Hans Weber nimmt an der Schlacht beim Schloss Polderhoek teil, item 5
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linke Seite Waterdamboek, 26. Januar 1915
Liebe Eltern!
Heute kam wieder einmal ein [sic] sehr ergiebige
Feldpost. 2 Karten u[nd] 1 Brief von Euch.
Milch u[nd] Papierservietten und eine Menge
anderer Sachen darunter auch Briefpapier u[nd] die
schönen Messer. Vielen Dank für alles auch
für das, was ich nicht erwähnt habe. In der
Eile wird manches verzehrt, ohne erst an Bedanken
zu denken. Ein Rollschinken u[nd]
Wurst war auch dabei. - Neues ist nicht viel
zu melden. Gestern war ich wieder vorn.
Ich kam dabei in ziemlich arges Artilleriefeuer.
Ich u[nd] meine Ordonnanz sind also
immer nach der guten Seite hin drunter weg
gelaufen. Ich glaube auch, es waren unter
5 Geschossen immer 5 Blindgänger. Heute
bin ich wieder hinten, habe alle möglichen
Leute besucht und auch einen Ausritt gemacht
um Trautmann zu besuchen nach Morslede
in dessen Ruhestellung. Er kommt aber erst
heute Abend zurück. Da werde ich ihn morgen
früh noch einmal aufsuchen. - Die Papiertücher
rechte Seite verwende ich immer als Tischtücher, da machen
sie sich sehr fein. Zwiebeln u[nd] Senf brauche ich
nicht. Wir können auch jetzt schon alles wieder
in den weiter hintenliegenden Ortschaften kaufen.
Ich brauche aber 2 von den starken Hemden
wie ich 2 mitgenommen habe. Die Leberwurst
ist auch gekommen, fällt mir eben ein. Meine
Pferde leben noch und machen sich gut. Nur
das kleine Vollblut hat ein [sic] Rißwunde am
Oberschenkel. Heute haben wir in einem Versteck
Heu gefunden. Das wird ihnen schmecken.
Morgen zu Kaisers Geburtstag bekommt
jeder Mann eine Flasche Wein. - Allerlei
Gerüchte gehen um - man nennt so etwas
Kantinen oder Sanitätsbefehle. Aber bisher ist
noch keiner wahr gewesen. Wann kommt
einmal Frieden. Wann wird man ein
mal wieder friedlich daheim spazieren
gehen dürfen. - Wir machen es uns jetzt
so bequem wie möglich. Ihr solltet uns
einmal hier bei Lampenschein und glühenden
Koksöfchen so gemütlich sitzen sehen. Es ist
unendlich behaglich.
Herzlichst Hans.
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linke Seite Waterdamboek, 26. Januar 1915
Liebe Eltern!
Heute kam wieder einmal ein [sic] sehr ergiebige
Feldpost. 2 Karten u[nd] 1 Brief von Euch.
Milch u[nd] Papierservietten und eine Menge
anderer Sachen darunter auch Briefpapier u[nd] die
schönen Messer. Vielen Dank für alles auch
für das, was ich nicht erwähnt habe. In der
Eile wird manches verzehrt, ohne erst an Bedanken
zu denken. Ein Rollschinken u[nd]
Wurst war auch dabei. - Neues ist nicht viel
zu melden. Gestern war ich wieder vorn.
Ich kam dabei in ziemlich arges Artilleriefeuer.
Ich u[nd] meine Ordonnanz sind also
immer nach der guten Seite hin drunter weg
gelaufen. Ich glaube auch, es waren unter
5 Geschossen immer 5 Blindgänger. Heute
bin ich wieder hinten, habe alle möglichen
Leute besucht und auch einen Ausritt gemacht
um Trautmann zu besuchen nach Morslede
in dessen Ruhestellung. Er kommt aber erst
heute Abend zurück. Da werde ich ihn morgen
früh noch einmal aufsuchen. - Die Papiertücher
rechte Seite verwende ich immer als Tischtücher, da machen
sie sich sehr fein. Zwiebeln u[nd] Senf brauche ich
nicht. Wir können auch jetzt schon alles wieder
in den weiter hintenliegenden Ortschaften kaufen.
Ich brauche aber 2 von den starken Hemden
wie ich 2 mitgenommen habe. Die Leberwurst
ist auch gekommen, fällt mir eben ein. Meine
Pferde leben noch und machen sich gut. Nur
das kleine Vollblut hat ein Rißwunde am
Oberschenkel. Heute haben wir in einem Versteck
Heu gefunden. Das wird ihnen schmecken.
Morgen zu Kaisers Geburtstag bekommt
jeder Mann eine Flasche Wein. - Allerlei
Gerüchte gehen um - man nennt so etwas
Kantinen oder Sanitätsbefehle. Aber bisher ist
noch keiner wahr gewesen. Wann kommt
einmal Frieden. Wann wird man ein
mal wieder friedlich daheim spazieren
gehen dürfen. - Wir machen es uns jetzt
so bequem wie möglich. Ihr solltet uns
einmal hier bei Lampenschein und glühenden
Koksöfchen so gemütlich sitzen sehen. Es ist
unendlich behaglich.
Herzlichst Hans.
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Liebe Eltern!
Heute kam wieder einmal ein sehr er-
giebige Feldpost. 2 Karten u[nd] 1 Brief von Euch.
Milch u[nd] Papierservietten und eine Menge
anderer Sachen darunter auch Briefpapier u[nd] die
schönen Messer. Vielen Dank für alles auch
für das, was ich nicht erwähnt habe. In der
Eile wird manches verzehrt, ohne erst an Be-
danken zu denken. Ein Rollschinken u[nd]
Wurst war auch dabei. - Neues ist nicht viel
zu melden. Gestern war ich wieder vorn.
Ich kam dabei in ziemlich arges Artillerie-
feuer. Ich u[nd] meine Ordonnanz sind also
immer nach der guten Seite hin drunter weg
gelaufen. Ich glaube auch, es waren unter
5 Geschossen immer 5 Blindgänger. Heute
bin ich wieder hinten, habe alle möglichen
Leute besucht und auch einen Ausritt gemacht
um Trautmann zu besuchen nach Morslede
in dessen Ruhestellung. Er kommt aber erst
heute Abend zurück. Da werde ich ihn morgen
früh noch einmal aufsuchen. - Die Papiertücher
rechte Seite verwende ich immer als Tischtücher, da machen
sie sich sehr fein. Zwiebeln u[nd] Senf brauche ich
nicht. Wir können auch jetzt schon alles wieder
in den weiter hintenliegenden Ortschaften kau-
fen. Ich brauch aber 2 von den starken Hemden
wie ich 2 mitgenommen habe. Die Leberwurst
ist auch gekommen, fällt mir eben ein. Meine
Pferde leben noch und machen sich gut. Nur
das kleine Vollblut hat ein Rißwunde am
Oberschenkel. Heute haben wir in einem Versteck
Heu gefunden. Das wird ihnen schmecken.
Morgen zu Kaisers Geburtstag bekommt
jeder Mann eine Flasche Wein. - Allerlei
Gerüchte gehen um - man nennt so etwas
Kantinen oder Sanitätsbefehle. Aber bisher ist
noch keiner wahr gewesen. Wann kommt
einmal Frieden. Wann wird man ein
mal wieder friedlich daheim spazieren
gehen dürfen. - Wir machen es uns jetzt
so bequem wie möglich. Ihr solltet uns
einmal hier bei Lampenschein und glühenden
Koksöfchen so gemütlich sitzen sehen. Es ist
unendlich behaglich.
Herzlichst Hans.
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Waterdamboek, 26. Januar 1915
Liebe Eltern!
Heute kam wieder einmal ein sehr er-
giebige Feldpost. 2 Karten u[nd] 1 Brief von Euch.
Milch u[nd] Papierservietten und eine Menge
anderer Sachen darunter auch Briefpapier u[nd] die
schönen Messer. Vielen Dank für alles auch
für das, was ich nicht erwähnt habe. In der
Eile wird manches verzehrt, ohne erst an Be-
danken zu denken. Ein Rollschinken u[nd]
Wurst war auch dabei. - Neues ist nicht viel
zu melden. Gestern war ich wieder vorn.
Ich kam dabei in ziemlich arges Artillerie-
feuer. Ich u[nd] meine Ordonnanz sind also
immer nach der guten Seite hin drunter weg
gelaufen. Ich glaube auch, es waren unter
5 Geschossen immer 5 Blindgänger. Heute
bin ich wieder hinten, habe alle möglichen
Leute besucht und auch einen Ausritt gemacht
um Trautmann zu besuchen nach Morslede
in dessen Ruhestellung. Er kommt aber erst
heute Abend zurück. Da werde ich ihn morgen
früh noch einmal aufsuchen. - Die Papiertücher [nächste Seite]
verwende ich immer als Tischtücher, da machen
sie sich sehr fein. Zwiebeln u[nd] Senf brauche ich
nicht. Wir können auch jetzt schon alles wieder
in den weiter hintenliegenden Ortschaften kau-
fen. Ich brauch aber 2 von den starken Hemden
wie ich 2 mitgenommen habe. Die Leberwurst
ist auch gekommen, fällt mir eben ein. Meine
Pferde leben noch und machen sich gut. Nur
das kleine Vollblut hat ein Rißwunde am
Oberschenkel. Heute haben wir in einem Versteck
Heu gefunden. Das wird ihnen schmecken.
Morgen zu Kaisers Geburtstag bekommt
jeder Mann eine Flasche Wein. - Allerlei
Gerüchte gehen um - man nennt so etwas
Kantinen oder Sanitätsbefehle. Aber bisher ist
noch keiner wahr gewesen. Wann kommt
einmal Frieden. Wann wird man ein
mal wieder friedlich daheim spazieren
gehen dürfen. - Wir machen es uns jetzt
so bequem wie möglich. Ihr solltet uns
einmal hier bei Lampenschein und glühenden
Koksöfchen so gemütlich sitzen sehen. Es ist
unendlich behaglich.
Herzlichst Hans.
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Waterdamboek, 26. Januar 1915
Liebe Eltern!
Heute kam wieder einmal ein sehr er-
giebige Feldpost. 2 Karten u[nd] 1 Brief von Euch.
Milch u[nd] Papierservietten und eine Menge
anderer Sachen darunter auch Briefpapier u[nd] die
schönen Messer. Vielen Dank für alles auch
für das, was ich nicht erwähnt habe. In der
Eile wird manches verzehrt, ohne erst an Be-
danken zu denken. Ein Rollschinken u[nd]
Wurst war auch dabei. - Neues ist nicht viel
zu melden. Gestern war ich wieder vorn.
Ich kam dabei in ziemlich arges Artillerie-
feuer. Ich u[nd] meine Ordonnanz sind also
immer nach der guten Seite hin drunter weg
gelaufen. Ich glaube auch, es waren unter
5 Geschossen immer 5 Blindgänger. Heute
bin ich wieder hinten, habe alle möglichen
Leute besucht und auch einen Ausritt gemacht
um Trautmann zu besuchen nach Morsinde
in dessen Ruhestellung. Er kommt aber erst
heute Abend zurück. Da werde ich ihn morgen
früh noch einmal aufsuchen. - Die Papiertücher [nächste Seite]
verwende ich immer als Tischtücher, da machen
sie sich sehr fein. Zwiebeln u[nd] Senf brauche ich
nicht. Wir können auch jetzt schon alles wieder
in den weiter hintenliegenden Ortschaften kau-
fen. Ich brauch aber 2 von den starken Hemden
wie ich 2 mitgenommen habe. Die Leberwurst
ist auch gekommen, fällt mir eben ein. Meine
Pferde leben noch und machen sich gut. Nur
das kleine Vollblut hat ein Rißwunde am
Oberschenkel. Heute haben wir in einem Versteck
Heu gefunden. Das wird ihnen schmecken.
Morgen zu Kaisers Geburtstag bekommt
jeder Mann eine Flasche Wein. - Allerlei
Gerüchte gehen um - man nennt so etwas
Kantinen oder Sanitätsbefehle. Aber bisher ist
noch keiner wahr gewesen. Wann kommt
einmal Frieden. Wann wird man ein
mal wieder friedlich daheim spazieren
gehen dürfen. - Wir machen es uns jetzt
so bequem wie möglich. Ihr solltet uns
einmal hier bei Lampenschein und glühenden
Koksöfchen so gemütlich sitzen sehen. Es ist
unendlich behaglich.
Herzlichst Hans.
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Waterdamboek, 26. Januar 1915
Liebe Eltern!
Heute kam wieder einmal ein sehr er-
giebige Feldpost. 2 Karten u[nd] 1 Brief von Euch.
Milch u[nd] Papierservietten und eine Menge
anderer Sachen darunter auch Briefpapier u[nd] die
schönen Messer. Vielen Dank für alles auch
für das, was ich nicht erwähnt habe. In der
Eile wird manches verzehrt, ohne erst an Be-
danken zu denken. Ein Rollschinken u[nd]
Wurst war auch dabei. - Neues ist nicht viel
zu melden.
Description
Save description- 50.891147||3.0632369||
Moorslede
- 50.87468503629378||3.065125175146477||
Waterdamhoek
- 50.83964049999999||3.0112318000000187||||1
Schlacht beim Schloss Polderhoek
Location(s)
Story location Schlacht beim Schloss Polderhoek
Document location Moorslede
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Additional document location Waterdamhoek
- ID
- 12913 / 190550
- Contributor
- Barbara Konrad
January 26, 1915 – January 26, 1915
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