Sie versuchte, es in den Zwanziger Jahren erfolglos zu veröffentlichen. Es wurde von Experten, wie Prof. Friedrich Blumentritt, Budweis, und dem Zoologen Prof. Dr. Ludwig Freund, Prag, als äußerst wertvoll eingeschätzt und sollte unbedingt in einer öffentlichen Einrichtung gesichert werden, bis sich die Mittel für eine Veröffentlichung finden.

Summary description of items
Kriegsgefangenenpost von und an Ernst Kleiber aus den Jahren 1918-1920. In einer der letzten Postkarten von Kleiber, datiert am 3. April 1918, schrieb er: "Liebe Mutter! Heute als neueste Nachricht eine Karte vom 11./XI. von Dir erhalten. Bin gesund; doch ist die Lage trotz Friedens noch sehr unsicher [...] Hoffentlich gehen auch die paar letzten Wochen, die mich jetzt von Euch trennen, noch gut vorüber. [...]". Und in seiner letzten Nachricht, datiert am 26. April 1918, schrieb er noch: "Hoffentlich erlebe ich den Hochsommer schon in der Heimat!" Danach kam kein Lebenszeichen mehr von ihm.

Die letzten Postkarten seiner Mutter an seine Adresse im Lager Osch 1919 wurden an sie wieder zurückgesendet. Schreiben vom 26. Juni 1919 von der Deutschösterreichischen Zentralstelle für Kriegsgefangenenfürsorge an seine Mutter. Ein weiteres Schreiben vom 23. August 1920, in beiden Schreiben geht es um die Frage nach dem Verbleib ihres Sohnes. Foto von Soldatenfriedhof in Tashkent. Kleiber ist vermutlich hier bestattet.

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ID
19525
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Number of items
22
Person
Ernst Kleiber
Born: December 15, 1886 in Budweis
Origin date
January 27, 1918 – August 23, 1920
Languages
Deutsch, Magyar, Русский
Keyword
Prisoners of War
Front
Eastern Front
Location
Kriegsgefangenenlager Osch
License
http://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/
Collection day
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    Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan, item 15

    Kaplitz - heute: Kaplice, Tschechien

    Document:
    Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan, item 15

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    Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan, item 13

    Haag, Niederösterreich

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    Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan, item 13

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    Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan

    Kriegsgefangenenlager Osch

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    Ing. Ernst Kleiber, 1918-1920, Kriegsgefangenschaft in Turkestan

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