Erinnerungen des Grenadiers Otto Reipert an den Weltkrieg, item 17
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.linke Seite.. 29.
Abend an, sehr oft mit Erfolg, indem
sie die ganze Besatzung niedermachte
oder gefangen nahm. Letzeres kam
jedoch selten vor, weil der Russe
einzelne nicht zu Gefangenen macht.
Gewöhnlich bestand der Überfall immer
aus einer Offizierspatrollie [sic],
das sind 48 Mann. Es war das eine
äußerst gefährliche Stelle, wo ein
jeder einzelne Mann auf den [sic]
Posten sein mußte. Diese Russen
schlichen mit ihren erdfarbigen Kitteln
dermaßen schnell durch den Sturzacker
daß man ihnen [sic] selbst mit
Trimmstecher nicht immer sehen konnte.
Mit knapper Not konnte ich
mich bei einem solchen Überfall aus
dem vorgeschobenen Horchloch, indem
ich steckte [in] den vor dem Kirchhof
laufenden Graben retten. Die
Infanterie-Geschosse flogen nur so
herum, zum Glück aber schossen die
Russen meist immer zu hoch. Dazu
eine Kälte von 16 Grad.
Es wäre ja für die Russen ein
..rechte Seite. 30.
Leichtes gewesen, uns den Aufenthalt
auf diesen [sic] Friedhof für immer unmöglich
zu machen, denn sie brauchten
den kleinen Abschnitt nur immer unter
Artellerie-Feuer zu halten. Das thaten [sic]
die Russen aber nie, aus Pietät zu
ihren Toten, was natürlich von uns
in jeder Hinsicht in ausgiebenster [sic]
Weise ausgenutzt worden ist. Als
wir eines Abends durch den Ruf,
"alles in den Graben" von einer Patrollie [sic]
überrascht wurden, die Russen
waren schon bis auf 20 Meter am Graben,
war es die Geistesgegenwart unseres
Führers, einem Unteroffizier aus
Berlin, welcher im letzten Augenblick
aus dem Graben sprang und komman-
dierte: "die ganze Komp. Feuer."
Ein paar Russen schrien auf, sie gaben
noch 2 Salven und verschwanden
dann. Die Geschosse flogen natürlich
in die Bäume.
Die Ablösung dieser Feldwachen
konnte natürlich nur des Nachts und
auf Schleichwegen geschehen. Wir waren
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Abend an, sehr oft mit Erfolg, indem
sie die ganze Besatzung niedermachte
oder gefangen nahm. Letzeres kam
jedoch selten vor, weil der Russe
einzelne nicht zu Gefangenen macht.
Gewöhnlich bestand der Überfall immer
aus einer Offizierspatrollie [sic],
das sind 48 Mann. Es war das eine
äußerst gefährliche Stelle, wo ein
jeder einzelne Mann auf den [sic]
Posten sein mußte. Diese Russen
schlichen mit ihren erdfarbigen Kitteln
dermaßen schnell durch den Sturzacker
daß man ihnen [sic] selbst mit
Trimmstecher nicht immer sehen konnte.
Mit knapper Not konnte ich
mich bei einem solchen Überfall aus
dem vorgeschobenen Horchloch, indem
ich steckte [in] den vor dem Kirchhof
laufenden Graben retten. Die
Infanterie-Geschosse flogen nur so
herum, zum Glück aber schossen die
Russen meist immer zu hoch. Dazu
eine Kälte von 16 Grad.
Es wäre ja für die Russen ein
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Leichtes gewesen, uns den Aufenthalt
auf diesem Friedhof für immer un-
möglich zu machen, denn sie brauchten
den kleinen Abschnitt nur immer unter
Artellerie-Feuer zu halten. Das thaten
die Russen aber nie, aus Pietät zu
ihren Toten, was natürlich von uns
in jeder Hinsicht in ausgiebenster
Weise ausgenutzt worden ist. Als
wir eines Abends durch den Ruf,
"alles in den Graben" von einer Pa-
trollie überrascht wurden, die Russen
waren schon bis auf 20 Meter am Graben,
war es die Geistesgegenwar unseres
Führers, einem Unteroffizier aus
Berlin, welcher im letzten Augenblick
aus dem Graben sprang und komman-
dierte: "die ganze Komp. Feuer."
Ein paar Russen schrien auf, sie gab-
ben noch 2 Salven und verschwanden
dann. Die Geschosse flogen natürlich
in die Bäume.
Die Ablösung dieser Feldwachen
konnte natürlich nur des Nachts und
auf Schleichwegen geschehen. Wir waren
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Abend an, sehr oft mit Erfolg, indem
sie die ganze Besatzung niedermachte
oder gefangen nahm. Letzeres kam
jedoch selten vor, weil der Russe
einzelne nicht zu Gefangenen macht.
Gewöhnlich bestand der Überfall im-
imer aus einer Offizierspatrollie,
das sind 48 Mann. Es war das eine
äußerst gefährliche Stelle, wo ein
jeder einzelne Mann auf den
Posten sein mußte. Diese Russen
schlichen mit ihren erdfarbigen Kitteln
dermaßen schnell durch den Sturz-
acker, daß man ihnen selbst mit
Trimmstecher nicht immer sehen konnte.
Mit knapper Not konnte ich
mich bei einem solchen Überfall aus
dem vorgeschobenen Horchloch, indem
ich steckte den vor dem Kirchhof
laufenden Graben retten. Die
Infanterie-Geschosse flogen nur so
herum, zum Glück aber schossen die
Russen meist immer zu hoch. Dazu
eine Kälte von 16 Grad.
Es wäre ja für die Russen ein
..rechte Seite. 30.
Leichtes gewesen, uns den Aufenthalt
auf diesem Friedhof für immer un-
möglich zu machen, denn sie brauchten
den kleinen Abschnitt nur immer unter
Artellerie-Feuer zu halten. Das thaten
die Russen aber nie, aus Pietät zu
ihren Toten, was natürlich von uns
in jeder Hinsicht in ausgiebenster
Weise ausgenutzt worden ist. Als
wir eines Abends durch den Ruf,
"alles in den Graben" von einer Pa-
trollie überrascht wurden, die Russen
waren schon bis auf 20 Meter am Graben,
war es die Geistesgegenwar unseres
Führers, einem Unteroffizier aus
Berlin, welcher im letzten Augenblick
aus dem Graben sprang und komman-
dierte: "die ganze Komp. Feuer."
Ein paar Russen schrien auf, sie gab-
ben noch 2 Salven und verschwanden
dann. Die Geschosse flogen natürlich
in die Bäume.
Die Ablösung dieser Feldwachen
konnte natürlich nur des Nachts und
auf Schleichwegen geschehen. Wir waren
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Tschortoryisk
- 49.21491409999999||5.43185189999997||||1
Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
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Story location Erstürmung des Forts Douaumont am 20. Mai 1916
Document location Tschortoryisk
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- 12558 / 158667
- Contributor
- Günter Reipert
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- Deutsch
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- Eastern Front
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