Heinrich Teut Eberhard berichtet von seinen Erlebnissen an der Westfront, item 50

Edit transcription:
...
Transcription saved
Enhance your transcribing experience by using full-screen mode

Transcription

You have to be logged in to transcribe. Please login or register and click the pencil-button again

47.

No. 50.                                                                    den 19./3. 1915.

     Die 4 Tage sind herum, heute Nacht geht es in die 3. Linie.

Besonderes ist nicht vorgefallen. Pakete erhalten, ich

bitte um Strümpfe, Wäsche und Läusepulver. Das Feldgrau hat

sich nicht bewährt.

No. 51.                                                                     den 23./4. 1915.

     Wir liegen jetzt 4 Tage im Graben, in Reserve ist nichts

Besonderes vorgefallen. Wir haben wenig Verluste gehabt in den

letzten Tagen. Paket No. 112-113 erhalten, herzlichen Dank.

Die 25 Mark, sowie das grosse Paket noch nicht erhalten.

No. 52.                                                                    den 29./ 4. 1915.

     Jetzt liegen wir wieder in Ruhe, in demselben Dorf, und

schwere Tage sind hinter uns. Unser Bataillon hat am 27.4.

um 6 1/2 Uhr den gegenüberliegenden französischen Graben gestürmt.

Zuerst lagen wir sechs tage in Reserve dicht hinter unserem

ersten Graben. Diese Tage haben wir viel geschanzt, jede Nacht

von 12-6 und wenn es gut ging von 1-4 und dann noch am Tage

einige Stunden. Dann rückten wir in die vordere Linie, wo wir

natürlich kaum Schlaf bekamen. Während der ganzen Zeit gingen

schon Gerüchte ru, dass wir stürmen sollten. Einige Tage vorher

fing man mit den Vrobereitungen an. Treppen wurden gebaut

und in den vorderen Graben geschleppt, damit die Sturmkolonnen

leichter herauskommen konnten, Unmanssen von Handgranaten herangeschleppt,

Partonen, Sandsäcke, Schiessscharten, alles

mögliche. 9. und 11. Kompagnie sollten vorne im Graben bleiben

als Reserve, 10. und 12. vorgehen. Einige Tage vorher hatten

unsere schweren Minenwerfer den Graben beschossen. Unheimlich

gefährliche Dinger sind die schweren Minen, schlimmer wie die

schwerste Granate. Bei uns besteht die Gefahr, dass die Unterstände

einfallen, wenn die 2 Zentner Sprengstoff, die sie enthalten

Transcription saved

47.

No. 50.                                                                    den 19./3. 1915.

     Die 4 Tage sind herum, heute Nacht geht es in die 3. Linie.

Besonderes ist nicht vorgefallen. Pakete erhalten, ich

bitte um Strümpfe, Wäsche und Läusepulver. Das Feldgrau hat

sich nicht bewährt.

No. 51.                                                                     den 23./4. 1915.

     Wir liegen jetzt 4 Tage im Graben, in Reserve ist nichts

Besonderes vorgefallen. Wir haben wenig Verluste gehabt in den

letzten Tagen. Paket No. 112-113 erhalten, herzlichen Dank.

Die 25 Mark, sowie das grosse Paket noch nicht erhalten.

No. 52.                                                                    den 29./ 4. 1915.

     Jetzt liegen wir wieder in Ruhe, in demselben Dorf, und

schwere Tage sind hinter uns. Unser Bataillon hat am 27.4.

um 6 1/2 Uhr den gegenüberliegenden französischen Graben gestürmt.

Zuerst lagen wir sechs tage in Reserve dicht hinter unserem

ersten Graben. Diese Tage haben wir viel geschanzt, jede Nacht

von 12-6 und wenn es gut ging von 1-4 und dann noch am Tage

einige Stunden. Dann rückten wir in die vordere Linie, wo wir

natürlich kaum Schlaf bekamen. Während der ganzen Zeit gingen

schon Gerüchte ru, dass wir stürmen sollten. Einige Tage vorher

fing man mit den Vrobereitungen an. Treppen wurden gebaut

und in den vorderen Graben geschleppt, damit die Sturmkolonnen

leichter herauskommen konnten, Unmanssen von Handgranaten herangeschleppt,

Partonen, Sandsäcke, Schiessscharten, alles

mögliche. 9. und 11. Kompagnie sollten vorne im Graben bleiben

als Reserve, 10. und 12. vorgehen. Einige Tage vorher hatten

unsere schweren Minenwerfer den Graben beschossen. Unheimlich

gefährliche Dinger sind die schweren Minen, schlimmer wie die

schwerste Granate. Bei uns besteht die Gefahr, dass die Unterstände

einfallen, wenn die 2 Zentner Sprengstoff, die sie enthalten


Transcription history
  • August 22, 2017 01:00:54 Tina Emm

    47.

    No. 50.                                                                    den 19./3. 1915.

         Die 4 Tage sind herum, heute Nacht geht es in die 3. Linie.

    Besonderes ist nicht vorgefallen. Pakete erhalten, ich

    bitte um Strümpfe, Wäsche und Läusepulver. Das Feldgrau hat

    sich nicht bewährt.

    No. 51.                                                                     den 23./4. 1915.

         Wir liegen jetzt 4 Tage im Graben, in Reserve ist nichts

    Besonderes vorgefallen. Wir haben wenig Verluste gehabt in den

    letzten Tagen. Paket No. 112-113 erhalten, herzlichen Dank.

    Die 25 Mark, sowie das grosse Paket noch nicht erhalten.

    No. 52.                                                                    den 29./ 4. 1915.

         Jetzt liegen wir wieder in Ruhe, in demselben Dorf, und

    schwere Tage sind hinter uns. Unser Bataillon hat am 27.4.

    um 6 1/2 Uhr den gegenüberliegenden französischen Graben gestürmt.

    Zuerst lagen wir sechs tage in Reserve dicht hinter unserem

    ersten Graben. Diese Tage haben wir viel geschanzt, jede Nacht

    von 12-6 und wenn es gut ging von 1-4 und dann noch am Tage

    einige Stunden. Dann rückten wir in die vordere Linie, wo wir

    natürlich kaum Schlaf bekamen. Während der ganzen Zeit gingen

    schon Gerüchte ru, dass wir stürmen sollten. Einige Tage vorher

    fing man mit den Vrobereitungen an. Treppen wurden gebaut

    und in den vorderen Graben geschleppt, damit die Sturmkolonnen

    leichter herauskommen konnten, Unmanssen von Handgranaten herangeschleppt,

    Partonen, Sandsäcke, Schiessscharten, alles

    mögliche. 9. und 11. Kompagnie sollten vorne im Graben bleiben

    als Reserve, 10. und 12. vorgehen. Einige Tage vorher hatten

    unsere schweren Minenwerfer den Graben beschossen. Unheimlich

    gefährliche Dinger sind die schweren Minen, schlimmer wie die

    schwerste Granate. Bei uns besteht die Gefahr, dass die Unterstände

    einfallen, wenn die 2 Zentner Sprengstoff, die sie enthalten


  • August 22, 2017 01:00:20 Tina Emm

    47.

    No. 50.                                                                    den 19./3. 1915.

         Die 4 Tage sind herum, heute Nacht geht es in die 3. Linie.

    Besonderes ist nicht vorgefallen. Pakete erhalten, ich

    bitte um Strümpfe, Wäsche und Läusepulver. Das Feldgrau hat

    sich nicht bewährt.

    No. 51.                                                                     den 23./4. 1915.

         Wir liegen jetzt 4 Tage im Graben, in Reserve ist nichts

    Besonderes vorgefallen. Wir haben wenig Verluste gehabt in den

    letzten Tagen. Paket No. 112-113 erhalten, herzlichen Dank.

    Die 25 Mark, sowie das grosse Paket noch nicht erhalten.

    No. 52.                                                                    den 29./ 4. 1915.

         Jetzt liegen wir wieder in Ruhe, in demselben Dorf, und

    schwere Tage sind hinter uns. Unser Bataillon hat am 27.4.

    um 6 1/2 Uhr den gegenüberliegenden französischen graben gestürmt.

    Zuerst lagen wir sechs tage in Reserve dicht hinter unserem

    ersten Graben. Diese Tage haben wir viel geschanzt, jede Nacht

    von 12-6 und wenn es gut ging von 1-4 und dann noch am Tage

    einige Stunden. Dann rückten wir in die vordere Linie, wo wir

    natürlich kaum Schlaf bekamen. Während der ganzen Zeit gingen

    schon Gerüchte ru, dass wir stürmen sollten. Einige Tage vorher

    fing man mit den Vrobereitungen an. Treppen wurden gebaut

    und in den vorderen Graben geschleppt, damit die Sturmkolonnen

    leichter herauskommen konnten, Unmanssen von Handgranaten herangeschleppt,

    Partonen, Sandsäcke, Schiessscharten, alles

    mögliche. 9. und 11. Kompagnie sollten vorne im Graben bleiben

    als Reserve, 10. und 12. vorgehen. Einige Tage vorher hatten

    unsere schweren Minenwerfer den Graben beschossen. Unheimlich

    gefährliche Dinger sind die schweren Minen, schlimmer wie die

    schwerste Granate. Bei uns besteht die Gefahr, dass die Unterstände

    einfallen, wenn die 2 Zentner Sprengstoff, die sie ent


Description

Save description
  • 50.5953913||2.8254612000000634||

    Aubers, Frankreich

    ||1
Location(s)
  • Story location Aubers, Frankreich
Login and add location


ID
10705 / 105191
Source
http://europeana1914-1918.eu/...
Contributor
Beate Burckardt
License
http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/


Login to edit the languages

Login to edit the fronts
  • Western Front

Login to add keywords
  • Home Front
  • Trench Life

Login and add links

Notes and questions

Login to leave a note