Telegraphist Alfred Pöge an der Westfront am Chemin des Dames, item 61
Transcription
Transcription history
-
Lfd. Nr. 12.
Gegen 9 Uhr hies es antreten zum Abmarsch, als es abging
stimmten wir noch einen gemeinsamen Gesang vor der Kirche an.
Der grösste Teil der Mannschaften war natürlich wieder besoffen,
was bei der Kälte und Nässe nicht zu verwundern war. Nachts 1 Uhr
langten wir in Wassigny an. Da aber unser Tansportzug
noch nicht da war, mussten wir noch warten. Der grösste Teil ging
in den kleinen Wartesaal, kalt war es ja überall, Ich sezte mich
in ein Bremserhäuschen und bin dort auch ein wenig eingeschlafen.
Der Wartesaal war total verlaust und verwanzt und Lause
hatten wir selber schon genug. Ich sah am ganzen Körper aus, als
wenn ich die Grätze hätte. Gegen 5 Uhr wurden wir verladen. nachdem
wir noch einmal Providant empfangen hatten, legten wir uns zu den
Pferden schlafen, denn hier war es etwas warm. Kaffee und warmes
Essen hatten wir lange nicht mehr gesehen, da wir keine Feldküche
bei uns hatten.
Als wir an unserem Bestimmungsort, der uns natürlich nie=
mald gesagt wurde, ankamen, mussten wir erst alle aus unserem tie=
fen Schlaf geweckt werden. Die Gegend kam mir sehr bekannt vor, es
war die Festung Laon. Auf der Kriegsladerampe in Laon de Vaux
wurden wir ausgeladen, es war gegen 11 Uhr mittags. Im Marsch ging
es nun in die eigentliche Stadt hinauf. Als Unterkunft wurde uns
die ehemahlige Artelleriekaserne in der Nähe der Kathrdrale zuge=
wiesen. Da ich in Laon Bescheid wusste, machte ich mich mit drei
kameraden auf den Weg nach der Kriegsküche am Bahnhof, um uns et=
was warmes Essen zu verschaffen.
Die nächsten Tage vergingen mit Wagenwaschen und Instand=
setzen. A, 1. 12. wurden wir nach Mizy über Morceau le Vast zur
Entlausungsanstalt geschickt. Es war eine Strecke von 40 Klm., die
wir zu Fuss zurücklegen mussten. Trotzdem wir auf Anregen unseres
Leutnants Wagen bekommen hätten. Fur mich war die Entlasung eine
Wohltat, denn die Sommeläuse hatten mich total zerktatzt. Die Ein=
richtung in dieser Entlausungsanstalt war wirklich grossartig,
es war eine ehemalige Zuckerfabrik.
Am 3.12. erhielten wir Befehl in unsere neue Stellung
einzurücken. Wie es schien, war die Stellung etwas ruhig. Wenig0
sten gegen die Somme wir Tag und Nacht. Hier sah man doch noch
Bäume stehen. Unsere Division wurde am Chemin des Dames an der
Zuckerfrabrick Cerny eingesezt. Dre Divisions Stab lag in Presles.
Wir hatten folgende Stationen zu besetzen: Presles (Division),
Chamouille, Grandeläine (Brigade), Trucy, Colligis, Monthenault
und mehrere Stationen in den Gräben. Wie schon gesagt, war die Stel=
lung ruhig. In den Grabenstellungen etwas Minenfeuer und kleine
Plänkeleien. Gleich nachdem wir eingesezt waren, hatte das Regi=
ment 190 einen überläufer. Durch diesen Verrat wurde mehrere Tage
das Cernylager beschossen.
Nachdem ich 14 Tage Grabendienst gemacht hatte, wurde
ich zur Divisionzentrale zum Klappenschrankdienst kommandiert.
Hier hatte ich ein besseres Quartier gegenüber den Unterständen
in den Gräben. Sonst war es j in den Gräben auch nicht schlecht,
denn das bischen Schiesserei störte uns nicht. Wir waren dickere
Sachen an der Somme gewöhnt. In Presles hatte ich einen 100 tei=
ligen Klappenschrank zu bedienen, an dem ich täglich 8 Stunden
Dienst zu versehen hatte.
Fortsetzung Blatt 13.
-
Lfd. Nr. 12.
Gegen 9 Uhr hies es antreten zum Abmarsch, als es abging
stimmten wir noch einen gemeinsamen Gesang vor der Kirche an.
Der grösste Teil der Mannschaften war natürlich wieder besoffen,
was bei der Kälte und Nässe nicht zu verwundern war. Nachts 1 Uhr
langten wir in Wassigny an. Da aber unser Tansportzug
noch nicht da war, mussten wir noch warten. Der grösste Teil ging
in den kleinen Wartesaal, kalt war es ja überall, Ich sezte mich
in ein Bremserhäuschen und bin dort auch ein wenig eingeschlafen.
Der Wartesaal war total verlaust und verwanzt und Lause
hatten wir selber schon genug. Ich sah am ganzen Körper aus, als
wenn ich die Grätze hätte. Gegen 5 Uhr wurden wir verladen. nachdem
wir noch einmal Providant empfangen hatten, legten wir uns zu den
Pferden schlafen, denn hier war es etwas warm. Kaffee und warmes
Essen hatten wir lange nicht mehr gesehen, da wir keine Feldküche
bei uns hatten.
Als wir an unserem Bestimmungsort, der uns natürlich nie=
mald gesagt wurde, ankamen, mussten wir erst alle aus unserem tie=
fen Schlaf geweckt werden. Die Gegend kam mir sehr bekannt vor, es
war die Festung Laon. Auf der Kriegsladerampe in Laon de Vaux
wurden wir ausgeladen, es war gegen 11 Uhr mittags. Im Marsch ging
es nun in die eigentliche Stadt hinauf. Als Unterkunft wurde uns
die ehemahlige Artelleriekaserne in der Nähe der Kathrdrale zuge=
wiesen. Da ich in Laon Bescheid wusste, machte ich mich mit drei
kameraden auf den Weg nach der Kriegsküche am Bahnhof, um uns et=
was warmes Essen zu verschaffen.
Die nächsten Tage vergingen mit Wagenwaschen und Instand=
setzen. A, 1. 12. wurden wir nach Mizy über Morceau le Vast zur
Entlausungsanstalt geschickt. Es war eine Strecke von 40 Klm., die
wir zu Fuss zurücklegen mussten. Trotzdem wir auf Anregen unseres
Leutnants Wagen bekommen hätten. Fur mich war die Entlasung eine
Wohltat, denn die Sommeläuse hatten mich total zerktatzt. Die Ein=
richtung in dieser Entlausungsanstalt war wirklich grossartig,
es war eine ehemalige Zuckerfabrik.
Am 3.12. erhielten wir Befehl in unsere neue Stellung
einzurücken. Wie es schien, war die Stellung etwas ruhig. Wenig0
sten gegen die Somme wir Tag und Nacht. Hier sah man doch noch
Bäume stehen. Unsere Division wurde am Chemin des Dames an der
Zuckerfrabrick Cerny eingesezt. Dre Divisions Stab lag in Presles.
Wir hatten folgende Stationen zu besetzen: Presles (Division),
Chamouille, Grandeläine (Brigade), Trucy, Colligis, Monthenault
und mehrere Stationen in den Gräben. Wie schon gesagt, war die Stel=
lung ruhig. In den Grabenstellungen etwas Minenfeuer und kleine
Plänkeleien. Gleich nachdem wir eingesezt waren, hatte das Regi=
ment 190 einen überläufer. Durch diesen Verrat wurde mehrere Tage
das Cernylager beschossen.
-
Lfd. Nr. 12.
Gegen 9 Uhr hies es antreten zum Abmarsch, als es abging
stimmten wir noch einen gemeinsamen Gesang vor der Kirche an.
Der grösste Teil der Mannschaften war natürlich wieder besoffen,
was bei der Kälte und Nässe nicht zu verwundern war. Nachts 1 Uhr
langten wir in Wassigny an. Da aber unser Tansportzug
noch nicht da war, mussten wir noch warten. Der grösste Teil ging
in den kleinen Wartesaal, kalt war es ja überall, Ich sezte mich
in ein Bremserhäuschen und bin dort auch ein wenig eingeschlafen.
Der Wartesaal war total verlaust und verwanzt und Lause
hatten wir selber schon genug. Ich sah am ganzen Körper aus, als
wenn ich die Grätze hätte. Gegen 5 Uhr wurden wir verladen. nachdem
wir noch einmal Providant empfangen hatten, legten wir uns zu den
Pferden schlafen, denn hier war es etwas warm. Kaffee und warmes
Essen hatten wir lange nicht mehr gesehen, da wir keine Feldküche
bei uns hatten.
Als wir an unserem Bestimmungsort, der uns natürlich nie=
mald gesagt wurde, ankamen, mussten wir erst alle aus unserem tie=
fen Schlaf geweckt werden. Die Gegend kam mir sehr bekannt vor, es
war die Festung Laon. Auf der Kriegsladerampe in Laon de Vaux
wurden wir ausgeladen, es war gegen 11 Uhr mittags. Im Marsch ging
es nun in die eigentliche Stadt hinauf. Als Unterkunft wurde uns
die ehemahlige Artelleriekaserne in der Nähe der Kathrdrale zuge=
wiesen. Da ich in Laon Bescheid wusste, machte ich mich mit drei
kameraden auf den Weg nach der Kriegsküche am Bahnhof, um uns et=
was warmes Essen zu verschaffen.
Die nächsten Tage vergingen mit Wagenwaschen und Instand=
setzen. A, 1. 12. wurden wir nach Mizy über Morceau le Vast zur
Entlausungsanstalt geschickt. Es war eine Strecke von 40 Klm., die
wir zu Fuss zurücklegen mussten. Trotzdem wir auf Anregen unseres
Leutnants Wagen bekommen hätten. Fur mich war die Entlasung eine
Wohltat, denn die Sommeläuse hatten mich total zerktatzt. Die Ein=
-
Lfd. Nr. 12.
Gegen 9 Uhr hies es antreten zum Abmarsch, als es abging
stimmten wir noch einen gemeinsamen Gesang vor der Kirche an.
Der grösste Teil der Mannschaften war natürlich wieder besoffen,
was bei der Kälte und Nässe nicht zu verwundern war. Nachts 1 Uhr
langten wir in Wassigny an. Da aber unser Tansportzug
noch nicht da war, mussten wir noch warten. Der grösste Teil ging
in den kleinen Wartesaal, kalt war es ja überall, Ich sezte mich
in ein Bremserhäuschen und bin dort auch ein wenig eingeschlafen.
Der Wartesaal war total verlaust und verwanzt und Lause
hatten wir selber schon genug. Ich sah am ganzen Körper aus, als
wenn ich die Grätze hätte. Gegen 5 Uhr wurden wir verladen. nachdem
wir noch einmal Providant empfangen hatten, legten wir uns zu den
Pferden schlafen, denn hier war es etwas warm. Kaffee und warmes
Essen hatten wir lange nicht mehr gesehen, da wir keine Feldküche
bei uns hatten.
Als wir an unserem Bestimmungsort, der uns natürlich nie=
mald gesagt wurde, ankamen, mussten wir erst alle aus unserem tie=
fen Schlaf geweckt werden. Die Gegend kam mir sehr bekannt vor, es
war die Festung Laon. Auf der Kriegsladerampe in Laon de Vaux
wurden wir ausgeladen, es war gegen 11 Uhr mittags. Im Marsch ging
es nun in die eigentliche Stadt hinauf. Als Unterkunft wurde uns
die ehemahlige Artelleriekaserne in der Nähe der Kathrdrale zuge=
wiesen. Da ich in Laon Bescheid wusste, machte ich mich mit drei
kameraden auf den Weg nach der Kriegsküche am Bahnhof, um uns et=
was warmes Essen zu verschaffen.
Die nächsten Tage vergingen mit Wagenwaschen und Instand=
setzen. A, 1. 12. wurden wir nach Mizy über Morceau le Vast zur
Entlausungsanstalt geschickt.
-
Lfd. Nr. 12.
Gegen 9 Uhr hies es antreten zum Abmarsch, als es abging
stimmten wir noch einen gemeinsamen Gesang vor der Kirche an.
Der grösste Teil der Mannschaften war natürlich wieder besoffen,
was bei der Kälte und Nässe nicht zu verwundern war. Nachts 1 Uhr
langten wir in Wassigny an. Da aber unser Tansportzug
noch nicht da war, mussten wir noch warten. Der grösste Teil ging
in den kleinen Wartesaal, kalt war es ja überall, Ich sezte mich
in ein Bremserhäuschen und bin dort auch ein wenig eingeschlafen.
Der Wartesaal war total verlaust und verwanzt und Lause
hatten wir selber schon genug. Ich sah am ganzen Körper aus, als
wenn ich die Grätze hätte. Gegen 5 Uhr wurden wir verladen. nachdem
wir noch einmal Providant empfangen hatten, legten wir uns zu den
Pferden schlafen, denn hier war es etwas warm. Kaffee und warmes
Essen hatten wir lange nicht mehr gesehen, da wir keine Feldküche
bei uns hatten.
Description
Save description- 49.43849640000001||3.753441299999963||||1
Chemin des Dames
Location(s)
Story location Chemin des Dames
- ID
- 12911 / 189451
- Contributor
- Uta Marschall-Timm
Login to edit the languages
Login to edit the fronts
- Western Front
Login to add keywords
- Artillery
- Trench Life



















































































Login to leave a note