Tagebuch meines Großvaters Erich Schubert, item 12
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wurde denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh ich oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hos.
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein Pein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback. diesem Lausepack
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doch ein bischen toll.
6.) Gar trollich drollig ist es anzusehn wenn die Läuse spazierengehn,
Da schwöre ich denn in meiner Not der ganzen Lausebrut den Tot Tod.
7.) Es ist wahrhaftich nicht mehr schön wenn man des Nachts soll Posten stehn.
Da juckts am Stiefel, juckts am Bauch am Halse juckts und hinten auch.
8.) Wenn man im Stroh sich hingestreckt wird von den Läusen man geweckt,
Da üben sie Parasemarsch Parademarsch am Bauch am Rücken und am -------------- (Arsch)
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wurde denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh ich oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hos.
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback. diesem Lausepack
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doc ein bischen toll.
6.) Gar trollich drollig ist es anzusehn wenn die Läuse spazierengehn,
Da schwöre ich denn in meiner Not der ganzen Lausebrut den Tot Tod.
7.) Es ist wahrhaftich nicht mehr schön wenn man des Nachts soll Posten stehn.
Da juckts am Stiefel, juckts am Bauch am Halse juckts und hinten auch.
8.) Wenn man im Stroh sich hingestreckt wird von den Läusen man geweckt,
Da üben sie Parasemarsch Parademarsch am Bauch am Rücken und am -------------- (Arsch)
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wurde denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback. diesem Lausepack
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doc ein bischen toll.
6.) Gar trollich drollig ist es anzusehn wenn die Läuse spazierengehn,
Da schwöre ich denn in meiner Not der ganzen Lausebrut den Tot Tod.
7.) Es ist wahrhaftich nicht mehr schön wenn man des Nachts soll Posten stehn.
Da juckts am Stiefel, juckts am Bauch am Halse juckts und hinten auch.
8.) Wenn man im Stroh sich hingestreckt wird von den Läusen man geweckt,
Da üben sie Parasemarsch Parademarsch am Bauch am Rücken und am -------------- (Arsch)
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback. diesem Lausepack
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doc ein bischen toll.
6.) Gar trollich drollig ist es anzusehn wenn die Läuse spazierengehn,
Da schwöre ich denn in meiner Not der ganzen Lausebrut den Tot Tod.
7.) Es ist wahrhaftich nicht mehr schön wenn man des Nachts soll Posten stehn.
Da juckts am Stiefel, juckts am Bauch am Halse juckts und hinten auch.
8.) Wenn man im Stroh sich hingestreckt wird von den Läusen man geweckt,
Da üben sie Parasemarsch Parademarsch am Bauch am Rücken und am -------------- (Arsch)
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback. diesem Lausepack
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doc ein bischen toll.
6.) Gar trollich drollig ist es anzusehn wenn die Läuse spazierengehn,
Da schwöre ich denn in meiner Not der ganzen Lausebrut den Tot Tod.
7.) Es ist wahrhaftich nicht mehr schön wenn man des Nachts soll Posten stehn.
Da juckts am Stiefel, juckts am Bauch am Halse juckts und hinten auch.
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback. diesem Lausepack
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doc ein bischen toll.
-
Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback.
Sogar die Strümpfe sahsen saßen voll das war mir doc ein bischen toll.
-
Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
Das Lauselied
Mel.: Steh ich in finsterer Mitternacht.
1.) Geh ich in finstrer Mitternacht ganz einsam auf die Lausejagd
So denk ich an mein fernes Lieb ob sie davon verschont wohl blieb.
2.) Als ich zur Fahne fort gemusst hat sie so herzlich mich geküsst
Doch wird sie mich beim Läusen sehn wird ihr das Küssen schon vergehn.
3.) Es ist auch wirklich eine Bein wie mögs erst bei den Russen sein,
Ihr macht zu Hause schon Hallo wenn euch beist ein kleiner Floh.
4.) Als ich die erste Laus erblickt ward ich beinahe bald verrückt,
Entsetzend juckte mich am End als untersuchte ich mein Hemd.
5.) Auch Unterhose, Unterjack sahs saß voll von dieser Lauseback.
Sogar die Strümpfe sahsen voll das war
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
6.) Vielleicht ists gar ne Ratte bloss, und du hast auch schon voll die Hose
Da bass mal uff die Diskus hier, die fliegt jetzt naus verstehste mir.
7.) Und eins zwei drei schwupp die muss sitzen, ein Krachen folgt ein hell aufblitzen
Dann wird es still, nichts sieht man mehr, es ist als wenn geschehn nichts wär
8.) Doch Max und Moritz trauen nicht sie tun getreulich ihre Pflicht.
Sie nehmen ihr Gewehr zur Hand und legen an am Grabenrand.
9,) Der Inder hat sich voller Tücke, heran gemacht mit viel Geschicke,
Der Rest ist vermutlich auf der Rückseite
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
Seite 25, eingeklebte, mit Schreibmachine geschriebene Gelegenheitsgedichte:
Max und Moritz.
1.) Tiefschwarz war die Novembernacht, Stinkgranaten flogen,
Max und Moritz hielten Wacht aber feste ungelogen.
2.) Indes aus Feindesgraben ganz sacht ein Inder sich auf Kundschaft macht.
Bewaffnet selbst im Mund ein Messer, kam er gekraucht der Deutschenfresser.
3.) Max und Moritz guckten schon fast 2 Stunden s'ist zum Hohn.
Nichts regt sich auf weiter Flur, Nichts fürs Auge nichts fürs Ohr.
4.) Doch da auf einmal, was war das? bewegt sich da im Gras nicht was?
Der Moritz fast erschrocken spricht. Max seh uch oder seh ich nicht.
5.) Guck mal naus, der Schatten dort, ich bleib nicht mehr, ich mach mich fort
Mensch bist verrückt hier auszureissen, jetzt wolln wir Handgranaten schm. schmeißen
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend ging es der
Heimat entgegen. Der Zug fuhr uns viel zu langsam.
So kam ich wohlbehalten in meiner Heimat an und
verlebte das erste Weihnachten 1915 im Kreise meiner
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier. Die Sachen
wurden gepackt und freudestrahlend
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen. Als die 12. Komp. wieder in Stellung
ging, es war Mitte Dezember, wurde mir vom Komp.-Feldwebel,
genannt der kleine Mann, gesagt, daß ich das
nächste Mal auf Urlaub fahre wenn wir wieder aus
der Stellung kommen. Die 4 Nächte im Graben habe
ich da nicht schlafen können vor Freude. Wo unsere
Ablösung kam, ging es gleich aus dem Graben heraus und
auf die Ypernstraße entlang in das Ruhequartier.
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert. Der Engländer
verhielt sich dabei ruhig und antwortete nur mit
wenigen Schüssen.
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
denn sie hatten gleich ein M. G. aufgestellt und auf
die Minierer geschoßen. Als unsere Sanitäter die
Verwundeten und Toten heraufholen wollten, wurden
auch diese beschossen. So wure denn am anderen Tage
das Gelände, wo die Engländer ihren Stolleneingang
haben mußten, unter schweres Artillerie- und Minenfeuer
genommen und völlig umgeackert.
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe [sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben [sic] mußten sich darauf eingerichtet haben,
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe[sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert. Eines Nachts waren die Pioniere mit den
Engländern unter der Erde zusammen gestoßen.
Diesselben mußten sich darauf eingerichtet haben,
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe[sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung. Der Beschuß war, bis auf einige Feuerüberfälle,
nicht sehr groß. In der Trichterstellung wurde
noch miniert.
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Seite 24:
In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Käsereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Nach größerer Ruhepause löste dann I.R. 105 das I.R.
172 ab und bezog am 10. Nov. die Stellung. Diesselbe[sic] war
gut ausgebaut und Unterstände und Annäherungswege
in bester Ordnung.
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In Menin kam die 11. und 12. Komp. in einem
Spiegelsaal zu liegen. Dort besuchte ich eines Tages meine
alten Quartierleute. Die Frau kochte gerade eine Suppe von
verschimmeltem Brot denn sie hatten sehr wenig Lebensmittel.
Die Freude war groß als sie mich wieder erkannte.
Nach dem Gesehenen ging ich gleich wieder in mein
Quartier, wo von den Soldaten noch sehr mit Lebensmitteln
gewüstet wurde, und sammelte die Brot- und
Kuasereste. Die Frau dankte mir herzlichst.
Description
Save description- 50.7962915||3.121342||
Menin / Menen, Belgium
- 49.2208||5.432199999999966||||1
Douaumont
Location(s)
Story location Douaumont
Document location Menin / Menen, Belgium
- ID
- 15519 / 164640
- Contributor
- Christine Geist
September 25, 1915 – December 25, 1915
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