Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 55

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 ..linke Seite. 105

von den Stiefeln, die wir mit

Sandsäcken umwickelt hatten, bis

zum Helmbezug mit festgebackenem

Lehm beschmiert. Ich und nur noch

einige Kameraden hatten noch

den Stahlhelm.

Der zweitägige Marsch hat unseren,

durch die langen, übermenschlichen

Strapazen herunter gebrachten Körper [sic]

noch den letzten Rest gegeben.

In diesem ruhigen wunderbar

gelegenen Dorf hatten wir nun

tatsächlich unsere Ruhe. Es gab aber

auch viel zu thun [sic]. Es wurden Hosen,

Röcke, Stiefel ausgetauscht, die

Munition mußten wir gleich nach

dem Einmarsch abgeben. Wie glücklich!

Fehlendes an der Ausrüstung

wurde ergänzt. Wir hatten aber

auch viel zu thun [sic], da wurde vor

allen Dingen gewaschen, geflickt

und geputzt, vor allen Dingen

das Gewehr in Ordnung gebracht.

Für uns war es eine reine Wohltat,

wieder einmal Ziviel [sic]-Bevölkerung

 ..rechte Seite. 106

um uns zu haben. Wir hatten

auch hier Gelegenheit zu baden,

und zwar in einem etliche Klm.

entfernten Erz-Bergwerk. Dort waren

für die Bergarbeiter Brausen

angebracht.


Es hieß nun allgemein und wir

waren davon auch fest überzeugt,

wir seien nun von Verdun entgültig

abgelöst und kommen in längerer [sic]

Ruhe. Alle, selbst die Vorgesetzte [sic]

bis zum Komp.-Führer waren

dieser Meinung, und waren glücklich

darüber, noch zumal wir ja die

Munition und die Eiserne-Portionen

abgeben mußten.

Aber welch ein Schreck, schon nach

6 Tagen, am 20. Juni 1916 kam

plötzlich der Alarmbefehl, daß das Regiment

noch einmal vor Verdun

in Stellung rücken müsse. Das

3. Grenadier-Regt. stand vor einem

Sturmangriff, wobei wir in Bereitschaftsstellung

rücken müssen.

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 ..linke Seite. 105

von den Stiefeln, die wir mit

Sandsäcken umwickelt hatten, bis

zum Helmbezug mit festgebackenem

Lehm beschmiert. Ich und nur noch

einige Kameraden hatten noch

den Stahlhelm.

Der zweitägige Marsch hat unseren,

durch die langen, übermenschlichen

Strapazen herunter gebrachten Körper [sic]

noch den letzten Rest gegeben.

In diesem ruhigen wunderbar

gelegenen Dorf hatten wir nun

tatsächlich unsere Ruhe. Es gab aber

auch viel zu thun [sic]. Es wurden Hosen,

Röcke, Stiefel ausgetauscht, die

Munition mußten wir gleich nach

dem Einmarsch abgeben. Wie glücklich!

Fehlendes an der Ausrüstung

wurde ergänzt. Wir hatten aber

auch viel zu thun [sic], da wurde vor

allen Dingen gewaschen, geflickt

und geputzt, vor allen Dingen

das Gewehr in Ordnung gebracht.

Für uns war es eine reine Wohltat,

wieder einmal Ziviel [sic]-Bevölkerung

 ..rechte Seite. 106

um uns zu haben. Wir hatten

auch hier Gelegenheit zu baden,

und zwar in einem etliche Klm.

entfernten Erz-Bergwerk. Dort waren

für die Bergarbeiter Brausen

angebracht.


Es hieß nun allgemein und wir

waren davon auch fest überzeugt,

wir seien nun von Verdun entgültig

abgelöst und kommen in längerer [sic]

Ruhe. Alle, selbst die Vorgesetzte [sic]

bis zum Komp.-Führer waren

dieser Meinung, und waren glücklich

darüber, noch zumal wir ja die

Munition und die Eiserne-Portionen

abgeben mußten.

Aber welch ein Schreck, schon nach

6 Tagen, am 20. Juni 1916 kam

plötzlich der Alarmbefehl, daß das Regiment

noch einmal vor Verdun

in Stellung rücken müsse. Das

3. Grenadier-Regt. stand vor einem

Sturmangriff, wobei wir in Bereitschaftsstellung

rücken müssen.


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  • June 4, 2018 16:47:17 Beate Jochem

     ..linke Seite. 105

    von den Stiefeln, die wir mit

    Sandsäcken umwickelt hatten, bis

    zum Helmbezug mit festgebackenem

    Lehm beschmiert. Ich und nur noch

    einige Kameraden hatten noch

    den Stahlhelm.

    Der zweitägige Marsch hat unseren,

    durch die langen, übermenschlichen

    Strapazen herunter gebrachten Körper [sic]

    noch den letzten Rest gegeben.

    In diesem ruhigen wunderbar

    gelegenen Dorf hatten wir nun

    tatsächlich unsere Ruhe. Es gab aber

    auch viel zu thun [sic]. Es wurden Hosen,

    Röcke, Stiefel ausgetauscht, die

    Munition mußten wir gleich nach

    dem Einmarsch abgeben. Wie glücklich!

    Fehlendes an der Ausrüstung

    wurde ergänzt. Wir hatten aber

    auch viel zu thun [sic], da wurde vor

    allen Dingen gewaschen, geflickt

    und geputzt, vor allen Dingen

    das Gewehr in Ordnung gebracht.

    Für uns war es eine reine Wohltat,

    wieder einmal Ziviel [sic]-Bevölkerung

     ..rechte Seite. 106

    um uns zu haben. Wir hatten

    auch hier Gelegenheit zu baden,

    und zwar in einem etliche Klm.

    entfernten Erz-Bergwerk. Dort waren

    für die Bergarbeiter Brausen

    angebracht.


    Es hieß nun allgemein und wir

    waren davon auch fest überzeugt,

    wir seien nun von Verdun entgültig

    abgelöst und kommen in längerer [sic]

    Ruhe. Alle, selbst die Vorgesetzte [sic]

    bis zum Komp.-Führer waren

    dieser Meinung, und waren glücklich

    darüber, noch zumal wir ja die

    Munition und die Eiserne-Portionen

    abgeben mußten.

    Aber welch ein Schreck, schon nach

    6 Tagen, am 20. Juni 1916 kam

    plötzlich der Alarmbefehl, daß das Regiment

    noch einmal vor Verdun

    in Stellung rücken müsse. Das

    3. Grenadier-Regt. stand vor einem

    Sturmangriff, wobei wir in Bereitschaftsstellung

    rücken müssen.

  • October 31, 2017 18:56:40 Christian George

     ..linke Seite. 105

    von den Stiefeln, die wir mit

    Sandsäcken umwickelt hatten, bis

    zum Helmbezug mit festgebackenem

    Lehm beschmiert. Ich und nur noch

    einige Kameraden hatten noch

    den Stahlhelm.

    Der zweitägige Marsch hat unseren,

    durch die langen, übermenschlichen

    Strapazem herunter gebrachten Kör-

    per noch den letzten Rest gegeben.

    In diesem ruhigen wunderbar

    gelegenen Dorf hatten wir nun

    tatsächlich unsere Ruhe. Es gab aber

    auch viel zu thun. Es wurden Hosen,

    Röcke, Stiefel ausgetauscht, die

    Munition mußten wir gleich nach

    dem Einmarsch abgeben. Wie glück-

    lich! Fehlendes an der Ausrüstung

    wurde ergänzt. Wir hatten aber

    auch viel zu thung, da wurde vor

    allen Dingen gewaschen, geflickt

    und geputzt, vor allen Dingen

    das Gewehr in Ordnung gebracht.

    Für uns war es eine reine Wohl-

    tat, wieder einmal Ziviel-Bevölke-

     ..rechte Seite. 106

    kerung um uns zu haben. Wir hat-

    ten auch hier Gelegenheit zu baden.

    und zwar in einem etliche Klm.

    entfernten Erz-Bergwerk. Dort wa-

    ren für die Bergarbeiter Brausen

    angebracht.

     

    Es hieß nun allgemein und wir

    waren davon auch fest überzeugt,

    wir seien nun von Verdun entgül-

    tig abgelöst und kommen in länge-

    rer Ruhe- Alle, selbst die Vorgesetz-

    te bis zum Komp.-Führer waren

    dieser Meinung, und waren glücklich

    darüber, noch zumal wir ja die

    Munition und die Eiserne-Portionen

    abgeben mußten.

    Aber welch ein Schreck, schon nach

    6 Tagen, am 20. Juni 1916 kam

    plötzlich der Alarmbefehl, daß das Re-

    giment noch einmal vor Verdun

    in Stellung rücken müsse. Das

    3. Grenadier-Regt. stand vor einem

    Sturmangriff, wobei wir in Be-

    reitschaftsstellung rücken müssen.


Description

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  • 49.21491409999999||5.43185189999997||

    Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916

    ||1
Location(s)
  • Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
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ID
12558 / 158705
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Günter Reipert
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


June 20, 1916 – June 20, 1916
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  • Deutsch

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  • Western Front

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  • Artillery
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