Kriegstagebuch von Martin Thielemann, item 3
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3.
den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt alles
kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwendige
beschränkt wurde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexander-
straße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
Hauptmann Holz hält eine kurze
Ansprache, die mit einem Hurra auf
den Kaiser und unser deutsches
Vaterland endigt.
9.30 Abmarsch. Ich schüttle FreundKuniß zum Abschied die Hand. Er hatte
mir noch 2 Postkarten versorgt.
Auf den Bürgersteigen dichtgedrängte
Menschenmassen, die uns begeistert
zurufen, auch Blumen zuwerfen.
Die Spielleute spielen "Muß ich
denn zum Städtele hinaus". Dann vater-ländische Weisen. Gesungen wird auch.
"Die Wacht am Rhein" "Deutschland über
4.alles" u.s.w. . Schlicht und ernst. Nicht
mit dem lärmenden Jubel wie bei
der Jungmannschaft. Die Landwehr weiß,
was alles sie zurückläßt.
Es geht nach dem Freiladebahnhof.
Die anderen Kompanien kommen
blumenüberladen an. Wir von der 3.
haben nur bescheidene Sträußchen. Der
Hauptmann hatte es verboten. "Das
machen wir, wenn wir als Sieger heim-
kehren."
Die Gewehre werden zusammengesetzt.
Noch weiß niemand, wohin die
Fahrt. Endlich das Signal zum Einsteigen.
Rieß, Schneider, Ebert und ich kommen
in ein Abteil. Riedel hat die Aufsicht
in einem Manschaftswagen.
Wohin wird es gehen? Wiederitzsch
oder Leutzsch? Rußland oder Frank-
reich? Bald muß sichs entscheiden.
Langsam setzt sich der riesenlange Zug
in Bewegung. Tücherschwenken der
wenigen Zurückgebleibenden, die sich
auf den Bahnsteig geschmuggelt. Ein -
3.
den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt alles
kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwendige
beschränkt wurde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexander-
straße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
Hauptmann Holz hält eine kurze
Ansprache, die mit einem Hurra auf
den Kaiser und unser deutsches
Vaterland endigt.
9.30 Abmarsch. Ich schüttle FreundKunich zum Abschied die Hand. Er hatte
mir noch 2 Postkarten versorgt.
Auf den Bürgersteigen dichtgedrängte
Menschenmassen, die uns begeistert
zurufen, auch Blumen zuwerfen.
Die Spielleute spielen "Muß ich
denn zum Städtele hinaus". Dann vater-ländische Weisen. Gesungen wird auch.
"Die Wacht am Rhein" "Deutschland über
4.alles" u.s.w. . Schlicht und ernst. Nicht
mit dem lärmenden Jubel wie bei
der Jungmannschaft. Die Landwehr weiß,
was alles sie zurückläßt.
Es geht nach dem Freiladebahnhof.
Die anderen Kompanien kommen
blumenüberladen an. Wir von der 3.
haben nur bescheidene Sträußchen. Der
Hauptmann hatte es verboten. "Das
machen wir, wenn wir als Sieger heim-
kehren."
Die Gewehre werden zusammengesetzt.
Noch weiß niemand, wohin die
Fahrt. Endlich das Signal zum Einsteigen.
Rieß, Schneider, Ebert und ich kommen
in ein Abteil. Riedel hat die Aufsicht
in einem Manschaftswagen.
Wohin wird es gehen? Wiederitzsch
oder Leutzsch? Rußland oder Frank-
reich? Bald muß sichs entscheiden.
Langsam setzt sich der riesenlange Zug
in Bewegung. Tücherschwenken der
wenigen Zurückgebleibenden, die sich
auf den Bahnsteig geschmuggelt. Ein
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den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt alles
kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwendige
beschränkt wurde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexander-
straße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
Hauptmann Holz hält eine kurze
Ansprache, die mit einem Hurra auf
den Kaiser und unser deutsches
Vaterland endigt.
9.30 Abmarsch. Ich schüttle FreundKunich zum Abschied die Hand. Er hatte
mir noch 2 Postkarten versorgt.
Auf den Bürgersteigen dichtgedrängte
Menschenmassen, die uns begeistert
zurufen, auch Blumen zuwerfen.
Die Spielleute spielen "Muß ich
denn zum Städtele hinaus". Dann vater-ländische Weisen. Gesungen wird auch.
"Die Wacht am Rhein" "Deutschland über
4.alles" u.s.w. . Schlicht und ernst. Nicht
mit dem lärmenden Jubel wie bei
der Jungmannschaft. Die Landwehr weiß,
was alles sie zurückläßt.
Es geht nach dem Freiladebahnhof.
Die anderen Kompanien kommen
blumenüberladen an. Wir von der 3.
haben nur bescheidene Sträußchen. Der
Hauptmann hatte es verboten. "Das
machen wir, wenn wir als Sieger heim-
kehren."
Die Gewehre werden zusammengesetzt.
Noch weiß niemand, wohin die
Fahrt. Endlich das Signal zum Einsteigen.
Riehs, Schneider, Ebert und ich kommen
in ein Abteil. Riedel hat die Aufsicht
in einem Manschaftswagen.
Wohin wird es gehen? Wiederitzsch
oder Leutzsch? Rußland oder Frank-
reich? Bald muß sichs entscheiden.
Langsam setzt sich der riesenlange Zug
in Bewegung. Tücherschwenken der
wenigen Zurückgebleibenden, die sich
auf den Bahnsteig geschmuggelt. Ein
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3.
den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt alles
kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwendige
beschränkt wurde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexander-
straße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
Hauptmann Holz hält eine kurze
Ansprache, die mit einem Hurra auf
den Kaiser und unser deutsches
Vaterland endigt.
9.30 Abmarsch. Ich schüttle FreundKunich zum Abschied die Hand. Er hatte
mir noch 2 Postkarten versorgt.
Auf den Bürgersteigen dichtgedrängte
Menschenmassen, die uns begeistert
zurufen, auch Blumen zuwerfen.
Die Spielleute spielen "Muß ich
denn zum Städtele hinaus". Dann vater-ländische Weisen. Gesungen wird auch.
"Die Wacht am Rhein" "Deutschland über
4.alles" u.s.w. . Schlicht und ernst. Nicht
mit dem lärmenden Jubel wie bei
der Jungmannschaft. Die Landwehr weiß,
was alles sie zurückläßt.
Es geht nach dem Freiladebahnhof.
Die anderen Kompanien kommen
blumenüberladen an. Wir von der 3.
haben nur bescheidene Sträußchen. Der
Hauptmann hatte es verboten. "Das
machen wir, wenn wir als Sieger heim-
kehren."
Die Gewehre werden zusammengesetzt.
Noch weiß niemand, wohin die
Fahrt. Endlich das Signal zum Einsteigen.
Riehs, Schneider, Ebert und ich kommen
in ein Abteil. Riedel hat die Aufsicht
in einem Manschaftswagen.
Wohin wird es gehen? Wiederitzsch
oder Leutzsch? Rußland oder Frank-
reich? Bald muß sichs entscheiden.
Langsam setzt sich der riesenlange Zug
in Bewegung. Tücherschwanken der
wenigen Zurückgebleibenden, die sich
auf den Bahnsteig geschmuggelt. Ein
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Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt allles
kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwendige
beschränkt würde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexander-
straße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
Hauptmann Holz hält eine kurze An-
sprache, die mit einem Hurra auf
den Kaiser und unser deutsches Va-
terland endigt.
9.30 Abmarsch. Ich schüttle FreundKunihs zum Abschied die Hand. Er hatte
mir noch 2 Postkarten versorgt.
Auf den Bürgersteigen dichtgedräng-
te Menschenmassen, die uns begei-
stert zurufen, auch Blumen zuwer-
fen. Die Spielleute spielen "Muß ich
denn zum Städtele hinaus". Dann vater-ländische Weisen. Gesungen wird auch.
"Die Wacht am Rhein" "Deutschland über
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mit dem lärmenden Jubel wie bei
der Jungmannschaft. Die Landwehr weiß,
was alles sie zurückläßt.
Es geht nach dem Freiladebahnhof.
Die anderen Kompanien kommen
blumenüberladen an. Wir von der 3.
haben nur bescheidene Sträußchen. Der
Hauptmann hatte es verboten. "Das
machen wir, wenn wir als Sieger heim-
kehren."
Die Gewehre werden zusammenge-
setzt. Noch weiß niemand, wohin die
Fahrt. Endlich das Signal zum Einsteigen.
Riehs, Schneider, Ebert und ich kommen
in ein Abteil. Riedel hat die Aufsicht
in einem Manschaftswagen.
Wohin wird es gehen? Wiederitzsch
oder Leutzsch? Rußland oder Frank-
reich? Bald muß sichs entscheiden.
Langsam setzt sich der riesenlange Zug
in Bewegung. Tücherschwanken der
wenigen Zurückgebliebenden, die sich
auf den Bahnsteig geschmuggelt. Ein
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den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt allles
kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwendige
beschränkt würde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexander-
straße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
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den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt al-
les kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwen-
dige beschränkt würde.
Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alexan-
derstraße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
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den Krieg.
Ich muß mich schützen. In meinem
Quartier im Centraltheater liegt al-
les kriegsmäßig gepackt. Der Tornister
eine Last, obgleich alles aufs Notwen-
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Um 9 Uhr Antreten im Hofe der
katholischen Bürgerschule in der Alegan-
derstraße. Eine kurze Durchsicht der 13.Korporalschaft. Alles in bester Ordnung.
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Leipzig, Alexanderstraße
- 51.353743||12.3189719||
Leipzig Leutzsch
- 49.556328||4.34751||||1
Arnicourt
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Document location Leipzig, Alexanderstraße
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- 1507 / 16527
- Contributor
- Lutz Köhler
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