Hans Weber nimmt an der Schlacht beim Schloss Polderhoek teil, item 32

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 ..linke Seite, kein inhaltlicher Anschluss an Item 30. In de  ..Ster 13.I.15.

Liebe Eltern!

Nun sitze ich wieder einmal in meinem

Unterstand. Wegen des Grundwassers haben wir

die Diele 10 cm höher legen müssen. Man kann

nur noch mit angehockten Knien sitzen. Unter

die Decke haben wir Dachpappe nageln müssen. Die

ist ganz neu. Da riecht es vorläufig immer

wie eine neugeteerte Bedürfnisanstalt. Der

Feind schießt auch heute ziemlich dicht hinter

uns mit Granaten. Ein tüchtiger zackiger

Splitter, den meine Leute vor ihrem Unterstand

aufgelesen haben liegt vor mir auf dem Tische.

Das Wetter ist auch recht erbärmlich. Gott sei Dank,

daß das Regiment jetzt eine ganz geregelte

Ablösung hat. Da kann man sich immer

auf die Schonung freuen. In den nächsten Tagen

bekomme ich nun ganz bestimmt noch 2 vollständige

Maschinengewehre. Da habe ich dann

ebensoviel wie eine ganze Maschinengewehr-

Kompagnie. - Aber seit 9 Wochen haben wir nur

ganz vereinzelt geschossen. Wir sind nur dazu

da, um plötzliche Durchbruchsversuche abzuwehren.

 .rechte Seite.. Für Eure Briefe u[nd[ Karten bis zum 7. u[nd] für

Muttis Karte aus Loschwitz vielen Dank. Was

soll man denn nun eigentlich zu dem vielen

Kindersegen sagen. Nun nach der Christiane auch

noch eine (?) Hildegard. Das reine Wettrennen.

Neues kann ich nicht weiter berichten. Im allgemeinen

geht die Zeit riesenrasch dahin. Nun

haben wir gleich wieder MItte Januar. Was

soll denn nun schließlich werden?  -

Berger schickte wieder ein schönes Heft von

Velhagen und Klasing. Vielen Dank. Das

ist mal wieder was anderes. Nicht soviel vom

Kriege.

Doch lebt wohl. Laßts Euch gut gehen.

Herzlichste Grüße vom

Hans.

Besten Dank für Dorchens Karte u[nd] Packung.

__________________________________________________

Waterdamhoek, den 15. Januar 1915.

Liebe Eltern!

Das Regenwetter u[nd] der starke Wind halten

an. Es wird wohl noch eine Weile so fortgehen bis

die Regenzeit vorbei ist. Unser Leben wird im[m]er


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 ..linke Seite, kein inhaltlicher Anschluss an Item 30. In de  ..Ster 13.I.15.

Liebe Eltern!

Nun sitze ich wieder einmal in meinem

Unterstand. Wegen des Grundwassers haben wir

die Diele 10 cm höher legen müssen. Man kann

nur noch mit angehockten Knien sitzen. Unter

die Decke haben wir Dachpappe nageln müssen. Die

ist ganz neu. Da riecht es vorläufig immer

wie eine neugeteerte Bedürfnisanstalt. Der

Feind schießt auch heute ziemlich dicht hinter

uns mit Granaten. Ein tüchtiger zackiger

Splitter, den meine Leute vor ihrem Unterstand

aufgelesen haben liegt vor mir auf dem Tische.

Das Wetter ist auch recht erbärmlich. Gott sei Dank,

daß das Regiment jetzt eine ganz geregelte

Ablösung hat. Da kann man sich immer

auf die Schonung freuen. In den nächsten Tagen

bekomme ich nun ganz bestimmt noch 2 vollständige

Maschinengewehre. Da habe ich dann

ebensoviel wie eine ganze Maschinengewehr-

Kompagnie. - Aber seit 9 Wochen haben wir nur

ganz vereinzelt geschossen. Wir sind nur dazu

da, um plötzliche Durchbruchsversuche abzuwehren.

 .rechte Seite.. Für Eure Briefe u[nd[ Karten bis zum 7. u[nd] für

Muttis Karte aus Loschwitz vielen Dank. Was

soll man denn nun eigentlich zu dem vielen

Kindersegen sagen. Nun nach der Christiane auch

noch eine (?) Hildegard. Das reine Wettrennen.

Neues kann ich nicht weiter berichten. Im allgemeinen

geht die Zeit riesenrasch dahin. Nun

haben wir gleich wieder MItte Januar. Was

soll denn nun schließlich werden?  -

Berger schickte wieder ein schönes Heft von

Velhagen und Klasing. Vielen Dank. Das

ist mal wieder was anderes. Nicht soviel vom

Kriege.

Doch lebt wohl. Laßts Euch gut gehen.

Herzlichste Grüße vom

Hans.

Besten Dank für Dorchens Karte u[nd] Packung.

__________________________________________________

Waterdamhoek, den 15. Januar 1915.

Liebe Eltern!

Das Regenwetter u[nd] der starke Wind halten

an. Es wird wohl noch eine Weile so fortgehen bis

die Regenzeit vorbei ist. Unser Leben wird im[m]er



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  • May 23, 2018 17:51:21 Beate Jochem

     ..linke Seite, kein inhaltlicher Anschluss an Item 30. In de  ..Ster 13.I.15.

    Liebe Eltern!

    Nun sitze ich wieder einmal in meinem

    Unterstand. Wegen des Grundwassers haben wir

    die Diele 10 cm höher legen müssen. Man kann

    nur noch mit angehockten Knien sitzen. Unter

    die Decke haben wir Dachpappe nageln müssen. Die

    ist ganz neu. Da riecht es vorläufig immer

    wie eine neugeteerte Bedürfnisanstalt. Der

    Feind schießt auch heute ziemlich dicht hinter

    uns mit Granaten. Ein tüchtiger zackiger

    Splitter, den meine Leute vor ihrem Unterstand

    aufgelesen haben liegt vor mir auf dem Tische.

    Das Wetter ist auch recht erbärmlich. Gott sei Dank,

    daß das Regiment jetzt eine ganz geregelte

    Ablösung hat. Da kann man sich immer

    auf die Schonung freuen. In den nächsten Tagen

    bekomme ich nun ganz bestimmt noch 2 vollständige

    Maschinengewehre. Da habe ich dann

    ebensoviel wie eine ganze Maschinengewehr-

    Kompagnie. - Aber seit 9 Wochen haben wir nur

    ganz vereinzelt geschossen. Wir sind nur dazu

    da, um plötzliche Durchbruchsversuche abzuwehren.

     .rechte Seite.. Für Eure Briefe u[nd[ Karten bis zum 7. u[nd] für

    Muttis Karte aus Loschwitz vielen Dank. Was

    soll man denn nun eigentlich zu dem vielen

    Kindersegen sagen. Nun nach der Christiane auch

    noch eine (?) Hildegard. Das reine Wettrennen.

    Neues kann ich nicht weiter berichten. Im allgemeinen

    geht die Zeit riesenrasch dahin. Nun

    haben wir gleich wieder MItte Januar. Was

    soll denn nun schließlich werden?  -

    Berger schickte wieder ein schönes Heft von

    Velhagen und Klasing. Vielen Dank. Das

    ist mal wieder was anderes. Nicht soviel vom

    Kriege.

    Doch lebt wohl. Laßts Euch gut gehen.

    Herzlichste Grüße vom

    Hans.

    Besten Dank für Dorchens Karte u[nd] Packung.

    __________________________________________________

    Waterdamhoek, den 15. Januar 1915.

    Liebe Eltern!

    Das Regenwetter u[nd] der starke Wind halten

    an. Es wird wohl noch eine Weile so fortgehen bis

    die Regenzeit vorbei ist. Unser Leben wird im[m]er


  • September 12, 2017 18:31:27 Christian George

     ..linke Seite, kein inhaltlicher Anschluss an Item 30. In de  ..Ster 13.I.15.

    Liebe Eltern!

    Nun sitze ich wieder einmal in meinem

    Unterstand. Wegen des Grundwasser haben wir

    die Diele 10 cm höher legen müssen. Man kann

    nur noch mit angehockten Knien sitzen. Unter

    die Decke haben wir Dachpappe nageln müssen. Die

    ist ganz neu. Da riecht es vorläufig immer

    wie eine neugeteerte Bedürfnisanstalt. Der

    Feind schießt auch heute ziemlich dicht hinter

    uns mit Granaten. Ein tüchtiger zackiger

    Splitter, den meine Leute vor ihrem Unterstand

    aufgelesen haben liegt vor mir auf dem Tische.

    Das Wetter ist auch recht erbärmlich. Gott sei Dank,

    daß das Regiment jetzt eine ganz geregelte

    Ablösung hat. Da kann man sich immer

    auf die Schonung freuen. In den nächsten Tagen

    bekomme ich nun ganz bestimmt noch 2 voll-

    ständige Maschinengewehre. Da habe ich dann

    ebensoviel wie eine ganze Maschinengewehr-

    Kompagnie. - Aber seit 9 Wochen haben wir nur

    ganz vereinzelt geschossen. Wir sind nur dazu

    da, um plötzliche Durchbruchsversuche abzuwehren.

     .rechte Seite.. Für Eure Briefe u[nd[ Karten bis zum 7. u[nd] für

    Muttis Karte aus Loschwitz vielen Dank. Was

    soll man denn nun eigentlich zu dem vielen

    Kindersegen sagen. Nun nach der Christiane auch

    noch eine (?) Hildegard. Das reine Wettrennen.

    Neues kann ich nicht weiter berichten. Im all-

    gemeinen geht die Zeit riesenrasch dahin. Nun

    haben wir gleich wieder MItte Januar. Was

    soll denn nun schließlich werden?  -

    Berger schickte wieder ein schönes Heft von

    Velhagen und Klasing. Vielen Dank. Das

    ist mal wieder was andere. Nicht soviel vom

    Kriege.

    Doch lebt wohl. Laßts Euch gut gehen

    Herzlichste Grüße vom

    Hans

    Besten Dank für Dorchens Karte u[nd] Packung.


    Waterdamhoek, den 15. Januar 1915.

    Liebe Eltern!

    Das Regenwetter u[nd] der starke Wind halten

    an. Es wird wohl noch eine Weile so fortgehen bis

    die Regenzeit vorbei ist. Unser Leben wird im[m]er



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  • 50.87468503629378||3.065125175146477||

    Waterdamhoek

  • 50.83964049999999||3.0112318000000187||

    Schlacht beim Schloss Polderhoek

    ||1
Location(s)
  • Story location Schlacht beim Schloss Polderhoek
  • Document location Waterdamhoek
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ID
12913 / 190577
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Barbara Konrad
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


January 13, 1915 – January 19, 1915
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  • Western Front

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