Erinnerungsbuch, item 37
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In Breslau lernte ich zunächst einmal Omas Schwester,
Tante Alma kennen, außerdem eine neue Base, Hanna Stosch, sowie
meinen "Neffen" Fritz Müller, der in Breslau gerade die ersten Studien-
Anfänge machte. Auch Mutti kam wieder mal hin. Sie wohnte bei
Hanna und deren Freundin, einem Frl. Kießling. Zweimal bekam
ich Urlaub, den ich mir nach Breslau nahm, da er mir nach
Berlin verweigert wurde. Stadturlaub hatte ich fast jeden Abend.
Am 28. 5. ging es nun wirklich fort, ins Feldart. [=Feldartillerie]
Rekr. Dep. [=Rekruten-Depot] 18. Und zwar fuhren wir von Breslau ab abends 1/2 11 h
über Liegnitz - Sagan - Kottbus - Kalau - Torgau - Halle (wo
ich Tante Elli besuchte) - Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen - Northeim
- Uslar - Brakel - Paderborn - Soest - Unna - Hagen - Barmen - Köln
- Kall - Jünkerath - Malmedy - Trois Ponts - Lüttich - Namur - Charleroi
- Jeumont - Maubeuge nach Hautmont, wo wir am 1. 6. eintrafen.
Eingeteilt zur 2. Batterie sollten wir schon nach kaum 3 Tagen fortkommen.
Ich hatte aber Glück und wurde dem Nachrichtenkursus unter Herrn
Leutnant Weiß zugeteilt.
Es gefiel uns in Hautmont sehr gut. Ich wohnte zusammen
mit Chwieralski, Jansen und Krumm. Dienst bestand nur aus
ein paar Stunden Unterricht, ab und zu einer Übung im Gelände. Sonntags
wanderten wir oder vielmehr fuhren nach Maubeuge. Einmal mußten
wir, um Gerät abzuholen nach St. Quentin. Ich hatte zwar schon allerhand
kaputte Dörfer gesehen, eine Stadt in derartigem Zustande aber doch
noch nicht. ".... Fensterscheiben sind Fremdwort; die Kathedrale ist überhaupt
abgesperrt. Von einem eisernen Warenhaus steht nur noch das gänzlich
verbogene Eisengerüst. Ein Bild: 1. Stock. Eingerichtet: Bett, Stühle,
Kommode, Tisch. Ein Volltreffer. Die ganze Pastete [Redensart, veralt.: alles Vorhandene] von oben herunter, so
daß die Inneneinrichtung von außen tadellos zu sehen ist, bloß daß statt
Gläsern, Tellern u. s. w. auf den Gegenständen die Klamotten von Dach und Seitenwänden
liegen. Mit anderen Worten: St. Quentin hat aufgehört,
eine Stadt zu sein. Das beste wäre, man zöge eine Strippe drum herum
und zeigte dann gegen Eintrittsgeld diese innerhalb Jahresfrist durch den
Krieg vernichtete Stadt. Bis zu unserm Rückzuge war sie fast unversehrt
(1917)!" (16.6.18.) Das sagte ich damals! Montdidier und Roye sehen
noch wüster aus! -
Am 6./7. wurden wir für Regimenter eingeteilt, Wir
4 zum Feldart. Rgt. 1. Feierlich mit Musik zum Bahnhof begleitet
ging es in noch Sauerkohl stinkenden Güterwagen über St. Quentin -
Ham - Nesle nach Roye, von dort zu Fuß über St. Mard nach Laboissière.
- 28. -
-
In Breslau lernte ich zunächst einmal Omas Schwester,
Tante Alma kennen, außerdem eine neue Base, Hanna Stosch, sowie
meinen "Neffen" Fritz Müller, der in Breslau gerade die ersten Studien-
Anfänge machte. Auch Mutti kam wieder mal hin. Sie wohnte bei
Hanna und deren Freundin, einem Frl. Kießling. Zweimal bekam
ich Urlaub, den ich mir nach Breslau nahm, da er mir nach
Berlin verweigert wurde. Stadturlaub hatte ich fast jeden Abend.
Am 28. 5. ging es nun wirklich fort, ins Feldart. [=Feldartillerie]
Rekr. Dep. [=Rekruten-Depot] 18. Und zwar fuhren wir von Breslau ab abends 1/2 11 h
über Liegnitz - Sagan [Żagań, PL] - Kottbus - Kalau [Calau] - Torgau - Halle (wo
ich Tante Elli besuchte) - Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen - Northeim
- Uslar - Brakel - Paderborn - Soest - Unna - Hagen - Barmen - Köln
- Kall - Jünkerath - Malmedy - Trois Ponts - Lüttich - Namur - Charleroi
- Jeumont - Maubeuge nach Hautmont, wo wir am 1. 6. eintrafen.
Eingeteilt zur 2. Batterie sollten wir schon nach kaum 3 Tagen fortkommen.
Ich hatte aber Glück und wurde dem Nachrichtenkursus unter Herrn
Leutnant Weiß zugeteilt.
Es gefiel uns in Hautmont sehr gut. Ich wohnte zusammen
mit Charierallki, Jansen und Krumm . Dienst bestand nur aus
ein paar Stunden Unterricht, ab und zu einer Übung im Gelände. Sonntags
wanderten wir oder vielmehr fuhren nach Maubeuge. Einmal mußten
wir, um Gerät abzuholen nach St. Quentin. Ich hatte zwar schon allerhand
kaputte Dörfer gesehen, eine Stadt in derartigem Zustande aber doch
noch nicht. ".... Fensterscheiben sind Fremdwort; die Kathedrale ist überhaupt
abgesperrt. Von einem eisernen Warenhaus steht nur noch das gänzlich
verbogene Eisengerüst. Ein Bild: 1. Stock. Eingerichtet: Bett, Stühle,
Kommode, Tisch. Ein Volltreffer. Die ganze Pastete [Redensart, veralt.: alles Vorhandene] von oben herunter, so
daß die Inneneinrichtung von außen tadellos zu sehen ist, bloß daß statt
Gläsern, Tellern u. s. w. auf den Gegenständen die Klamotten von Dach und Seitenwänden
liegen. Mit anderen Worten: St. Quentin hat aufgehört,
eine Stadt zu sein. Das beste wäre, man zöge eine Strippe drum herum
und zeigte dann gegen Eintrittsgeld diese innerhalb Jahresfrist durch den
Krieg vernichtete Stadt. Bis zu unserm Rückzuge war sie fast unversehrt
(1917)!" (16.6.18.) Das sagte ich damals! Montdidier und Roye sehen
noch wüster aus! -
Am 6./7. wurden wir für Regimenter eingeteilt, Wir
4 zum Feldart. Rgt. 1. Feierlich mit Musik zum Bahnhof begleitet
ging es in noch Sauerkohl stinkenden Güterwagen über St. Quentin -
Ham - Nesle nach Roye, von dort zu Fuß über St. Mard nach Laboissière.
- 28. -
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In Breslau lernte ich zunächste einmal Omas Schwester,
Tante Alma kennen, außerdem eine neue Base, Hanna Stosch, sowie
meinen "Neffen" Fritz Müller, der in Breslau gerade die ersten Studien-
Anfänge machte. Auch Mutti kam wieder mal hin. Sie wohnte bei
Hanna und deren Freundin, einem Frl. Kießling. Zweimal bekam
ich Urlaub, den ich mir nach Breslau nahm, da er mir nach
Berlin verweigert wurde. Stadturlaub hatte ich fast jeden Abend.
Am 28. 5. ging es nun wirklich fort, ins Feldart. [=Feldartillerie]
Rekr. Dep. [=Rekruten-Depot] 18. Und zwar fuhren wir von Breslau ab abends 1/2 11 h
über Liegnitz - Sagan [Żagań, PL] - Kottbus - Kalau [Calau] - Torgau - Halle (wo
ich Tante Elli besuchte) - Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen - Northeim
- Uslar - Brakel - Paderborn - Soest - Unna - Hagen - Barmen - Köln
- Kall - Jünkerath - Malmedy - Trois Ponts - Lüttich - Namur - Charleroi
- Jeumont - Maubeuge nach Hautmont, wo wir am 1. 6. eintrafen.
Eingeteilt zur 2. Batterie sollten wir schon nach kaum 3 Tagen fortkommen.
Ich hatte aber Glück und wurde dem Nachrichtenkursus unter Herrn
Leutnant Weiß zugeteilt.
Es gefiel uns in Hautmont sehr gut. Ich wohnte zusammen
mit Charierallki, Jansen und Krumm . Dienst bestand nur aus
ein paar Stunden Unterricht, ab und zu einer Übung im Gelände. Sonntags
wanderten wir oder vielmehr fuhren nach Maubeuge. Einmal mußten
wir, um Gerät abzuholen nach St. Quentin. Ich hatte zwar schon allerhand
kaputte Dörfer gesehen, eine Stadt in derartigem Zustande aber doch
noch nicht. ".... Fensterscheiben sind Fremdwort; die Kathedrale ist überhaupt
abgesperrt. Von einem eisernen Warenhaus steht nur noch das gänzlich
verbogene Eisengerüst. Ein Bild: 1. Stock. Eingerichtet: Bett, Stühle,
Kommode, Tisch. Ein Volltreffer. Die ganze Pastete [Redensart, veralt.: alles Vorhandene] von oben herunter, so
daß die Inneneinrichtung von außen tadellos zu sehen ist, bloß daß statt
Gläsern, Tellern u. s. w. auf den Gegenständen die Klamotten von Dach und Seitenwänden
liegen. Mit anderen Worten: St. Quentin hat aufgehört,
eine Stadt zu sein. Das beste wäre, man zöge eine Strippe drum herum
und zeigte dann gegen Eintrittsgeld diese innerhalb Jahresfrist durch den
Krieg vernichtete Stadt. Bis zu unserm Rückzuge war sie fast unversehrt
(1917)!" (16.6.18.) Das sagte ich damals! Montdidier und Roye sehen
noch wüster aus! -
Am 6./7. wurden wir für Regimenter eingeteilt, Wir
4 zum Feldart. Rgt. 1. Feierlich mit Musik zum Bahnhof begleitet
ging es in noch Sauerkohl stinkenden Güterwagen über St. Quentin -
Ham - Nesle nach Roye, von dort zu Fuß über St. Mard nach Laboissière.
- 28. -
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In Breslau lernte ich zunächste einmal Omas Schwester,
Tante Alma kennen, außerdem eine neue Base, Hanna Stosch, sowie
meinen "Neffen" Fritz Müller, der in Breslau gerade die ersten Studien-
Anfänge machte. Auch Mutti kam wieder mal hin. Sie wohnte bei
Hanna und deren Freundin, einem Frl. Kießling. Zweimal bekam
ich Urlaub, den ich mir nach Breslau nahm, da er mir nach
Berlin verweigert wurde. Stadturlaub hatte ich fast jeden Abend.
Am 28. 5. ging es nun wirklich fort, ins Feldart. [=Feldartillerie]
Rekr. Dep. [=Rekruten-Depot] 18. Und zwar fuhren wir von Breslau ab abends 1/2 11 h
über Liegnitz - Sagan [Żagań, PL] - Kottbus - Kalau [Calau] - Torgau - Halle (wo
ich Tante Elli besuchte) - Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen - Northeim
- Uslar - Brakel - Paderborn - Soest - Unna - Hagen - Barmen - Köln
- Kall - Jünkerath - Malmedy - Trois Ponts - Lüttich - Namur - Charleroi
- Jeumont - Maubeuge nach Hautmont, wo wir am 1. 6. eintrafen.
Eingeteilt zur 2. Batterie sollten wir schon nach kaum 3 Tagen fortkommen.
Ich hatte aber Glück und wurde dem Nachrichtenkursus unter Herrn
Leutnant Weiß zugeteilt.
Es gefiel uns in Hautmont sehr gut. Ich wohnte zusammen
mit Charierallki, Jansen und Krumm . Dienst bestand nur aus
ein paar Stunden Unterricht, ab und zu einer Übung im Gelände. Sonntags
wanderten wir oder vielmehr fuhren nach Maubeuge. Einmal mußten
wir, um Gerät abzuholen nach St. Quentin. Ich hatte zwar schon allerhand
kaputte Dörfer gesehen, eine Stadt in derartigem Zustande aber doch
noch nicht. ".... Fensterscheiben sind Fremdwort; die Kathedrale ist überhaupt
abgesperrt. Von einem eisernen Warenhaus steht nur noch das gänzlich
verbogene Eisengerüst. Ein Bild: 1. Stock. Eingerichtet: Bett, Stühle,
Kommode, Tisch. Ein Volltreffer. Die ganze Pastete [Redensart, veralt.: alles Vorhandene] von oben herunter, so
daß die Inneneinrichtung von außen tadellos zu sehen ist, bloß daß statt
Gläsern, Tellern u. s. w. auf den Gegenständen die Klamotten von Dach und Seitenwänden
liegen. Mit anderen Worten: St. Quentin hat aufgehört,
eine Stadt zu sein. Das beste wäre, man zöge eine Strippe drum herum
und zeigte dann gegen Eintrittsgeld diese innerhalb Jahresfrist durch den
Krieg vernichtete Stadt. Bis zu unserm Rückzuge war sie fast unversehrt
(1917)!" (16.6.18.) Das sagte ich damals! Montdidier und Roye sehen
noch wüster aus! -
Am 6./7. wurden wir für Regimenter eingeteilt, Wir
4 zum Feldart. Rgt. 1. Feierlich mit Musik zum Bahnhof begleitet
ging es in noch Sauerkohl stinkenden Güterwagen über St. Quentin -
Ham - Nesle nach Roye, von dort zu Fuß über St. Mard nach Laboissière.
- 28. -
-
In Breslau lernte ich zunächste einmal Annas Schwester,
Tante Alma kennen, außerdem eine neue Base, Hanna Stosch, sowie
meinen "Neffen" Fritz Müller, der in Breslau gerade die ersten Studien-
Anfänge machte. Auch Mutti kam wieder mal hin. Sie wohnte bei
Hanna und deren Freundin, einem Frl. Kießling. Zweimal bekam
ich Urlaub, den ich mir nach Breslau nahm, da er wir nach
Berlin verweigert wurde. Stadturlaub hatte ich fast jeden Abend.
Am 28. 5. ging es nun wirklich fort, ins Feldart. [=Feldartillerie]
Rekr. [=Rekruten] Dep. [=Depot] 18. Und zwar fuhren wir von Breslau [Wrocław, PL] ab abends 1/2 11 h
über Liegnitz [Legnica, PL] - Sagan [Żagań, PL] - Kottbus [Cottbus] - Kalau [Calau] - Torgau - Halle (wo
ich Tante Elli besuchte) - Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen - Northeim
- Uslar - Brakel - Paderborn - Soest - Unna - Hagen - Barmen - Köln
- Kall - Jünkerath - Malmedy - Trois Ponts - Lüttich - Namur - Charleroi
- Jeumont - Maubeuge nach Hautmont, wo wir am 1. 6. eintrafen.
Eingeteilt zur 2. Batterie sollten wir schon nach kaum 3 Tagen fortkommen.
Ich hatte aber Glück und wurde dem Nachrichtenkursus unter Herrn
Leutnant Weiß zugeteilt.
Es gefiel uns in Hautmont sehr gut. Ich wohnte zusammen
mit Charierallki, Jansen und Krawen . Dienst bestand nur aus
ein paar Stunden Unterricht, ab und zu einer Übung im Gelände. Sonntags
wanderten wir oder vielmehr fuhren nach Maubeuge. Einmal mußten
wir, um Gerät abzuholen nach St. Quentin. Ich hatte zwar schon allerhand
kaputte Dörfer gesehen, eine Stadt in derartigem Zustande aber doch
noch nicht. ".... Fensterscheiben sind Fremdwort; die Kathedrale ist überhaupt
abgesperrt. Von einem eisernen Warenhaus steht nur noch das gänzlich
verbogene Eisengerüst. Ein Bild: 1. Stock. Eingerichtet: Bett, Stühle,
Kommode, Tisch. Ein Volltreffer. Die ganze Pastete [Redensart, veralt.: alles Vorhandene] von oben herunter, so
daß die Inneneinrichtung von außen tadellos zu sehen ist, bloß daß statt
Gläsern, Tellern u. s. w. auf den Gegenständen die Klamotten von Dach und Seitenwänden
liegen. Mit anderen Worten: St. Quentin hat aufgehört,
eine Stadt zu sein. Das beste wäre, man zöge eine Strippe drum herum
und zeigte dann gegen Eintrittsgeld diese innerhalb Jahresfrist durch den
Krieg vernichtete Stadt. Bis zu unserm Rückzuge war sie fast unversehrt
(1917)!" (16.6.18.) Das sagte ich damals! Montdidier und Roye sehen
noch wüster aus! -
Am 6./7. wurden wir für Regimenter eingeteilt, Wir
4 zum Feldart. Rgt. 1. Feierlich mit Musik zum Bahnhof begleitet
ging es in noch Sauerkohl stindenden Güterwagen über St. Quentin -
Ham - Nesle nach Roye, von dort zu Fuß über St. Mard nach Laboissière.
-
In Breslau lernte ich zunächste einmal Annas Schwester,
Tante Alma kennen, außerdem eine neue Base, Hanna Stosch, sowie
meinen "Neffen" Fritz Müller, der in Breslau gerade die ersten Studien-
Anfänge machte. Auch Mutti kam wieder mal hin. Sie wohnte bei
Hanna und deren Freundin, einem Frl. Kießling. Zweimal bekam
ich Urlaub, den ich mir nach Breslau nahm, da er wir nach
Berlin verweigert wurde. Stadturlaub hatte ich fast jeden Abend.
Am 28. 5. ging es nun wirklich fort, ins Feldart. [=Feldartillerie]
Rekr. [=Rekruten] Dep. [=Depot] 18. Und zwar fuhren wir von Breslau [Wrocław, PL] ab abends 1/2 11 h
über Liegnitz [Legnica, PL] - Sagan [Żagań, PL] - Kottbus [Cottbus] - Kalau [Calau] - Torgau - Halle (wo
ich Tante Elli besuchte) - Eisleben - Sangerhausen - Nordhausen - Northeim
- Uslar - Brakel - Paderborn - Soest - Unna - Hagen - Barmen - Köln
- Kall - Jünkerath - Malmedy - Trois Ponts - Lüttich - Namur - Charleroi
- Jeumont - Maubeuge nach Hautmont, wo wir am 1. 6. eintrafen.
Eingeteilt zur 2. Batterie sollten wir schon nach kaum 3 Tagen fortkommen.
Ich hatte aber Glück und wurde dem Nachrichtenkursus unter Herrn
Leutnant Weiß zugeteilt.
Es gefiel uns in Hautmont sehr gut. Ich wohnte zusammen
mit Charierallki, Jansen und Krawen . Dienst bestand nur aus
ein paar Stunden Unterricht, ab und zu einer Übung im Gelände. Sonntags
wanderten wir oder vielmehr fuhren nach Maubeuge. Einmal mußten
wir, um Gerät abzuholen nach St. Quentin. Ich hatte zwar schon allerhand
kaputte Dörfer gesehen, eine Stadt in derartigem Zustande aber doch
noch nicht. ".... Fensterscheiben sind Fremdwort; die Kathedrale ist überhaupt
abgesperrt. Von einem eisernen Warenhaus steht nur noch das gänzlich
verbogene Eisengerüst. Ein Bild: 1. Stock. Eingerichtet: Bett, Stühle,
Kommode, Tisch. Ein Volltreffer. Die ganze Pastete [Redensart, veralt.: alles Vorhandene] von oben herunter, so
daß die Inneneinrichtung von außen tadellos zu sehen ist, bloß daß statt
Gläsern, Tellern u. s. w. auf den Gegenständen die Klamotten von Dach und Seitenwänden
liegen. Mit anderen Worten: St. Quentin hat aufgehört,
eine Stadt zu sein. Das beste wäre, man zöge eine Strippe drum herum
und zeigte dann gegen Eintrittsgeld diese innerhalb Jahresfrist durch den
Krieg vernichtete Stadt. Bis zu unserm Rückzuge war sie fast unversehrt
(1917)!" (16.6.18.) Das sagte ich damals! Montdidier und Roye sehen
noch wüster aus! -
Am 6./7. wurden wir für Regimenter eingeteilt, Wir
4 zum Feldart. Rgt. 1. Feierlich mit Musik zum Bahnhof begleitet
ging es in noch Sauerkohl stindenden Güterwagen über St. Quentin -
Ham - Nesle nach Roye , von dort zu Fuß über St. Mard nach Laboissière.
Description
Save description- 51.11||17.032222||
Breslau/Wrocław
- 52.518611||13.408333||
Berlin
- 51.208333||16.160278||
Liegnitz/Legnica
- 51.616667||15.316667||
Sagan/Żagań
- 51.760556||14.334167||
Cottbus
- 51.745833||13.950833||
Calau
- 51.558333||13.004167||
Torgau
- 51.482778||11.97||
Halle (Saale)
- 51.528072||11.545759||
Eisleben
- 51.473056||11.298056||
Sangerhausen
- 51.500278||10.791389||
Nordhausen
- 51.706667||10.001111||
Northeim
- 51.659167||9.640556||
Uslar
- 51.716667||9.183333||
Brakel
- 51.719444||8.757222||
Paderborn
- 51.571111||8.109167||
Soest
- 51.534722||7.688889||
Unna
- 51.359444||7.475||
Hagen
- 51.269444||7.191667||
Barmen
- 50.938056||6.956944||
Köln
- 50.540833||6.554444||
Kall
- 50.341389||6.585833||
Jünkerath
- 50.425556||6.033333||
Malmedy
- 50.371389||5.870278||
Trois-Ponts
- 50.6425||5.57||
Lüttich/Liége
- 50.463889||4.860278||
Namur
- 50.411667||4.444722||
Charleroi
- 50.294444||4.101111||
Jeumont
- 50.276944||3.9725||
Maubeuge
- 50.248056||3.924444||
Hautmont
- 49.847778||3.285556||
Saint-Quentin
- 49.648056||2.57||
Montdidier (Somme)
- 49.7||2.790278||
Roye (Somme)
- 49.747222||3.073611||
Ham (Somme)
- 49.758056||2.909722||
Nesle
- 49.693889||2.763611||
Saint-Mard (Somme)
- 49.6664||2.6783||
Laboissière-en-Santerre
- 52.5234051||13.4113999||||1
Berlin
Location(s)
Story location Berlin
Document location Breslau/Wrocław
-
Additional document location Berlin
-
Additional document location Liegnitz/Legnica
-
Additional document location Sagan/Żagań
-
Additional document location Cottbus
-
Additional document location Calau
-
Additional document location Torgau
-
Additional document location Halle (Saale)
-
Additional document location Eisleben
-
Additional document location Sangerhausen
-
Additional document location Nordhausen
-
Additional document location Northeim
-
Additional document location Uslar
-
Additional document location Brakel
-
Additional document location Paderborn
-
Additional document location Soest
-
Additional document location Unna
-
Additional document location Hagen
-
Additional document location Barmen
-
Additional document location Köln
-
Additional document location Kall
-
Additional document location Jünkerath
-
Additional document location Malmedy
-
Additional document location Trois-Ponts
-
Additional document location Lüttich/Liége
-
Additional document location Namur
-
Additional document location Charleroi
-
Additional document location Jeumont
-
Additional document location Maubeuge
-
Additional document location Hautmont
-
Additional document location Saint-Quentin
-
Additional document location Montdidier (Somme)
-
Additional document location Roye (Somme)
-
Additional document location Ham (Somme)
-
Additional document location Nesle
-
Additional document location Saint-Mard (Somme)
-
Additional document location Laboissière-en-Santerre
- ID
- 1285 / 10780
- Contributor
- Rheinboldt, Sigrid
May 28, 1918 – July 6, 1918
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- Deutsch
Login to edit the fronts
- Eastern Front
- Western Front
Login to add keywords
- Remembrance
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