Kriegserinnerungen der Lazarettschwester Marie Delius, geb. Schiele, item 12
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird. Wir hören
gelehengeleidentlich Kanonendonner. Fortwährend fahren Autos, ab uns zu gorße
gerade Lastautos mit dem Roten Kreuz, die Verwundete abladen, von wo
her wissen wir nicht. Es geht ununterbrochen, die Leichtkarten
steigen gleich in den Eisenbahnzug, die Schwerkranken kommen
in Lazarette. Hier soll ein großes Lazarett sein, nur mit franz.
Personal. Die kranken Franzosen haben alles, unsere Deutschen
liegen ohne Bettwäsche, noch in den von Blut harten Hemden. Es ist
empörend) Heute sind deutsche Schwestern gekommen , nun wird es
wohl besser werden. Viel erzählen uns die verschiedensten soldaten,
Eisenbahner, Ärtzte, Offiziere jeder hat das Herz voll und
freut sich, eine deutsche Frau zu sehen. Leider gibt es auch
manche Mißstände, zumal die Eisenbahner klagen, z.B. sind ganze
Wagenladungen Liebesgaben verkommen, wollene Sachen mit Abge-
zogenen frischen Fellen verladen und dann halb verfault, Offiziere
hätten sich einen ganzen Wagen voll angeeignet etc. Auch von Gefahren
für uns wissen sie zu berichten, 8 Sanitätssoldaten sollen vor
einer Woche verschwunden und nicht aufzufinden sein,
englische Flieger haben über Cambrai Bomben geworfen und haben ein
Kriegslazarett beschädigt und getötet. 2 Damen, Norwegerinnen, Pflegerimme
von Roten Kreuz, die mit uns reisten, erhalten in Cambrai ein
Telegramm vom Kriegsministerium, sie sollten sofort umkehren, Ausländer
sollen nicht im Etappengebiet pflegen.
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird. Wir hören
gelehengeleidentlich Kanonendonner. Fortwährend fahren Autos, ab uns zu gorße
gerade Lastautos mit dem Roten Kreuz, die Verwundete abladen, von wo
her wissen wir nicht. Es geht ununterbrochen, die Leichtkarten
steigen gleich in den Eisenbahnzug, die Schwerkranken kommen
in Lazarette. Hier soll ein großes Lazarett sein, nur mit franz.
Personal. Die kranken Franzosen haben alles, unsere Deutschen
liegen ohne Bettwäsche, noch in den von Blut harten Hemden. Es ist
empörend) Heute sind deutsche Schwestern gekommen , nun wird es
wohl besser werden. Viel erzählen uns die verschiedensten soldaten,
Eisenbahner, Ärtzte, Offiziere jeder hat das Herz voll und
freut sich, eine deutsche Frau zu sehen. Leider gibt es auch
manche Mißstände, zumal die Eisenbahner klagen, z.B. sind ganze
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird. Wir hören
gelehengeleidentlich Kanonendonner. Fortwährend fahren Autos, ab uns zu gorße
gerade Lastautos mit dem Roten Kreuz, die Verwundete abladen, von wo
her wissen wir nicht. Es geht ununterbrochen, die Leichtkarten
steigen gleich in den Eisenbahnzug, die Schwerkranken kommen
in Lazarette. Hier soll ein großes Lazarett sein, nur mit franz.
Personal. Die kranken Franzosen haben alles, unsere Deutschen
liegen ohne Bettwäsche, noch in den von Blut harten Hemden. Es ist
empörend) Heute sind deutsche Schwestern gekommen , nun wird es
wohl besser
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird. Wir hören
gelehengeleidentlich Kanonendonner. Fortwährend fahren Autos, ab uns zu gorße
gerade Lastautos mit dem Roten Kreuz, die Verwundete abladen, von wo
her wissen wir nicht. Es geht ununterbrochen, die Leichtkarten
steigen gleich in den Eisenbahnzug, die Schwerkranken kommen
in Lazarette. Hier soll ein großes Lazarett sein, und
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Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird. Wir hören
gelehengeleidentlich Kanonendonner. Fortwährend fahren Autos, ab uns zu gorße
gerade Lastautos mit dem Roten Kreuz, die Verwundete abladen, von wo
her wissen wir nicht. Es geht ununterbrochen, die Leichtkarten
steigen gleich in den Eisenbahnzug.
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird. Wir hören
gelehengeleidentlich Kanonendonner. Fortwährend fahren Autos, ab uns zu gorße
gerade Lastautos mit dem Roten Kreuz, die Verwundete
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten noch, sie a[...]s zum Erbarmen-
Einer der ersten, dem ich begegne ist Fritz Warendorf aus Lipp-
springe, den ich nicht erkenne, so hat er sich verändert, und noch
zwei andere Lippspringer. Die Freude war groß.
Sie werden mit einigen anderen Resten von aufgerieben
Regimentern nach Lille beförtert, wo heiß gekämpft wird.
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vorortbahnhof. Es wimmelt von Soldaten,
Nummern haben die wenigsten
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben Glei-
sen, auch mal eine geflickte Brücke ist zu sehen, sonst ist alles
wie sonst. Belgische Kinder betteln von den Soldaten Brot, es muß
also wohl Nöte im Land sein. Um 5 Uhr gibt es in Mons herrliche
Bohnensuppe und Kaffee in die Feldflasche, leider wird es wieder
bald dunkel. Wir richten uns für die Nacht ein und schlafen gut
bis zum Morgen., wo wir in Cambrai erwachen. Cambrai st Eisenbahn-
Knotenpunkt und Etappenstation. Hier sieht es schon kriegerisch aus.
Wir sind auf einem Vor
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Unser Transportleiter, ein alter General von Rabe, hat auch seine
Freunde dran. Um 11 Uhr geht es endlich weiter. An dem Bahndamm steht
Posten an Posten, meist Landsturm, denen wir Zeitungen zuwerfen
und winken. Ab und zu liegen zerstörte Eisenbahnwagen neben
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Cambrai
- 50.62932559999999||3.0568347999999332||||1
Lille, Neu Sandec
Location(s)
Story location Lille, Neu Sandec
Document location Cambrai
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- 12644 / 148872
- Contributor
- Friedrich Delius
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