Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 53

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50.

No. 54.                                                                   den 8./5. 1915.

     Wir liegen jetzt wieder in Stellung, und zwar müssen wir

jetzt 4 Tage in vorderer Linie, statt wie bisher zwei, da der

neu eroberte Graben stärker besetzt werden muss, als der alte,

denn die Gefahr eine Rückeroberungsversuches besteht natürlich

immer noch. Wir liegen in dem eroberten französischen

Graben. Der Graben war von unsere Minenfeldern und Handgranaten

halb verschüttet worden, er ist jetzt wieder ausgehoben

und mit Sandsäcken steil aufgebaut und die Erde dahinter geschüttet

worden. Darin liegen dann die französischen und deutschen

Leichen beerdigt, auf dem Felde liegen nur noch sehr wenige,

darunter kaum Deutsche. Die ehemaligen französischen

Laufgräben, die nach hinten führten, sind zum Teil zu unseren

Sappen ausgebaut worden. Am Ende sind sie durch Sandsäcke abgedämmt

und eine Schiessscharte eigebaut. Der Laufgraben davor

ist durch unser Artilleriefeuer während des Sturmes fast verschüttet

worden, er führt natürlich zu der französischen Stellung.

Eines Abends wurde gefragt, wer freiwillig durch diesen

Laufgraben vorgehen wollte bis an die französische Stellung,

kurz vor der wir einen Sappenkopf gebaut hatten. Während des

Sturmes waren wir nämlich noch weiter vorgegangendurch [sic] den

Laufgraben, hatten ihn dort vorne ausgebaut, Schutzschilde

eingebaut, u.s.w., hatten ihn aber wieder aufgegeben, weil er

zu nahe an den Franzosen lag. In der vorigen Nacht waren drei

Mann von der 12. Kompagnie als Horchposten dort vorgegangen.

Sie waren aber so töricht gewesen, gleich zu Anfang eine

Handgranate zu werfen, haben darauf mehrere wiederbekommen.

Von drei Mann 2 tot, einer verwundet. In der nächsten Nacht

sind zwei Mann und ich als dritter vorgegangen. An unserem

jetzigen Sappenkopfsind [sic] wir nach Einbruch der Dunkelheit über

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50.

No. 54.                                                                   den 8./5. 1915.

     Wir liegen jetzt wieder in Stellung, und zwar müssen wir

jetzt 4 Tage in vorderer Linie, statt wie bisher zwei, da der

neu eroberte Graben stärker besetzt werden muss, als der alte,

denn die Gefahr eine Rückeroberungsversuches besteht natürlich

immer noch. Wir liegen in dem eroberten französischen

Graben. Der Graben war von unsere Minenfeldern und Handgranaten

halb verschüttet worden, er ist jetzt wieder ausgehoben

und mit Sandsäcken steil aufgebaut und die Erde dahinter geschüttet

worden. Darin liegen dann die französischen und deutschen

Leichen beerdigt, auf dem Felde liegen nur noch sehr wenige,

darunter kaum Deutsche. Die ehemaligen französischen

Laufgräben, die nach hinten führten, sind zum Teil zu unseren

Sappen ausgebaut worden. Am Ende sind sie durch Sandsäcke abgedämmt

und eine Schiessscharte eigebaut. Der Laufgraben davor

ist durch unser Artilleriefeuer während des Sturmes fast verschüttet

worden, er führt natürlich zu der französischen Stellung.

Eines Abends wurde gefragt, wer freiwillig durch diesen

Laufgraben vorgehen wollte bis an die französische Stellung,

kurz vor der wir einen Sappenkopf gebaut hatten. Während des

Sturmes waren wir nämlich noch weiter vorgegangendurch [sic] den

Laufgraben, hatten ihn dort vorne ausgebaut, Schutzschilde

eingebaut, u.s.w., hatten ihn aber wieder aufgegeben, weil er

zu nahe an den Franzosen lag. In der vorigen Nacht waren drei

Mann von der 12. Kompagnie als Horchposten dort vorgegangen.

Sie waren aber so töricht gewesen, gleich zu Anfang eine

Handgranate zu werfen, haben darauf mehrere wiederbekommen.

Von drei Mann 2 tot, einer verwundet. In der nächsten Nacht

sind zwei Mann und ich als dritter vorgegangen. An unserem

jetzigen Sappenkopfsind [sic] wir nach Einbruch der Dunkelheit über


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  • August 24, 2017 22:44:29 Tina Emm

    50.

    No. 54.                                                                   den 8./5. 1915.

         Wir liegen jetzt wieder in Stellung, und zwar müssen wir

    jetzt 4 Tage in vorderer Linie, statt wie bisher zwei, da der

    neu eroberte Graben stärker besetzt werden muss, als der alte,

    denn die Gefahr eine Rückeroberungsversuches besteht natürlich

    immer noch. Wir liegen in dem eroberten französischen

    Graben. Der Graben war von unsere Minenfeldern und Handgranaten

    halb verschüttet worden, er ist jetzt wieder ausgehoben

    und mit Sandsäcken steil aufgebaut und die Erde dahinter geschüttet

    worden. Darin liegen dann die französischen und deutschen

    Leichen beerdigt, auf dem Felde liegen nur noch sehr wenige,

    darunter kaum Deutsche. Die ehemaligen französischen

    Laufgräben, die nach hinten führten, sind zum Teil zu unseren

    Sappen ausgebaut worden. Am Ende sind sie durch Sandsäcke abgedämmt

    und eine Schiessscharte eigebaut. Der Laufgraben davor

    ist durch unser Artilleriefeuer während des Sturmes fast verschüttet

    worden, er führt natürlich zu der französischen Stellung.

    Eines Abends wurde gefragt, wer freiwillig durch diesen

    Laufgraben vorgehen wollte bis an die französische Stellung,

    kurz vor der wir einen Sappenkopf gebaut hatten. Während des

    Sturmes waren wir nämlich noch weiter vorgegangendurch [sic] den

    Laufgraben, hatten ihn dort vorne ausgebaut, Schutzschilde

    eingebaut, u.s.w., hatten ihn aber wieder aufgegeben, weil er

    zu nahe an den Franzosen lag. In der vorigen Nacht waren drei

    Mann von der 12. Kompagnie als Horchposten dort vorgegangen.

    Sie waren aber so töricht gewesen, gleich zu Anfang eine

    Handgranate zu werfen, haben darauf mehrere wiederbekommen.

    Von drei Mann 2 tot, einer verwundet. In der nächsten Nacht

    sind zwei Mann und ich als dritter vorgegangen. An unserem

    jetzigen Sappenkopfsind [sic] wir nach Einbruch der Dunkelheit über


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    Aubers, Frankreich

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  • Story location Aubers, Frankreich
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ID
10705 / 105194
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


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