Kriegstagebuch von Martin Thielemann, item 2

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            I. Nach Westen.

         Sonntag, 16. August 1914.

   Heute war der schwerste Tag meines
Lebens. Abschied von meinem treuen

Weib und meiner kleinen herzigen
Dirn. Mein Schatz hat sich tapfer gehalten.

Er begleitete mich mit dem Kerlchen

bis zur Elektrischen. Ein letzter Kuß,
ein letzter Händedruck. Fort gings.

"Auf baldiges gesundes Wiedersehen!"
Meine Lieben winkten dem Wagen

nach, der ihren Vati entführte ins böse

Feindesland. Nach West? Nach Ost? Wohin
wird es gehen?
      Auf dem Vorderperron Kollege Kammer,
2. Komp. in voller Kriegsrüstung,

begleitet von seiner Gattin. Ich wollte
das nicht, wollte mein Lieb nicht unter
der Menge wissen, hätte vielleicht
nicht einmal einen Blick von ihr

erhaschen können unter den vielen

Tausenden. Nein. Die Erinnerung an
den Abschied daheim soll mich begleiten
in das Ungewisse, das Grauenvolle -



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            I. Nach Westen.

         Sonntag, 16. August 1914.

   Heute war der schwerste Tag meines
Lebens. Abschied von meinem treuen

Weib und meiner kleinen herzigen
Dirn. Mein Schatz hat sich tapfer gehalten.

Er begleitete mich mit dem Kerlchen

bis zur Elektrischen. Ein letzter Kuß,
ein letzter Händedruck. Fort gings.

"Auf baldiges gesundes Wiedersehen!"
Meine Lieben winkten dem Wagen

nach, der ihren Vati entführte ins böse

Feindesland. Nach West? Nach Ost? Wohin
wird es gehen?
      Auf dem Vorderperron Kollege Kammer,
2. Komp. in voller Kriegsrüstung,

begleitet von seiner Gattin. Ich wollte
das nicht, wollte mein Lieb nicht unter
der Menge wissen, hätte vielleicht
nicht einmal einen Blick von ihr

erhaschen können unter den vielen

Tausenden. Nein. Die Erinnerung an
den Abschied daheim soll mich begleiten
in das Ungewisse, das Grauenvolle -




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  • April 17, 2017 07:03:50 Rolf Kranz

                I. Nach Westen.

             Sonntag, 16. August 1914.

       Heute war der schwerste Tag meines
    Lebens. Abschied von meinem treuen

    Weib und meiner kleinen herzigen
    Dirn. Mein Schatz hat sich tapfer gehalten.

    Er begleitete mich mit dem Kerlchen

    bis zur Elektrischen. Ein letzter Kuß,
    ein letzter Händedruck. Fort gings.

    "Auf baldiges gesundes Wiedersehen!"
    Meine Lieben winkten dem Wagen

    nach, der ihren Vati entführte ins böse

    Feindesland. Nach West? Nach Ost? Wohin
    wird es gehen?
          Auf dem Vorderperron Kollege Kammer,
    2. Komp. in voller Kriegsrüstung,

    begleitet von seiner Gattin. Ich wollte
    das nicht, wollte mein Lieb nicht unter
    der Menge wissen, hätte vielleicht
    nicht einmal einen Blick von ihr

    erhaschen können unter den vielen

    Tausenden. Nein. Die Erinnerung an
    den Abschied daheim soll mich begleiten
    in das Ungewisse, das Grauenvolle -



  • March 29, 2017 18:07:59 Rolf Kranz

              I. Nach Westen.

             Sonntag, 16. August 1914.

          Heute war der schwerste Tag meines
    Lebens. Abschied von meinem treuen

    Weib und meiner kleinen herzigen
    Dirn. Mein Schatz hat sich tapfer gehalten.

    Er begleitete mich mit dem Kerlchen

    bis zur Elektrischen. Ein letzter Kuß,
    ein letzter Händedruck. Fort gings.

    "Auf baldiges gesundes Wiedersehen!"
    Meine Lieben winkten dem Wagen

    nach, der ihren Vati entführte ins böse

    Feindesland. Nach West? Nach Ost? Wohin
    wird es gehen?
          Auf dem Vorderperron Kollege Kammer,
    2. Komp. in voller Kriegsrüstung,

    begleitet von seiner Gattin. Ich wollte
    das nicht, wollte mein Lieb nicht unter
    der Menge wissen, hätte vielleicht
    nicht einmal einen Blick von ihr

    erhaschen können unter den vielen

    Tausenden. Nein. Die Erinnerung an
    den Abschied daheim soll mich begleiten
    in das Ungewisse, das Grauenvolle -




  • March 29, 2017 13:55:21 Marlen Schnurr

    I. Nach Westen.

    Sonntag, 16. August 1914.

    Heute war der schwerste Tag meines
    Lebens. Abschied von meinem treuen

    Weib und meiner kleinen herzigen
    Dirn. Mein Schatz hat sich tapfer gehalten.

    Er begleitete mich mit dem Kerlchen

    bis zur Elektrischen. Ein letzter Kuß,
    ein letzter Händedruck. Fort gings.

    "Auf baldiges gesundes Wiedersehen!"
    Meine Lieben winkten dem Wagen

    nach, der ihren Vati entführte ins böse

    Feindesland. Nach West? Nach Ost? Wohin
    wird es gehen?
    Auf dem Vorder karren  Kollegen Kam-
    mer, 2. Komp. in voller Kriegsrüstung,

    begleitet von seiner Gattin. Ich wollte
    das nicht, wollte mein Lieb nicht un-
    ter der Menge wissen, hätte vielleicht
    nicht einmal einen Blick von ihr er-

    haschen können unter den vielen

    Tausenden. Nein Die Erinnerung an
    den Abschied daheim soll mich begleiten
    in das Ungewisse, das Grauenvolle -




  • March 29, 2017 13:54:20 Marlen Schnurr

    I. Nach Westen.

    Sonntag, 16. August 1914.

    Heute war der schwerste Tag meines
    Lebens. Abschied von meinem treuen

    Weib und meiner kleinen herzigen
    Dirn. Mein Schatz hat sich tapfer gehalten.

    Er begleitete mich mit dem Kerlchen

    bis zur Elektrischen. Ein letzter Kuß,
    ein letzter Händedruck. Fort gings.

    "Auf baldiges gesundes Wiedersehen!"
    Meine Lieben winkten dem Wagen

    nach, der ihren Vati entführte ins böse

    Feindesland. Nach West? Nach Ost? Wohin
    wird es gehen?
    Auf dem Vorderperren Kollegen Kam-
    mer, 2. Komp. in voller Kriegsrüstung,

    begleitet von seiner Gattin. Ich wollte
    das nicht, wollte mein Lieb nicht un-
    ter der Menge wissen, hätte vielleicht
    nicht einmal einen Blick von ihr er-

    haschen können unter den vielen

    Tausenden. Nein Die Erinnerung an
    den Abschied daheim soll mich begleiten
    in das Ungewisse, das Grauenvolle -




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Lutz Köhler
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http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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