Erinnerungsbuch, item 32
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wurden Ltn. Rißmann übergeben, dessen Antwort dann beiliegender
Brief war. Ich gebe den Brief ohne Kommentar, verweise
nur hiermit auf den Tatsachenbestand, wie ich ihn hier wahrheitsgetreu
geschildert habe; weiteres ist nicht vorgefallen und somit
glatt erlogen, zum mindesten verdreht!
So fühlte sich Mutti veranlaßt, wiederum
nach Neustadt zu kommen und mit Ltn. Rißmann persönlich
zu sprechen. Derselbe benahm sich ihr gegenüber derartig flegelhaft,
daß es zu schildern kaum möglich ist, während der Wachtmeister
sich - im Ernst gesprochen - von seiner besten Seite
zeigte, wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte.
Welch eine Freude da die Ankunft der
Geschütze bereitete läßt sich denken. Am 28./8. wurden wir
marschbereit erklärt - Ltn. Rißmann versuchte ein Rauskommen
noch immer hinauszuschieben, indem er jetzt noch
angeblich fehlendes Gerät anforderte -, am 6./9. wurde Krüger
Gefreiter - daß ich es nicht wurde war klar - und am 7./9.
1/2 9h vormittags ging dann endlich los. Lammich und ich
als Telephonisten; Börner war noch kurz vorher von der Batterie
abgeschoben worden und kam zum Felda [=Feldartillerie] Rgt. 21., Breslau, der
erste der 4 Unzertrennlichen, der die Batterie verließ; doch wir
sehen ihn noch einmal wieder in nicht gerade rühmlicher Lage.
Die Fahrt ging über Camentz - Königszelt -
Liegnitz - Görlitz - Leipzig - Weißenfels - Weimar - Bebra
- Frankfurt - Mainz - Kreuznach - Münster am St. - Meisenheim
- Landstuhl - Homburg - Saarbrücken - Diedenhofen - Longuion
nach Cons Lagrenville (Ankunft gegen 9 h früh am 10./9.) und
von dort weiter nach Cutry, einem Nachbardorfe. Wir gehörten
dem Sturmbataillon 5 an. Dort blieben wir 2 Monate.
Zur Reparatur meiner Dienstbrille fuhr ich
einmal nach Longuion. Von diesem wie auch von Longwy,
wo ich später einmal mit Lammich in "Hesemanns Trichter ",
ebenso von all den andern französischen Städten, die ich weiteren
Verlaufe meiner kriegerischen Tätigkeit gesehen habe, nahm ich
- 23. -
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wurden Ltn. Rißmann übergeben, dessen Antwort dann beiliegender
Brief war. Ich gebe den Brief ohne Kommentar, verweise
nur hiermit auf den Tatsachenbestand, wie ich ihn hier wahrheitsgetreu
geschildert habe; weiteres ist nicht vorgefallen und somit
glatt erlogen, zum mindesten verdreht!
So fühlte sich Mutti veranlaßt, wiederum
nach Neustadt zu kommen und mit Ltn. Rißmann persönlich
zu sprechen. Derselbe benahm sich ihr gegenüber derartig flegelhaft,
daß es zu schildern kaum möglich ist, während der Wachtmeister
sich - im Ernst gesprochen - von seiner besten Seite
zeigte, wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte.
Welch eine Freude da die Ankunft der
Geschütze bereitete läßt sich denken. Am 28./8. wurden wir
marschbereit erklärt - Ltn. Rißmann versuchte ein Rauskommen
noch immer hinauszuschieben, indem er jetzt noch
angeblich fehlendes Gerät anforderte -, am 6./9. wurde Krüger
Gefreiter - daß ich es nicht wurde war klar - und am 7./9.
1/2 9h vormittags ging dann endlich los. Lammich und ich
als Telephonisten; Börner war noch kurz vorher von der Batterie
abgeschoben worden und kam zum Felda [=Feldartillerie] Rgt. 21., Breslau, der
erste der 4 Unzertrennlichen, der die Batterie verließ; Doch wir
sehen ihn noch einmal wieder in nicht gerade rühmlicher Lage.
Die Fahrt ging über Camentz - Königszelt -
Liegnitz - Görlitz - Leipzig - Weißenfels - Weimar - Bebra
- Frankfurt - Mainz - Kreuznach - Münster am St. - Meisenheim
- Landstuhl - Hamburg - Saarbrücken - Diedenhofen - Longuion
nach Cons Lagrenville (Ankunft gegen 9 h früh am 10.9.) und
von dort weiter nach Cutry, einem Nachbardorfe. Wir gehörten
dem Sturmbataillon 5 an. Dort blieben wir 2 Monate.
Zur Reparatur meiner Dienstbrille fuhr ich
einmal nach Longuion. Von diesem wie auch von Longwy ,
wo ich später einmal mit Lammich in "Hesemanns Trichter ",
ebenso von all den andern französischen Städten, die ich weiteren
Verlaufe meiner kriegerischen Tätigkeit gesehen habe, nahm ich
-
wurden Ltn. Rißmann übergeben, dessen Antwort dann beiliegender
Brief war. Ich gebe den Brief ohne Kommentar, verweise
nur hiermit auf den Tatsachenbestand, wie ich ihn hier wahrheitsgetreu
geschildert habe; weiteres ist nicht vorgefallen und somit
glatt erlogen, zum mindesten verdreht!
So fühlte sich Mutti veranlaßt, wiederum
nach Neustadt zu kommen und mit Ltn. Rißmann persönlich
zu sprechen. Derselbe benahm sich ihr gegenüber derartig flegelhaft,
daß es zu schildern kaum möglich ist, während der Wachtmeister
sich - im Ernst gesprochen - von seiner besten Seite
zeigte, wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte.
Welch eine Freude da die Ankunft der
Geschütze bereitete läßt sich denken. Am 28./8. wurden wir
marschbereit erklärt - Ltn. Rißmann versuchte ein Rauskommen
noch immer hinauszuschieben, indem er jetzt noch
angeblich fehlendes Gerät anforderte -, am 6./9. wurde Krüger
Gefreiter - daß ich es nicht wurde war klar - und am 7./9.
1/2 9h vormittags ging dann endlich los. Lammich und ich
als Telephonisten; Börner war noch kurz vorher von der Batterie
abgeschoben worden und kam zum Felda [=Feldartillerie] Rgt. 21., Breslau, der
erste der 4 Unzertrennlichen, der die Batterie verließ; Doch wir
sehen ihn noch einmal wieder in nicht gerade rühmlicher Lage.
Die Fahrt ging über Camentz - Königszelt - [Zu heutigen Ortsnamen u. korrekter Schreibweise siehe Anm. in item 29.]
Liegnitz - Görlitz - Leipzig - Weißenfels - Weimar - Bebra
- Frankfurt - Mainz - Kreuznach - Münster am St. - Meisenheim
- Landstuhl - Hamburg - Saarbrücken - Diedenhofen - Longuion
nach Cons Lagrenville (Ankunft gegen 9 h früh am 10.9.) und
von dort weiter nach Cutry, einem Nachbardorfe. Wir gehörten
dem Sturmbataillon 5 an. Dort blieben wir 2 Monate.
Zur Reparatur meiner Dienstbrille fuhr ich
einmal nach Longuion. Von diesem wie auch von Longwy ,
wo ich später einmal mit Lammich in "Hesemanns Trichter ",
ebenso von all den andern französischen Städten, die ich weiteren
Verlaufe meiner kriegerischen Tätigkeit gesehen habe, nahm ich
-
wurden Ltn. Rißmann übergeben, dessen Antwort dann beiliegender
Brief war. Ich gebe den Brief ohne Kommentar, verweise
nur hiermit auf den Tatsachenbestand, wie ich ihn hier wahrheitsgetreu
geschildert habe; weiteres ist nicht vorgefallen und somit
glatt erlogen, zum mindesten verdreht!
So fühlte sich Mutti veranlaßt, wiederum
nach Neustadt zu kommen und mit Ltn. Rißmann persönlich
zu sprechen. Derselbe benahm sich ihr gegenüber derartig flegelhaft,
daß es zu schildern kaum möglich ist, während der Wachtmeister
sich - im Ernst gesprochen - von seiner besten Seite
zeigte, wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte.
Welch eine Freude da die Ankunft der
Geschütze bereitete läßt sich denken. Am 28./8. wurden wir
marschbereit erklärt - Ltn. Rißmann versuchte ein Rauskommen
noch immer hinauszuschieben, indem er jetzt noch
angeblich fehlendes Gerät anforderte -, am 6./9. wurde Krüger
Gefreiter - daß ich es nicht wurde war klar - und am 7./9.
1/2 9h vormittags ging dann endlich los. Lammich und ich
als Telephonisten; Börner war noch kurz vorher von der Batterie
abgeschoben worden und kam zum Felde Rgt. 21., Breslau, der
erste der 4 Unzertrennlichen, der die Batterie verließ; Doch wir
sehen ihn noch einmal wieder in nicht gerade rühmlicher Lage.
Die Fahrt ging über Camentz - Königszelt - [Zu heutigen Ortsnamen u. korrekter Schreibweise siehe Anm. in item 29.]
Liegnitz - Görlitz - Leipzig - Weißenfels - Weimar - Bebra
- Frankfurt - Mainz - Kreuznach - Münster am St. - Meisenheim
- Landstuhl - Hamburg - Saarbrücken - Diedenhofen - Longuion
nach Cons Lagrenville (Ankunft gegen 9 h früh am 10.9.) und
von dort weiter nach Cutry, einem Nachbardorfe. Wir gehörten
dem Sturmbataillon 5 an. Dort blieben wir 2 Monate.
Zur Reparatur meiner Dienstbrille fuhr ich
einmal nach Longuion. Von diesem wie auch von Longwy ,
wo ich später einmal mit Lammich in "Hesemanns Trichter ",
ebenso von all den andern französischen Städten, die ich weiteren
Verlaufe meiner kriegerischen Tätigkeit gesehen habe, nahm ich
-
wurden Ltn. Rißmann übergeben, dessen Antwort dann beiliegender
Brief war. Ich gebe den Brief ohne Kommentar, verweise
nur hiermit auf den Tatsachenbestand, wie ich ihn hier wahrheitsgetreu
geschildert habe; weiteres ist nicht vorgefallen und somit
glatt erlogen, zum mindesten verdreht!
So fühlte sich Mutti veranlaßt, wiederum
nach Neustadt zu kommen und mit Ltn. Rißmann persönlich
zu sprechen. Derselbe benahm sich ihr gegenüber derartig flegelhaft,
daß es zu schildern kaum möglich ist, während der Wachtmeister
sich - im Ernst gesprochen - von seiner besten Seite
zeigte, wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte.
Welch eine Freude da die Ankunft der
Geschütze bereitete läßt sich denken. Am 28./8. wurden wir
marschbereit erklärt - Ltn. Rißmann versuchte ein Rauskommen
noch immer hinauszuschieben, indem er jetzt noch
angeblich fehlendes Gerät anforderte -, am 6./9. wurde Krüger
Gefreiter - daß ich es nicht wurde war klar - und am 7./9.
1/2 9h vormittags ging dann endlich los. Lammich und ich
als Telephonisten; Börner war noch kurz vorher von der Batterie
abgeschoben worden und kam zum Felda Rgt. 21., Breslau, der
erste der 4 Unzertrennlichen, der die Batterie verließ; Doch wir
sehen ihn noch einmal wieder in nicht gerade rühmlicher Lage.
Die Fahrt ging über Camentz - Königszelt - ...
Lingnitz - Görlitz - Leipzig - Weißenfels - Weimar - Babre ...
- Frankfurt - Mainz - Kreuznah - Münster am St. - Meisenheim ...
- Landstuhl - Hamburg - Saarbrücken - Diedenhafen - Longuion ...
nach Cons Lagrenville (Ankunft gegen 9 h früh am 10.9.) und
von dort weiter nach Cutery, einem Nachbardorfe. Wir gehörten
dem Sturmbataillon 5 an. Dort blieben wir 2 Monate.
Zur Reparatur meiner Dienstbrille fuhr ich
einmal nach Longuion. Von diesem wie auch von Longuy,
wo ich später einmal mit Lammich in "Hesemanns Tichter",
ebenso von all den andern französischen Städten, die ich weiteren
Verlaufe meiner kriegerischen Tätigkeit gesehen habe, nehme ich
-
wurden Ltn. Rißmann übergeben, dessen Antwort dann beiliegender
Brief war. Ich gebe den Brief ohne Kommentar, verweise
nur hiermit auf den Tatsachenbestand, wie ich ihn hier wahrheitsgetreu
geschildert habe; weiteres ist nicht vorgefallen und somit
glatt erlogen, zum mindesten verdreht!
So fühlte sich Mutti veranlaßt, wiederum
nach Neustadt zu kommen und mit Ltn. Rißmann persönlich
zu sprechen. Derselbe benahm sich ihr gegenüber derartig flegelhaft,
daß es zu schildern kaum möglich ist, während der Wachtmeister
sich - im Ernst gesprochen - von seiner besten Seite
zeigte, wie ich es ihm nie im Leben zugetraut hätte.
Welch eine Freude da die Ankunft der
Geschütze bereitete läßt sich denken. Am 28./8. wurden wir
marschbereit erklärt - Ltn. Rißmann versuchte ein Rauskommen
noch immer hinauszuschieben, indem er jetzt noch
angeblich fehlendes Gerät anforderte -, am 6./9. wurde Krüger
Gefreiter - daß ich es nicht wurde war klar - und am 7./9.
1/2 9h vormittags ging dann endlich los. Lammich und ich
als Telephonisten; Börner war noch kurz vorher von der Batterie
abgeschoben worden und kam zum Felda Rgt. 21., Breslau, der
erste der 4 Unzertrennlichen, der die Batterie verließ; Doch wir
sehen ihn noch einmal wieder in nicht gerade rühmlicher Lage.
Die Fahrt ging über ... Camentz - Königszelt -
Lingnitz - Görlitz - Leipzig - Weißenfels - Weimar - Babre
- Frankfurt - Mainz - Kreuznah - Münster am St. - Meisenheim
- Landstuhl - Hamburg - Saarbrücken - Diedenhafen - Longuion
nach Cons Lagrenville (Ankunft gegen 9 h früh am 10.9.) und
von dort weiter nach Cutery, einem Nachbardorfe. Wir gehörten
dem Sturmbataillon 5 an. Dort blieben wir 2 Monate.
Zur Reparatur meiner Dienstbrille fuhr ich
einmal nach Longuion. Von diesem wie auch von Longuy,
wo ich später einmal mit Lammich in "Hesemanns Tichter",
ebenso von all den andern französischen Städten, die ich weiteren
Verlaufe meiner kriegerischen Tätigkeit gesehen habe, mache ich
Description
Save description- 50.316667||17.6||
Neustadt, Oberschlesien/Prudnik
- 51.11||17.032222||
Breslau/Wrocław
- 50.533333||16.883333||
Kamenz/Kamieniec Ząbkowicki
- 50.916667||16.433333||
Königszelt/Jaworzyna Śląska
- 51.208333||16.160278||
Liegnitz/Legnica
- 51.152778||14.987222||
Görlitz
- 51.340333||12.37475||
Leipzig
- 51.201111||11.972222||
Weißenfels
- 50.979444||11.329722||
Weimar
- 50.971111||9.790278||
Bebra
- 50.110556||8.682222||
Frankfurt, Main
- 50||8.271111||
Mainz
- 49.846944||7.866944||
Bad Kreuznach
- 49.809167||7.843889||
Bad Münster am Stein-Ebernburg
- 49.705556||7.670556||
Meisenheim
- 49.412222||7.572222||
Landstuhl
- 49.316667||7.333333||
Homburg
- 49.233333||7||
Saarbrücken
- 49.358056||6.168611||
Diedenhofen/Thionville
- 49.446944||5.600556||
Longuyon
- 49.485||5.7019||
Cons-la-Grandville
- 49.484444||5.7425||
Cutry
- 49.52||5.760556||
Longwy
- 52.5234051||13.4113999||||1
Berlin
Location(s)
Story location Berlin
Document location Neustadt, Oberschlesien/Prudnik
-
Additional document location Breslau/Wrocław
-
Additional document location Kamenz/Kamieniec Ząbkowicki
-
Additional document location Königszelt/Jaworzyna Śląska
-
Additional document location Liegnitz/Legnica
-
Additional document location Görlitz
-
Additional document location Leipzig
-
Additional document location Weißenfels
-
Additional document location Weimar
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Additional document location Bebra
-
Additional document location Frankfurt, Main
-
Additional document location Mainz
-
Additional document location Bad Kreuznach
-
Additional document location Bad Münster am Stein-Ebernburg
-
Additional document location Meisenheim
-
Additional document location Landstuhl
-
Additional document location Homburg
-
Additional document location Saarbrücken
-
Additional document location Diedenhofen/Thionville
-
Additional document location Longuyon
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Additional document location Cons-la-Grandville
-
Additional document location Cutry
-
Additional document location Longwy
- ID
- 1285 / 10775
- Contributor
- Rheinboldt, Sigrid
August 28, 1917 – September 10, 1917
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- Deutsch
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- Eastern Front
- Western Front
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- Remembrance
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