Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 42
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..linke Seite. 79
einst klar hindurch zwängte und
eine Mühle trieb. Die Mühle ist
jetzt ein Müllhaufen. Der Bach und
der Teich ist [sic] durch tausende einschlagende
Geschosse Sumpf geworden.
Wo der Engpaß in die Woevre-
Ebene mündet, lag das Dorf Vaux,
am Fuße des Hügels auf dem das
Fort liegt. Kein Stein ist von dem
Dorf geblieben, alles zu Sand und
Schutt gemahlen. Granattrichter an
Granattrichter, kein Grashalm, wohin
man auch blickt. -- Aber wohin
man sieht - Tote und nochmals Tote.
Die 42er, 34er und 21er, dazu
die schweren Minen haben den Boden
umgepflügt.
Es geht über den Teich, der Dreck
spritzt hoch auf, Geschoßeinschläge.
Oft kommt es vor, daß
VerwTote,ja selbst Verwundete mit den [sic] Dreck
hoch in die Luft geschleudert werden.
Wer sich glücklich herüber gebracht
hat, wirft sich zu Tode ermattet
.rechte Seite.. 80
auf die Erde. Hat einem [sic]unterwegs
ein Granatsplitter schwer getroffen,
erstickt in den [sic] Sumpf hilflos.
Jenseits stehen Wasserträger und
schöpfen für die Verdurstenden in
der vordersten Linie. Schöpfen aus
dem giftigen Sumpf, dessen Wasser
gemischt ist von Blut, Fleischfetzen,
Knochen und verwesenden [sic], stinkenden [sic]
Kot. Jedesmal, wenn eine Granate
in den Teich fällt, heben sich die
Leichen, um auch gleich wieder zu
versinken, wieder auftauchen und
zurück plumpsen, bis sie eine Granate
in Atome zerrissen hat.
Wieder rennen wir mit dem Tod
um die Wette. An der Fumin-
Schlucht entlang. Es giebt [sic] hier nur
einen Weg, der Tag und Nacht unter
feindlichen [sic] Feuer liegt. Vom
rechten gedeckten Abhang, an dem
sich auch ein Pionierpark befindet,
sehen die Bereitschaftstruppen dem
grausamen Wettlauf zu und keiner
kann helfen. Vorwärts! schreit es
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einst klar hindurch zwängte und
eine Mühle trieb. Die Mühle ist
jetzt ein Müllhaufen. Der Bach und
der Teich ist durch tausende ein-
schlagende Geschosse Sumpf geworden.
Wo der Engpaß in die Woevre-
Ebene mündet, lag das Dorf Vaux,
am Fuße des Hügels auf dem das
Fort liegt. Kein Stein ist von dem
Dorf geblieben, alles zu Sand und
Schutt gemahlen. Granattrichter an
Granattrichter, kein Grashalm, wohin
man auch blickt. -- Aber wohin
man sieht - Tote und nochmals Tote.
Die 42er, 34er und 21er, dazu
die schweren Minen haben den Bo-
den umgepflügt.
Es geht über den Teich, der Dreck
spritzt hoch auf, Geschoßeinschläge.
Oft kommt es vor, daß
VerwTote,ja selbst Verwundete mit den Dreck
hoch in die Luft geschleudert werden.
Wer sich glücklich herüber gebracht
hat, wirft sich zu Tode ermattet
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auf die Erde. Hat einem unter.
wegs ein Granatsplitter schwer ge-
troffen, erstickt in den Sumpf hilf-
los. Jenseits stehen Wasserträger und
schöpfen für die Verdurstenden in
der vordersten Linie. Schöpfen aus
dem giftigen Sumpf, dessen Wasser
gemischt ist von Blut, Fleischfetzen,
Knochen und verwesenden, stinken-
den Kot. Jedesmal, wenn eine Gra-
nate in den Teich fällt, heben sich die
Leichen, um auch gleich wieder zu
versinken, wieder auftauchen und
zurück plumpsen, bis sie eine Gra-
nate in Atome zerrissen hat.
Wieder rennen wir mit dem Tod
um die Wette. An der Fumin-
Schlucht entlang. Es giebt hier nur
einen Weg, der Tag und Nacht un-
ter feindlichen Feuer liegt. Vom
rechten gedeckten Abhang, an dem
sich auch ein Pionierpark befindet,
sehen die Bereitschaftstruppen dem
grausamen Wettlauf zu und keiner
kann helfen. Vorwärts! schreit es
Description
Save description- 49.2005307||5.4698714||
Fort Vaux
- 49.21491409999999||5.43185189999997||||1
Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Location(s)
Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Document location Fort Vaux
- ID
- 12558 / 158692
- Contributor
- Günter Reipert
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- Deutsch
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- Western Front
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- Artillery
- Remembrance
- Trench Life
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