Briefe, item 25

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Lieber Konphilister!                                        17. 8. 16.


Herzl. Dank für Deine l.(iebe) Karte vom 14., die ich heute

bereits in Händen habe! Befinde mich - Gottlob -

noch wohl, auch Dürr u. Kesler geht es gut,

Brekert habe ich vor 8 Tagen gesprochen, Sirg

vorgestern durch Zufall getroffen. Riesner

ist leider durch Handgranate verwundet (wie

seine Leute sagen, nicht gerade schwer), Kb.

Hieslmeier wahrscheinlich gefangen. -


Ich greife heute zum Briefpapier. Der

Aufruf in der letzten  V.-D. ist mir näm-

lich zu Herzen gegangen. Und so will

ich versuchen Dir eine Schilderung zu ge-

ben von dem, was wir hier erlebt haben,

soweit ich mit meinem schwachen Er-

zähltalent komme und soweit es das

militärische Geheimnis erlaubt. -


 Zunächst  die Gegend: Als wir aus unseren

schönen Bergen hieher kamen, waren wir

recht enttäuscht; wir fanden ein welliges,

schwach hügeliges Land vor, das zwar viel

Kornfelder, aber nur wenige eingestreute

Wäldchen oder Wiesen hatte, und so

mit seinen staubigen Strassen, seinem

lehmigen, sandigen Boden, seinen spär-

lichen Wasserläufen recht eintönig

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Lieber Konphilister!                                        17. 8. 16.


Herzl. Dank für Deine l.(iebe) Karte vom 14., die ich heute

bereits in Händen habe! Befinde mich - Gottlob -

noch wohl, auch Dürr u. Kesler geht es gut,

Brekert habe ich vor 8 Tagen gesprochen, Sirg

vorgestern durch Zufall getroffen. Riesner

ist leider durch Handgranate verwundet (wie

seine Leute sagen, nicht gerade schwer), Kb.

Hieslmeier wahrscheinlich gefangen. -


Ich greife heute zum Briefpapier. Der

Aufruf in der letzten  V.-D. ist mir näm-

lich zu Herzen gegangen. Und so will

ich versuchen Dir eine Schilderung zu ge-

ben von dem, was wir hier erlebt haben,

soweit ich mit meinem schwachen Er-

zähltalent komme und soweit es das

militärische Geheimnis erlaubt. -


 Zunächst  die Gegend: Als wir aus unseren

schönen Bergen hieher kamen, waren wir

recht enttäuscht; wir fanden ein welliges,

schwach hügeliges Land vor, das zwar viel

Kornfelder, aber nur wenige eingestreute

Wäldchen oder Wiesen hatte, und so

mit seinen staubigen Strassen, seinem

lehmigen, sandigen Boden, seinen spär-

lichen Wasserläufen recht eintönig


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  • May 29, 2017 11:22:00 Eva Anna Welles (AUT)

    Lieber Konphilister!                                        17. 8. 16.


    Herzl. Dank für Deine l.(iebe) Karte vom 14., die ich heute

    bereits in Händen habe! Befinde mich - Gottlob -

    noch wohl, auch Dürr u. Kesler geht es gut,

    Brekert habe ich vor 8 Tagen gesprochen, Sirg

    vorgestern durch Zufall getroffen. Riesner

    ist leider durch Handgranate verwundet (wie

    seine Leute sagen, nicht gerade schwer), Kb.

    Hieslmeier wahrscheinlich gefangen. -


    Ich greife heute zum Briefpapier. Der

    Aufruf in der letzten  V.-D. ist mir näm-

    lich zu Herzen gegangen. Und so will

    ich versuchen Dir eine Schilderung zu ge-

    ben von dem, was wir hier erlebt haben,

    soweit ich mit meinem schwachen Er-

    zähltalent komme und soweit es das

    militärische Geheimnis erlaubt. -


     Zunächst  die Gegend: Als wir aus unseren

    schönen Bergen hieher kamen, waren wir

    recht enttäuscht; wir fanden ein welliges,

    schwach hügeliges Land vor, das zwar viel

    Kornfelder, aber nur wenige eingestreute

    Wäldchen oder Wiesen hatte, und so

    mit seinen staubigen Strassen, seinem

    lehmigen, sandigen Boden, seinen spär-

    lichen Wasserläufen recht eintönig


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  • 48.1391265||11.5801863||

    München

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Location(s)
  • Story location München
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ID
1348 / 12721
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Stauß, Christian
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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