Telegraphist Alfred Pöge an der Westfront am Chemin des Dames, item 70
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Lfd. Nr. 20.
Wir mussten immer Hand in Hand mit der Infanterie arbeiten.
Am 20. 4. begann die ersehnte Ablösung einzusetzen. Es lössten
uns ab die 20. Infanterie Division und die 40. Inf. Brigade. Wir
blieben noch einige Tage in Reserve zum Abtransport der Toten
und Verwundeten. Schutzengräben bestanden schon lange nicht mehr.
Alles war durch das unaufhörliche Schiessen unterwühlt. Schon
seit dem dritten Osterfeiertag lagen wir nur in Granattrichtern,
welche teilweise durch den Regen noch mit Wasser gefüllt waren.
Diese schrecklichen Tage und Näche, welche wir in diesem Hexen=
kessel verbracht haben, zu schildern ist schwer.
Man war richtig abgestumpft durch das Schreien und Barmen
der Verwundeten. Helfen konnte man ihnen meistens auch nicht.
Die vier Verbandspäckchen musste man für sich aufheben. Jakets,
hosen u.s.w. von den Toten wurden zerrissen, nur um die Verwun=
deten zu verbinden.
Am 21. 4. griffen die Franzosen in breiter Front an. Sie
gewannen die zweite Linie Cerny und den Courticongraben. Der
Feind hatte an diesem Tage grosse Verluste
Gegend abend wurde die Ablösung bei den Franzosen be=
merkt. Sämtliche deutsche Batterien, die schussfertig waren,
ubersähten die französischen Stellungen mit einen fürchterlichen
Trommelfeuer. In unserem Abschnitt wurden eingesezt das 2. 5. und 6.
Kolonialregiment. Die Senegalneger wieder als Kanonenfutter.
Es waren die 10. 64. und 214. franz. Inf. Division.
Das Fort Bruyeres, wo der Divisionsstab lag, wurde
sehr befunkt. Sie mussten ihre Quartiere räumen und ein Waldlager
beziehen.
In der Nacht vom 21. zum 22. 4. erbeutete die 9. Komp.
vom Regiment 30 bei einem Gegenangriff eine Fahne vom 70.
Senegalesen-Bataillon, sowie einen Flammenwerfer. Der Gefechts=
befehl des Flammenwerfer enthielt, die umliegenden anlagen des
Bovelle-Tunnels, sowie diesen selbst zu zerstören. Die Tunnel=
ausgänge nach den Gräben waren schon an den ersten Tagen der
Offensive gesprengt worden. Cernyl und 2, sowie Bovelle 1 und 2.
Bei der Sprengung des Cerny 2. Tunnels durch Minen, hatten die
29 er durch eigenes Verschulden grosse Verluste.
Am 22. 4. stürzte ein deutsches Flugzeug in der Nähe
der Badeanstalt von Chamouille ab, es wurde nur wenig beschädigt.
Am 23. 4. griffen die Franzosen in zwei Sturmwellen
den Abschnitt zuckerfabrik an. Jedoch in unserem Sperrfeuer
musste der Angriff zusammenbrechen und beim Gegenangriff wurde
ein Teil der verlorenen Gräben wieder zurückgewonnen.
In dieser Nacht wurde das Regiment 29 durch die 92 er
abgelöst. Die reste wurden zur Reserve, als sicherung der Ablösung
am Neuviller Kopf eingesezt.
Am 24. 4. wurden auch wir abgelöst. Die Küche und das
Stationsgepäck aus der Höhle in colligis sollten schon am Abend
abtransportiert werden. Die Mannschaften dazu wurden ausgelost,
ich hatte auch ein Los gezogen. Mir war es egal, je eher, desto
besser. Am Nachmittag wurde aufgeladen, um bei Einbruch der Dunkel=
heit aufzibrechen. Die einzige Sorge, die man hatte war, das nun
am Ende nicht noch etwas passierte.
Fortsetzung Blatt 21.
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Lfd. Nr. 20.
Wir mussten immer Hand in Hand mit der Infanterie arbeiten.
Am 20. 4. begann die ersehnte Ablösung einzusetzen. Es lössten
uns ab die 20. Infanterie Division und die 40. Inf. Brigade. Wir
blieben noch einige Tage in Reserve zum Abtransport der Toten
und Verwundeten. Schutzengräben bestanden schon lange nicht mehr.
Alles war durch das unaufhörliche Schiessen unterwühlt. Schon
seit dem dritten Osterfeiertag lagen wir nur in Granattrichtern,
welche teilweise durch den Regen noch mit Wasser gefüllt waren.
Diese schrecklichen Tage und Näche, welche wir in diesem Hexen=
kessel verbracht haben, zu schildern ist schwer.
Man war richtig abgestumpft durch das Schreien und Barmen
der Verwundeten. Helfen konnte man ihnen meistens auch nicht.
Die vier Verbandspäckchen musste man für sich aufheben. Jakets,
hosen u.s.w. von den Toten wurden zerrissen, nur um die Verwun=
deten zu verbinden.
Am .. griffen die Franzosen in breiter Front an. Sie
gewannen die zweite Linie Cerny und den Courticongraben. Der
Feind hatte an diesem Tage grosse Verluste
Gegend abend wurde die Ablösung bei den Franzosen be=
merkt. Sämtliche deutsche Batterien, die schussfertig waren,
ubersähten die französischen Stellungen mit einen fürchterlichen
Trommelfeuer. In unserem Abschnitt wurden eingesezt das . . und .
Kolonialregiment. Die Senegalneger wieder als Kanonenfutter.
Es waren die 10. 64. und 214. franz. Inf. Division.
Das Fort Bruyeres, wo der Divisionsstab lag, wurde
sehr befunkt. Sie mussten ihre Quartiere räumen und ein Waldlager
beziehen.
In der Nacht vom 21. zum 22. 4. erbeutete die 9. Komp.
vom Regiment 30 bei einem Gegenangriff eine Fahne vom 70.
Senegalesen-Bataillon, sowie einen Flammenwerfer. Der Gefechts=
befehl des Flammenwerfer enthielt, die umliegenden anlagen des
Bovelle-Tunnels, sowie diesen selbst zu zerstören. Die Tunnel=
ausgänge nach den Gräben waren schon an den ersten Tagen der
Offensive gesprengt worden. Cernyl un 2, sowie Bovelle 1 und 2.
Bei der Sprengung des Cerny 2. Tunnels durch Minen, hatten die
29 er durch eigenes Verschulden grosse Verluste.
Am 22. 4. stürzte ein deutsches Flugzeug in der Nähe
der Badeanstalt von Chamouille ab, es wurde nur wenig beschädigt.
Am 23. 4. griffen die Franzosen in zwei Sturmwellen
den Abschnitt zuckerfabrik an. Jedoch in unserem Sperrfeuer
musste der Angriff zusammenbrechen und beim Gegenangriff wurde
ein Teil der verlorenen Gräben wieder zurückgewonnen.
In dieser Nacht wurde das Regiment 29 durch die 92 er
abgelöst. Die reste wurden zur Reserve, als sicherung der Ablösung
am Neuviller Kopf eingesezt.
Am 24. 4. wurden auch wir abgelöst. Die Küche und das
Stationsgepäck aus der Höhle in colligis sollten schon am Abend
abtransportiert werden. Die Mannschaften dazu wurden ausgelost,
ich hatte auch ein Los gezogen. Mir war es egal, je eher, desto
besser. Am Nachmittag wurde aufgeladen, um bei Einbruch der Dunkel=
heit aufzibrechen. Die einzige Sorge, die man hatte war, das nun
am Ende nicht noch etwas passierte.
Fortsetzung Blatt 21.
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Lfd. Nr. 20.
Wir mussten immer Hand in Hand mit der Infanterie arbeiten.
Am 20. 4. begann die ersehnte Ablösung einzusetzen. Es lössten
uns ab die 20. Infanterie Division und die 40. Inf. Brigade. Wir
blieben noch einige Tage in Reserve zum Abtransport der Toten
und Verwundeten. Schutzengräben bestanden schon lange nicht mehr.
Alles war durch das unaufhörliche Schiessen unterwühlt. Schon
seit dem dritten Osterfeiertag lagen wir nur in Granattrichtern,
welche teilweise durch den Regen noch mit Wasser gefüllt waren.
Diese schrecklichen Tage und Näche, welche wir in diesem Hexen=
kessel verbracht haben, zu schildern ist schwer.
Man war richtig abgestumpft durch das Schreien und Barmen
der Verwundeten. Helfen konnte man ihnen meistens auch nicht.
Die vier Verbandspäckchen musste man für sich aufheben. Jakets,
hosen u.s.w. von den Toten wurden zerrissen, nur um die Verwun=
deten zu verbinden.
Am .. griffen die Franzosen in breiter Front an. Sie
gewannen die zweite Linie Cerny und den Courticongraben. Der
Feind hatte an diesem Tage grosse Verluste
Gegend abend wurde die Ablösung bei den Franzosen be=
merkt. Sämtliche deutsche Batterien, die schussfertig waren,
ubersähten die französischen Stellungen mit einen fürchterlichen
Trommelfeuer. In unserem Abschnitt wurden eingesezt das . . und .
Kolonialregiment. Die Senegalneger wieder als Kanonenfutter.
Es waren die 10. 64. und 214. franz. Inf. Division.
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Lfd. Nr. 20.
Wir mussten immer Hand in Hand mit der Infanterie arbeiten.
Am 20. 4. begann die ersehnte Ablösung einzusetzen. Es lössten
uns ab die 20. Infanterie Division und die 40. Inf. Brigade. Wir
blieben noch einige Tage in Reserve zum Abtransport der Toten
und Verwundeten. Schutzengräben bestanden schon lange nicht mehr.
Alles war durch das unaufhörliche Schiessen unterwühlt. Schon
seit dem dritten Osterfeiertag lagen wir nur in Granattrichtern,
welche teilweise durch den Regen noch mit Wasser gefüllt waren.
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Chemin des Dames
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- 12911 / 189460
- Contributor
- Uta Marschall-Timm
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